Test Maxdata M-Book 4000 U G1 Select Ultrabook
Mit dem M-Book 4000 U G1 Select testen wir erstmals ein Gerät der Marke Maxdata. Unserem Tests stellt sich ein Ultrabook mit einem 14 Zoll großen Bildschirm – also kein Winzling. In dem Kandidaten befinden sich ein Intel Core i5-3317U mit dazugehöriger HD Graphics 4000 als CPU/GPU-Gespann, 4 Gigabyte DDR3-RAM und eine 128 GByte große SSD-Festplatte.
Das M-Book 4000 steht in direkter Konkurrenz zu dem Wortmann Terra 1450 II (baugleich), dem Lenovo ThinkPad X1 Carbon und dem Fujitsu LifeBook U772. Schauen wir also, wie sich der Erstling schlägt.
Gut schaut es ja aus, das gebürstete Metall auf der Oberseite. Nur eine ebenfalls in schwarz gehaltene Plastikleiste verrät, auf welcher Seite das Gerät aufgeklappt wird. Leider ist die schicke Metalloptik sehr anfällig für Fingerabdrücke.
Aufgeklappt bleibt das M-Book seinem Farbschema mit dunkel gehaltenem Kunststoff treu. Das sehr minimalistisch gehaltene Gehäuse ist solide verbaut, der Bildschirm wackelt beim Verstellen nicht und die Dimensionierung wird besonders bei längerer Bedienung ein großes Plus sein. Leider nimmt mit der Größe auch das Gewicht zu - mit 1,647 kg ist das Gerät auffällig schwer (Fujitsu und Lenovo rund 1,4 Kilogramm).
Um ein Ultrabook so kompakt wie möglich zu halten, müssen manchmal Zugeständnisse gemacht werden. Hier ist das der Fall bei den Anschlüssen. Während der VGA-Anschluss auf der linken Seite liegt, befindet sich der HDMI-Port rechts. Ähnlich verstreut sind die USB-Anschlüsse: Während man links USB 2.0 in doppelter Ausführung findet, hat das Gerät rechts nur einen USB 3.0-Anschluss.
Auffällig ist auch, dass der Kartenleser nicht die kompletten Speicherkarten aufnimmt. Das Speichermedium ragt also immer aus dem Slot zur Hälfte heraus - Ungünstig bei andauernder Belegung des Slots.
Kommunikation
Realtek sorgt mit einem RTL8168/8111 Gigabit-Lan und einer dazu passenden WLAN-Karte im Test für stets stabile Verbindungen. Einen integriertes UMTS-Modem sucht man vergebens, was bei dieser Preisklasse nicht weiter verwunderlich ist.
Sicherheit
Das M-Book 4000 U G1 Select wird sowohl physisch durch einen Kensington Lock Anschluss, als auch digital dank dem Intel Anti-Theft System gesichert. Damit wird - sofern eingerichtet - die Festplatte bei einem Diebstahl automatisch gesperrt und verschlüsselt. Dieses System ist zwar ohne 3G-Fähigkeit nur halb so praktisch wie es sein könnte, den Zugriff auf Daten des möglicherweise gestohlenen Gerätes verhindert es dennoch.
Zubehör
Neben dem 10 Seiten starken Quick Start Guide sind noch das Betriebssystem (Windows 7 Professional SP1) und die dazugehörigen Treiber auf einem separaten Datenträger inkludiert. Da das Notebook kein DVD-Laufwerk besitzt, benötigt man ein externes Lesegerät.
Wartung
Ein ungern gesehener Trend macht auch vor dem M-Book 4000 nicht halt. Weder der Akku noch die Festplatte oder der Arbeitsspeicher sind für den Nutzer zum Austausch vorgesehen. Um an das Innenleben des Gerätes zu kommen, muss man den gesamten Boden abnehmen.
Garantie
Standardmäßig sind drei Jahre Garantie auf das Gerät im Preis inbegriffen. Davon ist ein Jahr Pickup & Return, die restlichen zwei Jahre muss der Laptop selbst zur Servicestelle gebracht werden. Während bei den fertig zusammengestellten Geräten von Maxdata (wie unser Testkandidat) stets diese Garantie angeboten wird, lässt sich bei einem im Shop selbst konfigurierten Laptop auch 3 Jahre Pickup & Return Garantie für zusätzliche 49,90 Euro wählen.
