Test Huawei MediaPad T2 10.0 Pro Tablet
Huawei hat sich bei seinem neuen Tablet für die etwas umständliche Bezeichnung MediaPad T2 10.0 Pro entschieden. Es handelt sich dabei um ein 10,1-Zoll-Gerät mit einem modernen SoC von Qualcomm und 2 GB Arbeitsspeicher. Das 16:10-Display bietet eine Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixel, und der 16 GB große interne Speicher lässt sich via microSD-Karte erweitern. Huawei bietet zwei verschiedene Versionen des Tablets an. Das WiFi-only-Modell kostet rund 240 Euro, während die hier getestete LTE-Version (mit GPS) für knapp 300 Euro im Handel erhältlich ist.
Erst vor Kurzem haben wir das MediaPad M2 getestet, welches mit seinem Metallgehäuse aktuell für 350-400 Euro erhältlich ist. Die weiteren Vergleichsgeräte für diesen Test sind das Samsung Galaxy Tab A 9.7, das Acer Iconia Tab 10 A3, das Amazon Fire HD 10 und das Haier Pad 971.
Gehäuse
Das Gehäuse des Huawei MediaPad T2 10.0 Pro besteht aus weißem Kunststoff. Die Rückseite ist angenehm glatt, gleichzeitig aber nicht zu rutschig. Auch Fingerabdrücke sind kein Problem. Das einzige auffällige Design-Element ist die silberfarbene umlaufende Leiste. Diese ist jedoch leicht erhöht und bildet damit einen spürbaren Übergang zum Display. Alles in allem ist das Design also eher schlicht gehalten; alternativ ist das Gerät auch noch mit einem schwarzen Gehäuse erhältlich.
Bei der Stabilität hinterlässt das Gerät nur einem mittelmäßigen Eindruck. Die Verwindungssteifigkeit an sich ist ordentlich, doch wir können deutliche Knarzgeräusche hören. Ein weiteres Problem ist Druck, denn sowohl von vorne als auch von hinten können wir schon mit mittlerem Krafteinsatz Wellenbildung auf dem Display provozieren. Im Alltag ist die Leistung jedoch ausreichend. Etwas störender war der leichte Hohlraum unter der Rückseite, denn wir können die Oberfläche minimal eindrücken, bis sie auf Widerstand trifft, was man auch leicht hört. Eine nette Lösung ist das Verstecken der beiden Steckplätze für die microSD und die Nano-SIM hinter einer Abdeckung, wodurch die Optik nicht gestört wird. Zudem spart man sich so zusätzliche Tools, um an die beiden Karten zu gelangen.
Mit einem Gewicht von 461 Gramm liegt das Tablet angenehm in der Hand, und auch die Bauhöhe ist mit 8,5 Millimetern unproblematisch. Insgesamt also eine ordentliche Leistung, doch gerade gegen den teureren Bruder MediaPad M2 hat das Testgerät das Nachsehen.
Ausstattung
Huawei stattet das MediaPad T2 10.0 Pro mit dem Qualcomm-Snapdragon-615-SoC aus, der von 2 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Dieser Mittelklasse-Chip mit acht Kernen sollte genügend Leistung für alltägliche Aufgaben bereitstellen. Der interne Speicher hat nur eine Kapazität von 16 GB, wovon nach der ersten Inbetriebnahme noch knapp 10 GB zur Verfügung stehen (8,5 nach der Aktualisierung aller vorinstallierten Apps). Es besteht aber die Möglichkeit, den Speicher mit einer microSD-Karte (max. 128 GB) zu erweitern. Neben der üblichen Funktion, Kamerabilder auf der Karte zu speichern oder Apps nach der Installation auf die Karte zu verschieben, lässt sich die SD-Karte auch in das System einbinden. In den Einstellungen kann man dazu den "Standardpfad" (interner Speicher oder SD-Karte) ändern, was einen einmaligen Neustart erfordert. Danach werden Apps oder Spiele direkt auf die SD-Karte installiert, ohne den internen Speicher zu belasten.
