Test Point of View Mobii WinTab 800W Tablet
Das Mobii WinTab 800W des Herstellers "Point of View" ist derzeitig das günstigste Windows-Tablet in Europa. Mit 129 Euro kostet es lediglich die Hälfte der Windows 8-Tablets aus dem ersten Quartal dieses Jahres, was eine direkte Folge von Intels günstigeren Baytrail-Versionen ist. Diese verwenden weniger Bauteile, sind kleiner und dank Microsofts Bemühungen benötigt auch Windows weniger Platz auf der Festplatte sowie weniger Arbeitsspeicher. Es ist schwer zu glauben, dass eine vollwertige Version von Windows 8.1 mit lediglich 16 GB Speicher und 1 GB RAM funktioniert, aber es klappt. Bei der CPU handelt es sich um einen Zweikernprozessor (kein Hyperthreading) von Intel mit der integrierten GPU der 7. Generation, die auch in anderen Windows 8-Tablets für 200-250 Euro verwendet wird. Allerdings ist das Point of View Mobii WinTab 800W nicht einmalig, denn verschiedene günstige Windows-Tablets sind bereits in China erhältlich und können als Exporte unter anderem Namen auf der ganzen Welt erworben werden.
Im Test werden wir vor allem die Qualität, die Funktionen sowie einige Probleme untersuchen, die sich beim Betrieb von Windows 8.1 mit lediglich 1 GB Arbeitsspeicher ergeben.
Zu den wichtigsten Merkmalen des Mobii WinTab 800W gehören...
- Eines der leichtesten 8-Zoll-Windows-Tablets
- HDMI-Anschluss
- USB-OTG-Kabel im Lieferumfang
- InstantGo / Connected Standby
- Sehr günstig
Gehäuse
Das Tablet wiegt 320 Gramm und besteht aus leichtem Plastik. Sofort merkt man, dass hier der Preis im Vordergrund stand und nicht die Qualität. Trotz der eigentlich ordentlichen Verarbeitung ist unser Testgerät leicht verbogen, was man auch auf einigen Bildern erkennen kann. Der Touchscreen besitzt eine Plastikabdeckung (wir haben die Schutzfolie des Bildschirms bereits entfernt), die in der Tat auswechselbar sein könnte. Allerdings haben wir uns nicht getraut, die Abdeckung zu entfernen. Nach einigen Tagen konnten wir vereinzelte kleine Kratzer auf dem Bildschirm sehen und auch der Sticker auf der Rückseite löste sich bereits ab. Man sollte sich also unbedingt die Seriennummer notieren, bevor sich der Sticker komplett auflöst/ ablöst! An den Seiten befanden sich auch einige Verpackungsreste in dem Spalt zwischen der Ober- und Unterseite.
Die beiden Tasten für Standby und die Lautstärke hinterlassen einen recht stabilen Eindruck. Die Anschlüsse (Micro-USB, Micro-HDMI, MicroSD, Headset) haben keine Abdeckungen. Das ist nicht unüblich, sieht aber nicht sehr schön aus. Auf der Rückseite befinden sich ein Mono-Lautsprecher sowie eine Kamera, die bei unserem Testgerät allerdings nicht funktionierte.
Es gibt keine scharfen oder unkomfortablen Kanten, in Kombination mit dem leichten Gehäuse liegt das WinTab 800W also auch nach längerer Benutzung noch angenehm in der Hand. Es ist etwas kleiner als das Lenovo Miix 2 8 und das Dell Venue 8 Pro.
Trotz der relativ simplen Konstruktion sind das Gehäuse und die Materialien dem Preis angemessen und sollten keinen Anwender wirklich überraschen.
Ausstattung
Im Vergleich mit anderen Tablets in dieser Preisklasse punktet das Point of View Mobii WinTab 800W bei der Anschlussausstattung. Das Highlight ist der HDMI-Anschluss, mit dem der Bildschirm auch erweitert werden kann. Dabei wird das Bild in 1080p an den externen Monitor weitergegeben (wir haben es ausprobiert), selbst ein 1080p-YouTube-Video konnte so ohne Probleme wiedergegeben werden. Auch bei dem Micro-USB-Anschluss kann Point of View punkten, denn im Lieferumfang befindet sich ein OTG-USB-Kabel, das benötigt wird, um Drucker, Festplatten oder andere Peripheriegeräte mit dem Tablet zu verbinden. Wir konnten problemlos einen Gigabit-Ethernet-Adapter, eine SSD-Festplatte, ein Audiomodul und sogar einen DisplayLink-Adapter verbinden, der im Zusammenspiel mit der Belkin USB-DisplayLink Dockingstation als einfache Erweiterung verwendet werden kann. An der Oberseite befinden sich zudem der Headset-Anschluss und der Kartenleser für MicroSD-Karten.
