Test Medion Lifetab S10334 Tablet
Die Zeiten, in denen sich schon morgens um sechs Uhr Schlangen vor den Aldi-Märkten wegen eines Hardware-Angebots gebildet haben, sind lang vorbei. Dennoch schnürt der Discounter immer wieder spannende Angebote – auch im Tablet-Bereich. Dabei bieten die Medion-Geräte meist eine umfassende Ausstattung und sinnvolles Zubehör zu einem fairen Preis. Das aktuellste Angebot dieser Art kommt am Donnerstag, den 28. August, in den Handel. Das Medion Lifetab S10334 wird allerdings erst mal nicht bundesweit zu kriegen sein. Aldi behält es vorerst seinen Märkten im Norden der Republik vor. Dabei klingt das Angebot durchaus verlockend, sodass sich eine etwas weitere Anreise aus der Mitte Deutschlands durchaus rentieren könnte. Vorausgesetzt, das Lifetab setzt die vollmundigen Marketing-Versprechen in die Tat um, und das Ganze passt dann auch noch zu Budget und Anspruch des Interessenten.
Erst einmal zu den Hard-Facts: Das Medion Lifetab S10334 besitzt ein 10,1 Zoll großes IPS-Display mit einer Auflösung auf Full-HD-Niveau. Die Rechenarbeit erbringt ein Vierkern-SoC von Rockchip, das auf zwei GB Arbeitsspeicher zugreifen kann. Der interne Speicher misst 16 GB und lässt sich per microSD-Karte erweitern. Ebenfalls mit an Bord sind eine 5-MP-Haupt- und eine 2-MP-Frontkamera. Und das Ganze gibt es für 199 Euro. Klingt nach einem sehr fairen Angebot. Konkurrenten gibt es viele, allerdings kaum welche, die in derselben Leistungs- und Preisklasse spielen. Wir vergleichen das Medion-Tablet mit dem Lenovo Yoga Tablet 10 HD+, dem Samsung Galaxy Tab 4 10.1 und dem Bullman Tab9 AQQR 2 Retina. Die ersten beiden kosten allerdings rund das doppelte, das Bullman bringt eine deutlich höhere Auflösung mit.
Das Gehäuse des Medion Lifetab S10334 erinnert auf den ersten Blick ein wenig an das Sony Xperia Z2 Tablet. Es weist eine ähnlich kantige Form auf und erscheint recht flach. Tatsächlich kann es dem Top-Modell aus Japan in Sachen Gewicht und "Flachheit" aber nicht das Wasser reichen. Mit 8,5 Millimetern ist das Lifetab dann doch gut zwei Millimeter dicker als das Sony-Flaggschiff, und auch beim Gewicht trägt es mit 580 Gramm deutlich mehr auf. Insgesamt macht es aber noch einen schlanken Eindruck und lässt sich gut in beiden Händen halten. Länge und Breite sind mit 263 x 174 Millimeter klassenüblich.
Schon etwas Besonderes in der 200-Euro-Liga ist das metallene Gehäuse, das zudem ordentlich verarbeitet ist. Lediglich das Design bringt etwas "harte" Kanten mit sich. Die Stabilität dürfte für unseren Geschmack etwas höher sein. Unter Druck gibt das Gehäuse spürbar nach. Zum Knarzen haben wir es aber nicht bewegen können. Medion hebt die frontseitig positionierten Stereolautsprecher hervor. Eine gute Idee. Wie sie sich schlagen, erfahren Sie im entsprechenden Kapitel. Das Display ist von einer nicht besonders kratzfesten Scheibe geschützt, die der Hersteller mit dem Prädikat "Anti Fingerabdruck" versieht. Da war wohl eher der Wunsch Vater des Gedanken ...
Wer 200 Euro für ein zehn Zoll großes Tablet ausgibt, der sucht ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, weniger einen Ausstattungshammer. Verzicht üben muss der Käufer eines Medion Lifetab S10334 aber keinesfalls. Vierkern-SoC, satte zwei GB DDR3-RAM, 16 GB interner Speicher, der sich um bis zu 128 GB erweitern lässt und zwei Kameras – mehr gibt es auch bei deutlich teureren Tablets oft nicht. Der Rockchip RK3188 bringt vier Cortex-A9-Rechernkerne mit, die mit bis zu 1,6 GHz getaktet sind. Flankiert wird der Prozessor von der Grafikeinheit ARM Mali-400 MP4 mit ebenfalls vier Kernen. Die ist zwar schon reichlich betagt, in der Mittelklasse aber nach wie vor eine gute Wahl.
