Test Nexoc Osiris E625 (Compal JHL90) Notebook
Mittelmaß.
Das Nexoc Osiris E625 ist ein klassischer Vertreter der Multimedia - Allround - Notebook - Klasse. Das 15.4" Notebook bietet den schnellen Mittelklasse Grafikchip GeForce 9600M GT von Nvidia, einen schnellen Core 2 Duo Prozessor von Intel (konfigurierbar) und eine schnelle 320 GB Festlatte (ebenfalls konfigurierbar). Ob das Gesamtpaket gefällt, erfahren Sie in diesem Testbericht.
Das Nexoc Osiris E625 basiert auf das Compal JHL90 Barebone (Notebook ohne CPU, Festplatte, Speicher) und wird von vielen Händlern unter eigenen Namen verkauft. Zum Beispiel mySN MG5 (JHL90), Sager NP2096 oder XoticPC Compal JHL90.
Das Design des zugrunde liegenden Compal JHL90 kann als "bemüht" bezeichnet werden. Das Gehäuse wurde vollständig aus schwarzem Kunststoff gefertigt. Akzente sollen die Chromstreifen oberhalb der Tastatur und im Touchpad setzen. Der Displaydeckel wurde ausserdem mit einer Hochglanz-Metallic Lackierung überzogen, welche Fingerdrücke magisch anzieht. Bei den Handballenauflagen hat Compal den Kunststoff mit einer Lederstruktur versehen. Dies wirkt zwar bei weitem nicht so hochwertig wie echtes Leder (wie es z.B. Asus verbaut), jedoch besser als die glatten Kunststoffflächen auf der Unterseite.
Die Verarbeitung des Gehäuses ist eher mittelmäßig gut gelungen. Die Spaltmaße sind etwas ungenau und die Abdeckklappen auf der Unterseite erzeugen bei vielen Bewegungen ein deutlich hörbares Knarzen. Außerdem gibt es noch weitere Teile die nicht ganz "klapperfest" montiert sind. Besonders der überstehende 9-Zellen Akku saß in unserem Testgerät sehr locker und klapperte lautstark. Trotzdem ist die Stabilität und subjektive Robustheit des Notebookgehäuses durchaus in Ordnung.
Um die Luftansaugung von unten immer zu gewährleisten, verbaute Compal relativ hohe Standfüße. Leider bohren sie die Hinteren bei der Benutzung am Schoß in die Oberschenkel. Dadurch sollte man stets die Beine keusch aneinaderpressen - von Klosterschwestern empfohlen!
Die wechselbare Hardware, wie Speicher und Festplatte sind durch Wartungsklappen auf der Unterseite gut erreichbar. Nexoc "sichert" diese jedoch mit einem Garantiesiegel. Hier sollte man sich vor Austausch mit dem Nexoc Support in Verbindung setzen, um nicht die Garantie des Gerätes aufs Spiel zu setzen (Garantiedauer Standardmäßig 2 Jahre).
Bei den gebotenen Schnittstellen bietet das Nexoc Osiris E625 eher Standardkost. Nur der verbaute HDMI Ausgang sticht etwas heraus.
Die Anordnung ist leider nicht sonderlich gelungen. Die meisten Ports befinden sich eher im vorderen Bereich des Notebooks.
Erwähnenswert ist, dass Compal alle USB Schnittstellen optional auch bei ausgeschaltetem Notebook mit Strom versorgt. Hierzu gibt es neben dem Einschaltknopf noch einen weiteren Button. Damit kann man zum Beispiel seinen MP3 Player mit USB Anschluss auch bei ausgeschalteten Notebook aufladen.
Als Zubehör fanden wir nur ein zusätzliches Netzkabel für amerikanische Steckdosen in der Verpackung. An Software findet man neben der Windows Vista DVD, zwei Treiber CDs für Vista und Windows XP.
Die verbaute Notebookstastatur im Compal HL90 Barebone bietet das übliche Fernost-Flair (Compal und Clevo). Die Tasten sind ausreichend groß und das Layout ist eigentlich ganz gut gelungen (große Entertaste, dafür FN Taste links aussen). Der größe Schwachpunkt des Keyboards in unserem Testgerät war das konstante Klappern bei Benutzung. Die einzelnen 12x15mm großen Tasten bieten einen deutlichen Druckpunkt, müssen jedoch mit ausreichend Kraft bedient werden. Im Test verschluckte man sonst immer wieder z.B. die rechte SHIFT Taste.
Zusätzlich zu den doppelt belegten Funktionstasten, befinden sich drei Sensortaster direkt oberhalb des Keyboards. Mit diesen kann man schnell Zugriff zu den mitgelieferten Tools für Sound, Bild, WLAN und den Kammerafunktionen erhalten.
Weiters verbaut Compal einen Hardware-WLAN Schalter mit Status-LED auf der linken Gehäuseseite. Die Status-LED zeigt mit etwas Verzögerung sogar eine Übertragung per WLAN an - vorbildlich!
