Test Medion Akoya E6239T (E6240T, MD99350) Notebook
Bereits in den letzten Wochen haben wir mit dem Touch 300 (Akoya S6212T) ein weiteres Akoya Modell mit ähnlichem Preisgefüge getestet, durchaus mit positivem Ergebnis. Mit einer Bildschirmdiagonale von 15,4 Zoll, neuem Stromsparprozessor mit integrierter HD-Grafik, Touchscreen und einem Straßenpreis von gerade einmal 450 Euro mischt Medion mit dem Akoya E6239T (MD98563) das Low-Cost Mainstream und Office Segment um das bereits von uns getestete Lenovo IdeaPad 15 Flex oder HP TouchSmart 15-b153sg auf.
Obwohl alle drei Modelle mit ähnlicher Ausstattung und annähernd zum selben Preis zu haben sind, gehen die Hersteller bei den Prozessoren verschiedene Wege: Während HP auf AMDs Trinity-Architektur und Lenovo auf einen Intel Pentium der Haswell Ultra Low Voltage Klasse setzt, verbaut Medion den neuen N3510 Quad-Core-SoC (System on a Chip) der Bay Trail Serie mit einer TDP von gerade einmal 7,5 Watt.
Ob das Akoya in puncto Verarbeitung und (aufgrund des verbauten Intel Atom-Nachfolgers) auch in Sachen Performance mit seinen Kontrahenten mithalten kann oder diese sogar übertrumpft, zeigt dieser Test.
Gehäuse
Das Gehäuse macht für ein Notebook dieser Preisklasse einen guten Eindruck. Offensichtliche Verarbeitungsmängel sind keine erkennbar, auch sind die Spaltmaße sehr gering. Durch die Abmessungen von 390 x 278 mm ist von einem mobilen Dauereinsatz eher abzuraten, auch wenn eine Dicke von 28 mm und ein Gewicht von 2,55 kg mit Akku (180 g) noch okay gehen.
Die verwendeten Materialien beschränken sich auf Kunststoff, auch wenn diese recht hochwertig wirken und sich gut anfassen. Die Displayabdeckung und das Cover sind im Titan-Look gefertigt, ebenfalls sehr wertig für einen Kunststoff. Das Display an sich wird durch einen Hochglanzrand in Glas-Optik umrandet. Dieser erscheint mit fast 20 mm unnötig breit. Insgesamt ensteht ein wertiger Eindruck für ein Notebook der unteren Preisklasse. Ein wenig störend wirken die verwendeten Scharniere in Verbindung mit dem Touchscreen: Während der Fingerbedienung wippt das Display immer wieder etwas. Das Notebook steht jedoch stabil auf dem Tisch, auch beim einseitigen Anheben knarrt oder quietscht das Gehäuse nicht. Allerdings lässt sich das Notebook dabei doch recht stark verwinden, was sich jedoch nicht negativ auswirkt.
Anschlussausstattung
An Anschlussmöglichkeiten wird nur das Nötigste geboten, dies ist bei den Konkurrenten jedoch auch nicht anders. Allerdings wurde beim Akoya nicht auf das optisches Laufwerk verzichtet, was allerdings bei der Konkurrenz der Fall ist. Neben einem USB-3.0-Anschluss auf der linken Seite befinden sich noch zwei USB-2.0-Ports rechts angeordnet. Durch das optische Laufwerk rücken diese leider etwas weiter in den vorderen Bereich, sodass es zu Beeinträchtigungen bei der Verwendung einer Maus kommen kann. Ausschließlich das HP bietet hier zwei USB-3.0-Ports in Summe jedoch auch nur drei USB-Anschlüsse.