Neben dem USB-2.0-Anschluss mit OTG-Funktion bringt das Lifetab auch noch eine Mini-HDMI-Schnittstelle mit. Die Ausgabe hochauflösenden Materials am Fernseher ist also ein Kinderspiel. Nicht gefallen hat uns die Platzierung der Schnittstellen und der Buchsen. Sie sitzen ausnahmslos am rechten Gehäuserand – im Querformat betrachtet – und lassen sich nicht einwandfrei bedienen bzw. nutzen. So haben wir während des Tests mehrfach versehentlich den Power-Button erwischt, wenn wir die Lautstärke regeln wollten. Zudem kommen sich USB- und HDMI-Kabel ein wenig in die Quere, wenn beide zugleich angeschlossen sind. Auch die Größe der Tasten erscheint uns zu klein, der Druckpunkt hingegen passt.
Software
In diesem Kapitel verweisen wir auf den erst vor wenigen Wochen erschienenen Test zum Medion Lifetab S7852. Das kleinere Schwestermodell unseres aktuellen Testgerätes verfügt über den identischen Software-Stand und die teils sehr sinnvollen, teils aber auch nervigen Software-Beigaben.
Kommunikation & GPS
Kabellos kommuniziert das Medion Lifetab per Bluetooth 4.0 und WLAN nach 802.11b/g/n. Das ist absoluter Standard und der Preisklasse mehr als angemessen. Sicher wäre Dualband-WLAN mit 5-GHz-Unterstützung ganz nett, aber wir wollen nicht zu viel erwarten. Die Infrarot-Schnittstelle macht das Tablet zur Universalfernbedienung.
Schon beim kleinen Bruder Lifetab S7852 konnte uns das GPS-Modul nicht überzeugen. Das aktuelle Testgerät macht es keinen Deut besser. Der initiale Sat-Fix dauert mehrere Minuten, innerhalb eines Gebäudes findet das Tablet selbst in Fensternähe nicht einen einzigen Satelliten. Beim Test mit der App Runtastic dauerte es ebenfalls eine gefühlte Ewigkeit, bis das GPS-Symbol grün aufgeleuchtet hat. Auf der gut zehn Kilometer langen Teststrecke schlug sich das Medion-Tablet dann aber doch recht wacker. Zwar unterschlägt es knapp drei Prozent der Gesamtstrecke und zeigt auf der Brücke deutliche Abweichungen. Für die alltägliche Navigation reicht es aber dennoch wohl aus.
Kameras & Multimedia
Ein klarer Schwachpunkt des Medion Lifetab S10334 sind dessen Kameras. Die Frontkamera löst mit zwei Megapixeln auf, hat aber schon bei normalem Umgebungslicht große Probleme mit Rauschen. Zudem fehlt es an Schärfe, und die Farben sind zu blass. Die Hauptkamera mit ihren fünf Megapixeln macht ihre Sache leider nicht viel besser. Die Aufnahmen wirken überstrahlt, und auch hier macht sich eine sichtbare Unschärfe breit. Sehr störend ist die extrem lange Auslöseverzögerung. Im Videomodus schneidet die Kamera noch schlechter ab. Die Aufnahmen offenbaren Ruckler bei Schwenks, Hell-Dunkel-Wechsel überfordern den Sensor. So macht das Filmen trotz der gelungenen Farbdarstellung und der HD-Auflösung keinen Spaß.
Zubehör
Auch beim Lifetab S10334 zeigt sich Medion wieder relativ großzügig, was das mitgelieferte Zubehör anbetrifft. Immerhin befinden sich neben dem obligatorischen Netzteil samt USB-Kabel auch ein Stereo-Headset und ein USB-OTG-Adapter im Karton. Der Test mit einer Maus und einer externen Festplatte klappte auf Anhieb.
Garantie
Auch bei der Garantie sattelt Medion immer noch ein wenig oben drauf im Vergleich zum Standard. Drei Jahre gibt es sonst fast nie – und wenn, dann nur gegen Aufpreis.