Auf den Akku werden nur 6 Monate Garantie gewäht, was bei dem schwierigen Austauschprozess mit Vorsicht zu genießen ist.
Tastatur
Flach, leise und ausreichend groß gibt sich die Tastatur. Während bei kleineren Ultrabooks die Tasten regelrecht zusammen kleben kommt bei unserem Kandidaten ein angenehmes Schreibgefühl zustande. Die 16 x 16 mm großen Tasten wackeln nicht und verfügen über einen angenehmen Widerstand. Auffällig ist, dass die Tasten auf der linken Seite etwas mehr klackern als die rechts. Wirklich laut wird jedoch keine Seite.
Touchpad
Mit einer ähnlichen, wenn auch etwas raueren Oberfläche als die der Tasten, möchte das Touchpad haptisches Feedback liefern. Das funktioniert nur bedingt - zwar gibt es einen spürbaren Unterschied bei der Bedienung, für wirklich genaues Arbeiten ist die Fläche jedoch zu gleichmäßig.
Wirklich präzise ist das Touchpad nicht. Es wird ein gewisser Druck mit der Fingerspitze benötigt, um den Curser auch sofort zu bewegen. Ist die Berührung zu leicht, verweigert der Mauszeiger schon mal den Dienst. Hier muss man sich zwangsläufig mit der Sensitivität des Touchpads beschäftigen.
Die Tasten unter dem Touchpad haben ein ähnliches Problem. Nur am äußersten Rand gibt es einen angenehmen Druckpunkt, welcher in Richtung Mitte zunehmend strenger wird. In der Mitte angekommen ist etwa ein Zentimeter komplett ungenutzt.
Mit einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten kommt das Display auf 111,94 dpi. Zum Einsatz kommt ein entspiegeltes 14 Zoll TFT-Display im 16:9-Format. Maximal messen wir eine Helligkeit von enttäuschenden 163 cd/m².
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 161 cd/m²
Kontrast: 306:1 (Schwarzwert: 0.526 cd/m²)41.69% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
60% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
40.66% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Dank einem Schwarzwert von niedrigen 0,52 cd/m2 kann trotz der niedrigen Helligkeit ein vertretbarer maximaler Kontrast von 306:1 erreicht werden.
Was den Farbraum angeht, so wird der sRGB-Wert nicht erreicht. Für einen Benutzer, der das Notebook nicht für professionelle Bildbearbeitung benötigt, ist dies jedoch kein Hindernis.
Wirklich stark beleuchtet ist der Bildschirm mit den durchschnittlichen 152,1 cd/m2 ja nicht. Dank dem entspiegelten Display bleibt das Bild jedoch auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen halbwegs sehbar. Zu hell darf es aber nicht werden, dann hilft auch die matte Displayoberfläche nicht.
Wirklich stabil ist das Bild bei geneigtem Display leider nicht. Zu schnell verziehen Farben, blassen aus und werden dunkel. Von einem mobilen Gerät wird etwas mehr erwartet – hier wurde leider am falschen Ende gespart. In der Praxis ist diese Schwäche jedoch zu verkraften.
In unserem Testgerät steckt ein Intel Core i5-3317U mit der dazugehörigen Intel HD Graphics 4000 GPU. Dazu gesellen sich 4 GByte DDR3-RAM und eine mit 128 GB nicht wirklich üppige SSD.
Arbeitsspeicher (8 GB für 24,90 Euro Aufpreis) und Festplatte (256 GB SSD für 99 Euro) sind im Maxdata-Shop via Konfigurator wählbar – unser Kandidat ist jedoch ein vorgefertigtes Gerät, welches mit den vorgestellten Komponenten angeboten wird.
Prozessor
Der Intel Core i5-3317U hat eine Grundtaktung von 1,7 GHz - diese lässt er jedoch links liegen. Selbst im Idle-Zustand takt die CPU standardmäßig auf 2,4 GHz. Eher ruhig geht es das Gerät mit dem Energiespar-Profil an - hier taktet der Prozessor auf 800 MHz. Das entlastet den Akku und die Lüftung und vermeidet unnötige Hitzeentwicklung.