Zur Bildausgabe ist lediglich ein HDMI-Port vorhanden – weder ein DVI, noch ein D-Sub oder Display-Port-Anschluss sind verbaut. Dies kann für manche Benutzer ein Problem darstellen, da viele der heute noch verwendeten Office-Beamer mit VGA-Anschlüssen bestückt sind und der HDMI-Anschluss fehlt. Wenigstens ist der HDMI Port, der direkt neben dem USB-3.0-Anschluss positioniert wurde, auch bei Verwendung von größeren USB-Sticks noch gut zugänglich. Muss jedoch ein kurzer HDMI-VGA Adapter zur Bildausgabe verwendet werden, wird der schnelle USB-Port blockiert; der direkt daneben liegende Ethernet-Anschluss ist hiervon dann auch betroffen.
Beim Thema Videoausgang stellt sich das Medion Akoya jedoch nicht schlechter als die Konkurrenz von HP und Lenovo. Bei allen drei Modellen könnte es zu Problemen der Zugänglichkeit eines USB-Ports und des Ethernet-Anschlusses bei der Verwendung eines direkten HDMI-VGA Adapters kommen, weil keines der getesteten Modelle über einen zweiten Videoausgang verfügt und alle Hersteller den HDMI-Ausgang recht nah an andere Anschlüsse verbauen. Neben einem Kensington-Key Lock findet sich auf der rechten Seite die Buchse für den Kopfhörer Anschluss und das optische Laufwerk; an der Front wurde ein SD-Kartenleser angebracht, der jedoch schwer zugänglich ist, ohne das Notebook anzuheben.
Wartung
Die Wartungsmöglichkeit des Notebooks hat Medion sehr gut gelöst. Alle wichtigen internen Komponenten wie RAM, Festplatte, W-LAN Modul, Laufwerk und Lüfter (zur Reinigung ausbaubar) sind durch den mit drei Schrauben fixierten Wartungsschacht einfach und schnell zu erreichen. Die zwei RAM-Steckplätze sind bereits mit jeweils einem 4-GB-Modul belegt. Die Festplatte lässt sich leicht ausbauen oder gegen eine SSD austauschen.
Leider sind jedoch keinerlei Upgrademöglichkeiten vorhanden. Das Mainboard sieht zwar generell weitere Anschlüsse vor, jedoch sind die Steckplätze nicht verbaut –diese bleiben wohl den teureren Modellen vorbehalten. Das IdeaPad Flex 15 bietet hier wenigstens einen freien Steckplatz zum Verbauen einer SSD im M.2-Format, im Vergleich jedoch nur einen RAM Steckplatz.
Neben der gesetzlichen Gewährleistung erhält der Kunde für den Fall der Fälle eine 24-monatige Garantie von Medion. Diese Dauer entspricht eher dem Durchschnitt; manche Hersteller bieten derzeit auch eine Produkt-Garantie von 36 Monaten an, andere wiederum gar keine.
Eingabegeräte
Tastatur
Die von Medion verbaute Tastatur hat eine angenehme Größe mit Buchstabentasten von 14x14 mm, ist aber nicht hintergrundbeleuchtet. Auch an dieser Stelle merkt man, dass Medion inzwischen zu Lenovo gehört; das Layout ähnelt sehr stark dem des Lenovo Flex 15. Selbst bei energischem Tippen ist kein Klappern der Tasten zu hören; auch biegt sich die Tastatur nicht oder nur unwesentlich durch. Das Anschlaggeräusch ist angenehm, leider ist der Druckpunkt der Tasten relativ schwach gewählt, gerade die Leertaste gibt kaum Rückmeldung. Ab und zu reagieren Tasten schon bevor der Druckpunkt erreicht ist; ein separater Ziffernblock ist vorhanden.
Touchscreen
Medion gönnt dem Akoya 6239T ein Display mit Touchcreen-Technologie. Dies lässt sich schon aus der Terminologie mit dem nachgestellten "T" im Namen erahnen. Dieser reagierte stets zuverlässig und lässt gerade an Windows 8.1 Freude aufkommen, solange man sich im Kachel Modus befindet. Wie bereits erwähnt, schwankt der Bildschirm aber nach jeder Berührung etwas nach, sodass es zu einem leichten Aufschaukeln des Displays bei vielen Bildschirmeingaben hintereinander kommen kann. Hier wurden die Scharniere leider zu schwach gewählt was in Folge die subjektive Qualität des Gerätes mindert, da die Touch-Eingabe ein Key-Feature des Notebooks darstellt.
