Test HP Chromebook 14 G1 Notebook
Wie viel Notebook brauchen wir überhaupt? Anstatt eines vollständigen Windows Betriebssystemes läuft auf den Chromebooks das Google Chrome OS, basierend auf GNU/Linux. Im vorletzen Jahr stand schon die 11-Zoll-Version der HP-Chromebook-Sparte auf unserem Seziertisch. Nun werden wir uns der neuen 14-Zoll-Version widmen. Das browserbasierte Betriebssystem soll genügend Leistung durch einen Intel Celeron 2955U und einen 4 GB großen Arbeitsspeicher erhalten. Weiterhin stehen eine mit Trusted Plattform Module (TPM) ausgestattete 32-GB-SSD zur Verfügung. 350 Euro soll das Gesamtpaket kosten und steht in der 14-Zoll-Klasse erst einmal alleine dar. Mit 13,3 Zoll konnten wir schon Geräte aus dem Hause Toshiba und Acer testen. Diese Geräte werden uns über die Dauer des Tests als Vergleichsmodelle dienen. Das Toshiba Chromebook CB30 verfügt mit einem Intel Celeron 2955U, 2 GB Arbeitsspeicher und einem 16-GB-Festspeicher über eine etwas knappere Ausstattung als unser Testmodell. Folglich ist es schon für 300 Euro erhältlich. Anstelle von Intel-Komponenten setzt Acer auf Nvidia Bauteile. Das Acer Chromebook 13 ist für rund 300 Euro ebenso ein interessanter Vergleichspartner.
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Details
Gehäuse & Ausstattung
Bei der Materialwahl setzt HP ausschließlich auf Kunststoffelemente. Bis auf die umliegende Tastatureinheit ist das Chromebook in Weiß gehalten. Das Design und die Haptik hinterlassen einen passablen Eindruck und weisen nicht auf einen günstigen Preis hin. Auch ein genauer Blick in Richtung Verarbeitung bestätigt keinen größeren Patzer. Das große Scharnier gibt dem Display die nötige Stabilität und bleibt auch über die Dauer unseres Tests beständig. Mit einem Gewicht von 1.836 g kann das HP Chromebook 14 ohne Probleme auch über längere Strecken mitgenommen werden. Einen Blick auf die Schnittstellen verrät uns, dass diese im Umfang nur Standard-Repertoire darstellen. Immerhin ist die Platzierung recht ausgeklügelt. Die beiden schnellen USB-3.0-Verbindungen sind auf der linken Seite verbaut, ebenso wie der Rest der Schnittstellen, die für eher permanent angeschlossene Peripherie gedacht sind. Auf der rechten Seite finden wir nur einen USB-2.0-Port, sowie den SD-Kartenslot. Das bedeutet, dass angeschlossene Geräte auf der rechten Seite keine im Arbeitsfeld störende Kabel bedingen. Lediglich der Netzanschluss auf dieser Seite muss hinter dem Notebook geführt werden.
Für die drahtlose Kommunikation wird ein WLAN-Modul verbaut, das eine Download-Geschwindigkeit von bis zu 300 MBits/s erreichen soll. In einem individuellen Test des Autors soll in einer praxisnahen Situation die Durchsatzrate ermittelt werden. Im Test muss das WLAN-Signal zwei Wände und 5 m Luftline zum Router überwältigen. Das Testgerät sowie ein Surface Pro 3 erreichen nach mehreren Test-Downloads eine Geschwindigkeit von 0,5 MB/s. Bei der Verlagerung in den Raum des Routers steigt der Download auf 0,55 MB/s an.
