Test Lenovo ThinkPad X200t Notebook
Umfangreich flexibel.
In Business-Kreisen sind Lenovos ThinkPads seit jeher sehr angesehen. Für speziellere Anwendungsgebiete stellt Lenovo auch sogenannte "stiftbedienbare Laptops" bereit. Ein solches, besser unter dem Namen "Tablet-PC" bekanntes Notebook ist das ThinkPad X200 Tablet, das über 2000 Euro kostet. Wir sagen Ihnen in unserem Testbericht, ob sich eine Anschaffung lohnt.
Basierend auf dem ThinkPad X200s von Lenovo besitzt die Tablet-Variante ein drehbares und berührungsempfindliches Display, das zusammen mit spezieller Software die Handschrift des Nutzers erkennen kann.
Eine wirkliche sinnvolle Anwendung für diese Technik ist zwar für die breite Masse noch nicht in Sicht, trotzdem nutzen einige Firmen die Handschrifterkennung gerne, um Anmerkungen direkt in PowerPoint-Präsentationen einzufügen oder Kliniken setzen die Technik ein, um die Notizen des Arztes bei der Visite aufzuzeichnen. Auch eine Nutzung in Schulen ist denkbar, Kindern zu helfen, das Schreiben zu lernen. In jedem Fall lässt sich durch den mitgelieferten Stift auch Windows komfortabel per Touchscreen bedienen.
Ausgestattet ist der 12,1 Zoll-Tablet mit einem Intel Core2Duo-Prozessor, einer integrierten Intel Grafikkarte, sowie 2 GByte Arbeitsspeicher. Über 2000 Euro verlangt Lenovo auf seiner Homepage für das X200 Tablet, im Internet bekommt man es aber schon für 250 Euro weniger. Unser Testgerät trug übrigens die Modellnummer 745065G, die auf eine 320 GByte Festplatte und einen Intel Core2Duo SL9600-Prozessor verweist.
Das klassische und recht nüchterne Design der ThinkPads hat auch Lenovo wohlweißlich nicht stark verändert: Die zahlreichen Fans mögen das so. Das schnörkellose Äußere, bei dem Ecken noch wirklich eckig sind und eine Tastatur keine Chiclet-Tasten braucht, wird lediglich durch den roten Trackpoint und die blaue Eingabetaste ausgelockert, sowie durch die vorne leicht ansteigende Seitenlinie des Gerätebodens. Oben rechts befindet sich eine aufgesetzte Antenne, die hinter einer Plastikabdeckung verborgen ist und für guten Empfang mit mobilem Internet sowie WLAN und Bluetooth sorgen soll.
Wie von anderen Thinkpads gewohnt geht dieses schlichte Design mit einer soliden Verarbeitung und modernen Materialien einher: Magnesium und Aluminium kombiniert Lenovo für Displaydeckel und Gehäuseboden, die Handballenauflage besteht aus Kunststoff. Alle Teile sind stabil miteinander verbunden und geben dem Benutzer den Eindruck eines kompakten, soliden Gehäuses.
Auch das mittig am Monitor installierte Scharnier besteht aus Metall und gibt dem Monitor seine große Variabilität: zum einen lässt es sich um 360 Grad schwenken, zum anderen kann der Monitor jeweils nach vorne und hinten in eine horizontale Position gebracht werden. So lässt sich der Bildschirm auch umdrehen, mit dem Deckel zur Tastatur ablegen und dort verriegeln, so dass man, wenn man nur die Touch-Funktionen benötigt, ein recht kompaktes Gerät hat. Das Scharnier hält den Monitor zuverlässig und nach nur kurzem Nachwippen in jeder Position, im geschlossenen Zustand wird dennoch eine zusätzliche Verriegelung verwendet.
29,3 Zentimeter breit, 23 Zentimeter tief und bis zu 3,5 Zentimeter hoch ist das Gehäuse, der große 8-Zellen-Akku verlängert das Gehäuse um zusätzliche drei Zentimeter nach hinten. In unserer Testkonfiguration wog das Notebook 1870 Gramm, 350 Gramm mehr sind es, wenn man auch das Netzteil bei sich trägt.