Das verbaute Touchpad erfreut durch angenehme Gleiteigenschaften. Leider bietet es keine dedizierte Scrollleiste. Der Bildlauf kann mittels Fingerprintreader ausgeführt werden. Jedoch muss man hierzu sehr sauber den Finger über das Lesegerät ziehen. In der Praxis war dies nicht wirklich angenehm. Dafür ist auch ein horizontales Scrollen möglich. Für den eigentlichen Zweck der Authorisierung eignet sich der Fingerprintreader jedoch ohne Probleme.
Der 15.4" Bildschirm im Compal JHL90 kann in zwei Auflösungen geordert werden - 1280x800 und 1680x1050 Pixel. In unserem Testgerät von Nexoc war das spiegelnde mit 1680x1050 hochauflösende Panel verbaut. Damit lässt sich deutlich besser Arbeiten und Surfen, jedoch werden die Icons und Text etwas kleiner.
Die Helligkeit des Breitbildschirms ist mit maximal 212 cd/m für Innenräume ausreichend. Ausseneinsätze werden jedoch durch die glatte Displayoberfläche und die daraus entstehenden Spiegelungen wirkungsvoll vermiest.
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Ausleuchtung: 78 %
Kontrast: 451:1 (Schwarzwert: 0.47 cd/m²)
Eine Besonderheit ist die vorinstallierte WOW genannte Software mit der sich verschiedene Farbcharakteristika voreinstellen lassen. Im Test konnte uns jedoch keine der Presets überzeugen. "Normal" wirkte z.B. subjektiv zu dunkel und teilweise verringerten die Presets sogar den Kontrast deutlich (z.B. nur 165 cd/m˛ max. Helligkeit und 0,78 cd/m˛ Schwarzwert im Office Preset). Nach deinstallierter WOW Software waren die Farben für uns persönlich angenehmer.
Die Reaktionsgeschwindigkeit testeten wir mit dem tool PixPerAn. Text war in diesem leserlich bis zur Stufe 6 (6 Pixel pro Sekunde Bewegung). Dies ist ein durchschnittlicher - guter Wert und bei den bewegten Quadraten waren nur wenig Schlieren zu sehen.
Die Blickwinkel des verbauten TN Panels sind im üblichen Bereich. Ab 40° von oben bricht weiss ins hellblaue um. Dunkle Farben brechen bereits ab 20-30° von unten. Seitlich war das Testbild bis fast 90° gut erkennbar. Die Spiegelungen waren in diesem Fall deutlich störender.
Durch den verbauten langsamen GDDR2 Grafikspeicher, reiht sich die Grafikperformance deutlich unterhalb anderer 9600M GT Notebooks mit DDR3 Speicher ein. Dadurch ist die Grafikkarte nur knapp schneller als die Mittelklassegrafikkarte von ATI, die HD 3650 (z.B. im Lenovo Thinkpad T500). Die GeForce 9600M GT mit GDDR3 erreichten bei uns im Test über 5000 Punkte im 3DMark06 (Z.b. MSI GX620), jedoch selbst im Vergleich mit anderen 9600M GT mit DDR2 ist das Nexoc Osiris E625 eher schwachbrüstig und markiert die untere Grenze für 9600M GT Notebooks.
3DMark 05 Standard | 8283 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 4049 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1254 Punkte | |
Hilfe |
Bei den Spielebenchmarks zeigt sich deutlich, dass der 9600M GT bei anspruchsvollen Spielen in hohen Details bereits die Luft ausgeht. Bereits in 1024x768 fällt die Framerate unter die magischen 25 Bilder pro Sekunde. Im Detail:
Supreme Commander - 1024x768 high - eingebauter Benchmark - avg. 15 fps
Far Cry 2 - 1024x768 high - eingebauter Benchmark - avg. 20 fps
World in Conflict - 1024x768 very high - eingebauter Benchmark - avg. 9 fps
Call of Juarez - 1024x768 high 4xAA - eingebauter Benchmark - avg. 10 fps
Schaltet man die Details zurück oder greift auf ältere Spiele zurück, dann reicht die Grafikleistung jedoch für flüssigen Spielspaß. Zum Beispiel:
Crysis Warhead - 800x600 low - avg. 45 fps
Half Life 2 Lost Coast - 1024x768 high - avg. 136 fps - reicht auch für 1920x1200
Die Anwendungsleistung ist dank Intel Chipsatz, schnellem Intel P8400 Prozessor (welcher auch noch relativ sparsam ist) und 2 GB RAM erwartungsgemäß sehr gut. Die PCMark Benchmarkwerte zeigen gute Ergebnisse und beim praktischen Arbeiten unter Windows Vista läuft das Notebook schnell und ohne längere Verzögerungen.