Eingabegeräte
Tastatur
Die weiße Tastatur des Testgerätes wird komfortabel mit einer rauen Oberfläche versehen. Damit verfügt sie über ausreichend Grip für schnelle Tippvorgänge. Alle Tasten sind ordentlich und fest verarbeitet und geben kaum an den Ecken nach. Der weiche und kurze Hub gefällt und sorgt für eine zügige Eingabe. Selbst die Geräuschkulisse bleibt bei Tippvorgängen angenehm leise. Nur die Leertaste ist lauter und verfügt ebenfalls über einen noch weicheren Hub. Statt einer Kombination aus FN- und F-Tasten besteht die obere Leiste der Tastatur direkt aus Befehlstasten. Zusammengefasst lässt sich die Tastatur als ein gelungenes Eingabegerät dieser Preisklasse bezeichnen. Selbst Vielschreiber können sich an der Tastatur erfreuen.
Touchpad
Für die Fingereingabe sorgt ein 10 x 6,9 cm großes Touchpad. Die Eingabe gelingt stets flüssig, und selbst Multitouch-Gesten werden ohne Hindernisse erkannt. Probleme machen allerdings Eingaben im Bereich der Ränder und Ecken. Die Ränder beispielsweise reagieren in den letzten 5-7 mm eher sporadisch. Ein weiteres Qualitätsdefizit zeigt sich an der unteren Kante des Trackpads: Diese hebt sich aus der restlichen Tastatureinheit etwas ab. Die eingebaute Taste ändert ihr Druckempfinden von fest zu leicht, je weiter wir uns von der Mitte entfernen. Insgesamt ist der Mausersatz dennoch als brauchbar zu bezeichnen.
Display
Die Wahl seitens HP fiel auf ein mit 1366 x 768 Pixel auflösendes TN-Panel. Statt eines blendefreien Displays sorgt HP für eine optisch gepimpte Bilddarstellung dank der spiegelnden Oberfläche. Für eine glanzfreie Sicht sorgt beispielsweise das Acer Chromebook 13. Die durchschnittliche Ausleuchtung des Testgeräts von 227 cd/m² positioniert sich unterhalb der Vergleichspartner, die mit über 240 cd/m² etwas heller strahlen. Auch im Akku-Betrieb lässt diese glücklicherweise nicht nach. Der Kontrast von 565:1 und der sich resultierende Schwarzwert von 0,4 cd/m² sorgen zwar nicht für ein tiefsattes Schwarz, sind aber dennoch positiver als die Resultate der Konkurrenz.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 226 cd/m²
Kontrast: 565:1 (Schwarzwert: 0.4 cd/m²)
Leider konnten wir keine Analyse und Messung der Farbraumabdeckung und Farbdarstellung durchführen. Rein subjektiv ist allerdings ein deutlicher Blaustich am dargestellten Bild erkennbar.
Der Außengebrauch wird nicht nur wegen der geringen Helligkeit, sondern auch aufgrund der spiegelnden Bauweise größtenteils verwehrt. Ein Einsatz unter bewölkten und schattigen Bedingungen ist jedenfalls temporär weitestgehend machbar.
Leistung
Wie schon anhand des Acer Chrombooks 13 CB5 gesehen, muss die Anbindung eines Chrome-OS-Betriebssystems nicht ausschließlich auf einer x86 und x64-Architektur geschehen. Dennoch wählt HP hier einen 64-Bit fähigen Intel Core 2995U als Prozessor. Zudem kommt eine interne Intel HD Graphics (Haswell) und 4 GB Arbeitsspeicher zum Einsatz. Unser Testgerät prädestiniert sich mit dieser Austattung für den Office- und Internet-Alltag.
Die Intel Core 2995U verfügt über zwei Kerne und einen Basistakt von 1,4 GHz. Im Gegensatz zu den Intel-Core-i-Reihen sind Features wie der Turbo-Modus, AES, AVX und Hyper-Threading deaktiviert. Laut Datenblatt wird ein TDP von 15 Watt angegeben. Im Gegensatz zum Acer Chromebook 13 wird der x64 Befehlssatz unterstützt.