Wie es sich für ein Business-Gerät gehört, hat das Lenovo X200 trotz seiner kleinen Abmessungen alle nötigen Anschlüsse an Bord. Erweitert werden kann die Schnittstellenanzahl über eine Docking-Station, dafür befindet sich an der Unterseite ein Docking-Port.
An der Vorderseite befindet sich, leicht nach rechts versetzt ein Kartenleser, der die Formate SD, SDHC, Multimedia-Card und Memory-Sticks unterstützt.
Auf der linken Seite befinden sich von vorne nach hinten zunächst ein Card-Bus-Steckplatz, darunter der Hardwareschalter für die drahtlose Kommunikation und ein USB 2.0-Steckplatz. Es folgt der LAN-Port mit bis zu einem Gigabit Übertragungskapazität, sowie der VGA-Steckplatz, der Lüfter, der Stromeingang und ganz hinten ein Anschluss für ein Kensington Lock.
Rechts befindet sich ebenfalls von vorne nach hinten ein weiterer USB 2.0-Anschluss, Kopfhöreraus- und Mikrofoneingang, ein Modemanschluss, die mit einer Schraube gesicherte, austauschbare Festplatte, die Aufbewahrung für den Touchpen und ganz hinten ein weiterer USB-Port.
Unterhalb des Monitors sitzt der Fingerabdruckleser, der unbefugten Zugriff verhindert und oberhalb des Bildschirms ist eine Webcam angebracht.
Auch bei der schnurlosen Kommunikation beherrscht das X200 Tablet viele Standards: WLAN nach 802.11 a/b/g und n über eine Intel WiFi-Link 5300-Karte und Bluetooth nach 2.1+ und Enhanced Data Rate (EDR). Unser Testsample hatte auch das optionale WWAN mit Unterstützung für HSDPA, UMTS, GPRS und EDGE eingebaut.
Zubehör
Neben einem Mikrofaser-Reinigungstuch lagen unserem Thinkpad-Sample ein Quick-Start-Poster, ein Touchpen sowie einige Ersatz-Aufsätze für den Trackpoint bei.
Neben dem beigelegten Zubehör gibt es auf Lenovos Homepage zahlreiche zukaufbare Accessoires, wie eine durch einen integrierten Zahlenblock gesicherte Festplatte zu 160 GByte (135€) oder 320 GByte (170€) oder die UltraBase genannte Dockingstation. Diese enthält unter anderem eine UltraBay für Erweiterungen wie eine zweite Festplatte oder ein DVD-Laufwerk, eine Ladestation für einen zweiten Akku und vier weitere USB-Ports.
Neben zahlreichen Taschen gibt es auch einen Tablet Sleeve, eine spezielle Halterung, durch die man einfach einen Arm steckt und so sein X200 Tablet bequem halten kann. Ein Schultergurt sichert das Tablet dabei gegen das herunterfallen. Knapp 52 Euro kostet der Spaß, für 13 Euro bekommt man spezielle Sicherungsbänder, die den Stift mit dem Tablet-PC verbinden und für knapp 58 Euro gibt's einen Ersatz-Touchpen.
Software
Neben Windows Vista Business in der 64 Bit-Variante ist wie bei allen ThinkPads die ThinkVantage-Software von Lenovo installiert, die zahlreiche nützliche Programme enthält: System Update hilft dabei, den Computer immer auf dem neuesten Stand zu halten, der System Migration Assistant unterstützt beim Umzug vom alten auf ein neues System und Access Connections verwaltet alle drahtlosen Netzwerke.
Think Vantage GPS bestimmt bei eingelegter SIM-Karte mit Hilfe von Satelliten den genauen Standort des Notebooks und seines Benutzers und im Productivity Center werden alle Funktionen übersichtlich zusammengefasst.
Daneben gibt es die standardmäßigen Windows OEM-Beigaben wie eine 60-Tage-Trial von Microsoft Office, die McAfee Security Suite und den Adobe Reader.
Tastatur
So klassisch wie das gesamte Design ist auch das Erscheinungsbild der Tastatur: Kein moderner Schnick-Schnack wie Chiclet-Tasten, sondern eine klassische Tastatur, wie sie ThinkPad-Fans kennen und lieben verbaut Lenovo beim X200T. Einen Nummerblock konnte man in das schmale Gehäuse zwar nicht zwängen, dafür sind alle übrigen Tasten großzügig dimensioniert. Die "F"-Tasten sind, ebenfalls üblich bei Lenovo, jeweils zu viert gruppiert.