Eingabegeräte & Bedienung
Viel geändert hat Medion nicht am Stock-Android. Warum auch? – könnte man fragen. Das System ist ausgereift und birgt keine echten Schwächen. Man fühlt sich auf Anhieb zuhause, ein wenig befremdlich wirkt vielleicht der knallbunte Homescreen mit den zahlreichen vorinstallierten Apps und der "Aldi-Ecke". Der Touchscreen funktioniert einwandfrei bis in die Ecken. Ein minimale Verzögerung bei Eingaben ist spürbar, zudem dürften die Finger noch etwas sanfter über die Oberfläche gleiten.
Die virtuelle Tastatur hält keine Überraschungen bereit – Android-Standard halt. Im Querformat verdeckt sie mehr als die Hälfte des Bildschirminhaltes, bietet im Gegenzug aber große Tasten für flüssiges Tippen. Im Hochformat hingegen wird es für "Wurstfinger" dann schon eng.
Ein hochauflösendes IPS-Panel ist eines der Erkennungsmerkmale eines Oberklasse-Tablets. Das Medion Lifetab S10334, das übrigens von Lenovo produziert wird, bringt ein ebensolches Display mit. Medion bezeichnet es als Lifelight. So weit würden wir nicht gehen. Im Preisbereich um 200 Euro ist eine Auflösung von 1.980 x 1.200 Pixel aber schon recht einzigartig. Das Samsung Galaxy Tab 4 10.1 kostet mehr und bietet nur 1.280 x 800 Bildpunkte. Die identische Auflösung wie das Lifetab gibt es beim Lenovo Yoga Tablet 10 HD+, die UVP liegt aber bei 400 Euro.
Im Labor schlägt sich das IPS-Display mehr als wacker. Die maximale Helligkeit liegt bei 348 cd/m2, im Mittel sind es 316,6 cd/m2. Dieser Unterschied deutet schon an, dass die Ausleuchtung nicht der Hit ist: 84 Prozent. Fürs menschliche Auge sind die Abweichungen zum Glück noch nicht zu erkennen. Der mäßige Schwarzwert von 0,55 cd/m2 fällt da schon etwas mehr ins Gewicht, zumal es damit nur zu einem durchschnittlichen Kontrast von 633:1 reicht. Ein Highlight ist das Display also nicht, eine ordentliche Performance liefert es dennoch ab. Erst recht, wenn man es mit so manchem anderen Panel in dieser Preisklasse vergleicht.
|
Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 348 cd/m²
Kontrast: 633:1 (Schwarzwert: 0.55 cd/m²)
ΔE Color 4.95 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.23 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.56
Subjektiv gibt es an der Bildqualität – abgesehen von einem nicht ganz satten Schwarz – nichts auszusetzen. Farben wirken lebendig und recht realitätsnah. Der Kontrast reicht noch aus, um Fotos und Videos knackig wiederzugeben. Das Kolorimeter X-Rite i1Pro 2 bescheinigt dem Display des Medion Lifetab S10334 zudem eine ansprechende Farbtreue. Die Farbtemperatur ist nur minimal zu kalt, der Gammaverlauf recht nah am Optimum. Ein mittleres DeltaE von 4,23 ist ordentlich, die Abweichungen bei den Graustufen bleiben absolut im Rahmen. Auch die Primärfarben werden ganz gut dargestellt, lediglich Blau fällt deutlich zu blass aus. Keine Probleme hat das Panel auch bei der Farbsättigung ... bis auf Blau – schon wieder. Das mittlere DeltaE bei den Mischfarben liegt ebenfalls unter 5 und spricht für eine mehr als passable Farbtreue.
Trotz der ansprechenden Leuchtkraft liefert das Medion Lifetab S10334 beim Außeneinsatz nur eine durchwachsene Vorstellung ab. Die stark spiegelnde Oberfläche macht dem Tablet da einen Strich durch die Rechnung. An der Blickwinkelstabilität haben wir hingegen nichts auszusetzen, auch wenn bei bestimmten Blickwinkeln ein leichtes IPS-Glühen wahrnehmbar ist.
