Test Shokz OpenFit - Federleichtes True-Wireless-Headset mit gutem Sound
Die Shokz OpenFit zählen zu den wenigen True-Wireless-Kopfhören (TWS), die auf ein Open-Ear-Konzept setzen und damit nicht in den Gehörgang eingeführt werden müssen. Damit besetzen Sie eine Nische in dem Segment und wollen dennoch für den Sport geeignet sein, einen guten Halt sowie tollen Sound bieten.
Ob Shokz (ehemals AfterShokz) seine Versprechen halten kann, klären wir in diesem Test.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Spezifikationen
Trageweise | Ohrbügel, Open-Ear |
Konnektivität | Bluetooth 5.2, Dual-Konnektivität |
Reichweite | 10 Meter |
Lautsprecher | Air Conduction Transducer, 50 - 16.000 Hz, 96 dB ± 2.5 dB |
Audio-Codecs | SBC, AAC |
Akkuleistung | 58 mAh (Ohrhörer), 600 mAh (Ladecase) |
Ladeanschluss | USB-C |
kabelloses Laden | nein |
Gewicht | 8.3 g (Ohrhörer), 57 g (Ladecase) |
Firmware-Version | V_20 |
Lieferumfang | Kopfhörer, Ladecase, Ladekabel (USB-A zu USB-C), Dokumentationen |
Preis (UVP) | 199 EUR |
Gehäuse und Ergonomie - Shokz OpenFit sind kaum zu spüren
Mit 8,3 Gramm pro Ohrhörer sind die Shokz OpenFit vergleichsweise schwer. Zum Vergleich: Die Huawei FreeBuds 5 bringen lediglich 5,4 Gramm auf die Waage. Der große Unterschied ist, dass die Shokz-TWS weder in den Gehörgang eingeführt werden, noch im Tragus halt finden müssen, sondern stattdessen einen Ohrbügel nutzen, wodurch sie federleicht wirken. Das Tragegefühl ist richtig gut und wir mussten öfter mal prüfen, ob die Kopfhörer überhaupt noch da sind. Auch beim Sport oder hektischen Bewegungen bleiben sie an Ort und Stelle.
Die OpenFit bestehen aus Kunststoff und Silikon, letzteres verleiht ihnen eine angenehme Haptik. Die Verarbeitung ist tadellos. Die Kopfhörer wirken stabil und es gibt keine störenden Kanten oder Ecken. Das Ladecase ist jedoch vergleichsweise groß und dessen matter Kunststoff ist sehr anfällig für Fingerabdrucke.
Die Shokz OpenFit, nicht jedoch das Ladecase, sind gemäß IP54 zertifiziert. Das heißt, sie sind gegen schädigenden Mengen Staub und allseitiges Spritzwasser geschützt.
Ausstattung und Bedienung - Kein ANC für die Shokz-TWS
Die Shokz OpenFit konzentrieren sich aufs Wesentliche und bieten weder eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC) noch HearThrough. Letzteres ist aber auch gar nicht notwendig, da die Kopfhörer immer eine gute Wahrnehmung der Umgebung ermöglichen, denn sie schirmen das Ohr nicht passiv ab.
Hinter dem von Shokz genannten Multipoint Pairing verbirgt sich Dual-Bluetooth. Es können also bis zu zwei Geräte gleichzeitig mit den Kopfhörern verbunden sein. Je nach Bedarf schalten diese automatisch zwischen diesen um oder es lässt sich manuell über die App zwischen den Geräten wechseln. Die Pairingliste kann leider nur diese beiden Geräte umfassen.
Die dazugehörige App ist für Google Play, den Apple App Store, Samsungs Galaxy Store und die Huawei AppGallery verfügbar. Dort können bei Bedarf Firmware-Updates heruntergeladen und Equalizer definiert werden. Außerdem lassen sich die Tasten an den Ohrhörern konfigurieren.
Die Tasten an den Ohrhörern lassen sich durch dezente Silikonnippel ertasten und reagieren sehr zuverlässig. Primär sind sie für die Medienwiedergabe zuständig, jedoch können auch Anrufe damit angenommen beziehungsweise beendet werden. Auch das Starten des auf dem Smartphone vordefinierten Sprachassistenten ist möglich.
Sound - Kräftige Mitten und echter Bass
In puncto Klang haben die Shokz OpenFit beim ersten Tragen positiv überrascht, denn mit einem so satten Sound und einer breiten Bühne haben wir in diesem Segment nicht gerechnet. Auch die Pink-Noise-Messung zeigt, dass selbst die unteren Mitten und die Bassfrequenzen recht präsent sind. Lediglich bei den Superhochtönen schwächeln die Shokz-Kopfhörer ein wenig. Aber egal ob Musik oder Filme, die OpenFit hinterlassen einen guten Eindruck.
Ein Mikrofon ist ebenfalls in jeden Ohrhörer eingebaut und ermöglich ein ordentliches Gesprächserlebnis an ruhigen Orten. Im Test zeigten sich diese jedoch windanfällig und selbst bei einer langsamen Fahrradfahrt war an ein Telefonat nicht mehr zu denken.