Touchpad
Medion verbaut ein tastenloses 105 x 75 mm großes Multi-Touchpad, das über eine glatte Oberfläche verfügt und es den Fingern einfach macht Eingaben zu Tätigen; sie gleiten gut und gleichmäßig über die Oberfläche. Leider wurden die "Maustasten" in die Touchpad Oberfläche integriert und reagieren bereits auf leichten Druck. Dies ist an sich zwar nicht negativ, führt aber zu falschen Eingaben oder ungewolltem Verschieben des Mauszeigers. Zudem reagiert zwar das gesamte Pad auch auf die entsprechenden Fingerbewegungen, jedoch müssen zum Start einer Mauszeiger-Bewegung zwingend die oberen 60 mm verwendet werden. Erst dann reagiert auch der Bereich des Tastenbereichs auf Wischbewegungen. Ansonsten klappt auch die Multi-Gesten Eingabe und das Scrollen reibungslos. Leider klappert das Touchpad beim Darauftippen etwas.
Display
Das verbaute Display entspricht dem gängigen 16:9 Standard und wartet mit einer subjektiv geringen aber durchaus gebräuchlichen Auflösung von 1366 x 768 Pixeln auf. Für viele Anwendungen ist dies ausreichend, wer jedoch höhere Ansprüche an die Pixeldichte stellt, muss zu einem anderen Notebook- und Preissegment greifen.
Ansonsten lässt sich das Display jedoch ausreichend gut ablesen und stellt auch Bilder subjektiv gut dar. Leider spiegelt das Display recht stark, was besonders beim Arbeiten im Freien oder bei rückwärtigen Lichtquellen stört. Zudem wird in manchen Situationen bei direktem Störlichteinfall die Touchscreen Matrix sichtbar (siehe Bild rechts), was durchaus ablenken oder irritieren kann. Ebenso ist diese in Form von ganz leichte Schlieren auf hellem Display-Hintergrund bemerkbar.
Die gemessenen Helligkeitswerte liegen nur auf unterdurchschnittlichem Niveau. Mit einer mittleren Helligkeit von 165 cd/m² liegt es gute 20 % hinter dem Lenovo Flex 15; die Ausleuchtung variiert dabei maximal 15 % um den Mittelwert.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 165 cd/m²
Kontrast: 359:1 (Schwarzwert: 0.46 cd/m²)
ΔE Color 8.8 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 8.95 | 0.5-98 Ø5.2
42.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
38.15% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
55.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
36.92% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.39
Der Schwarzwert von 0,46 geht mit einem Kontrast von 358:1 für ein Gerät dieser Preisklasse in Ordnung. Auch bezüglich der Farbraumabdeckung sollte man sich an Geräten dieser Preisklasse orientieren. Subjektiv gesehen ist der Kontrast stets gut, wobei die Messungen jedoch in Richtung Blau verschobene Farben bescheinigen. Verständlicherweise wird auch der AdobeRGB Farbraum nur zu einem geringen Prozentsatz abgedeckt.
Der Blickwinkel jedoch geht für ein Gerät dieser Preisklasse in Ordnung. Gedreht um die vertikale Achse treten Veränderungen jedoch recht früh auf. Dennoch lässt es sich mit dem Gerät auch noch auf den Oberschenkeln arbeiten. Um die horizontale Achse sind Blickwinkel bis mehr als 45% gut möglich. Farbveränderungen oder Unlesbarkeiten treten hier vergleichsweise erst viel später auf.
