Test Motorola Razr 2019 Smartphone – Falt-Handy mit Retro-Charme
Wer es in den 2000ern nicht hatte, der kannte zumindest jemanden, der es hatte: Das Motorola Razr, ein legendäres Klapphandy, das wegen seiner extrem schlanken Form und des schicken Designs zum Klassiker wurde. Auf diesem klangvollen Namen will Motorola nun wieder aufbauen, wenn sie in den Markt der Foldable Smartphones, also der Telefone mit einem faltbaren Display einsteigen. Und so testen wir nun das Motorola Razr 2019, das in Sachen Formgebung tatsächlich an die Ur-Razr-Phones erinnert.
Für knapp 1.500 Euro bekommt man das Smartphone, dafür muss man sich auf einige Besonderheiten einstellen: So kann man das Smartphone nur mit einer eSIM nutzen, es gibt nur Mittelklasse-Specs, eine Single-Kamera und einen recht kleinen Akku. Ob das faltbare Display über den teuren Preis und die magere Ausstattung hinwegsehen lässt? Finden wir es heraus.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Vergleichsgeräte
Bew. | Datum | Modell | Gewicht | Laufwerk | Größe | Auflösung | Preis ab |
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76.1 % v7 (old) | 06 / 2020 | Motorola Razr 2019 SD 710, Adreno 616 | 205 g | 128 GB UFS 2.0 Flash | 6.20" | 2142x876 | |
86.4 % v7 (old) | 10 / 2019 | Samsung Galaxy Fold SD 855, Adreno 640 | 276 g | 512 GB UFS 3.0 Flash | 7.30" | 2152x1536 | |
82.5 % v7 (old) | 03 / 2020 | Samsung Galaxy Z Flip SD 855+, Adreno 640 | 183 g | 256 GB UFS 3.0 Flash | 6.70" | 2636x1080 | |
82.6 % v7 (old) | 04 / 2020 | Huawei Mate Xs Kirin 990 5G, Mali-G76 MP16 | 300 g | 512 GB UFS 3.0 Flash | 8.00" | 2480x2200 | |
84.6 % v7 (old) | 11 / 2019 | LG G8X ThinQ SD 855, Adreno 640 | 192 g | 128 GB UFS 2.1 Flash | 6.40" | 2340x1080 |
Gehäuse – Klapphandy mit Zweitdisplay
Bei der Verpackung hat sich Motorola schon mal große Mühe gegeben: Das Motorola Razr 2019 wird in einem Kunststoffkubus mit Glasdach geliefert. Entfernt man diesen, steht das Smartphone ausgeklappt in einem passenden Ständer.
Hier gibt sich Motorola also viel Mühe, einen hochwertigen Eindruck zu hinterlassen, das Razr-Phone selbst wiederum besteht hauptsächlich aus Kunststoffteilen, was den Qualitätseindruck etwas schmälert. Als Gehäusefarben ist in Mitteleuropa nur Schwarz erhältlich, international gibt es auch eine goldene Variante. Zusammengeklappt hat das Smartphone Maße von 72 x 94 x 14 mm, der 14 mm Buckel am unteren Bildschirmrand, der wohl auch den Akku beinhaltet, bleibt auch im ausgeklappten Zustand bestehen, auch wenn Motorola ihn bei den offiziellen Maßen nicht berücksichtigt.
Das Motorola Razr 2019 klappt vertikal auf, es bietet also ausgeklappt einen eher schmalen, dafür recht langen Bildschirm und nicht etwa ein Tablet-Format wie beim Samsung Galaxy Fold. Das Scharnier ist recht einfach gestaltet, es besteht aus zwei Zahnrädern, die ineinandergreifen und die man bei ihrer Arbeit auch beobachten kann. Klappt man das Smartphone zusammen, so ist das erstens nicht so leichtgängig, wie man sich das wünschen würde und zweitens entstehen recht unschöne Knistergeräusche, die dem Besitzer wohl nicht unbedingt Vertrauen in die Haltbarkeit des Klappdisplays vermitteln.