PCMark 05 Standard | 5979 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 3683 Punkte | |
Hilfe |
Cinebench R10 | |||
Einstellungen | Wert | ||
Shading 32Bit | 1185 Points | ||
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 5259 Points | ||
Rendering Single 32Bit | 2791 Points |
Die in unserem Testgerät verbaute 320 GB Festplatte Fujitsu MHZ2320BJ G2 dreht mit 7200 Umdrehungen pro Minute. Die gute Geschwindigkeit der Platte wird leider durch spür- und hörbare Vibrationen begleitet.
Lautstärke
Ohne Last bleibt der verbaute Lüfter sehr leise bzw. läuft auch manchmal gar nicht. Manchmal läuft dieser jedoch auch ohne Last in einer höheren - lauteren - Stufe. In unserem Testgerät war ausserdem die verbaute 320 GB Festplatte mit 7200 U/Min fast genauso laut wie der Lüfter auf niedrigster Stufe. Zusätzlich wurden von ihr leichte Vibrationen lautstark an die Tischplatte übergeben. Hier empfehlen wir eher ein Modell mit einer 5400 U/min Hdd.
Unter Last schaltet der Lüfter eine Stufe höher, welche jedoch durchaus annehmbar ist. Erst die spät und seltener anlaufende höchste Stufe tönt mit etwas höheren Frequenzen und ist mit 44 dB nicht mehr wirklich als leise zu bezeichnen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 35 / 36 / 38 dB(A) |
Last |
| 44 / 44 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen des Compal HL90 Barebones hielten sich im Test mit der beschriebenen Hardware in Grenzen. Nur nach längeren Volllastperioden erhitzte sich die Unterseite stellenweise auf bis zu 47°C. Im Anwendungstest mit Surfen und etwas Spielen blieb die Temperatur jedoch im grünen Bereich und ermöglichte auch die Verwendung am Schoß.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 42.2 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-13.4 °C).
Lautsprecher
Die zwei Stereolautsprecher sind oberhalb der Tastatur verbaut und spielen ausreichend laut. Der Musikgenuss ist jedoch durch eine deutliche Bassschwäche getrübt. Bei der maximalen Lautstärke überschlagen sich ausserdem manchmal die Höhen. Für das anspruchslose Radiohören bzw. Videountermalung dürften sie jedoch ausreichen.
Dank des großen, hinten überstehenden 9-Zellen Akkus, läuft das Nexoc Osiris E625 bis zu 4,5h. Im Alltagsbetrieb sind jedoch eher 3h realistisch. Trotzdem ein guter Wert für ein Notebook mit dedizierter Mittelklasse Grafikkarte. Zu erwähnen ist die im Akkubetrieb minimal geringere Helligkeit. Erfreulich ist, das auch im Akkubetrieb die volle Leistung zur Verfügung steht.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 17.8 / 21.6 / 24.5 Watt |
Last |
59.3 / 69.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das Nexoc Osiris E625 basiert auf das Compal JHL90 Barebone und ist ein klassischer Vertreter der Mittelklasse Notebooks. Design und Verarbeitung beschreibt man am besten passenderweise als mittelmäßig.
Der Bildschirm gefällt mit seiner hohen Auflösung von 1680x1050 Pixel, jedoch störte uns die vorinstallierte WOW Anwendung und ihre Farbeinstellungen. Die Helligkeit und die spiegelnde Oberfläche reicht außerdem nicht für Ausseneinsätze.
Die Anwendungsleistung ist dank der verbauten Intel Komponenten angenehm flott und reicht für die meisten Anwendungen mehr als aus. Für die Grafikleistung ist eine Nvidia GeForce 9600M GT mit 512 MB DDR2 Speicher zuständig. Diese ist jedoch langsamer als in vergleichbaren Geräten. Trotzdem reicht die Performance für aktuelle Spiele in mittleren Details und Auflösungen. Gelegenheitsspieler werden sicher mit der Performance glücklich werden.
Die Emissionen halten sich in der praktischen Anwendung in Grenzen obwohl unsere Messwerte der maximal erreichbaren Werte nicht so gut ausfallen.
Dank großem und überstehenden 9-Zellen Akku ist die Laufzeit ohne Steckdose durchaus erwähnenswert und ermöglicht die mobile Nutzung. Insgesamt bleibt ein knapp guter Eindruck, jedoch gibt es in dieser Klasse sehr viele Konkurrenten. Die Konfigurierbarkeit des Compal Barebones ist jedoch sicher eine Stärke, die eventuell den Kauf entscheiden könnte.
Die Konkurrenz
- Acer Aspire 5930G
- Asus L50VN
- Asus X57VN
- HP Pavilion dv5-1080el / 1199EG / 1011ea / 1032eg / 1040eg
- LG S510
- MSI Megabook GX620
- MacBook Pro Unibody
- Samsung R560
- Zepto Mythos A15