Das Gerät hat also eine Menge Potenzial, die Frage ist jedoch, wie es mit der begrenzten Speicherausstattung zurechtkommt. Dazu aber später mehr.
Kommunikation
In unserem Test hatten wir keine Probleme mit dem eingebauten WLAN oder Bluetooth. Die WLAN-Verbindung war in unserem 2,4-GHz-Netzwerk (802.11n) sogar überraschend gut und es gab keine Verbindungsabbrüche.
Sicherheit
Im Gegensatz zu teureren Tablets, die Anfang 2014 auf den Markt gekommen sind, besitzt das Point of View Mobii WinTab 800W kein TPM-Modul, weshalb auch die integrierte Verschlüsselung via Bitlocker nicht zur Verfügung steht.
Eingabegeräte
Touchscreen
Wir sehen uns die Bildqualität im nächsten Abschnitt an, aber wir müssen erwähnen, dass die Genauigkeit und Reaktionen auf Touch-Eingaben im Werkszustand nicht besonders gut waren. Wir haben den Touchscreen kalibriert und die DPI-Skalierung auf 125 % erhöht, um die Situation zu verbessern, aber trotzdem konnten wir auf dem Desktop weiterhin vereinzelte Fehleingaben oder unerwartete Reaktionen feststellen. Auf der Metro-Oberfläche war die Erfahrung aufgrund der touch-optimierten Elemente besser.
Abgesehen von einigen Rucklern, die mit dem begrenzten Arbeitsspeicher (1 GB) zusammenhängen, war die virtuelle Tastatur im Querformat akzeptabel. Wir werden auf dieses Problem später noch weiter eingehen.
Display
Das Display des WinTab 800W hat eine Auflösung von 1.280 x 800 Pixeln und verfügt über weite Blickwinkel, die man von einem Tablet erwartet. Allerdings ist der erste Eindruck von der Farbdarstellung nicht sehr gut, der komplette Bildschirm wirkt etwas ausgewaschen und Schwarz ist bei weitem nicht so satt wie bei dem Dell Venue 8 Pro, auch wenn es sich hier beim Kontrast um einen außergewöhnlich guten Bildschirm handelt. Bei diesem Preis kann man sich aber kaum über die Anzeige des 800W beschweren, trotzdem führen wir im nächsten Abschnitt noch die detaillierten Messergebnisse auf.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 220 cd/m²
Kontrast: 726:1 (Schwarzwert: 0.303 cd/m²)
ΔE Color 5.08 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.85 | 0.5-98 Ø5.2
44% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
47.39% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
68.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
45.85% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.43
Der gemessene Kontrast von über 700:1 ist gar nicht schlecht und liegt auf dem Niveau des günstigen Toshiba Encore 2 WT8, das wir vor kurzem getestet haben. Die Abdeckung des AdobeRGB-Farbraums ist mit 44 % sehr gering, bei diesem Kaufpreis haben wir aber auch nicht mit einem kalibrierten Display oder einem großen Farbraum gerechnet. Die Farbgenauigkeit ist in Ordnung, aber Weiß zeigt Abweichungen vom Idealwert auf (Blaustich). Auch die Helligkeitsmessungen ergaben nur unterdurchschnittliche Werte für ein Tablet, in Verbindung mit dem etwas geringen Kontrast sind die Outdoor-Fähigkeiten also eingeschränkt.
Die Blickwinkel sind von allen Seiten gut und führen weder im Quer- noch im Hochformat zu Einschränkungen.