Tatsächlich gibt es schon Erfahrungberichte von Nutzern und Stresstests im Internet, die Zweifel an der Haltbarkeit des Displays im Langzeiteinsatz aufkommen lassen. Motorola hat diesen Berichten allerdings widersprochen. Wir können leider keinen Langzeittest anbieten, da wir das Testgerät wieder zurückschicken müssen, innerhalb unseres Testzeitraums gab es jedoch keine Probleme.
Das Smartphone liegt generell gut in der Hand, ist mit 205 Gramm aber etwas schwerer als ein Samsung Galaxy Z Flip.
Ausstattung – Wenig fürs Geld
Bei der Ausstattung muss man Abstriche hinnehmen. Dass man für knapp 1.500 Euro nur 128 GB Massenspeicher bekommt und den Speicher auch nicht per microSD erweitern kann, ist schade. Überhaupt gibt es keine Möglichkeit, Karten in das Smartphone einzulegen, selbst die SIM-Karte ist als reine eSIM geregelt, wer also noch eine physische SIM besitzt, muss sich erst bei seinem Netzbetreiber um eine eSIM bemühen.
Immerhin gibt es USB 3.1 Gen. 1 beim USB-C-Port, dieser dient auch für die Audioausgabe, Motorola legt aber einen Adapter auf 3,5 mm bei. Mit Bluetooth 5.0 und NFC sind die drahtlosen Schnittstellen recht aktuell.
Software – Ohne Werbung
Wie man es von Motorola gewohnt ist, bekommt man recht pures Android 10, dafür muss man allerdings nach dem ersten Start erstmal zwei Updates einspielen. Auf unserem Testgerät sind die Sicherheitspatches vom April 2020 und damit gerade noch akzeptabel, bei so einem teuren Smartphone muss Motorola hier aber bald mit aktuellerer Sicherheit nachlegen.
Bloatware ist keine installiert, nur Motorolas eigene Programme, die beispielsweise die besonderen Funktionen des Razr 2019 erklären oder auch besondere Einstellungen ermöglichen.
Kommunikation und GPS – WiFi 5 mit passendem Speed
Das LTE-Modem schafft bis zu 800 MBit/s im Download und hält auch einige LTE-Frequenzen bereit, für Weltreisende dürften es dennoch zu wenige sein.
Das WLAN-Modem kann sich mit WiFi-5-Geschwindigkeit mit WLAN verbinden, auch das ist nur Standard der Mittelklasse, wenigstens WiFi 6 würde man bei einem Smartphone für 1.499 Euro Herstellerpreis schon erwarten. Die Geschwindigkeit ist für ein WiFi-5-Gerät auf ordentlichem Niveau, allerdings gibt es ab und an deutliche Einbrüche.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Motorola Razr 2019 | |
Samsung Galaxy Fold | |
Huawei Mate Xs | |
Samsung Galaxy Z Flip | |
LG G8X ThinQ | |
iperf3 receive AX12 | |
Huawei Mate Xs | |
Samsung Galaxy Fold | |
LG G8X ThinQ | |
Samsung Galaxy Z Flip | |
Motorola Razr 2019 |
Im Freien erreicht unser Testgerät recht schnell eine gute Genauigkeit von bis zu 3 Metern in der Ortung. Hier werden auch mehrere Satellitennetzwerke unterstützt.
Abgesehen von kleineren Schlänkern und Ungenauigkeiten ist die Ortung des Motorola Razr auf hohem Niveau, sodass wir es auch Nutzern empfehlen können, die sich ein Smartphone mit recht exakter Ortung wünschen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Nebengeräusche inklusive
Die Telefonapp ist die mit Android ausgelieferte Standard-Variante von Google. VoLTE und VoWiFi werden vom SoC unterstützt.
Die Sprachqualität ist mittelmäßig: Störgeräusche und Hintergrundrauschen sind sowohl beim Gegenüber als auch bei der Übertragung unserer Stimme zu hören. Über den Lautsprecher und das Freisprechmikrofon klingt das Gegenüber nicht so richtig präsent und auch unsere Stimme wird ohne wirklich vollen Klang übertragen.