Beim Stresstest mit Furmark und Prime 95 schaltet die CPU erst einen Gang zurück. Stabile 1,9 GHz werden geboten - der Turbo wird also nur wenig verwendet. Nach einigen Minuten ändert sich das Verhalten zum Positiven: Die Kerntemperatur fällt um 5 Grad Celsius und stellenweise werden dann die maximal möglichen 2,6 GHz erreicht. Sowohl die Entlastung als auch die Leistungsspitzen lassen sich auf die dank Lüfteraktivität nun mobilisierten Kühlreserven zurückführen.
Zu den Benchmarks – beim Multicore-Test mit Cinebench R10 erreicht das M-Book 9120 Punkte. Damit wird das Wortmann Terra 1450 II (Intel Core i3-3217U, 6831 Punkte) deutlich überboten während das M-Book nur knapp hinter dem Fujitsu LifeBook U772 (Intel Core i5-3427U, 9515 Punkte) liegt. Von dem ThinkPad X1 Carbon (Intel Core i7-3667U) wird es mit 11350 Punkten deutlich abgehängt.
System Performance
Die Benchmarks von PCMark 7 und Vantage verraten uns mehr über die Systemperformance. Beim Test mit Ersterem muss sich das M-Book dem LifeBook U772 und dem ThinkPad X1 deutlich geschlagen geben. Die erreichten 3498 Punkte liegen jedoch über dem an sich baugleichen Terra 1450 II.
Das gleiche Bild zeichnet sich beim Test mit PC Vantage – hier werden 9331 Punkte erreicht, womit der Abstand zum Terra 1450 II weiter ausgebaut wird. Somit hat das Maxdata M-Book 4000 U G1 seinen Platz in der Gesamtleistung ziemlich klar eingenommen. Die gefühlte Arbeitsgeschwindigkeit ist durchaus schnell und zügig.
PCMark Vantage Result | 9331 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3498 Punkte | |
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Massenspeicher
Das getestete Model setzt auf eine 128 GB große SSD. Diese liefert Lesegeschwindigkeiten von bis zu 149,8 MB/s – leider auf Kosten des CPUs, welcher mit maximal 6% doch ordentlich ausgelastet wird.
Die mit CrytalDisc getestete sequenzeille Lesegeschwindigkeit von bis zu 140 MB/s bzw. Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 110 MB/s und ist damit für ein SSD sehr langsam. Sehr niedrig auch die wichtigen Raten beim Bearbeiten von 4k-Blöcken (10 bzw. 7 MB/s). Das Ultrabook-SSDs hier auch deutlich mehr zu bieten haben, zeigt etwa ein Blick auf das Lenovo Thinkpad X1 Carbon.
Wer eine 256 GB große SSD haben möchte, hat im Shop die Möglichkeit für 99 Euro eine solche zu wählen.
Grafikkarte
In dem M-Book ist – wie könnte es bei einem aktuellen Intel Prozessor nicht anders sein – eine Intel HD Graphics 4000 als GPU verbaut. Alle verglichenen Notebooks (Wortmann Terra 1450 II, Lenovo ThinkPad X1 Carbon und Fujitsu LifeBook U772) haben ebenfalls diese Grafikkarte, was den direkten Vergleich erleichtert.
Mit 4192 Punkten beim 3DMark 06 Test wird unser Kandidat nur vom ThinkPad geschlagen. Das ist auch bei 3DMark Vantage mit 2705 Punkten der Fall. Die 541 Punkte bei 3DMark 11 katapultieren den Kandidaten auf den ersten Platz der vier Teilnehmer.
3DMark 06 Standard Score | 4192 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2705 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 541 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Ein wirkliches Spielegerät ist das M-Book zwar nicht, der Vollständigkeit halber testen wir dennoch zwei Games darauf. Schnell sind Anno 2070 und Diablo 3 installiert und gestartet. Positive Überraschung: Auf den niedrigen Einstellungen werden akzeptabel hohe Framerates erreicht.
Dass hier nicht viel Spielraum nach oben ist, verrät bereits das Geräusch des Lüfters. Und tatsächlich – schon auf den mittleren Grafikeinstellungen läuft keines der beiden Spiele mehr flüssig. Das Gerät hat sich wacker geschlagen aber zum mobilen Zocken ist es einfach nicht konzipiert.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 2070 (2011) | 55 | 26 | 19 | 15 |
Diablo III (2012) | 50 | 21 | 11 |
Geräuschemissionen
Schnell meldet sich der Lüfter zu Wort, wenn das System beansprucht wird. Die 32,2 db(A) im Idle-Zustand sind eher der Normalzustand als der Maximalwert.