Outdoor
Für den Außeneinsatz ist das Notebook nicht wirklich oder nur mit Einschränkungen geeignet. Nicht nur wegen der üppigen Abmessungen des 15" Gerätes und dem extrem stark spiegelnden Display, auch wer die Helligkeit des Akoya voll aufdreht kommt bei Sonnenlicht um Spiegelungen nicht herum und muss mit einem sehr dunklen Bild rechnen. Bei praller Sonne ist nichts mehr zu sehen. In diesem Betriebszustand macht dann einem auch der Akku einen Strich durch die Rechnung. Auch wenn der neue Prozessor sehr sparsam ist, sind 28 Wh oder 2600 mAh für ein mobiles Gerät zu wenig – siehe zugehörige Laufzeittests.
Leistung
Als einziger Hersteller im Testumfeld setzt Medion beim Akoya E6239T auf den neuen Stromsparprozessor N3510 der erst 2013 vorgestellten Intel Bay-Trail Architektur mit integrierter Grafikeinheit.
Obwohl die Grafiklösung direkt der HD4000 entstammt kommen nur 4 Eus (Execution Units) bei maximal 750 MHz Takt zum Einsatz, was uns im Einzeltest des Prozessors nicht ganz überzeugt hat. Wie sich diese Kombination auf die Anwendungs- und Spiele-Performance des Akoya E6239T auswirkt, zeigen die nächsten Abschnitte. Jedoch sollte man nicht den eigentlichen Einsatzbereich dieser SoC Kombination, im wenig anspuchsvollen Home- und Multimedia-Light-Umfeld, aus den Augen verlieren.
Prozessor
Zugunsten des Quad-Cores muss beim N3510 auf Intels Hyper-Threading verzichtet werden; auch fehlt Intels Turbo-Boost, sodass der Prozessor mit seinen maximalen 2,0 GHz taktet. Erfreulich: Die TDP gibt Intel mit gerade einmal 7,5 Watt an; im Mittel nur 4,5 Watt SDP (Scenario Design Power). Hierunter fallen dann nicht nur die CPU, auch die Grafikeinheit und der Chipsatz sind damit bedient. Nicht umsonst gilt Bay Trail als Intel Atom Nachfolger für den Einsatz in eher günstigen und leichten, mobilen Notebooks.
Zufolge unserer Benchmarks liegen die Ergebnisse auf erwartetem Niveau. Die neue Bay-Trail-Architektur kann sich sehr deutlich von den alten Atom Modellen absetzen und übertrifft in Sachen CPU Leistung sogar manche Werte der Pentium und Celeron ULV-Ivy-Bridge-Prozessoren der Core-i-Serie. Der 2117U wird um fast 10 % im Cinebench 11.5 64 Bit Multi-Core Benchmark übertroffen, auch andere Modelle der Serie liegen nicht weiter vorn. Gegenüber dem 3556U aus dem Lenovo Flex 15 ist er gleich auf. Dies verdankt der Prozessor jedoch seinen 4 Kernen. Im selben Single-Core-Test fällt der N3510 fast 50 % gegenüber dem 2117U oder dem 3556U zurück.
Deutlich geschlagen wird der A4-4355M von AMD. Dieser fällt im Multi-Core Test fast 50 % zurück, ist aber im Single-Core Benchmark etwa 35 % schneller. Die genannten Ergebnisse festigt auch PC-Mark 7. Hier liegt der N3510 in einem Feld mit dem 2117U oder dem etwas älteren Intel Pentium B980. Der A4 von AMD muss sich jedoch erneut mit einem Rückstand von auch hier fast 50 % geschlagen geben. Man müsste schon mindestens zu einem A6-4455M von AMD greifen, um bei der CPU-Power annähernd mithalten zu können.
Ein weiter Pluspunkt, der in diesem Bereich für das Medion spricht: Intel hat es geschafft, mit einer TDP von nur 7,5 Watt eigene Modelle der Core-i Serie mit immerhin einer 125 % höheren maximalen Verlustleistung zu schlagen. Wird sich dies positiv auf die Akkulaufzeit niederschlagen?