Kameras – Wenige Linsen beim Razr
Auch bei der Kamera macht das neue Motorola Razr vieles anders: Die Hauptkamera besteht nur aus einer Linse, diese sitzt auf dem Klappdeckel, sodass man sie im zugeklappten Zustand auch für Selfies verwenden kann. Ist das Display ausgeklappt, gibt es aber auch dort eine dedizierte Selfie-Kamera.
Die Hauptkamera löst mit 16 Megapixel auf, sie macht farbstarke Bilder, allerdings fällt es ihr schwer, die Schärfe richtig zu treffen. Bei wenig Licht und hohem Kontrast sind auch in dunkleren Bereichen noch Details erkennbar, auch hier ist die Schärfe aber mäßig. Auch hier muss man sagen, dass die Qualität der Kamera insgesamt eher zu einem Smartphone passt, das 1.000 Euro weniger kostet.
Videos lassen sich in 4K aufzeichnen, allerdings nur mit 30 fps. Die Aufhellung gefällt uns gut, allerdings erfolgt die Belichtungsanpassung in sichtbaren Abstufungen. Die Qualität der fertigen Videos ist insgesamt ordentlich.
Die dedizierte Frontkamera oberhalb des Bildschirms löst mit mageren 5 Megapixel auf, auch hier würde man sich etwas mehr Schärfe in der Darstellung wünschen.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Im Labor muss sich die Hauptkamera noch einmal beweisen, die Farbdarstellung unter vollem Licht ist tatsächlich recht originalgetreu und unter schwachem Licht ist zumindest noch ein wenig von den Bildern zu erkennen. Unser Testchart ist aber ebenfalls nicht ganz scharf dargestellt und wirkt zudem recht blass.
Zubehör und Garantie – Schicke Teile
In einem schicken, dreieckigen Etui lässt sich das mitgelieferte Zubehör aufbewahren. Motorola legt ein Schnellladegerät bei, außerdem ein schickes USB-C-Kabel mit Stoffummantelung und ein passend designtes Headset mit USB-C-Anschluss. Auch ein Adapter von USB-C auf 3,5-mm-Klinke liegt bei, sehr schön. Der Ständer, in dem das Motorola Razr geliefert wird, ist nicht nur sehr dekorativ, sondern soll sogar die Speaker verstärken. Ob und wie gut das klappt, erfahren sie im Kapitel "Lautsprecher".
Motorola bietet 24 Monate Garantie auf seine Smartphones.
Eingabegeräte & Bedienung – Eigenständiger Fingerabdrucksensor
Der Touchscreen lässt sich gut bedienen, die Kunststoffoberfläche fühlt sich allerdings nicht so hochwertig an wie Glas und wenn man über den Bereich um das Scharnier fährt, sind auch Unebenheiten zu spüren. Das stört die Bedienung allerdings kaum. Auch das Außendisplay lässt sich präzise bedienen, hier kann mit Wischen nach rechts die Hauptkamera für Selfies genutzt werden. Auch lassen sich die wichtigsten Einstellungen direkt auf dem Außendisplay vornehmen und natürlich Nachrichten lesen.
Die Buttons an der rechten Gehäuseseite sind recht klein geraten, der Standby-Taster ist glücklicherweise geriffelt, sodass man ihn recht leicht ertasten kann, die Lautstärkebuttons sind schwerer zu finden.
Unterhalb des Bildschirm, auf der Ausbuchtung des Gehäuses, sitzt der Fingerabdrucksensor. Er ist präzise und schnell beim Entsperren, die Lage ist aber nicht ganz optimal, ab und an muss man ein wenig umgreifen, um ihn zu erreichen.
Display – Wenig Licht beim Bildschirm
Das Motorola Razr bietet durch seinen Klappmechanismus zwei Displays: Das Hauptdisplay mit einer recht eigenwilligen und nicht sonderlich hohen Auflösung von 2.142 x 876 Pixel. Damit reicht es in der Höhe nicht ganz für Full-HD-Darstellung, dafür ist das Format sogar für die Wiedergabe von Cinemascope-Inhalten im Kinoformat 21:9 geeignet, bei normalen 16:9-Inhalten muss man allerdings mit recht breiten schwarzen Streifen links und rechts leben. Es handelt sich um ein P-OLED-Display.