Leistung
1 GB RAM und 16 GB Speicher sind ein großes Problem für Windows 8. Obwohl unsere (begrenzten) Single-Core-Benchmarks einige ermutigende Ergebnisse zeigen, gibt es ein grundlegendes Problem, welches bei den Benchmarks nicht auffällt. Nach dem Auspacken standen uns lediglich 5 GB freier Speicher zur Verfügung, der nach 24 Stunden durch den ersten Schwung an Updates belegt war. Ein weiteres Problem war unser OneDrive-Speicher, der etwa 3 GB an Daten beinhaltet, die lokal gespeichert werden sollen. Wir konnten also erst loslegen, nachdem wir das lokale Speichern deaktiviert und den OneDrive-Speicher auf die MicroSD-Karte ausgelagert haben. Allerdings war das Vergnügen nach dem nächsten Update wieder vorbei, nachdem lediglich 300 MB frei waren. Die Festplattenbereinigung war keine Hilfe und wir mussten den Explorer durchsuchen, bis wir den 3 GB großen Ordner mit Windows Update-Dateien gefunden haben. Da sie noch nicht älter als 30 Tage waren, konnten sie lediglich per Kommandozeile gelöscht werden. Das ist schlicht inakzeptabel und wir befürchten, dass viele Anwender schnell frustriert sein werden. Hier ist der Befehl, mit dem wir die Update-Dateien per Kommandozeile löschen konnten. Diese Dateien werden zur Wiederherstellung eigentlich 30 Tage lang behalten, nach dem Löschen entfällt diese Option also. Wir konnten mit diesem Befehl mehr als 1 GB Speicher wiederherstellen.
DISM.exe /online /Cleanup-Image /StartComponentCleanup /ResetBase
Nachdem wir die ersten Benchmarks heruntergeladen hatten, standen wir vor demselben Problem, und einfache Programminstallationen wurden schnell zu zeitaufwändigen Aufräumaktionen; bis zu dem Punkt, an dem wir keine Programme mehr installieren konnten. Der AS SSD-Benchmark stürzte nach 30 Sekunden ab, PCMark 7 konnte nicht gestartet werden und PCMark 8 war zu groß für eine Installation. CrystalDiskMark brach den Test wegen eines Speicherfehlers ab. Zudem konnten wir keine unserer üblichen Spiele installieren. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Desktop-Betrieb ziemlich nutzlos ist, sobald die Festplatte mit überflüssigem Müll von Windows 8 belegt ist. Daher haben wir das Tablet auf den Werkszustand zurückgesetzt und lediglich die moderne Metro-Oberfläche für unsere Tests verwendet. In dem folgenden Video kann man gut sehen, dass die Ergebnisse sehr unterschiedlich waren.
Das Video zeigt deutlich, dass der Betrieb von Windows 8.1 über die Metro-Oberfläche sowie mit einem frischen System deutlich flüssiger ist. Spiele laufen ohne Probleme, Videos werden ruckelfrei abgespielt (wir haben bis zu 33 Mbit/s H.264 getestet) und auch das Surfen im Internet klappt gut.
Windows-Updates sind aber zwangsweise notwendig, um die Sicherheit zu verbessern. Wir haben das Windows Update-Tool so eingestellt, dass wir zwar bei neuen Updates benachrichtigt werden, das System sie aber nicht automatisch herunterlädt. Das reduziert zwar die Sicherheit, gibt dem Anwender im Gegenzug aber mehr Kontrolle.
Die Festplatte beinhaltet zudem eine 5 GB große Recovery-Partition, die man besser auf einer MicroSD-Karte mitgeliefert hätte. Man kann diese Partition auch löschen, wenn man zuvor manuell eine Sicherung angelegt hat. (Dieses externe How-to-Video bietet einige nützliche Tipps zu dem Speicherumgang bei Windows-Tablets). Mit dem freien Speicherplatz könnte man einige Desktop-Anwendungen installieren.
Prozessor
Die Architektur des Intel Z3735G unterscheidet sich nicht von all den anderen Atom-CPUs, die bei den derzeitigen Windows 8-Tablets zum Einsatz kommen. Der Nenntakt von 1,33 GHz kann auf bis zu 1,83 GHz erhöht werden und die integrierte GPU läuft mit bis zu 646 MHz. Wir konnten Cinebench R10 ausführen, die Ergebnisse sind in dem nachfolgenden Vergleich aufgeführt.
System Performance
Aufgrund eines Fehlers konnten wir PCMark 7 nicht ausführen und PCMark 8 konnte wegen der Installationsgröße erst gar nicht installiert werden. Aber selbst wenn, hätten wir eine falschen Leistungseindruck von dem Tablet bekommen. Wie wir bereits oben beschrieben haben, können Desktop-Anwendungen durchaus funktionieren, aber die begrenzte Speicherausstattung (RAM und Festplatte) führt nach kurzer Zeit zu erheblichen Problemen. Die Ergebnisse unserer Browser-Tests sind unten aufgeführt.