Cinebench R11.5 - CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Akoya E6239T | |
Lenovo IdeaPad Flex 15 | |
Asus VX6S Lamborghini EEE PC PreSample | |
HP Pavilion Sleekbook TouchSmart 15-b153sg | |
Lenovo IdeaPad U510 MBM62GE |
Cinebench R11.5 - CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Akoya E6239T | |
Lenovo IdeaPad Flex 15 | |
HP Pavilion Sleekbook TouchSmart 15-b153sg | |
Lenovo IdeaPad U510 MBM62GE |
System Performance
Die Systemgeschwindigkeit liegt deutlich über derer älterer Intel Atom Systeme; diese sind oft nur halb so flott unterwegs. Dabei liegt der N3510 auch über fast allen Notebooks mit A4- bzw. A6-Prozessoren von AMD und erreicht selbst Systeme der älteren Core-i Pentium Serie. Im Vergleich zum Lenovo Flex 15 ist ein PC-Mark 7 Score von 1678 zu 2156 jedoch sehr gering; auch im neuen PC-Mark 8 fällt das Akoya hier deutlich zurück.
Schuld daran könnte die über 60 % geringere Grafikleistung der HD4000 Bay Trail gegenüber der HD4000 Haswell, die schlechteren Werte der verbauten Festplatte und die geringere Single-Core Leistung des N3510 sein. An sich erreicht das Notebook jedoch stets eine subjektiv angenehme Arbeitsgeschwindigkeit, auch wenn das Durchlaufen der generischen Benchmarks an sich überdurchschnittlich viel Zeit in Anspruch nimmt.
PCMark 7 Score | 1678 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 1342 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 1045 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 1226 Punkte | |
Hilfe |
3DMark - 1280x720 Cloud Gate Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Akoya E6239T | |
HP Pavilion Sleekbook TouchSmart 15-b153sg | |
Lenovo IdeaPad Flex 15 | |
Sony Vaio Pro 11 SVP121M2EB.G4 |
Wie im Einsteiger-Notebook-Segment üblich, verbaut Medion eine Festplatte mit 5400 U/min und einer Kapazität von 1000 GB. Leider erreicht diese im Vergleich zu ähnlichen Laufwerken nur mäßige Performancewerte. Während die maximalen Schreib- und Leseraten noch mit anderen Festplatten mithalten, sind die Geschwindigkeiten bei kleinen Dateien und die Burst Rate deutlich geringer.
Gerade beim Arbeiten mit mehren Tasks, beeinflussen die Werte die Systemperformance negativ. Ab und zu fällt die Transferrate bei Kopiervorgängen ab und das System wirkt kurzzeitig träge. Wer beabsichtigt viel Multitasking zu betreiben und auch noch während großen Kopiervorgängen flüssig weiterarbeiten möchte, sollte die Festplatte gegen eine SSD tauschen. Durch diese Maßnahme würde die Systemgeschwindigkeit gerade in Situationen hoher Festplattenaktivität nochmals spürbar gesteigert werden.
Grafikkarte
Medion spendiert dem Akoya E6239T keine dedizierte Grafikkarte, setzt aber auf Intels HD 4000 Lösung, die bereits im N3510 integriert ist. Während die bekannte HD4000 aus der Core-i Serie für eine integrierte Lösung recht gut abschneidet, sind die Werte der Bay Trail HD4000 viel niedriger. So ist eine voll ausgebaute HD4000 aus dem ULV Bereich in 3D-Mark 11 je nach verwendetem Prozessor doppelt bis dreimal so schnell.
Grund hierfür: Intel spendiert der Bay-Trail-Architektur nur 4 EUs und lässt diese mit relativ geringen 750 MHz takten; eventuell um die geringe TDP halten zu können. Zwar wird ebenfalls DirectX 11 unterstützt, flüssig laufen allerdings nur einfachste Windows oder Browser Spiele. Mit einer geringen Auflösung und einfachen Einstellungen lassen sich aber auch so manche Einsteiger-Games mit Einschränkungen relativ flüssig spielen – von DirectX11 sieht man dann aber auch nichts.