Im Hinblick auf die Anschlussausstattung zeigt sich Huawei recht sparsam. Wir erhalten einen Micro-USB-2.0-Anschluss, der zumindest USB-OTG für die unproblematische Verwendung von USB-Sticks oder anderen Peripheriegeräten unterstützt. Für die kabellose Übertragung mit anderen Geräten stehen ansonsten nur WiFi-Direct und Bluetooth 4.1 zur Verfügung.
Software
Leider wird das Huawei MediaPad T2 10.0 Pro noch nicht mit der aktuellen Version von Android ausgeliefert. Stattdessen kommt Version 5.1.1 in Kombination mit Huaweis eigenem Launcher EMUI 3.1 zum Einsatz. Ob und wann es ein Update geben wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt, allerdings eher unwahrscheinlich. Der größte Unterschied zu dem normalen Android ist der Verzicht auf einen App Drawer, die installierten Apps werden also einfach nebeneinander auf dem Homescreen angezeigt. Damit man dabei nicht die Übersicht verliert, lassen sich Ordner anlegen. Auf unnötige Zusatzsoftware verzichtet Huawei. Neben den bekannten Google Apps bekommen wir noch einige Tools von Huawei und die Apps "Design" sowie "Telefonmanager". Damit lassen sich die visuelle Erscheinung des Betriebssystems sowie die wichtigsten Optionen des Gerätes schnell ändern. Standardmäßig verwendet Huawei eine Reihe von Hintergrundbildern für den Sperrbildschirm, aber natürlich kann man auch einen eigenen Hintergrund festlegen.
Es gibt noch zwei interessante Funktionen: Zum einem lässt sich der Videoplayer verkleinern und wie bei einem Bild-im-Bild-Modus auf dem Bildschirm verschieben. Allerdings lässt sich die Größe des Fensters nicht verschieben, weshalb das Video recht viel Platz einnimmt (siehe Screenshot) und somit nicht sehr praktisch ist. Auch Split View ist integriert, man kann also zwei Apps nebeneinander anzeigen lassen. Das ist beispielsweise praktisch, wenn man ein YouTube-Video schauen und dabei im Internet surfen möchte. Ganz flüssig läuft das alles aber nicht ab, und man muss mit einigen Rucklern rechnen.
Kommunikation und GPS
Unser Testgerät des Huawei MediaPad T2 10.0 Pro bietet einen Steckplatz für eine Nano-SIM-Karte. Damit lässt sich jedoch nicht nur im Internet surfen, sondern auch normal telefonieren. Wobei "normal" bei einem 10-Zoll-Tablet vielleicht etwas unpassend ist. Wir bekommen die bekannte Telefon-App, die wir auch auf Huawei Smartphones finden. Gespräche können entweder über ein Headset (nicht im Lieferumfang) oder die Freisprechfunktion geführt werden. Beim Freisprechen hat man das Tablet idealerweise vor sich auf dem Tisch liegen (Hochformat), denn das Mikrofon befindet sich an der unteren Kante. Der Empfang hinterließ einen sehr guten Eindruck, und auch mitten in einem Altbau, wo wir mit dem Mobilfunknetz normalerweise einige Schwierigkeiten haben, konnten wir problemlos telefonieren. Das gilt auch für den mobilen Internetempfang im städtischen Netz der Telekom.
Ebenso bei den WLAN-Standards zeigt sich das MediaPad auf dem aktuellen Stand und unterstützt den schnellen Standard 802.11ac in 2,4- sowie 5-GHz-Netzen. Das 1x1-Modul erreicht dabei eine maximale Transferrate von 433 Mbit/s. In unserem Test haben wir das Tablet mit zwei verschiedenen Routern ausprobiert (ASUS RT-AC56U & Fritz!Box 7490) und konnten keine Auffälligkeiten feststellen.
Update 13.07.2016: In der deutschen Verkaufsversion des Tablets steht die Telefonie-Funktion nicht zur Verfügung.
