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(Bildquelle: Daniel Schmidt)

Test Nothing Ear (Open) - Open-Ear-Kopfhörer überraschen positiv

Klangstark.

Nothing offeriert mit den Ear Open erstmals eigene Open-Fit-Kopfhörer und verspricht satten Sound, lange Laufzeiten und maximalen Komfort. Zusätzlich sollen sie auch günstiger als bei der namhaften Konkurrenz sein. Ob dies gelingt, klärt unser Test.
Daniel Schmidt 👁 Veröffentlicht am
Zubehör Audio Wearable

Fazit - Überzeugende Premiere der Nothing Ear (Open)

Die Nothing Ear (Open) stellen ein gelungenes Debüt des Unternehmens in diesem Segment dar und überzeugen im Test mit einer breiten Klangbühne, hohem Tragekomfort und sehr guten Akkulaufzeiten. Das Ladecase ist zudem angenehm schlank und passt auch mal gut in eine Hosentasche. Über die App können die Kopfhörer an die eigenen Bedürfnisse in puncto Klang und Steuerung angepasst werden, und mit der IP54-Zertifizierung sind sie auch im Freien bedenkenlos einsetzbar.

Die Nothing Ear (Open) bieten an gutes Gesamtpaket, das jedoch auch ein paar Ausstattunglücken hat.

Warum Nothing jedoch ausgerechnet bei seinen Kopfhörern mit den leistungsstärksten Treibern auf High-Res-Bluetooth-Codecs verzichtet, ist nicht ganz nachvollziehbar. Mit 8,1 Gramm sind die Open-Fit-Kopfhörer zudem noch spürbar und der Ohrbügel kann für Brillenträger unbequem sein. Dual-Bluetooth und ein Modus für niedrige Latenzen sind vorhanden, jedoch keine Trageerkennung.

Preis und Verfügbarkeit

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149,00 €
Nothing Ear (Open) Open-Ear-ohrhörer mit Zwei Mikrofone und AI Clear Voice, Open Sound Technology, IP54 Staub- und wasserresistent, 30 Stunden Wiedergabe und Erweiterter EQ - Weiß

Spezifikationen

Trageweise Open-Ear
Konnektivität Bluetooth 5.3
Reichweite 10 m
Lautsprecher Dynamischer 14,2-mm-Treiber
Audio-Codecs SBC, AAC
Akkuleistung 64 mAh (Ohrhörer), 635 mAh (Ladeetui)
Ladeanschluss USB-C
kabelloses Laden nein
Gewicht 8,1 g (Ohrhörer), 62,4 g (Ladeetui)
Firmware-Version 1.0.1.23
Lieferumfang Kopfhörer, Ladeetui, USB-C-Kabel
Preis (UVP) 149 Euro

Nothing präsentiert mit den Ear (Open) die ersten eigenen Open-Fit-Kopfhörer, welche weder in den Gehörgang eingeführt werden noch im Tragus Halt finden müssen. Vom Design und Idee orientiert sich der Hersteller an den Shokz OpenFit, spendiert jedoch unter anderem ein wesentlich kompakteres Ladecase.

Ebenfalls ein starker Konkurrent: die Huawei FreeClip, welche nochmals leichter und dezenter sind.

Gehäuse und Ergonomie - Nothing Ear (Open) mit Spritzwasserschutz

Die Nothing Ear (Open) sind ausschließlich in Weiß erhältlich und finden in einem sehr schlanken Ladeetui Platz, welches dafür etwas langgestreckter ist. Die IP54-Zertifizierung weist die kabellosen Kopfhörer resistent gegen Staub in schädigenden Mengen sowie allseitiges Spritzwasser aus.

Das Etui besteht vollständig aus Kunststoff und hinterlässt einen wertigen Eindruck. Der Deckel wird magnetisch an der Unterseite arretiert und verschließt das Case sicher. Die Ohrhörer bestehen größtenteils aus Kunststoff und setzen auf das für Nothing typische transparente Design. Die Ohrbügel sind mit einem sich weich anfühlenden Silikon ummantelt und schützen den darin befindlichen Nickel-Titan-Draht. An dessen Ende befindet sich ein kleiner Aluminium-Behälter, welcher den Akku beherbergt.