Auch beim Schreibgefühl entspricht die Tastatur ganz der Seriennorm: Ein direkter Anschlag und schnelle Reaktionen der Tasten fallen ebenso positiv auf wie die stabile Integration der Tastatur in das Gehäuse: Keinerlei Wackeln oder Durchbiegen konnten wir feststellen. Zwei zusätzliche Tasten oberhalb der Pfeiltasten erlauben es, in Dokumenten umzublättern oder das nächste Fenster im Explorer zu wählen.
Die "Fn"-Taste kommt wohl eher selten zum Einsatz, da es für die Regelung der Lautstärke eigene Tasten oberhalb der Tastatur gibt. Allerdings müssen Bildschirmhelligkeit und Multimediafunktionen weiterhin über Kombinationen mit der "Fn"-Taste aufgerufen werden. Zudem kann man durch die jeweils in blau auf den Tasten vermerkten Kombinationen den Hibernationsmodus aktivieren, die Mausoptionen aufrufen, die Akkuanzeige öffnen oder zoomen.
Natürlich gibt es auch einen Think Vantage-Button, der unter Windows die Software-Suite mit den Systemeinstellungen aufruft und während des Systemstarts diverse Funktionen wie BIOS-Zugang bereitstellt.
Unterhalb des Monitors befindet sich ein zweiter Power-Schalter, sowie vier Tasten, mit denen sich diverse Funktionen des variablen Monitors einstellen lassen: So kann man das Task-Manager-Menü erreichen, dass sonst nur über die Tastenkombination Strg+Alt+Entf erreichbar ist, die Lage des Bildschirminhalts drehen, das Menü mit Einstellungen zum Touchscreen öffnen und die Tasten sperren.
Übrigens haben die vier Knöpfe eine kleine Vertiefung, so dass man sie auch mit dem Touch-Pen leicht bedienen kann. Rechts im Monitor integriert ist der Fingerabdruckleser, der dafür sorgt, dass keine unautorisierten Nutzer auf das Thinkpad zugreifen können.
Trackpoint
Ein alter Bekannter für alle ThinkPad-Enthusiasten ist der Trackpoint, der als roter Punkt zwischen den Buchstabentasten B,G,H und N herausragt. Setzt man den Zeigefinger darauf, kann man den Mauszeiger nach ein bisschen Eingewöhnungszeit zuverlässig und schnell über den Bildschirm scheuchen.
Unterhalb der Leertaste befinden sich die dazugehörigen Tasten, die anders als bei anderen Notebooks nicht flach sind, sondern zum Benutzer hin ansteigen, so dass die Finger guten Halt darauf finden. Die Mitteltaste dient in Kombination mit dem Trackpoint dazu, zu scrollen. Ein Touchpad konnte Lenovo aufgrund des kleinen Gehäuses nicht integrieren.
Touchscreen
Der berührungsempfindliche Bildschirm des X200 Tablet ist natürlich das Herzstück des ungewöhnlichen Bedienkonzepts, bei dem auch ein Touchpen genannter Spezialstift eine wichtige Rolle spielt: Mit diesem Pen kann man direkt auf dem Bildschirm auf Dinge zeigen, sie anklicken, schreiben und sogar radieren, ein kleiner Stern auf dem Bildschirm zeigt, wo der Bildschirm Berühung entdeckt. Über eine Taste an der Seite des Stiftes kann man einen Rechtsklick ausführen.
Die Bedienung geht sehr intuitiv von der Hand, allerdings ist die Erkennung der Stiftposition nicht immer optimal: Hält man den Stift zu schräg, kann es vorkommen, dass der Cursor zu weit nach links oder rechts rutscht und man neben eine Schaltfläche klickt. Mit dem Finger kann man den Spezial-Touchscreen übrigens nicht bedienen.