Die LTE-Version unterstützt zudem GPS und GLONASS. Innerhalb des Gebäudes war eine Lokalisierung nicht möglich, aber bereits in Fensternähe zeigt die App GPS-Test die Position bis auf 5 Meter genau an. Auch im Freien war die Ortung zügig und zuverlässig möglich. Auf einer Fahrradtour vergleichen wir die Ergebnisse zudem mit dem professionellen Navigationsgerät Garmin Edge 500. Insgesamt schlägt sich das Tablet gut, und der Unterschied liegt bei rund 100 Metern auf der 12 km langen Strecke. Das Testgerät fragt die Position nicht ganz so oft ab, wodurch es zu kleineren Abkürzungen kommt.
Kameras
Huawei verbaut auf der Vorderseite eine 2-MP-Kamera, deren Qualität erwartungsgemäß nicht sehr gut ist. Unser Vergleichsbild mit der rückwärtigen Kamera zeigt, dass der Sensor einen deutlich kleineren Bildausschnitt einfängt. Zudem sind die Details sehr matschig, und für gute Selfies eignet sich das Modul nicht. Da hilft auch der Verschönerungsmodus kaum, bei dem man unter anderem die Haut glätten oder das Gesicht schmaler machen kann. Videos können in der HD-Auflösung aufgenommen werden (1.280 x 720 Pixel, 30 fps).
Die Kamera-App kennen wir bereits von Huawei Smartphones - sie bietet viele Einstellmöglichkeiten sowie verschiedene Bildmodi. Wir haben nachfolgend einige Screenshots von der App eingefügt. Allerdings muss man für Änderungen erst immer in das Menü gehen, was etwas umständlich ist. Aufgenommene Bilder und Videos können automatisch auf der SD-Karte abgespeichert werden.
Deutlich besser gefällt uns der 8-MP-Sensor (3.264 x 2.448 Pixel, 4:3) an der Rückseite, der von einem Blitz unterstützt wird. Auf den ersten Blick überzeugen die Bilder mit kräftigen Farben und guter Detailzeichnung. Erst beim Vergrößern macht sich schnell die vergleichsweise geringe Auflösung bemerkbar und die Details wirken zunehmend matschiger. Auch sind bei der Low-Light-Aufnahme (Szene 3) nicht alle Details sauber erkennbar, lediglich die Farben wirken etwas zu blass. Videos können in der Full-HD-Auflösung aufgenommen werden (30 fps), auch hier ist die Qualität in Ordnung. Bei wenig Restlicht kommt es jedoch schnell zu Bildrauschen.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unter kontrollierten Testbedingungen haben wir den X-Rite ColorChecker Passport sowie das Testchart möglichst formatfüllend abfotografiert. Im Nachhinein wurden die Bilder nicht bearbeitet.
Die Leistung der rückwärtigen Kamera ist auch hierbei in Ordnung, denn einige Farben werden zwar etwas zu schwach dargestellt, zu größeren Abweichungen kommt es aber nicht. Auch bei unserem Testchart lässt die Schärfe zu den Rändern etwas nach, und das Motiv erscheint vor allem in den unteren Randbereichen etwas heller. Wie schon bei den Testbildern erkennt man erst bei der Vergrößerung des Bildes die geringe Auflösung, vor allem an den Kanten. Nichtsdestotrotz eine ordentliche Leistung für ein Tablet.
Zubehör und Garantie
Im Lieferumfang des Tablets finden wir nur die üblichen Beigaben: ein modulares 10-Watt-Netzteil, ein USB-Kabel, eine Garantiekarte und eine Schnellstartanleitung. Kopfhörer werden hingegen nicht mitgeliefert. Der Garantiezeitraum für das Tablet beläuft sich auf 24 Monate.