Die maximale Helligkeit lässt zu wünschen übrig, mit 428 cd/m² im Durchschnitt liegt sie deutlich unter der von anderen Klapp-Smartphones.
Das zweite Display an der Vorderseite löst mit 800 x 600 Pixel auf, es ist ebenfalls ein OLED-Display und ebenfalls berührungsempfindlich, sodass man auch hier einfache Funktionen des Smartphones steuern kann.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 428 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 6.39 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5 | 0.5-98 Ø5.2
99.8% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.25
Motorola Razr 2019 P-OLED, 2142x876, 6.2" | Samsung Galaxy Fold Infinity Flex-Display (Dynamic AMOLED, 7,3") und Super AMOLED (4,6"), 2152x1536, 7.3" | Samsung Galaxy Z Flip Dynamic AMOLED, 2636x1080, 6.7" | Huawei Mate Xs OLED, 2480x2200, 8" | LG G8X ThinQ OLED, 2340x1080, 6.4" | |
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Bildschirm | 43% | 48% | 26% | 11% | |
Helligkeit Bildmitte | 428 | 531 24% | 705 65% | 417 -3% | 570 33% |
Brightness | 428 | 532 24% | 709 66% | 418 -2% | 581 36% |
Brightness Distribution | 89 | 97 9% | 97 9% | 99 11% | 90 1% |
Schwarzwert * | |||||
Delta E Colorchecker * | 6.39 | 2.3 64% | 3.1 51% | 2.6 59% | 6.27 2% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 10.83 | 3.7 66% | 5.4 50% | 7.7 29% | 9.75 10% |
Delta E Graustufen * | 5 | 1.5 70% | 2.7 46% | 2 60% | 5.7 -14% |
Gamma | 2.25 98% | 2.15 102% | 2.11 104% | 2.31 95% | 2.37 93% |
CCT | 7649 85% | 6631 98% | 6264 104% | 6276 104% | 7309 89% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 231.5 Hz | ||
Das Display flackert mit 231.5 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 231.5 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
In unseren erweiterten Bildschirmtests mit dem Spektralfotometer und der Software CalMAN ermitteln wir vergleichsweise hohe Abweichungen bei der Farbgenauigkeit. Besonders kräftige Farbtöne werden ungenau dargestellt. Bei den Graustufen ist ein Blaustich sichtbar. Man kann aus drei Presets für die Farbdarstellung wählen.
PWM-Flackern stellen wir OLED-typisch über fast das gesamte Helligkeitsspektrum des Bildschirms fest. Mit 231,5 Hz ist es im üblichen Rahmen, empfindliche Naturen sollten den Bildschirm vor Gebrauch einmal ausprobieren, ob sich Kopfschmerzen durch das Flackern einstellen. Die Reaktionszeiten sind schnell.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 5 ms steigend | |
↘ 3 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind kurz wodurch sich der Bildschirm auch für Spiele gut eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 18 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
7 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3 ms steigend | |
↘ 4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 16 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Im Freien tut man sich selbst an bewölkten Tagen schwer, auf dem recht dunklen Screen noch die Inhalte gut zu erkennen. An sonnigen Tagen muss man wohl zumindest in den Schatten gehen.
Das Display kann man auch von der Seite oder aus sehr flachen Blickwinkeln betrachten, das Bild bleibt gut erkennbar.
Leistung – Nur Mittelklasse
Der Snapdragon 710 ist ein SoC der oberen Mittelklasse und man würde ihn in einem so teuren Smartphone eigentlich nicht erwarten. Schaut man sich die Systemleistung und die Prozessorleistung an, so wird klar, dass das Motorola Razr 2019 mit anderen Smartphones mit Klappmechanismus nicht mithalten kann, was die Leistung angeht. Im Alltag kann man sich flüssig durch das System bewegen, erst bei leistungsintensiveren Apps dürfte man wirklich einen Unterschied bemerken.
In Sachen Grafikleistung ist das Motorola Razr ebenfalls im Hintertreffen, allerdings sorgt die recht niedrige Auflösung des Bildschirms dafür, dass bei den Onscreen-Tests die Frameraten OK sind.