Die Nothing Ear (Open) erlauben so einen hohen Tragekomfort, zumal sich nicht in den Gehörgang eingeführt werden müssen. Auch bei hektischen Bewegungen oder beim Sport besteht keine Gefahr, die Kopfhörer zu verlieren.

(Bildquelle: Daniel Schmidt)
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(Bildquelle: Daniel Schmidt)
(Bildquelle: Daniel Schmidt)
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(Bildquelle: Daniel Schmidt)

Nachhaltigkeit - Ear Open mit recyceltem Zinn

Die Umverpackung der Nothing Ear (Open) besteht aus einem folierten Karton, zusätzlicher Kunststoff kommt hier nicht zum Einsatz.

Den CO2e-Fußabdruck beziffert Nothing mit 3,0 kg über den gesamten Lebenszyklus. Außerdem besteht die Lötpaste zu 100 % aus recyceltem Zinn und die Energie für die Endmontage stammt vollständig aus erneuerbaren Quellen.

Angaben zur Reparierbarkeit macht Nothing keine.

Ausstattung und Bedienung - Dual-Bluetooth und ChatGTP-Integration

Durch Google Fast Pair und Microsoft Swift Pair werden die Nothing Ear (Open) im Kopplungsmodus direkt von vielen Geräten erkannt. Für Apple-Produkte muss ein herkömmliches Pairing über das Bluetooth-Menü erfolgen. Über eine dedizierte Taste im Ladeetui kann der Kopplungsvorgang jederzeit manuelle gestartet werden. Die Ear Open sind Dual-Bluetooth-fähig und können mit zwei Geräten gleichzeitig verbunden sein.

Die App Nothing X dient zur Verwaltung und Steuerung der Open-Fit-Kopfhörer. Sie steht im Google Play Store sowie dem Apple App Store zum Download bereit, alternativ kann die App auch als APK direkt bei Nothing heruntergeladen werden. In der App lassen sich unter anderem Firmware-Updates einspielen sowie vordefinierte oder eigene Equalizer einstellen. Ebenso können Nutzer hier die Geräuschunterdrückung, den Transparenzmodus sowie die Steuerung der Nothing Ear (Open) konfigurieren.

Optional lässt sich der auf dem Smartphone vorhandene Sprachassistent per Druckgeste starten, alternativ kann dies auch ChatGPT sein.

Sound - Nothing Ear Open mit gutem Klang

Im Gegensatz zu den In-Ear-Kopfhörern von Nothing können die Ear (Open) auf keinen High-Res-Codec zurückgreifen. Das gleichen sie aber mit ihren besseren Treibern mehr als aus. Diese sind mit 14,2 mm vergleichsweise groß und die Membrane bestehen aus einem titanbeschichteten Polyethylenterephthalat.

Klanglich können die Nothing Ear (Open) überzeugen und liefern im Gegensatz zu den meisten In-Ears einen sehr ausgewogenen Sound. Auf hoher Lautstärke dürften die tiefen Töne aber gerne mehr Kraft besitzen, das ändert auch der Equalizer Mehr Bass nicht, im Gegenteil, mit diesem wird der Klang einfach dumpfer. Hier sind die OpenFit besser, im Gegenzug präsentieren sich die Nothing-Kopfhörer bei den Höhen ausgewogener und klarer.

Die Abschirmung nach außen ist zwar gegeben, aber der Sound bleibt für anderen Personen in der Nähe durchaus wahrnehmbar – je nach Lautstärke. Eine aktive Geräuschunterdrückung offerieren die Nothing Ear (Open) nicht, ebenso wenig einen Transparenzmodus. Letzteres ist aber auch nicht notwendig, da die Umgebung beim Tragen weiterhin gut zu hören ist.

Telefonate gelingen in ruhigen Umgebungen klar und natürlich, bei der Kompensation von lauten Umgebungsgeräuschen und insbesondere bei Wind lässt die Sprachqualität jedoch nach.