Eingabegeräte & Bedienung
Die virtuelle Tastatur hört auf den Namen Huawei Swift und bietet alle gängigen Funktionen, inklusive Wortvorschläge und Wischeingaben. Wir bekommen jedoch keine eigene Reihe mit Zahlen, diese können stattdessen als Sekundärfunktion der oberen Buchstabenreihe genutzt werden. Die Tastatur lässt sich auf Knopfdruck teilen, so dass man im Hochformat bequem mit den beiden Daumen tippen kann.
Die Gleiteigenschaften des Touchscreens sind ordentlich, und Eingaben sowie Gesten werden auch in den Randbereichen sauber erkannt (max. 10 Finger), aber das System setzt diese nur selten ohne Verzögerung um. Das Handling ist hier etwas träge, was aber auch mit der Systemleistung zusammenhängt. Die dedizierten Tasten auf der rechten Seite sind sauber eingefasst und bieten einen guten Druckpunkt. Die Android Tasten sind als virtuelle Tasten auf dem Bildschirm verfügbar und die Belegung lässt sich ändern.
Display
Das spiegelnde 10,1-Zoll-Display des Huawei MediaPad T2 10.0 Pro bietet eine Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixeln, was eine Pixeldichte von 226 ppi ergibt. Texte und Bilder sind damit ausreichend scharf, und der subjektive Bildeindruck ist gut. In den Optionen gibt es zudem Einstellungen für die Farbtemperatur.
Bei unseren Helligkeitsmessungen schneidet das Testgerät gut ab, denn mit durchschnittlich 385 cd/m² gehört es zu den helleren Geräten im Vergleichsfeld. Zusätzlich zu der Messung auf einem reinweißen Bild ermitteln wir die Helligkeit bei einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Bildflächen (APL50), aber das Ergebnis ist nur minimal geringer (max. 392 vs. 388 cd/m²). Die hohe Helligkeit geht aber nicht auf Kosten der Ausleuchtung, die mit 91 Prozent gut ausfällt. Bis zu diesem Punkt unterscheidet sich das günstigere MediaPad T2 auch nicht von dem MediaPad M2, was sich jedoch mit dem Schwarzwert und damit auch dem Kontrast ändert. Wir messen bei unserem Testgerät einen hohen Schwarzwert von 0,59 cd/m², selbst mit der guten Helligkeit ergibt das nur ein Kontrastverhältnis von 664:1. Dabei handelt es sich nicht nur um das schlechteste Ergebnis in der Vergleichsgruppe, auch schwarze Inhalte wirken nicht wirklich kräftig, was sich vor allem in dunklen Film- und Spielpassagen bemerkbar macht.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 392 cd/m²
Kontrast: 664:1 (Schwarzwert: 0.59 cd/m²)
ΔE Color 4.5 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 4.8 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.47
Huawei MediaPad T2 10.0 Pro 1920x1200, IPS, 10.1" | Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 1024x768, TFT, 9.7" | Acer Iconia Tab 10 A3-A30 1920x1200, IPS, 10.1" | Haier Pad 971 2048x1536, IPS, 9.7" | Amazon Fire HD 10 inch 2015 1280x800, IPS, 10.1" | Huawei MediaPad M2 10 inch 1920x1200, IPS, 10.1" | |
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Bildschirm | 7% | -8% | 11% | 18% | 3% | |
Helligkeit Bildmitte | 392 | 394 1% | 343 -12% | 294 -25% | 458 17% | 385 -2% |
Brightness | 385 | 392 2% | 328 -15% | 294 -24% | 434 13% | 383 -1% |
Brightness Distribution | 91 | 80 -12% | 88 -3% | 90 -1% | 86 -5% | 91 0% |
Schwarzwert * | 0.59 | 0.51 14% | 0.38 36% | 0.37 37% | 0.43 27% | 0.41 31% |
Kontrast | 664 | 773 16% | 903 36% | 795 20% | 1065 60% | 939 41% |
Delta E Colorchecker * | 4.5 | 3.59 20% | 6.86 -52% | 3.2 29% | 4.18 7% | 5.31 -18% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 7.8 | 6.5 17% | 8.57 -10% | |||
Delta E Graustufen * | 4.8 | 4.25 11% | 6.95 -45% | 3 37% | 4.54 5% | 5.58 -16% |
Gamma | 2.47 89% | 2.56 86% | 2.32 95% | 2.3 96% | 2.15 102% | 2.4 92% |
CCT | 7426 88% | 7148 91% | 7249 90% | 6882 94% | 7083 92% | 7044 92% |
* ... kleinere Werte sind besser
In den Einstellungen finden wir einen Schieberegler zur Anpassung der Farbtemperatur. Wir haben die Messungen daher mit drei verschiedenen Einstellungen durchgeführt. Mit den Standardwerten fallen die DeltaE-2000-Abweichungen gegenüber dem sRGB-Standard mit 4,8 (Graustufen) bzw. 4,5 (Farben) mittelmäßig aus. Der Zielwert liegt jeweils bei unter 3. Die Farbtemperatur ist mit rund 7.500 Kelvin jedoch zu kalt.