* ... kleinere Werte sind besser
Massenspeicher
Nach der Systemwiederherstellung konnten wir CrystalDiskMark ausführen. Wir haben auch AS SSD auf einer beinahe vollen Festplatte ausgeführt, aber der Test wurde abgebrochen. Wir vermuten, dass es an der langen Zugriffszeit aufgrund der fehlenden Speicherkapazität lag. Die Leistung der Festplatte kann sich bei zunehmender Belegung verringern. [Update: AS SSD führte auch auf einem frisch aufgesetzten System zu einem Fehler.]
Die CrystalDiskMark-Ergebnisse sind vergleichbar mit anderen Geräten in dieser Preisklasse, allerdings könnte die Schreibleistung bei 4K-Dateien etwas höher sein. 10 MB/s wären ideal, die gemessenen 5,92 MB/s sind etwas langsam. Die Geschwindigkeit beim Lesen von sequentiellen Dateien ist akzeptabel. Auch diese Tests wurden mit einem frisch aufgesetzten System durchgeführt.
Grafikkarte
Aufgrund der Limitierungen bei dem Arbeitsspeicher und der Festplattenkapazität ist die Bewertung der integrierten Intel HD Graphics (Gen 7) nicht einfach. Nichtsdestotrotz konnten wir zumindest einige Grafiktests durchführen, um zumindest einen Eindruck von der Leistung zu bekommen. Desktop-Spiele konnten wir aufgrund der Speicherausstattung nicht testen, in dem Video weiter oben sind jedoch einige Demo-Versionen zu sehen.
Der Unigine 3.0 DX11-Test zeigt 3,6 fps, was gut zu den 3,7 fps des Acer Iconia Tab (2 GB RAM, Z3740-CPU) passt. Natürlich ist das Ergebnis bei diesem grafikintensiven Test sehr gering, aber zumindest ist die GPU theoretisch in der Lage, mit vergleichbaren Tablets (auch Z3000-CPU, mehr RAM) mitzuhalten.
3DMark - 1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Point of View WinTab 800W | |
Acer Iconia Tab 8 | |
Toshiba WT8-B-102 |
Unigine Heaven 3.0 - 1920x1080 DX 11, Normal Tessellation, High Shaders AA:Off AF:Off (nach Ergebnis sortieren) | |
Point of View WinTab 800W | |
Microsoft Surface Pro |
Gaming Performance
Die Spielerfahrung mit diesem Tablet beschränkt sich ausschließlich auf Titel für die Metro-Oberfläche aus dem Windows Store. Keines unserer Desktop-Spiele ließ sich aufgrund der Speicherlimitierungen überhaupt installieren. Bei einem guten Speichermanagement kann man zumindest die Titel aus dem Windows Store spielen. Wir haben Jetpack Joyride sowie Wordament getestet und konnten keine Probleme feststellen. Aber auch hier sollte man aufpassen, denn manche Titel im Windows Store sind gerne einige hundert MB groß.
Videowiedergabe
Die Leistung bei der Videowiedergabe war sowohl auf der Metro-Oberfläche sowie dem Desktop gut. Wir hatten weder Probleme mit einem 1080p-YouTube-Video im IE 11 noch einer lokalen Videodatei (2.560 x 1.440 Pixel, H.264, 33 Mbit/s) mit der Videoanwendung. Die Ergebnisse bei der Ausgabe auf einem Full-HD-Bildschirm sind vor allem in Anbetracht des geringen Preises beeindruckend. H.264 und WMV werden direkt von der Hardware unterstützt, bei anderen Formaten kann es zu schlechteren Ergebnissen kommen und eventuell müssen zusätzliche Anwendungen bzw. Codecs installiert werden. Wir konnten die Leistung über Miracast nicht überprüfen, aber die Funktion scheint integriert zu sein. Der Vorteil des HDMI-Ausgangs ist hierbei nicht zu unterschätzen, denn die Videoausgabe klappt sehr gut.
Emissionen
Geräuschemissionen und Temperatur
Dieses lüfterlose und damit lautlose Tablet wird unter gewissen Bedingungen warm. Ein Bereich auf der Rückseite erwärmt sich unter Last deutlich und kann sogar unangenehm werden. Unsere Messungen (sowohl unter Last als auch im Leerlauf) sind in dem folgenden Diagramm aufgelistet.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Leider kann uns die Klangqualität am Klinkenanschluss nicht ganz überzeugen. Man kann ein Summen hören, womit sich dieser Ausgang nicht für qualitativ hochwertige Audiodateien eignet. Bluetooth könnte für einige Anwender eine sinnvolle Alternative darstellen. Die digitale Übertragung kann mit dem HDMI-Ausgang realisiert werden und ein komprimierter digitaler Audio-Stream kann mit Miracast übertragen werden.