Loudspeakers | |
THD | |
Shokz OpenFit (RMS: -1.5 dBFS) | |
Jabra Elite 5 (RMS: -2.9 dBFS) | |
Huawei FreeBuds 5 (RMS: -2.8 dBFS) | |
THD+N | |
Shokz OpenFit (RMS: -1.5 dBFS) | |
Jabra Elite 5 (RMS: -2.9 dBFS) | |
Huawei FreeBuds 5 (RMS: -2.8 dBFS) |
* ... kleinere Werte sind besser
THD (Total Harmonic Distortion): Die harmonischen Verzerrungen beziffern die Größe der Anteile, die durch nichtlineare Verzerrungen (Oberschwingungsanteil) in Relation zum Originalsignal entstehen. THD nimmt dabei lediglich Bezug auf den Grundschwingungsanteil. Der Klirrfaktor wird häufig im gleichen Atemzug genannt, bezieht sich jedoch auf das Gesamtsignal.
THD+N (Total Harmonic Distortion + Noise): Dieser Wert ist vergleichbar mit THD, jedoch wird zusätzlich zu den Störleistungen der Oberschwingen die des Rauschens als Effektivwert erfasst.
Für die Messung wird über den zu testenden Kopfhörer ein oberwellenarmes Sinussignal (1 kHz, > 0 dB) wiedergegeben, welches von einem linearen Messmikrofon (Messabstand: ca. 1 cm) in einem Kunstkopf erfasst wird.
Beide Werte werden in Prozent angegeben. Je geringer der Wert ist, umso besser ist die Signaltreue.
Shokz OpenFit Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (90.8 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(+) | guter Bass - nur 4.8% Abweichung vom Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (2.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 1.7% abweichend
(+) | lineare Mitten (1.6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 6.5% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(+) | hörbarer Bereich ist sehr linear (9.6% Abstand zum Median
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 3% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 1% vergleichbar, 96% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 3% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 96% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Huawei FreeBuds 5 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (87 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 8.4% geringer als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (2.1% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 5.7% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | sehr hohe Hochtöne, vom Median nur 15.4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.4% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 50% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 42% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 50% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 42% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeiten - Über sieben Stunden mit einer Akkuladung
Die Shokz OpenFit haben mit 58 mAh pro Ohrhörer recht große Akkus, profitieren im Laufzeittest aber sicherlich auch davon, dass Sie kein ANC besitzen. So eilen sie der Konkurrenz mit ANC geradezu davon.
Das Ladecase bietet mit einer Kapazität von 600 mAh theoretisch mehr als fünf zusätzliche Ladungen an, Shokz spricht jedoch von vier. Ein vollständig entladenes Etui lässt sich binnen zwei Stunden wieder über USB-C aufladen, kabelloses Laden wird nicht unterstützt. Die einzelnen Ohrhörer werden im Case binnen einer Stunde vollständig geladen, jedoch sollen fünf Minuten Laden bereits ausreichen, um eine Stunde Medienwiedergabe zu ermöglichen.
Battery Runtime - Spotify loop at 65dB/A (incl ANC) | |
Shokz OpenFit | |
Jabra Elite 5 | |
Huawei FreeBuds 5 |
Fazit - Shokz mit einem starken TWS-Debüt
Die Shokz OpenFit wissen im Test zu gefallen und überzeugen mit einem angenehmen Tragekomfort, langen Akkulaufzeiten und einem satten Sound. Insbesondere das Open-Ear-Format ist mittlerweile eine Seltenheit geworden. Durch die Ohrbügel sitzen die TWS-Kopfhörer zudem auch beim Sport sicher, ohne dass man Angst haben muss, diese zu verlieren.
Die Shokz OpenFit punkten beim Tragekomfort, langen Laufzeiten und sattem Klang, offenbaren aber auch ein paar Ausstattungslücken.
Die IP54-Zertifizierung ist gut, aber wasserdicht sind die Kopfhörer damit nicht. Außerdem haben die OpenFit weder eine aktive Geräuschunterdrückung noch beherrscht das Ladeetui kabelloses Laden. Die Dual-Konnektivität ist ein Pluspunkt, schade ist jedoch, dass die Pairingliste auf zwei Geräte begrenzt ist. Im Test zeigen sich die Mikrofone zudem sehr windanfällig.
Wer vor allem auf einen guten Klang und einen sicheren Sitz aus ist, macht mit den Shokz OpenFit alles richtig. Wer jedoch auch viel telefoniert oder zwischendurch ANC zu schätzen weiß, der sollte sich die FreeBuds 5 genauer ansehen. Günstigere In-Ear-Alternativen sind sicherlich die Sennheiser CX True Wireless oder Galaxy Buds2 Pro.
Preis und Verfügbarkeit
Die Shokz OpenFit sind direkt im Online-Shop des Herstellers erhältlich, günstiger aber auch bei Amazon oder Cyberport.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.