Mit den beiden Einstellungen "Kalt" und "Warm" werden die Ergebnisse in jeder Hinsicht wesentlich schlechter, und es kommt zu einen deutlichen Blau- bzw. Gelbstich. Man sollte mit dem Schiebregler also sehr behutsam umgehen. Wir würden nur einen leichte Verschiebung in den warmen Bereich empfehlen, um die Farbtemperatur näher an den Idealwert von 6.500 K zu bringen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
38 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 19 ms steigend | |
↘ 19 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 95 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
61 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 26 ms steigend | |
↘ 35 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 96 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Die Helligkeit des Tablets wird im Akkubetrieb nicht reduziert, aber mit dem aktivierten Sensor wird die Leuchtkraft auch nicht weiter erhöht. Huawei implementiert einen Menüpunkt "Lesbarkeit im Freien", doch subjektiv ändert sich an der Darstellung praktisch nichts. Das ist jedoch kein großes Problem, denn die Sichtbarkeit ist auch in hellen Umgebungen gut. Aufgrund des spiegelnden Bildschirms kann es natürlich zu Reflexionen kommen, was aber bei fast allen Tablets der Fall ist. Das IPS-Panel bietet eine sehr hohe Blickwinkelstabilität, und aus allen Richtungen lässt sich das Bild vernünftig betrachten.
Leistung
Das Huawei MediaPad T2 10.0 Pro verwendet den Qualcomm-Snapdragon-615-SoC, der hauptsächlich aus Mittelklasse-Smartphones bekannt ist. Der Prozessor besteht dabei aus acht Cortex-A53-Kernen, von denen vier Kerne mit maximal 1,5 GHz und vier Kerne mit maximal 1,2 GHz takten. Damit bleibt der SoC 200 MHz unter seinem Referenzdesign. Zur Unterstützung stehen 2 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung. Die Grafikkarte, die ebenfalls in dem SoC integriert ist, hört auf den Namen Adreno 405 und ist ebenfalls ein Mittelklasse-Chip. Insgesamt erhält man also ein vernünftiges Gesamtpaket, von dem man jedoch keine Geschwindigkeitsrekorde erwarten darf.
Das merken wir auch bei der Bedienung, denn richtig flüssig läuft das Tablet eigentlich nur selten. Vor allem beim Starten/Schließen von Apps, dem Multitasking oder sogar dem Surfen im Internet gibt es immer wieder Ruckler und Verzögerungen. Das bestätigt sich auch in den Benchmarks, bei denen wir unser Testgerät oftmals nur auf einem der hinteren Ränge finden. Auch bei der Grafikleistung schlägt sich das Tablet nur wenig besser. Aufgrund der fehlenden Unterstützung für den Standard OpenGL 3.1 konnten wir einige Benchmarks zudem nicht durchführen.