System Performance
Die Arbeitsgeschwindigkeit im browserbasierten Betriebssystem ist zu jeder Zeit ideal. Das Scrollen von bereits geladenen Webseiten, der Wechsel zwischen mehreren Tabs oder die Wiedergabe von Youtube Videos gelingen ohne größere Verzögerungen. Dies in Kombination mit den guten Eingabegeräten sorgt für angenehme Arbeitsbedingungen an HPs Chromebook. Dieses subjektive Empfinden bestätigen auch unsere Benchmark-Ergebnisse. HPs neues Chromebook schneidet bei unseren Tests besser als die Chromebooks der anderen Hersteller ab.
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Chromebook 14 G1 | |
Lenovo N20 Chromebook | |
Toshiba Chromebook CB30-102 | |
Acer Chromebook 13 CB5-311-T0B2 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Chromebook 14 G1 | |
Lenovo N20 Chromebook | |
Toshiba Chromebook CB30-102 | |
Acer Chromebook 13 CB5-311-T0B2 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Chromebook 14 G1 | |
Lenovo N20 Chromebook | |
Acer Chromebook 13 CB5-311-T0B2 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Chromebook 14 G1 | |
Lenovo N20 Chromebook | |
Lenovo N20p-59426642 Chromebook | |
Toshiba Chromebook CB30-102 | |
Acer Chromebook 13 CB5-311-T0B2 |
WebXPRT 2013 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Chromebook 14 G1 | |
Lenovo N20 Chromebook | |
Acer Chromebook 13 CB5-311-T0B2 |
Browsermark - 2.1 (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Chromebook 14 G1 | |
Lenovo N20 Chromebook | |
Acer Chromebook 13 CB5-311-T0B2 |
* ... kleinere Werte sind besser
Massenspeicher
HP spendiert dem Testgerät eine 32 GB große SSD. Insgesamt stehen 22,8 GB dem Nutzer zur freien Verfügung. Wem dies nicht ausreicht, muss auf Online-Speicher order externe Geräte bauen. SD-Karten verschwinden nicht im Gehäuse, sondern ragen heraus, weshalb die permanente Anbindung dieses Speichers nicht optimal ist. Der verfügbare Speicherplatz scheint zwar mager auszufallen, ist aber im Vergleich zur Konkurrenz gehobenes Mittelmaß. Die meisten Kontrahenten setzen, wie bei unserem getesteten Acer Chromebook 13, auf 16 GB Flash-Speicher. Weiterhin besitzt unser Testgerät ein TPM. Dieser verbaute Chip dient der Sicherheit der Daten. Für mehr Details zum eingesetzten Sicherheitsmodul sei an unseren Artikel "Sicherheitslösungen für Notebooks" verwiesen.
Grafikkarte
Die nötige Grafikleistung soll eine interne Intel HD Graphics (Haswell) liefern. Diese unterstützt Standards wie DirectX 11.1, OpenCL 1.2 und OpenGL 4.0. Leider stehen uns unsere üblichen Benchmark-Programme unter Chrome OS nicht zur Verfügung, was auch weitere Vergleiche der Grafikeinheit schwierig macht. Die Videowiedergabe ist jedoch konstant flüssig, auch bei mehreren gestarten Videos. Selbst HD-Filme werden optimal dargestellt.
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Das HP Chromebook arbeitet zu jeder Zeit leise. Nur ein dezentes Surren des Lüfters ist wahrnehmbar. Selbst unter Last mittels Octane und eines 1080p-Videos können wir das Lüftergeräusch nicht weiter antreiben. Die Frage ist weiterhin eher, ob das HP überhaupt einen Lüfter braucht, da zum Beispiel das Acer-Chromebook-13-CB5 völlig lüfterlos hergestellt wird.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.7 / 32.7 / 32.7 dB(A) |
Last |
| 32.7 / 32.7 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Zu keinem Zeitpunkt wird das Testgerät unangenehm warm. Gerade einmal 31 °C messen wir als Hotspot der Hitzeentwicklung unter einer Umgebungstemperatur von 23,5 °C. Das lüfterlose Acer Chromebook 13 wird mit 35 °C schon etwas wärmer. Dennoch erzeugt das Acer bei Weiten noch keine unangenehme Abwärme. Selbst das Netzteil unseres HPs erwärmt sich von 29,6 °C im Idle-Betrieb auf 31,6 °C im Lastbetrieb kaum.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 31.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (+2.7 °C).
