Test Terratec Cinergy T Stick Dual RC HD
Doppeltes Lottchen.
DVB-T Sticks erfreuen sich großer Beliebtheit, sorgen sie doch für einen unkomplizierten Fernsehempfang. Welche Möglichkeiten man beim vorliegenden Modell mit einem zusätzlichen Tuner hat, haben wir getestet.
Die Versorgung mit DVB-T ist in Deutschland nahezu flächendeckend abgeschlossen. Somit sind auch die „weißen Flecken“ auf der Übersichtskarte fast ganz verschwunden. Regional recht unterschiedlich sind jedoch immer noch Art und Anzahl der verfügbaren Sender. Einen Überblick findet man bei http://überallfernsehen.de/.
Der mit 88 x 29 x 15 mm etwas breiter als gewohnt gebaute Stick, kommt im weißen Gehäuse, und bringt 20 g (50 g inklusive Antenne) auf die Waage. Die längliche Bauform verfügt wie gewohnt am hinteren Ende über einen Antenneneingang, der für die notwendige Signalübertragung sorgt. Mit im Karton finden wir eine Fernbedienung im Checkkartenformat und eine Antenne mit Magnetfuß und ca. 1,15 m langem Kabel. Eine USB-Verlängerung, die aufgrund der breiten Bauform besonders Sinn machen würde, ist im Gegensatz zum bereits getesteten T Stick Black, nicht im Lieferumfang. Wir haben den Stick mit einem Netbook (HP Mini 5101, Intel Atom N280, 2 GB RAM) und einem Notebook (HP Probook 6540b, Intel Core i5-430M) getestet, die recht unterschiedliche Leistungsreserven zur Verfügung haben.
Wie bereits beim Test des Cinergy T Stick Black festgestellt, verfügt die Terratec Home Cinema Software über übliche Basisfunktionen wie Festplattenaufnahme und zeitversetztes Fernsehen. Zusätzliche Features versprechen wir uns von dem zweiten Tuner, der einige neue Möglichkeiten eröffnet.
Windows XP SP3 HP Mini 5101
Installation und Inbetriebnahme verlaufen problemlos. Nach dem üblichen Sender-Suchlauf, der etwa 4:30 min dauert, kann man sofort den TV-Betrieb aufnehmen. Nutzt man die regionale Vorauswahl, so reduziert sich der Suchlauf auf etwas mehr als eine Minute. Die Darstellung verläuft bei ca. 80% Empfangsqualität ruckelfrei und ohne Bildfehler. Auch die Aufnahmefunktion lässt sich wie gewünscht nutzen. Gleichzeitig während der Aufnahme kann ebenfalls ohne Aussetzer ein anderer Sender betrachtet werden. Die Aufnahme läuft dann im Hintergrund weiter. Die Bedienung erfolgt insgesamt sehr flüssig und lässt vergessen, dass es sich beim Rechner eigentlich um ein Netbook handelt. Ein zum Vergleich herangezogener Hauppauge Win TV Nova T Stick konnte auf dem Mini 5101 zum Beispiel keine flüssige TV-Wiedergabe leisten.
Windows 7 Professional 64 bit HP 6540b
Hinsichtlich Installation, TV-Betrieb und Aufnahmefunktionen sind bei diesem System keine Unterschiede zum Netbook zu beobachten. Alles geht natürlich noch etwas zügiger vonstatten und man kann auch noch etliche andere Aufgaben nebenher abarbeiten. Da geht beim Netbook dann doch irgendwann mal die Puste aus. Die Empfangsleistung ist subjektiv sehr gut und stellt auch dann noch ein gutes Bild dar, wenn der Nova T Stick schon Artefakte liefert.
Namens- und Ausstattungs-Wirrwarr
Nicht finden konnten wir bei beiden Installationen die Bild-in-Bild Funktion (PIP), bestimmte Eigenschaften des On-Screen Display und den H.264 Codec. In der Verpackung fanden wir lediglich eine „Erweiterungskarte“, mit deren Key man eine von 6 möglichen Funktionen freischalten kann. Dazu muss allerdings laut Beschreibung die Software komplett neu installiert werden, damit diese dann, während dem Installationsprozess, den Schlüssel entgegen nehmen kann. In unserem Karton befand sich eine Lizenz für die Bild-in-Bild Funktion. Nach etwas Recherche auf der Terratec Webseite wird klar, dass der Cinergy Stick trotz der Bezeichnung HD im Namen und den HDTV- und H.264-Logos auf der Verpackung erst mit einem Home Cinema Upgrade für nochmals 30,- Euro fehlende Bestandteile enthält. Immerhin dann mit lebenslanger Vollupdate-Berechtigung. Das gleiche Vertriebsmuster stellten wir übrigens bei einer Terratec Cinergy S2 USB HD fest, die wir aber nicht getestet haben.
Interessanterweise sind auf der Homepage keine zu unserer Verpackung passenden Produktbezeichnungen zu finden. Entweder fehlt das „Dual“ oder das „HD“ in der Namensgebung. Eine Anfrage beim Support diesbezüglich ist bis Redaktionsschluss unbeantwortet geblieben.
Auch gibt es unterschiedliche Angaben zum Stromverbrauch. Einerseits gibt Terratec 480 mA bei 5V auf der Hompage (T-Stick Dual RC) und 320 mA auf der Verpackung selbst an. Letzter Wert würde eher zu einem Single Tuner, wie zum Beispiel dem T-Stick RC passen, während die erste Angabe der für einen Dual-Tuner realistischere Wert ist.
Akkulaufzeit
Mit dem HP Mini 5101 haben wir jedenfalls im laufenden DVB-T Betrieb mit voller Displayhelligkeit und 55 Wh Akku eine Akkulaufzeit von 193 min erreicht. Das entspricht einer errechneten Gesamtleistungsaufnahme von 17,1 Watt. Hier musste das ausgeglichene Profil gewählt werden, da im Energiesparmodus die Prozessortaktung für eine flüssige Wiedergabe nicht mehr ausreichte.
Fazit
Trotz der erst nach Upgrades verfügbaren Zusatzfunktionen und einer äußerst missverständlichen Produktverpackung, bietet der Cinergy T Stick Dual RC (HD) für einen Straßenpreis von knapp 40,- Euro eine ordentliche Software und eine gute DVB-T Tuner Leistung. Der DVB-T Betrieb lässt sich im Gegensatz zu manchen Konkurrenzprodukten auch auf langsameren Netbooks problemlos nutzen und sorgt damit für ein breites Einsatzspektrum.
Terratec Cinergy T RC HD bei Amazon - ab 30,89 Euro