Wenn der Tablet-PC zugeklappt ist und die Tastatur damit hinter dem Monitor liegt, muss man natürlich trotzdem in irgendeiner Weise Texteingaben machen können. Dafür nutzt Lenovo ebenfalls den Touchpen, der in einem gesonderten Fenster einfach wie ein ganz normaler Kugelschreiber verwendet wird. Dreht man den Stift um, befindet sich dort eine Fläche, mit der man Texteingaben ausradieren kann.
Die Texteingaben werden einigermaßen zuverlässig erkannt, auch bei krakeliger Handschrift. Außerdem ist das System lernfähig, so dass man nach einer Weile ganz gute Ergebnisse erzielen kann. Allerdings ist ein geübter Tastaturschreiber wesentlich schneller als jemand, der handschriftliche Eingaben macht, zumal immer kontrolliert werden muss, ob das System auch alle Wörter korrekt erkannt hat.
Neben der Tätigkeit als Eingabegerät nimmt der Bildschirm natürlich auch seine primäre Funktion wahr und zeigt einfach nur visuelle Inhalte an. Das macht das 12,1 Zoll große Panel in den allermeisten Disziplinen auch sehr gut: Nicht nur strahlt es mit maximal 414 cd/m² sehr hell, auch der Schwarzwert von 0,50 cd/m² sorgt für knackige Dunkeltöne. Dadurch ist auch der Kontrast von 744:1 überragend.
Allerdings löst das Display nur mit recht niedrigen 1280 mal 800 Pixeln auf und die maximale Helligkeit reduziert sich im Akkubetrieb um fast 100 auf 319 cd/m². Auch ist die Ausleuchtung mit 68% nicht gerade gleichmäßig, so dass sich in großen Farbflächen schon mal Farbschleier zeigen. Zudem ist das Display zwar mit einer speziellen Beschichtung versehen, die Reflexionen vermindert, trotzdem spiegelt die glänzende Displayoberfläche und erschwert ein Arbeiten im Freien und in hellem Tageslicht.
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Ausleuchtung: 68 %
Helligkeit Akku: 319 cd/m²
Kontrast: 744:1 (Schwarzwert: 0.5 cd/m²)
Dafür sind die Blickwinkel herausragend: Das Bild blieb stabil, egal in welche Richtung man seine Position bezüglich des Monitors veränderte. Auch wenn man aus einem extrem spitzen Winkel auf das Display schaut, bleibt der Bildinhalt ohne Farbverschiebungen erkennbar.
Als Kernkomponente verbaut Lenovo einen Core2Duo SL 9600-Prozessor mit 2,13 GHz und zwei Rechenkernen. Die beiden Buchstaben "SL" vor der Prozessornummer deuten bei Intel-Prozessoren stets auf einen Energiesparprozessor hin. Die TDP, Thermal Design Power, liegt bei 17 Watt und damit ungefähr bei der Hälfte von normalen Core2Duos mit einem "T" vor der Prozessornummer.
Als Grafikkarte kommt der in den Chipsatz integrierte Intel Graphic Media Accelerator 4500 MHD zum Einsatz. Der hat keinen eigenen Grafikspeicher, sondern zweigt sich einen Teil des Hauptspeichers ab, je nach Bedarf.
Obwohl das X200 Tablet zwei Speicherbänke zur Verfügung steht, ist nur eine mit einem 2048 MByte großen DDR3-1066 Modul belegt. Maximal verträgt sich das Notebook mit 4 GByte RAM.
Durch dieses Innenleben erreicht das X200 Tablet gute Leistungswerte bei Anwendungen: 3095 Punkte im PCMark Vantage und 2726 Punkte im Cinebench sind ordentliche Werte. Wenn beide Prozessorkerne eine Aufgabe bearbeiten wird diese laut Cinebench circa 1,77 mal schneller bearbeitet: 4815 Punkte erreichen wir im Multicore-Test.
Auch subjektiv bearbeitete der Tablet-PC unsere Eingaben schnell, startete Programme recht flott und hatte auch mit einem HD-Kinotrailer aus dem Internet keine Probleme: Alles lief flüssig und synchron, zumindest, wenn man die Energiespareinstellungen auf Hochleistung oder ausgewogen setzte. Im Energiesparmodus gab es dann doch leichte Ruckler.