Medion bestückt das Lifetab S10334 mit einem Rockchip RK3188. Dieser Vierkerner arbeitet mit 1,6 GHz Takt, die Rechenkerne basieren auf dem Cortex-A9-Layout. Für ein 200-Euro-Tablet ist dieses SoC sicher eine gelungene Wahl. Das gilt auch für die GPU vom Typ ARM Mali-400 MP4, die zwar betagt ist, aber solide Leistung bringt. Das bestätigen auch die Benchmarks. In der Vergleichsgruppe sehen der Geekbench 3 und der AnTuTu v4 das Medion-Tablet sogar ganz vorne. Das bedeutet gehobenes Mittelklasse-Niveau. Den ein oder anderen Ruckler in der Bedienung kann aber auch das flotte SoC nicht verhindern. Die Grafikleistung fällt dazu im Vergleich etwas ab, passt aber ebenfalls gut zum Anspruch des Gerätes. Für viele aktuelle Spiele reicht die 3D-Leistung noch aus. Sehr anspruchsvolle Titel laufen aber oft nicht mehr flüssig – erst recht nicht bei hohen Detaileinstellungen.
Geekbench 3 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Lifetab S10334 | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ | |
Bullman Tab9 AQQR 2 Retina | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Lifetab S10334 | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ | |
Bullman Tab9 AQQR 2 Retina |
AnTuTu v4 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Lifetab S10334 | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Lifetab S10334 | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Lifetab S10334 | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ |
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Lifetab S10334 | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Lifetab S10334 | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Lifetab S10334 | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ | |
Bullman Tab9 AQQR 2 Retina | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Lifetab S10334 | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ | |
Bullman Tab9 AQQR 2 Retina |
Web-Surfen ist wohl eines der Hauptanwendungsgebiete eines Tablets. Auch hier bescheinigen die entsprechenden Test dem Medion Lifetab eine ansprechende Leistung. Im Vergleichsfeld platziert sich das S10334 nur beim Java-Script-Test SunSpider nicht an der Spitze, schneidet dennoch alles andere als schlecht ab. Beim sehr anspruchsvollen WebXPRT 2013 düpiert es die Konkurrenz gar.
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Lifetab S10334 | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Lifetab S10334 | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Lifetab S10334 | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ | |
Bullman Tab9 AQQR 2 Retina |
WebXPRT 2013 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Lifetab S10334 | |
Samsung Galaxy Tab 4 10.1 | |
Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Leistung des internen Flash-Speichers überprüfen wir mit der App AndroBench 3. Das Ergebnis ist schlichtweg ernüchternd. Beim sequenziellen Lesen erreicht das Medion Lifetab S10334 nur 9,7 MB/s. Das ist um den Faktor 10 langsamer als bei vielen anderen Tablets. Auch nach mehreren Neustarts und Testdurchläufen wurde das Ergebnis nicht besser. Das Bullman Tab9 schneidet als einziges Vergleichsgerät noch schlechter ab. Auch beim Random-Read von 4k-Blöcken zeigt sich das Medion-Tablet schwach. Beim Schreiben hingegen kann es sich in beiden Disziplinen gegenüber der direkten Konkurrenz behaupten.
Temperatur
Die Temperaturentwicklung des Medion Lifetab S10334 ist weitgehend unauffällig. Selbst unter Volllast – dabei läuft die App Stability Test CPU+GPU eine ganze Stunde lang – wird das Tablet an keinem Punkt übermäßig heiß. Bis auf einen kleinen Hot-Spot an der rechten Seite, wo die Temperatur über 41 Grad ansteigt, wird das Lifetab sonst nicht einmal handwarm. Im Idle-Modus bleibt es nochmal deutlich kühler. Auch das Netzteil erwärmt sich nicht über Gebühr. Mit über 44 Grad wird es im Idle-Mode aber doch wärmer als bei den meisten anderen Tablets. Anlass zur Sorge gibt es aber nicht.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 33 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Medion platziert zwei Lautsprecher an der Frontseite des Tablets, jeweils im oberen Drittel der kurzen Seiten platziert. Für Filme macht das einfach Sinn, die Hände verdecken die kleinen Boxen zudem nicht. Gedanklich also schon mal gelungen. Wie sieht es mit dem Klang aus? Hier kann uns Medion nicht ganz überzeugen. Zwar ist der Klang relativ klar, die Lautstärke aber selbst auf Maximalstellung recht niedrig. Bässe sind Fehlanzeige. Im Gegenzug scheppert und kracht es auch nicht. Der Kopfhörerausgang macht seine Sache in einem kurzen Test ordentlich.