Lautsprecher
Die auf der Unterseite verbauten Lautsprecher können mit ihrer Gesamtlautstärke überzeugen. Auch das Klangspektrum ist recht breit gefächert. Für satte und tiefe Bässe muss allerdings auf externe Geräte zurückgegriffen werden. Mit dieser Einschränkung eignet sich das HP Chromebook 14 G1 für die Wiedergabe von Filmen und Serien auf der Couch und im Bett.
Energieaufnahme
Die 65 W des Netzteiles können wir weder im Idle noch unter Last annähernd ausschöpfen. Minimal werden im Idle-Betrieb bei ausgeschaltetem Display 4,3 W benötigt und bei minimaler Helligkeit 5,5 W. Dies kann bis zu 9,1 W steigen, wenn wir nur die Helligkeit hochstellen und die Kommunikationsmodule einschalten. Den Lastbetrieb vollziehen wir mittels des Programmes Octane. Hierbei werden 12 W verlangt. Beim zusätzlichen Start eines 1080p-Videos steigt die Leistungsaufnahme auf 13,3 W an.
Aus / Standby | 0.1 / 0.1 Watt |
Idle | 5.5 / 8 / 9.1 Watt |
Last |
12 / 13.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Rund 7,5 h arbeitet das Testgerät im Wlan-Betrieb, bis es sich schließlich abschaltet. Das bedeutet, dass unser Testgerät sogar einen Arbeitstag überstehen kann, wenn hauptsächlich einfache Office-Aufgaben gefragt sind.
Battery Runtime - WiFi Websurfing (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Chromebook 14 G1 |
Pro
Contra
Fazit
HP erschafft mit dem G1 ein gelungenes Chromebook im 14-Zoll-Format. Wer sich auf die wesentlichen Dinge der Office- und Internet-Arbeit beschränkt und diese auch nicht übertreiben will, findet mit unserem Testgerät einen guten Begleiter. Gefallen fanden wir schon Anfangs am Design und der soliden Verarbeitung. Einziger Nachteil ist hier die Schmutzempfindlichkeit der weißen Oberfläche. Selbst die Eingabegeräte konnten sich mehr als nur solide erweisen. Einzig allein das Touchpad könnte an den Rändern besser reagieren. Das einzige wirkliche Manko ist das eingesetzte Display: Ein Blaustich ist auch ohne explizite CalMAN-Auswertung deutlich sichtbar. Ebenso hinkt das HP in Sachen Helligkeit leicht, aber dennoch etwas der Konkurrenz hinterher.
Wer sich auf die Office-Arbeiten mit den Google Apps beschränken kann und auf keinerlei sonstige Windows Programme angewiesen ist, kann mit dem HP Chromebook 14 G1 eine zufriedenstellende Notebook-Alternative erhalten.
Obwohl die eingesetzte Hardware für ein Windows System eher unter die Mindestanforderungen fällt, kann diese im Zusammenspiel mit Chrome OS punkten. Videos, Internet und diverse Apps werden flüssig angezeigt. Diese subjektive Einschätzung wurde ebenfalls von unseren Benchmarks bestätigt. Auch die Akkulaufzeit von über 7,5 h kann sich sehen lassen, wodurch das HP noch einmal im mobilen Einsatz punktet.
HP Chromebook 14 G1
- 06.03.2015 v4 (old)
Nino Ricchizzi