3DMark Vantage P Result | 840 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 240 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 1395 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wer nicht die Absicht hat das Gerät zum Spielen einzusetzen oder maximal ein paar Windows- oder Online-Spiele verwenden möchte, braucht sich hiervon nicht abschrecken lassen. So sind z. B Full-HD-Videos kein Problem. Ebenso ist die Leistung mit Einschränkungen bei der Bildwiederholfrequenz und den Details ausreichend, um sich gelegentlich mit älteren bekannten Spielen die Zeit zu vertreiben, siehe Detailseite N3510 und den Spiele-Benchmarks unter diesem Abschnitt.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Tomb Raider (2013) | 11.8 | |||
GRID 2 (2013) | 20.4 | 12.6 | ||
Company of Heroes 2 (2013) | 4.4 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Der Lüfter kühlt die verbauten Komponenten nur semi-aktiv, es sind also innerhalb des Notebooks keine Heatpipes oder Wärmetauscher am Lüfter vorhanden. Die Luft wird ausschließlich durch das Gehäuse gedrückt, vorbei an einem kleinen Kühlblech auf dem Prozessor, der jedoch durch seine geringe TDP sowieso nicht wirklich heiß wird.
Das Manko: leider läuft der Lüfter ständig mit; zwar recht leise aber dennoch hörbar. Erst bei Vollast wird er etwas lauter, bei Videos schon störend. Wer also auf eine komplett leise Arbeitsumgebung Wert legt, wird hier nicht zufriedengestellt. Im Standby-Modus und völliger Ruhe ist zudem ein leichtes, pulsierendes "Fiepen" hörbar. Eventuell steuert Medion noch mit einem BIOS Update nach, da gerade der ständig laufende Lüfter im Idle-Modus nicht notwendig zu sein scheint.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34.1 / 35.4 / 35.4 dB(A) |
DVD |
| 37 / dB(A) |
Last |
| 40.9 / 41.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Betriebstemperatur ist dank der geringen Verlustleistung von Prozessor und Grafikkarte sehr niedrig. Auch wird das Notebook bei Dauerbelastung nicht überdurchschnittlich warm, sondern bleibt mit Temperaturen von unter 30° C auf den Auflageflächen noch recht kühl.
Ebenso reicht auch der aktive Kühler ohne Heatpipes aus, um die gesamte Systemtemperatur bei Belastung ausreichend zu senken. Der Lüfter dreht zwar auf, sehr warme Abluft wird aber nicht produziert. Auch der Prozessor bleibt während der Dauerbelastung im niedrigen Erwärmungsbereich. Selbst nach fast einer Stunde Dauerbelastung werden Core-Temperaturen von CPU/GPU mit maximal 59° C / 64° C gemessen; es findet selbst hierbei kein Throttling der Taktraten statt. Mit Einschränkungen im täglichen Betrieb ist somit auch bei schlechteren Temperaturbedingungen nicht zu rechnen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 29.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 30.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-0.1 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher tragen zwar das Dolby Advanced Audio Label, blenden lassen sollte man sich davon aber nicht. Sie liefern einen Klang, der für Windows Töne, YouTube-Videos und alltäglich Sound-Wiedergaben bei zum Beispiel Video-Chats gut ausreicht. Für den Dauereinsatz bei Musik und Videos sind sie jedoch, wie so oft bei Notebooks dieser Klasse, unterdimensioniert. Manch hochwertiges Smartphone erzeugt einen subjektiv besseren Klang. Allerdings ist der Anschluss eines Kopfhörers oder Lautsprecher über den 3,5-mm-Klinken-Anschluss problemlos möglich.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch liegt im Klassenvergleich, auch dank der energiesparenden Prozessor/Grafik-Kombination, sowohl im Idle Betrieb als auch unter Last im sehr guten Bereich. So pendeln sich die Idle-Werte mit maximaler Displayhelligkeit bei etwa 11 Watt ein, minimal sind es knapp 6 Watt. Auch unter Vollast und maximaler Helligkeit werden immer noch vorbildliche 17 Watt erreicht.