Loudspeakers
THD
Huawei FreeClip (RMS: -1.1 dBFS)
0.93 % *
Shokz OpenFit (RMS: -1.5 dBFS)
0.48 % *
Nothing Ear (Open) (RMS: -1.6 dBFS)
0.28 % *
THD+N
Huawei FreeClip (RMS: -1.1 dBFS)
0.94 % *
Shokz OpenFit (RMS: -1.5 dBFS)
0.72 % *
Nothing Ear (Open) (RMS: -1.6 dBFS)
0.56 % *

* ... kleinere Werte sind besser

THD (Total Harmonic Distortion): Die harmonischen Verzerrungen beziffern die Größe der Anteile, die durch nichtlineare Verzerrungen (Oberschwingungsanteil) in Relation zum Originalsignal entstehen. THD nimmt dabei lediglich Bezug auf den Grundschwingungsanteil. Der Klirrfaktor wird häufig im gleichen Atemzug genannt, bezieht sich jedoch auf das Gesamtsignal.
THD+N (Total Harmonic Distortion + Noise): Dieser Wert ist vergleichbar mit THD, jedoch wird zusätzlich zu den Störleistungen der Oberschwingen die des Rauschens als Effektivwert erfasst.
Für die Messung wird über den zu testenden Kopfhörer ein oberwellenarmes Sinussignal (1 kHz, > 0 dB) wiedergegeben, welches von einem linearen Messmikrofon (Messabstand: ca. 1 cm) in einem Kunstkopf erfasst wird. 

Beide Werte werden in Prozent angegeben. Je geringer der Wert ist, umso besser ist die Signaltreue.

dB(A) 0102030405060708090Deep BassMiddle BassHigh BassLower RangeMidsHigher MidsLower HighsMid HighsUpper HighsSuper Highs2034.2442528.445.73120.944.24036.1505040.652.3632057.38014.560.910019.664.512511.268.416013.268.920010.474.2250575.83155.975.14005.276.55005.475.36306.376.28005.175.610006.7761250876.416007.575.720007.876.42500882.131509.483.34000985.250009.787.5630010.180.4800010.776.71000011.275.71250011.369.41600010.964.2SPL2193.4N0.3104median 9median 76Delta2.22.832.442.825.7412150.218.762.1286524.966.621.668.718.770.916.369.520.267.215.569.217.26920.771.618.270.113.5701471.513.974.412.975.214.67513.274.513.474.713.87813.481.113.683.814.183.613.578.513.576.813.764.513.96613.256.826.790.80.889.6median 13.9median 74.41.54.5hearing rangehide median Pink NoiseNothing Ear (Open)Shokz OpenFit
Frequenzdiagramm (für Vergleiche die Checkboxen oben an-/abwählen)
Nothing Ear (Open) Audio Analyse

(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (93.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(+) | guter Bass - nur 4.9% Abweichung vom Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (3.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 0.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (1.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.6% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.9% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(+) | hörbarer Bereich ist sehr linear (8.1% Abstand zum Median
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 1% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 1% vergleichbar, 98% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 3%, durchschnittlich ist 22%, das schlechteste Gerät hat 132%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 1% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 98% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 3%, durchschnittlich ist 22%, das schlechteste Gerät hat 132%

Shokz OpenFit Audio Analyse

(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (90.8 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(+) | guter Bass - nur 4.8% Abweichung vom Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (2.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 1.7% abweichend
(+) | lineare Mitten (1.6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 6.5% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(+) | hörbarer Bereich ist sehr linear (9.6% Abstand zum Median
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 3% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 1% vergleichbar, 96% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 3%, durchschnittlich ist 22%, das schlechteste Gerät hat 132%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 3% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 96% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 3%, durchschnittlich ist 22%, das schlechteste Gerät hat 132%

Akkulaufzeiten - Kaum zu stoppen

Dank der größten Akkus im Vergleichsfeld, setzen sich die Nothing Ear (Open) in puncto Laufzeit an die Spitze. Bei unserem Test mit angepasster Lautstärke erreichen sie fast zehn Stunden – sehr gut, und deutlich über der Herstellerangabe von acht Stunden.

Geladen werden die Open-Ears im Ladeetui, dessen integrierter Akku die Kopfhörer mit zwei zusätzlichen Ladungen versorgen kann. Dabei ist bereits nach zehn Minuten Ladezeit eine Wiedergabezeit von zwei Stunden möglich.

Battery Runtime - Spotify loop at 65dB/A (incl ANC)
Nothing Ear (Open)
64 mAh (AAC, no ANC)
590 min
Huawei FreeClip
55 mAh (no ANC)
567 min
Shokz OpenFit
58 mAh
451 min

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

So testet Notebookcheck

Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.

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Autor: Daniel Schmidt,  8.11.2024 (Update:  8.11.2024)