Geekbench 3 | |
32 Bit Multi-Core Score | |
BQ Aquaris M5.5 | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
Haier Pad 971 | |
Amazon Fire HD 10 inch 2015 | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 | |
32 Bit Single-Core Score | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
Amazon Fire HD 10 inch 2015 | |
Haier Pad 971 | |
BQ Aquaris M5.5 | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 | |
64 Bit Multi-Core Score | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
Huawei MediaPad T2 10.0 Pro | |
64 Bit Single-Core Score | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
Huawei MediaPad T2 10.0 Pro |
AnTuTu v6 - Total Score | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
Haier Pad 971 | |
BQ Aquaris M5.5 | |
Amazon Fire HD 10 inch 2015 | |
Huawei MediaPad T2 10.0 Pro |
AnTuTu v5 - Total Score | |
Huawei MediaPad T2 10.0 Pro | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
BQ Aquaris M5.5 | |
Amazon Fire HD 10 inch 2015 | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 |
PCMark for Android - Work performance score | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
Amazon Fire HD 10 inch 2015 | |
Haier Pad 971 | |
Huawei MediaPad T2 10.0 Pro |
Der vorinstallierte Browser von Huawei basiert auf Chrome 39 und wurde auch für die Benchmarks verwendet. Lediglich WebXPRT stürzte wiederholt ab, weshalb wir diesen Test mit dem regulären Chrome Browser (v 51) durchgeführt haben. Diesen Schritt können wir auch bei der normalen Nutzung nur empfehlen, da der Browser von Huawei aufgrund von vielen Rucklern und langen Ladezeiten überhaupt nicht überzeugen konnte. Bei den Browser basierten Tests wiederholt sich das Bild aus der vorherigen Sektion, und unser Testgerät findet sich meist nur im unteren Drittel wieder. Selbst mit dem regulären Chrome war das Surfen alles andere als optimal. Gerade auf komplexeren Seiten wie Notebookcheck kam es zu Wartezeiten und vielen Rucklern. Besonders schwer tat sich das Tablet mit eingebetten Videos, die teilweise erst nach 10 Sekunden anfingen.
Octane V2 - Total Score | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
Haier Pad 971 | |
Amazon Fire HD 10 inch 2015 | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 | |
Huawei MediaPad T2 10.0 Pro |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Huawei MediaPad T2 10.0 Pro | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
Haier Pad 971 | |
Amazon Fire HD 10 inch 2015 | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Acer Iconia Tab 10 A3-A30 | |
Amazon Fire HD 10 inch 2015 | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
Huawei MediaPad T2 10.0 Pro | |
Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 |
JetStream 1.1 - Total Score | |
Haier Pad 971 | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
Huawei MediaPad T2 10.0 Pro |
* ... kleinere Werte sind besser
Mit nur 16 GB ist die Größe des internen eMMC-Speichers recht knapp bemessen. Zumindest bei den sequentiellen Operationen zeigt sich das Flash-Modul aber einigermaßen flott, bei den 4K-Tests sind aber wieder nur mittelmäßige Ergebnisse drin. Wir haben bereits erwähnt, dass sich die Speicherkapazität mittels SD-Karte um maximale 128 GB erweitern lässt. Dabei gibt es jedoch ein großes Manko, denn die Leistung des internen Speicherkartenlesers ist sehr schlecht. Mit unserer Referenzkarte von Toshiba (Exceria Pro M401), die laut Hersteller bis zu 95/80 MB/s (Lesen/Schreiben) erreicht, bleiben bei unseren Tests gerade einmal knapp 18 bzw. 14 MB/s übrig. Falls man also vorhat, viele Spiele auf der SD-Karte zu installieren, sollte man sich auf lange Wartezeiten einstellen.
Spiele
Die Qualcomm-Adreno-405-GPU gehört zur Mittelklasse und hat mit anspruchsvollen Titeln und der hohen Auflösung durchaus Probleme. In unserer Benchmark-Sequenz des Actionspiels Dead Trigger 2 ermitteln wir durchschnittlich 32 fps, allerdings fällt die Frame-Rate beim Spielen immer mal wieder ab, und es kommt zu leichten Rucklern. Auch bei Asphalt 8 sollte man auf die höchsten Details verzichten, da es ansonsten ziemlich ruckelt. Beim Spielen im Querformat werden die Lautsprecher leider schnell von den Händen verdeckt, und bei Dead Trigger 2 hatten wir auch einige Probleme mit dem Touchscreen, der nicht immer sauber auf Eingaben reagierte, wenn der Finger schon einige Zeit auf ihm lag.