Schön ist zudem, dass das Netzteil über einen kleinen Ein/Aus-Schalter verfügt, sodass im ausgeschalteten Zustand der Stromverbrauch auf 0 Watt zurückgeht; ansonsten bleibt es bei niedrigen 0,7 Watt.
Aus / Standby | 0 / 0.7 Watt |
Idle | 6.1 / 10.1 / 10.7 Watt |
Last |
17.3 / 16.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Selbst der Einsatz eines Energiespar-Prozessors der neusten Generation kann nichts zur Verlängerung der mobilen Betriebszeit beitragen, wenn auf der anderen Seite die Kapazität des Akkus geschmälert wird. Der verbaute Akku ist mit seinen 28 Wh einfach zu klein dimensioniert, um überragende Akkulaufzeiten abzuliefern. Selbst ähnlich günstige Konkurrenzmodelle wie das HP TouchSmart 15-b153sg bieten über 30 % mehr Speicherkapazität. In teureren Modellen sind selbst Werte von über 50 Wh keine Seltenheit.
Im Idle-Modus hält der Akku des Akoya knappe 4:17 h durch; das HP TouchSmart (4:46 h) ist hier etwas besser. Der Idle-Modus wird durch den Battery Eater Readers Test überprüft. Der Bildschirm läuft auf der geringsten Helligkeitsstufe, das Energiesparprofil ist aktiviert und die Funkmodule abgeschaltet.
Unter Last kommt das Akoya auf eine Akkulaufzeit von 1:49 h; das TouchSmart (2:04 h) hält länger durch. Die Laufzeit unter Last wird mit dem Battery Eater Classic Test ermittelt; der Bildschirm wird auf volle Helligkeit eingestellt, das Hochleistungsprofil und die Funkmodule sind aktiviert.
Den WLAN-Test beendet das Ideapad nach 2:54 h gegenüber (3:09 h) beim HP. Bei diesem Test werden Webseiten automatisch in Intervallen aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv, die Displayhelligkeit auf Surf- und Leseniveau (rund 150 cd/m²).
Auf Grund des kleinen Akkus im Akoya überraschen uns diese Ergebnisse nicht. Hätte Medion im Akoya wie HP im TouchSmart ebenfalls einen 37 Wh Akku verbaut, wären die Laufzeiten im direkten Vergleich deutlich länger.
Fazit
Medion macht einiges richtig, aber auch so manches falsch. Zwar generiert die stromsparende CPU-GPU Lösung der Bay-Trail Architektur sehr geringe Verlustleistungen, dem Anwender kommt dies aufgrund des für ein 15-Zoll-Gerät unterdimensionierten Akkus allerdings nicht zugute. Medion verschenkt quasi die Fortschritte im Prozessorbereich aufgrund des kleiner gewählten Akkus zugunsten der Herstellkosten und des Gewichts.
Der Touchscreen reagiert zwar gut, patzt jedoch etwas bei der Display-Befestigung und auftretenden Schwingungen während der Touchbedienung. Auch kann das recht dunkle und stark spiegelnde Display beim Arbeiten einschränken. Den ansonsten guten Eindruck bezüglich der Verarbeitung schmälert die Tastatur mit schwachem Druckpunkt und das etwas klapprige Touchpad ohne separate Tasten.
Für grafikintensivere Anwendungen sollte ein Bogen um die Bay-Trail Serie gemacht werden und lieber zu Systemen mit dedizierter Grafik gegriffen werden. Für ein Notebook der 400-Euro-Klasse kann man all das noch in Kauf nehmen, wobei man für etwas weniger Geld auch bessere Systeme bekommt. Jedoch muss dann auf den Touchscreen oder das optische Laufwerk verzichtet werden. Käufer die jedoch auf die Möglichkeit der Touch-Eingabe am Display nicht verzichten möchten, erhalten für das Geld ein solides, hauptsächlich stationäres Office-System mit Schwerpunkt auf Surfen, Bildbetrachtung und Online-Games.