Der Monolautsprecher auf der Rückseite des Tablets reicht für Benachrichtigungen oder kurze Videos aus. Bei dem Gerät handelt es sich aber nicht um die optimale Lösung für ein Internetradio oder einen Video-Player, auch wenn eine saubere Übertragung des digitalen Signals via HDMI möglich ist.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Das Point of View Mobii WinTab 800W besitzt einen integrierten 15-Wh-Akku und im Lieferumfang befindet sich ein leichtes USB-Micro-Netzteil. Das Netzteil ist leider nicht sehr stark, in einem dreißigminütigen Test mit aktiviertem Bildschirm und einem aktiven Benchmark konnte das Netzteil den aktuellen Verbrauch nicht ausgleichen.
Akkulaufzeit
Mit einem 15-Wh-Akku sollte man keine Wunder bei den Akkulaufzeiten erwarten. Unsere Messungen zeigen, dass 5 Stunden Surfen im Internet bei einer Helligkeit von 150 cd/m² durchaus realistisch sind. Die Videowiedergabe mit der Video-Anwendung ist für etwa 4 Stunden möglich, mit dem Windows Media Player auf dem Desktop ist die Laufzeit etwas kürzer mit etwa 200 Minuten. Die reine Audiowiedergabe (Bildschirm aus) sollte für etwa 10-20 Stunden im Connected-Standby möglich sein. Das Spielen von aufwändigen Titeln ist nicht möglich, aber bei Spielen aus dem Windows Store sollte das Tablet etwa 2-2,5 Stunden durchhalten. Die Vergleiche mit dem Toshiba Encore 2 WT8 sowie dem Lenovo Miix 2 8 sind unten aufgelistet.
Aus / Standby | 0.2 / 0.2 Watt |
Idle | 1.7 / 2.8 / 3 Watt |
Last |
7.4 / 11.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit - WLAN (alt) (nach Ergebnis sortieren) | |
Point of View WinTab 800W | |
Lenovo Miix 2 8 | |
Acer Iconia Tab 8 W | |
Toshiba WT8-B-102 |
Fazit
Bei dem Point of View WinTab 800W handelt es sich um einen Windows-PC im Tablet-Format, weshalb wir es wie jeden anderen Windows-PC getestet haben. Leider kann Windows auf dem WinTab 800W aufgrund der Limitierungen bei der Speicherausstattung aber nicht problemlos betrieben werden. Trotzdem ist das Gerät für Privatanwender möglicherweise interessant, wenn man den Desktop ignoriert und lediglich auf der Metro-Oberfläche arbeitet. Aber auch hier muss man die Speicherkapazität sowie den Arbeitsspeicher im Auge behalten und Dinge wie Windows-Updates einschränken. Deshalb fällt es uns auch schwer, eine allgemeine Empfehlung für normale Anwender auszusprechen.
Die Verarbeitung entspricht dem Kaufpreis, allerdings waren wir etwas enttäuscht, dass sich nach unserem dreiwöchigen Test bereits einige Kratzer auf dem Plastikschutz des Bildschirms befanden. Falls dieser ausgetauscht werden kann, stellt das kein Problem dar, aber wenn nicht, kann es schnell problematisch werden.
Wenn man sie messen kann, liegt die Leistung des Point of View WinTab 800W auf dem erwartetem Niveau und wir möchten Point of View für das mitgelieferte USB-OTG-Kabel loben, mit dem Peripheriegeräte (Drucker, Festplatten, Webcams und mehr) angeschlossen werden können. Wegen der Limitierungen bei der Festplatte und dem Arbeitsspeicher, stufen wir das Windows-8-Tablet eher als Zweitgerät für erfahrene User ein. Die Benutzung sollte sich dabei auf Metro-Oberfläche (die mittlerweile deutlich besser geworden ist) beschränken. Wenn man aber lediglich ein einfach zu bedienendes Tablet sucht, sollte man das Testgerät meiden und lieber zu einem Tablet mit 2 GB Arbeitsspeicher sowie zumindest 32 GB Speicher greifen.
Bei einem Straßenpreis von 119 Euro ist das Tablet für einige Anwender möglicherweise interessant, und wir können den Mehrwert von einem Jahr Office 365 sowie dem OneDrive-Speicher nicht verleugnen. Aber wie gesagt, nur bestimmte Kunden können das Maximum aus dem WinTab 800W überhaupt herausholen.