AnTuTu v8 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Motorola Razr 2019 | |
Samsung Galaxy Z Flip | |
Huawei Mate Xs | |
LG G8X ThinQ | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 710 (172068 - 205722, n=2) |
Beim Surfen im Web kann das Motorola Razr nicht mit anderen foldable Smartphones mithalten, es liegt in all unseren Benchmarks auf den hinteren Plätzen. Für den Alltag ist das Gerät aber im Netz ausreichend schnell, beim Scrollen und besonders beim Nachladen von Bildern muss man aber ab und an kurz warten, hier spürt man den Unterschied zu schnelleren Geräten besonders deutlich.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=161, der letzten 2 Jahre) | |
LG G8X ThinQ (Chrome 78) | |
Samsung Galaxy Z Flip (Chrome 80) | |
Huawei Mate Xs (Huawei Browser 10.1) | |
Samsung Galaxy Fold (Samung Browser 10.1) | |
Motorola Razr 2019 (Chrome 83) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 710 (29 - 38.5, n=3) |
JetStream 1.1 - Total Score | |
Samsung Galaxy Z Flip (Chrome 80) | |
Samsung Galaxy Fold (Samsung Browser 10.1) | |
LG G8X ThinQ (Chrome 78) | |
Huawei Mate Xs (Huawei Browser 10.1) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 710 (50.5 - 66.6, n=6) | |
Motorola Razr 2019 (Chrome 83) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 569, n=146, der letzten 2 Jahre) | |
LG G8X ThinQ (Chome 78) | |
Huawei Mate Xs (Huawei Browser 10.1) | |
Samsung Galaxy Z Flip (Chrome 80) | |
Samsung Galaxy Fold (Samsung Browser 10.1) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 710 (29 - 38.7, n=3) | |
Motorola Razr 2019 (Chome 83) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Samsung Galaxy Fold (Samsung Browser 10.1) | |
Samsung Galaxy Z Flip (Chrome 80) | |
Huawei Mate Xs (Huawei Browser 10.1) | |
LG G8X ThinQ (Chrome 78) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 710 (57 - 72, n=6) | |
Motorola Razr 2019 (Chrome 83) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=203, der letzten 2 Jahre) | |
Samsung Galaxy Fold (Samsung Browser 10.1) | |
Samsung Galaxy Z Flip (Chrome 80) | |
LG G8X ThinQ (Chrome 78) | |
Huawei Mate Xs (Huawei Browser 10.1) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 710 (9771 - 12802, n=6) | |
Motorola Razr 2019 (Chrome 83) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Motorola Razr 2019 (Chrome 83) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 710 (3035 - 3800, n=6) | |
Huawei Mate Xs (Huawei Browser 10.1) | |
LG G8X ThinQ (Chrome 78) | |
Samsung Galaxy Z Flip (Chrome 80) | |
Samsung Galaxy Fold (Samsung Browser 10.1) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=160, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Der UFS-2.0-Speicher zeigt sich in unseren Tests nicht nur als etwas knapp bemessen, er ist auch langsamer als bei anderen Smartphones und für die Preisklasse des Motorola Razr 2019 eindeutig zu langsam. Im Alltag sind zwar Ruckler kein Problem, aber Ladezeiten dauern schon mal deutlich länger als auf anderen Smartphones.
Motorola Razr 2019 | Samsung Galaxy Fold | Samsung Galaxy Z Flip | Huawei Mate Xs | LG G8X ThinQ | Durchschnittliche 128 GB UFS 2.0 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | 72% | 160% | 179% | 56% | 23% | 356% | |
Sequential Read 256KB | 510 | 1303 155% | 1443 183% | 1767 246% | 705 38% | 530 ? 4% | 1839 ? 261% |
Sequential Write 256KB | 186.4 | 394.5 112% | 523 181% | 402.7 116% | 497.1 167% | 212 ? 14% | 1425 ? 664% |
Random Read 4KB | 88.6 | 158.4 79% | 184.5 108% | 202.9 129% | 160.5 81% | 130.6 ? 47% | 277 ? 213% |
Random Write 4KB | 80.1 | 34.41 -57% | 212.9 166% | 259.1 223% | 30.2 -62% | 101.2 ? 26% | 309 ? 286% |
Sequential Read 256KB SDCard | 82.6 ? | 68.9 ? | 68.3 ? | ||||
Sequential Write 256KB SDCard | 72.1 ? | 47.7 ? | 53.2 ? |
Spiele – 30-fps-Gaming auf dem Razr
Spielen mit dem neuen Motorola Razr ist möglich, allerdings sollte man nicht auf 60 Hz in aktuellen Games hoffen. Die 30 Hz sind wirklich stabil in Asphalt 9 und PUBG Mobile auch nur bei etwas abgesenkten Einstellungen erreichbar, ansonsten ist die Framrate etwas wackeliger. Die Ladezeiten sind, wohl aufgrund des langsamen Speichers, auch nicht zu vernachlässigen.