Dead Trigger 2 - high | |
Huawei MediaPad T2 10.0 Pro | |
Huawei MediaPad M2 10 inch |
Asphalt 8: Airborne | |
high | |
Huawei MediaPad M2 10 inch | |
Huawei MediaPad T2 10.0 Pro | |
very low | |
Huawei MediaPad T2 10.0 Pro |
Emissionen
Temperatur
Das MediaPad T2 10.0 Pro bleibt zu jeder Zeit angenehm kühl. Selbst unter extremer Last erreichen nur einige Stellen um die 34 °C, was absolut unbedenklich ist. Erwartungsgemäß kann der SoC seine Leistung auch unter andauernder Last aufrechterhalten. Zwar sieht das Leistungsdiagramm des GFXBench-Akkutests etwas abenteuerlich aus, aber die Schwankungen bewegen sich in einem sehr kleinen Bereich.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Huawei stattet das Tablet mit zwei Lautsprechern aus, die sich auf beiden Seiten des Tablets befinden. Dadurch entsteht im Querformat sogar ein netter Stereoeffekt, doch beim Spielen werden beide Module leider schnell durch die Hände verdeckt. Der Klang ist dennoch ordentlich und mit knapp 80 dB(A) auch ausreichend laut. Huawei verbaut zusätzlich die SWS-Technologie, um den Klang zu verbessern. Der Unterschied ist jedoch recht gering. Die Wiedergabe am Klinkenanschluss klappte ebenfalls sehr gut. Sie ist ausreichend laut und wir können kein störendes Rauschen hören. Zusätzlich haben wir das Tablet noch mit unserem Bluetooth-Lautsprecher verbunden. Die Verbindung war schnell aufgebaut, doch es kam bereits recht schnell (ab 5 Metern) zu einigen Aussetzern.
Energieaufnahme
Vor allem in Anbetracht der mittelmäßigen Leistung benötigt das MediaPad T2 10.0 Pro recht viel Strom. Gerade bei wenig Last liegt der Verbrauch oftmals über den Konkurrenten, und unter Last zeigt unser Messgerät mehr als 9 Watt an – der Höchstwert in unserer Vergleichsgruppe. Das beiliegende Netzteil bietet eine Ausgangsleistung von 10 Watt (5 V, 2 A) und ist damit ausreichend dimensioniert, unter Last wird der Ladevorgang aber sehr lange dauern.
Aus / Standby | 0.12 / 0.24 Watt |
Idle | 1.58 / 4.12 / 4.15 Watt |
Last |
6.2 / 9.27 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Gossen Metrahit Energy |
Huawei MediaPad T2 10.0 Pro 615 MSM8939, 1920x1200 | Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 410 APQ8016, 1024x768 | Acer Iconia Tab 10 A3-A30 Z3735F, 1920x1200 | Haier Pad 971 RK3288, 2048x1536 | Amazon Fire HD 10 inch 2015 MT8135, 1280x800 | Huawei MediaPad M2 10 inch Kirin 930, 1920x1200 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 10% | -7% | 36% | 15% | 0% | |
Idle min * | 1.58 | 1.1 30% | 1.6 -1% | 1.38 13% | 1.24 22% | 1.6 -1% |
Idle avg * | 4.12 | 3.6 13% | 4.8 -17% | 1.46 65% | 3.81 8% | 4.13 -0% |
Idle max * | 4.15 | 3.9 6% | 4.9 -18% | 1.6 61% | 3.92 6% | 4.22 -2% |
Last avg * | 6.2 | 6.8 -10% | 6.8 -10% | 5.06 18% | 5.94 4% | 6.57 -6% |
Last max * | 9.27 | 8.4 9% | 8.4 9% | 6.95 25% | 5.94 36% | 8.32 10% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Aufgrund des hohen Verbrauches fallen auch die Laufzeitmessungen eher mittelprächtig aus. Uns interessieren vor allem die beiden Tests mit einer angepassten Helligkeit von 150 cd/m². Die Ergebnisse sind mit knapp 7 Stunden im WLAN-Test und 10 Stunden im Videotest für sich gesehen gar nicht schlecht, doch in der Vergleichsgruppe zeigen sich fast alle Konkurrenten teilweise deutlich ausdauernder. Ein weiteres Problem ist die enorme Ladezeit des Akkus, denn bei eingeschaltetem Gerät dauert es über 4,5 Stunden, bevor er wieder vollständig aufgeladen ist.