Bei der Spieleleistung sollte man nicht allzuviel erwarten, vor allem aufgrund der schwachen Grafikkarte. Immerhin 5632 Punkte erreicht unser Testgerät im 3DMark2001, im Nachfolger 3DMark03 sind es 2348 Punkte. Damit sollten also 7 Jahre alte Spiele durchaus noch spielbar sein und auch aktuelle, anspruchslose Download-Games aus dem Internet sollten kein Problem darstellen. 1327 Punkte im 3DMark05 zeigen aber schon, dass man sich an moderneren 3D-Games nicht unbedingt versuchen sollte.
PCMark Vantage Result | 3095 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 2001SE Standard | 5632 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 2348 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 1327 Punkte | |
Hilfe |
Die Festplatte stammt von Hitachi, fasst 320 GByte und dreht mit 7.200 Umdrehungen pro Minute. Im HD Tune Benchmark zeigt die Festplatte recht gewöhnliche Werte, einschließlich des typischen Abfalls der Datenrate zum Ende der Festplatte hin. Die Zugriffszeit liegt mit 16,9 Millisekunden ebenfalls in der Norm.
DPC Latenzen
Neben den Leistungswerten ermitteln wir auch die DPC Latenzen, die zeigen, wie gut das Gerät mit dem Datenstreaming zu externen Geräten, beispielsweise externe Soundkarten oder Grafikkarten, zurechtkommt. Hier zeigt das X200 Tablet einen Ausschlag in den roten Bereich, so dass man das System auf fehlerhafte Treiber untersuchen sollte, bevor man externe Geräte einsetzt. Dadurch lassen sich Drop-Outs beim Streaming vermeiden.
Geräuschemissionen
An der linken Gehäuseseite befindet sich das Lüftungsgitter, durch das ein Ventilator die erwärmte Luft aus dem Gehäuse befördert. Das macht er mit nur einem sehr leisen Betriebsgeräusch von durchschnittlich 31,9 dB(A) und maximal ebenfalls moderaten 37,4 dB(A).
Auch die Festplatte passt sich mit 31,7 dB(A) gut in die Geräuschkulisse ein und ist kaum hörbar. Insgesamt bleibt das X200 Tablet stets ein angenehmes Gerät, das auch geräuschempfindliche Nutzer nicht enttäuscht. Obwohl das Gerät auch im Idle-Modus für gute Ohren hörbar bleibt, vergeben wir eine sehr gute Wertung bei der Geräuschentwicklung.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.3 / 31.3 / 31.9 dB(A) |
HDD |
| 31.7 dB(A) |
Last |
| 31.9 / 37.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bis zu 45,4 Grad Celsius wurde das Lenovo X200 Tablet an einigen Stellen unter Last warm. Das ist zwar kein dramatischer Wert, aber immerhin doch eine deutlich spürbare Erwärmung. Allerdings trat diese Erwärmung nur an der Unterseite des Geräts auf, die Oberseite erwärmte sich, vor allem im Bereich der Handballenauflage, deutlich weniger.
Wenn das Gerät wenig beansprucht wird, liegt die Maximaltemperatur an der Unterseite bei 34,3 Grad und an der Oberseite bei 31,6 Grad. Somit ist die Erwärmung im Idle-Modus kaum spürbar und das Gerät lässt sich auch angenehm auf dem Schoß betreiben. Unter starker Last kann es aber schon mal etwas hitziger hergehen. Trotzdem bewerten wir die Temperaturentwicklung insgesamt mit "gut".
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.4 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.2 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28 °C (-7.2 °C).
Lautsprecher
Die kleinen Stereolautsprecher sitzen an der Unterseite des Geräts auch von außen Sichtbar hinter einem relativ großmaschigen Gitter. Die Positionierung ist etwas ungeschickt, da die Speaker erstens ihren Sound immer eher an die Unterlage als an den Benutzer abstrahlen und zweitens durch weiche Unterlagen zusätzlich gedämpft werden können.
Der Klang ist sehr dünn und höhenlastig, auch eine Erhöhung des Basspegels im Equalizer bringt kaum mehr Tiefen. Für den normalen Windowsbenutzer werden die Lautsprecher ausreichen, der Multimediafreund sollte sich aber einen Kopfhörer bereitlegen: Der Kopfhörerausgang funktioniert nämlich tadellos und liefert sauberen Klang.