Unter Last werden bis zu 47,6 db(A) erreicht, was anders als beim Ruhezustand nicht die Regel ist. Realitätsnahe Lastszenarien heben den Lüfter auf 39,7 dB(A) an.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.2 / 29.2 / 32.3 dB(A) |
Last |
| 39.7 / 47.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-300 Plus (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Anhand der Temperatur lässt sich leicht erkennen, wo der CPU platziert ist. Rechts oben verraten die 33,7 Grad Celsius im Ruhezustand bereits dessen Position. Ohne besondere Belastung lässt sich das Gerät problemlos auch auf den Oberschenkeln betreiben.
Nach einer Stunde Stresstest mit FurMark und Prime95 hat der Prozessor eine Höchsttemperatur von 87 Grad Celsius erreicht. Nach einigen Minuten griff allerdings der Lüfter und sorgte für eine Abnahme dieser Temperatur um 5 Grad Celsius.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 49.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 50.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33.9 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-5.6 °C).
Lautsprecher
Unterhalb des Gerätes befinden sich an beiden Seiten die Lautsprecher. Ein Prinzip, welches erstaunlich gut funktioniert. Selbst wenn man sich neben dem Notebook befindet, bußen die Stereoboxen nichts an Klang ein.
Auch die hohe Lautstärke spricht für das M-Book. Obwohl voll aufgedreht der Bass gut definiert wird, schwächeln Höhen recht schnell. Das mittlere Klangspektrum verzieht schnell, was den Sound insgesamt etwas schwammig macht. Immerhin kommt es zu keinem Schäppern.
Trotz der Nähe zu dem Mikrofon auf der rechten Seite entstehen keine Störungen bei VoIP-Telefonie.
Energieaufnahme
Bestenfalls durchschnittlich gibt sich das M-Book beim Stromverbrauch. Im Idle-Zustand überschreitet das Notebook mit 10,5 Watt den zweistelligen Bereich nur knapp und bleibt hier etwa hinter dem an sich baugleichen Wortmann Terra 1450 II zurück.
Das Netzteil ist 65 Watt stark – bietet also genug Kapazität für alle Lagen. Das kompakte Design beinhaltet ein Ladekabel, welches etwas kürzer ist als das anderer Modelle.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 7.2 / 9.5 / 10.5 Watt |
Last |
32.5 / 41.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Plus |
Akkulaufzeit
Im praxisnahen WLAN-Surftest erreicht das Maxdata M-Book knapp 7 Stunden Akkulaufzeit. Damit positioniert es sich im Vergleich mit Kollegen, etwa dem Wortman Terra 1450 II oder gar Lenovos Thinkpad X1 Carbon recht gut.
Leider dauert es entsprechend lange, bis das Gerät aufgeladen ist. Fast 6 Stunden dauert es, den angeschalteten Laptop aufzuladen. Auch ausgeschaltet dauert es gute 4 Stunden, um den Akku wieder auf 100% zu kriegen.
Wie viel Ultrabook kriegt man also für unter 800 Euro? Das Maxdata M-Book 4000 U G1 Select zeigt, dass man auch in dieser Preisklasse solide Geräte findet - wenn auch mit gewissen Abstrichen.
Die kompakte Architektur geht auf Kosten der Kühlung, was man vor allem in Szenarien mit hoher CPU-Last merkt. Das Sparprogramm wird hinsichtlich Komponenten vor allem bei der eingesetzten SSD sichtbar, die in den Benchmarktests erhebliche Leistungsschwächen zeigt. Auch wenn der Akku gute Laufzeiten hat, eine Ladedauer von knapp 6 Stunden ist bedenklich. Vorbildlich hier das wesentlich teurere Thinkpad X1 Carbon, das in nur 35 Minuten 80% Kapazität in seinen mobilen Energiespeicher pumpt.
Kaum etwas davon macht das M-Book 4000 U G1 Select allerdings untauglich für den Alltag, jedoch muss der Nutzer einige Kompromisse zugunsten des Preises eingehen. Wer also nur selten Höchstleistungen von seinem Ultrabook erwartet und ein gut verarbeitetes Gerät sucht, kommt hier günstig davon.