Huawei MediaPad T2 10.0 Pro 6600 mAh | Samsung Galaxy Tab A 9.7 SM-T555 mAh | Acer Iconia Tab 10 A3-A30 mAh | Haier Pad 971 7800 mAh | Amazon Fire HD 10 inch 2015 mAh | Huawei MediaPad M2 10 inch 6660 mAh | |
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Akkulaufzeit | 89% | 6% | 2% | -5% | 14% | |
Idle | 1230 | 2950 140% | 1564 27% | 1142 -7% | 988 -20% | |
H.264 | 593 | 532 -10% | 624 5% | 602 2% | ||
WLAN | 416 | 862 107% | 485 17% | 423 2% | 450 8% | 698 68% |
Last | 248 | 297 20% | 221 -11% | 188 -24% | 266 7% |
Pro
Contra
Fazit
Das MediaPad T2 10.0 Pro von Huawei ist entgegen dem Namenszusatz kein Gerät für professionelle Einsatzzwecke. Nur die Split-View-Funktion reicht dazu nicht aus. Was wir stattdessen bekommen ist ein ordentliches Tablet für den Hausgebrauch, mit dem man bei Bedarf sogar gut telefonieren kann. Die Software ist zwar nicht auf dem aktuellen Stand, und aller Voraussicht nach wird sich das aber nicht ändern, aber Android 5.1 hinterlässt in Verbindung mit Huaweis EMUI-Software einen ausgereiften Eindruck. Zudem bekommen wir ein helles IPS-Display und ordentliche Lautsprecher.
Wo das Gerät ein wenig schwächelt, ist die Leistung, denn auch bei ganz alltäglichen Aufgaben kommt es immer wieder zu Rucklern und Verzögerungen. Etwas mehr Dampf unter der Haube hätte dem ganzen Tablet gutgetan. Das ist auch bei dem Speicherkartenleser der Fall. Wir können den internen Speicher zwar via SD-Karte erweitern, aber gerade bei Spielen oder umfangreichen Apps macht sich die schlechte Leistung des Lesers negativ bemerkbar.
Das MediaPad T2 10.0 Pro ist ein ordentliche Tablet für die private Nutzung. Die LTE-Version ist mit rund 300 Euro jedoch nicht gerade günstig, und auch die Leistung könnte besser ausfallen, grobe Schnitzer erlaubt sich das Testgerät aber dennoch nicht.
Insgesamt fällt es uns daher etwas schwer, das Tablet für knapp 300 Euro zu empfehlen, vor allem, wenn es das deutlich schnellere MediaPad M2 vom gleichen Hersteller bereits für rund 350 Euro zu kaufen gibt. Etwa attraktiver ist daher die WiFi-Only Version des MediaPad T2, welche bereits für 240 Euro in den Regalen steht. Ernstzunehmende Schwachpunkte, die uns von einem Kauf abhalten würden, gibt es nämlich nicht.
Update 13.07.2016: In der deutschen Verkaufsversion des Tablets steht die Telefonie-Funktion nicht zur Verfügung.
Huawei MediaPad T2 10.0 Pro
- 17.06.2016 v5.1 (old)
Daniel Schmidt