Sanyo stellt den Lithium-Ionen-Akku bereit, der bei unserem Testmodell acht Zellen beinhaltete und 72,2 Wattstunden lieferte. 489 Minuten, also etwas mehr als acht Stunden konnte das X200 Tablet damit maximal dem Stromnetz fernbleiben. Dann darf man das Gerät aber wirklich kaum beanspruchen und muss alle Energiesparmaßnahmen verwenden. Nutzt man hingegen alle Ressourcen des Tablet-PCs voll aus, bleiben noch 111 Minuten, also nur eine Stunde und 51 Minuten als Akkulaufzeit übrig.
Neben diesen beiden Extremwerten ermitteln wir als praxisnäheren Wert die Akkulaufzeit beim Surfen per WLAN. Dazu setzen wir die Bildschirmhelligkeit auf einen mittleren Wert und surfen drauf los. 219 Minuten oder drei Stunden und 39 Minuten an Akkulaufzeit besitzt das X200 Tablet in diesem Szenario.
Insgesamt erreicht das Gerät zumindest mit dem 8-Zellen-Akku gute bis sehr gute Laufzeiten, was sicher auch am gemäßigten Stromverbrauch des Geräts liegt: 10,4 Watt ermitteln wir als Minimalwert, wenn das Gerät zwar eingeschaltet ist, aber keine Tätigkeit ausführt. Maximal braucht das X200 Tablet 16,6 Watt im Idle-Modus. Auffällig ist, dass der vordefinierte Bildschirmschoner den Stromverbrauch um fast drei Watt erhöht, sobald er sich einschaltet.
Unter Last können es schon mal bis zu 38,7 Watt werden, die das Gerät aus der Steckdose saugt. Das ist immerhin fast der vierfache Wert des minimalen Stromverbrauchs. Auch im ausgeschalteten Zustand sollte man einen Blick auf den Verbrauch des Tablet-PCs haben, weil dieser, auch wenn er den Akku nicht lädt, 0,4 Watt an Strom verbraucht. Im Stand-By-Modus sind es sogar 0,5 Watt. Am besten den Stecker ziehen, wenn der Laptop nicht an ist und nicht laden soll.
Aus / Standby | 0.4 / 0.5 Watt |
Idle | 10.4 / 13.8 / 16.6 Watt |
Last |
26.8 / 38.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Auch wenn Apple gerade mit dem iPad auf Kundenfang geht, so ganz ausgereift ist die Touch-Technik noch nicht: Zumindest das X200 Tablet von Lenovo gibt sich in der Erkennung von Berührung oder Schrift doch ab und an zu ungenau, als dass man mit dem Gerät wirklich intuitiv arbeiten könnte. Zudem kommen die alten Kritikpunkte an der Technik auch hier zum Tragen: Die handschriftliche Eingabe ist wesentlich langsamer als ein schneller Tipper auf der Tastatur und eine wirklich Killer-Applikation, die die Touch-Funktionen sinnvoll nutzen würde ist ebenfalls nicht in Sicht.
Für sehr spezielle Anwendungsgebiete und für Menschen, die sich gerne ein sehr teueres Spielzeug leisten bietet das X200 Tablet aber ein gutes Paket: Die alten Thinkpad-Qualitäten wie solideste Verarbeitung, tolle Eingabegeräte und exzellente Software schlagen durch. Auch die Akkulaufzeit geht in Ordnung und die zahlreichen Schutzmechanismen sichern Laptop und Daten vor unbefugtem Zugriff oder Beschädigung.
Nur die Lautsprecher hätte man etwas überlegter positionieren können und auch die kabelgebundenen Anschlüsse beschränken sich auf das Nötigste. Dafür kann das X200 Tablet durch seine Antennenarchitektur mit sehr guter Signalqualität bei den schnurlosen Verbindungen punkten.
Alles in allem kann man das Lenovo ThinkPad X200 Tablet all denen empfehlen, die dem Bedienkonzept etwas abgewinnen können. Alle anderen sollten vielleicht besser zur Version ohne Touchscreen-Bedienung greifen.