Aufgrund des nicht sehr hohen Bildschirms im Quermodus geraten zudem einige Bedienelemente recht klein, die Steuerung per Lagesensor oder Touchscreen klappt aber für sich genommen gut.
Emissionen – Das Moto Razr drosselt
Temperatur
Die Temperaturverteilung ist ebenso ungewöhnlich wie das Konzept des faltbaren Bildschirms aktuell noch erscheint: Da die meisten Komponenten wohl in der Ausbuchtung am unteren Rand des Smarpthones untergebracht sind, erwärmt sich das Smartphone auch nur dort wirklich stark. Die Erwärmung unter Last ist deutlich spürbar, aber noch nicht unangenehm.
Drosseln ist ein Problem beim neuen Razr: Das SoC kann in dem schmalen Gehäuse wohl nicht so effektiv gekühlt werden, sodass im Akkutest des GFXBench deutliche Leistungseinbrüche nach längerer Last sichtbar werden: Wir messen über 40 % weniger Power nach 30 Durchläufen desselben Benchmarks. Wer also sein Smartphone intensiv nutzt, der kann sich nach längerer Last nicht mehr auf die volle Leistungsfähigkeit verlassen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Monolautsprecher sitzt an der Unterkante und ist recht schick gestaltet: So ist der USB-C-Anschluss komplett von einem Lochgitter umgeben, der Lautsprecher an sich sitzt aber auf der rechten Seite. Der Klang ist recht ordentlich, warm und ausgeglichen. Der Ständer, der mit dem Smartphone geliefert wird, soll den Klang verstärken, in unserem Test wirkt der Klang aber ohne den Ständer voller und präsenter.
Der Anschluss von Audiogeräten ist via USB-C oder über den mitgelieferten Adapter auch per 3,5-mm-Klinke möglich. Beides liefert sauberen Klang. Auch kabellos per Bluetooth lassen sich Geräte problemlos verbinden und der Sound ist ebenfalls gut.
Motorola Razr 2019 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (80.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 63.9% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 63.9% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 63.9% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (127.4% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 97% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 3% vergleichbar, 0% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 99% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 0% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Samsung Galaxy Z Flip Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (86.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 26.7% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.3% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (3.9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 6.6% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 28% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 63% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 48% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 44% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – Schnell voll, schnell leer
Energieaufnahme
Der Snapdragon 710 ist ein recht energieeffizientes SoC und so ist auch das Motorola Razr 2019 ein vergleichsweise sparsames Smartphone. Dabei sollte man aber auch die geringere verfügbare Leistung im Kopf haben.