Energieaufnahme
Dass der Rockchip RK3188 nicht das sparsamste SoC ist, hat sich bereits bei den Tests des kleinen Bruders und des Bullman Tab9 gezeigt, die beide auf dieselbe Basis setzen. Im Idle-Betrieb gönnt sich das Lifetab S10334 zwischen 3,1 und 5,9 Watt. Zum Vergleich: Das ebenfalls 10,1 Zoll große Lenovo Yoga Tablet 10 HD+ liegt hier zwischen 1,1 und 4 Watt. Auch unter voller Last saugt das Medion-Tablet etwas stärker am Akku als so manches Vergleichsgerät. Wir messen Werte zwischen 7,2 und 8,1 Watt.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 3.1 / 5.4 / 5.9 Watt |
Last |
7.2 / 8.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die Leistungsaufnahme in den verschiedenen Betriebszuständen ist durchaus ein Indiz dafür, wie sparsam ein Tablet mit der ihm zur Verfügung gestellten Energie umgeht. Was aber am Ende dabei für eine Akkulaufzeit rauskommt, lässt sich nur mit entsprechenden Tests ermitteln. Medion gibt dem Lifetab S10334 einen 33,3 Wh großen Li-Polymer-Akku mit auf den Weg.
Unter voller Beanspruchung hält das Tablet recht lange durch. Knapp über vier Stunden übertrifft in der Vergleichsgruppe sonst nur das Lenovo Yoga deutlich. Die Aussagekraft unseres WLAN-Tests ist aber ungleich höher. Denn wer ruft schon über mehrere Stunden die volle Leistung ab? Ein servergesteuertes Script ruft alle 40 Sekunden eine neue Webseite auf. Die Helligkeit ist dabei auf praxistaugliche 150 cd/m2 reduziert, alle Funkmodule außer WLAN deaktiviert. Mit knapp neun Stunden mutiert das Medion Lifetab S10334 dabei zwar nicht zum Marathon-Läufer. Für einen ganzen Tag Online-Vergnügen sollte es aber reichen. Den Full-HD-Film Big Buck Bunny in H.264-Komprimierung spielt das Lifetab sechseinhalb Stunden in einer Schleife, lange Filmabende sind also ebenfalls kein Problem.
Der Test des Medion Lifetab S10334 könnte auch den Titel tragen "Stark angefangen und dann stark nachgelassen". Denn in weiten Teilen des Tests liefert das 10,1-Zoll-Tablet eine richtig gute Vorstellung ab. Das beginnt bei der für 200 Euro sehr gelungenen Ausstattung, geht über eine weitgehend ansprechende Leistung bis hin zu einem fast restlos überzeugenden Display. Noch dazu ist das Ganze in einem ordentlich verarbeiteten Metallgehäuse verpackt. In dieser Klasse dreht das Lifetab damit vielen Konkurrenten eine lange Nase. Auch die Anordnung der Lautsprecher an der Front ist sehr durchdacht. Trotzdem kommen wir damit schon zu den Kritikpunkten.
Vorne angebracht reicht halt nicht, ein guter Klang ist viel wichtiger. Das setzt Medion nur mäßig um, was wir dem Tablet aber ohne Weiteres durchgehen lassen. Das können viele andere auch nicht besser. Die Leistung des GPS-Sensors gefällt uns hingegen nicht gut, die Dauer bis zum ersten Sat-Fix ist einfach zu lang. Richtig enttäuscht haben uns aber zwei Dinge: die miesen Kameras und der beim Lesen schnarchlangsame Speicher. Im täglichen Betrieb fällt letzterer zum Glück nicht so stark ins Gewicht. Fotografieren ist mit dem Lifetab aber kein Vergnügen.
Also doch kein guter Kauf? Das muss man differenzierter sehen. Wer ein zuverlässiges Tablet mit ordentlicher Leistung und gutem Display sucht, der kann für den Preis von 200 Euro auch mal eine Stunde Anfahrt in Kauf nehmen, sofern ein Aldi Nord-Markt nicht in unmittelbarer Nähe ist. Und wer eine Woche länger warten kann, bekommt das getestete Tablet ab 4. September auch bei Aldi Süd. Wer sein Tablet aber auch zum Navigieren und Filmen nutzen will, der sollte sich woanders umschauen.