Maximal 5,2 Watt sind dennoch ein geringer Wert unter maximaler Last, im Idle-Modus wiederum gibt es sparsamere Smartphones.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 0.7 / 1.2 / 1.8 Watt |
Last |
3.2 / 5.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Motorola Razr 2019 2510 mAh | Samsung Galaxy Fold 4235 mAh | Samsung Galaxy Z Flip 3300 mAh | Huawei Mate Xs 4500 mAh | LG G8X ThinQ 4000 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 710 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -5% | -5% | -133% | -37% | -8% | -46% | |
Idle min * | 0.7 | 0.6 14% | 0.59 16% | 2.22 -217% | 1.1 -57% | 0.772 ? -10% | 0.894 ? -28% |
Idle avg * | 1.2 | 0.85 29% | 0.88 27% | 3.94 -228% | 1.49 -24% | 1.474 ? -23% | 1.456 ? -21% |
Idle max * | 1.8 | 1 44% | 0.95 47% | 4.01 -123% | 1.76 2% | 1.882 ? -5% | 1.616 ? 10% |
Last avg * | 3.2 | 4.47 -40% | 4.97 -55% | 4.34 -36% | 4.2 -31% | 3.33 ? -4% | 6.45 ? -102% |
Last max * | 5.2 | 9.02 -73% | 8.37 -61% | 8.46 -63% | 9.2 -77% | 5.2 ? -0% | 9.8 ? -88% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Das Motorola Razr will ein besonders schlankes Klapp-Smartphone sein und drum bleibt leider auch nicht viel Platz für die Batterie: 2.510 mAh sind eine knapp bemessene Kapazität und so hält das Smartphone in unserem WLAN-Test auch keine 7 Stunden durch. Das ist deutlich kürzer als die meisten anderen faltbaren Handys im Vergleich, wobei man Batterieprotze generell anderswo findet, schließlich kann der Akku nicht im Bereich des Scharniers platziert werden, sodass bauartbedingt schon weniger Platz vorhanden ist.
Da der Akku recht klein ist, fällt es weniger ins Gewicht, dass die Ladeleistung des Adapters maximal 15 Watt beträgt und damit an der Untergrenze dessen liegt, was wir noch als Schnellladen durchgehen lassen. In weniger als 2 Stunden ist das Smartphone wieder vollständig aufgeladen.
Motorola Razr 2019 2510 mAh | Samsung Galaxy Fold 4235 mAh | Samsung Galaxy Z Flip 3300 mAh | Huawei Mate Xs 4500 mAh | LG G8X ThinQ 4000 mAh | |
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Akkulaufzeit | 46% | 14% | 16% | 98% | |
Idle | 988 | 1724 74% | 1741 76% | 1071 8% | |
H.264 | 586 | 1027 75% | 527 -10% | 762 30% | |
WLAN | 469 | 600 28% | 647 38% | 481 3% | 930 98% |
Last | 296 | 316 7% | 157 -47% | 357 21% |
Pro
Contra
Fazit – Zu teuer, eigentlich...
Das Motorola Razr besitzt einen klangvollen Namen und kann mit seinem schlanken Formfaktor und dem ikonischen Design durchaus faszinieren. Schaut man allerdings genauer hin, so wird schnell klar, dass hier rasiermesserscharf kalkuliert werden musste, um den Klappmechanismus und das Zweit-Display im Budget unterzubringen. Für knapp 1.500 Euro bekommt man ein Smartphone mit Kunststoffanbauteilen, ohne moderne Standards wie WiFi6 oder 5G, mit vergleichsweise wenig Leistung, einem knapp bemessenen Akku und einer Single-Kamera.
Man muss sich mit unschönen Knarzgeräuschen abfinden, der recht niedrigen Auflösung des Displays, einem starken Drosseln unter langer Last und langsamem Speicher. Dazu kommt die Unsicherheit über die Haltbarkeit des biegsamen Displays.
Im Alltag lässt sich das Smartphone gut nutzen, die Software kommt ohne nervige Werbe-Apps zum Kunden, die Geschwindigkeit reicht für die meisten Situationen aus und es gibt ein hochwertiges Zubehörpaket.
Das Motorola Razr 2019 ist ein Klapp-Smartphone, das für seine Ausstattung sehr teuer ist. Bei allen Nachteilen übt es durch seine schlanke Silhouette eine gewisse Faszination aus.
Dennoch müssten wir eigentlich sofort von einem Kauf abraten, da die gebotene Ausstattung und Leistung in keinem Verhältnis zum Preis stehen. Für die meisten Nutzer trifft das wohl auch zu, wer aber von Innovationen fasziniert ist und sich dem Retrocharme des Razr nicht entziehen kann, der bekommt auf jeden Fall einen Hingucker. Dann sollte man nur keinen Wert auf High-End-Features legen und das nötige Kleingeld auf der Seite haben, um sich das Motorola Razr 2019 leisten zu können und zu wollen.
Motorola Razr 2019
- 31.08.2022 v7 (old)
Florian Schmitt