Test Dell Latitude E5410 Notebook
Entwickelt wurde die Latitude Familie laut Hersteller für mittelständische bis große Unternehmen und soll "erstklassige Leistung, Robustheit und Design mit IT-freundlichen Verwaltungslösungen" bieten.
Nach dem 15.6 Zoll großen E5510 betrachten wir nun das E5410, welches neben dem Latitude 13 unter der Kategorie "Standard" aufgeführt. Neben den beiden etwas höherwertigeren, als "Mainstream" bezeichneten Notebooks, E6410 und E6510 umfasst die Latitude Familie aber auch ultra-mobile Kleingeräte zwischen 10.1 und 13.3 Zoll.
Die beiden E5x10 Geräte werden in der gleichen Preisklasse angeboten und auch das E5410 ist schon ab 599,- Euro exklusive Umsatzsteuer und Versand erhältlich. Allerdings ist es dann nur mit Core i3 CPU, nur zwei Gigabyte Arbeitsspeicher, WXGA (1280x800 Pixel) Bildschirm und langsamerer und kleinerer Festplatte ausgestattet.
Unser Testmodell bietet dagegen einen Zweikern Core i7 640M Prozessor aus der Arrandale Reihe, vier Gigabyte Hauptspeicher, eine WXGA+ (1440x900 Pixel) und eine schnellere 7200 U/min Festplatte mit 320 GB Kapazität.
Hinweis: Abschnitte die stark von der verbauten Hardware abhängen, nämlich Leistung, Emissionen und Akkulaufzeit, sind nicht unbedingt auf andere Modelle übertragbar.
Mittlerweile stellte Dell auch bereits die neue Latitude Generation vor, von der wir uns in diesem Artikel ein umfangreiches Bild machen konnten. Entsprechende umfangreiche Tests folgen sobald die Laptops verfügbar sind.
Äußerlich unterscheidet sich das E5410 abgesehen von der Größe kaum von E5510, sodass wir auf diesen Testbericht verweisen können. Die Basiseinheit erweist sich jedoch als druckstabiler als beim 15-Zöller.
Zur Transportsicherung wird beim kleineren E5410 nur ein einziger Haken verwendet. Ansonsten gilt sinngemäß das gleiche wie beim E5510.
Selbstverständlich ist, wie es sich für einen Business-Laptop gehört, auch beim E5410 ein Dockingport mit an Bord. Auch hier werden verschiedene Docking-Lösungen angeboten, beispielsweise der Kensington Notebook Universal Dock zu etwa 140 Euro (exkl. USt und Versand), der das Schnittstellenangebot etwa auch um einen DVI Anschluss erweitert.
Auf den seriellen Anschluss muss man beim kleineren E5410 verzichten. Die RJ-11 Schnittstelle ist dafür an die rechte Gehäuseseite gewandert, RJ-45 und die beiden USB-Schnittstellen der rechten Seite haben Platz getauscht. Ansonsten entspricht die Schnittstellenausstattung jener des E5510.
Auch beim E5410 ist die Positionierung der einzelnen Schnittstellen im großen und ganzen durchdacht. Aufgrund der engen Lage der USB-Ports zueinander und zu den Nachbarschnittstellen sollte man jedoch auf den Einsatz schmaler USB-Stecker achten.
Kommunikation
Die Kommunikationsausstattung entspricht im wesentlichen jener im E5510. Mit an Bord sind ein Broadcom NetXtreme BCM5761e PCI-E Gigabit Ethernet Controller (10MBit), Intel Centrino Ultimate-N 6300 AGN (agn) WLAN Modul, welches auch Standard-n unterstützt und dasselbe Dell Wireless 375 Bluetooth Module with AMP Bluetooth. Zudem darf sich der Nutzer über das optionale Dell Wireless 5540 HSPA Mini-Card Modem für mobile Breitbandkommunikation freuen. Ebenso hat Dell an eine RJ-11 Modemschnittstelle gedacht. Mit der, wie schon beim E5510, im oberen Bildschirmrahmen integrierten Webcam, ist man also für Videokonferenzen unterwegs gut gerüstet.
Bezüglich Sicherheit, Zubehör und Garantie ist dem Bericht des E5510 nichts hinzuzufügen und wir verweisen auf diesen.
Das E5410 bietet die gleichen Eingabegeräte wie das E5510. Dafür mussten die beiden Lautsprecher links und rechts neben der Tastatur schrumpfen.
Nähere Informationen über Tastatur, Touchpad und Trackpoint können also in dem E5510-Testbericht nachgelesen werden.
Wie schon beim E5510 kann der Käufer zwischen Modellen mit zwei verschiedenen Auflösungen wählen. Geboten wird jedenfalls ein LED Bildschirm im 16:10 Format, während das E5510 mit einem Bildschirm im 16:9 Format ausgestattet wurde. Verfügbar ist das Panel entweder in WXGA Auflösung von 1280x800 Pixel oder in WXGA+ Auflösung von 1440x900 Pixel. Je nach der individuell benötigten Bildschirmübersicht, wird man sich für die eine oder andere Variante entscheiden.
Unser Testgerät des E5410 zeigt die Topausstattung mit WXGA+ Bildschirm. Um dem Einsatz an Bildschirmarbeitsplätzen gerecht zu werden, sind alle Bildschirm-Varianten selbstverständlich entspiegelt.
Wie man den ICC-Vergleichgrafiken entnehmen kann, bietet das E5410 genauso wie sein großer Bruder (-> Testbericht des E5510) einen Standard-Farbraum. AdobeRGB1998 kann nicht annähernd abgedeckt werden. Auch sRGB schafft es nicht vollständig.
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Ausleuchtung: 82 %
Kontrast: 150:1 (Schwarzwert: 1.78 cd/m²)42.45% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
61.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
41.09% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Bei unseren Messungen punktet das Testgerät mit einer guten maximalen Helligkeit von 267 cd/m² und einem guten Durchschnittswert von 240.3 cd/m². Damit ist es insgesamt eine Spur heller als das E5510. Zudem ist es mit 82% auch gleichmäßiger ausgeleuchtet.
Im Gegenzug reiht sich das Testgerät mit einem hohen Schwarzwert von 1.78 cd/m² bezüglich Kontrastwert hinter dem E5510 ein. Während das E5510 mit einem Schwarzwert von 0.53 und einem ausgezeichneten Kontrastwert von 462:1 punkten kann, erreicht der 14-Zöller ein deutlich niedriges Kontrastverhältnis von nur 182:1. Schwarz wirkt dabei eher gräulich, für einen geplanten Office-Einsatz ist dies aber kein Hindernis.
Wie schon beim E5510 zeigt sich im Außeneinsatz die Stärke des Bildschirms mit entspiegelter Oberfläche und guter Helligkeit. Im Schatten beziehungsweise bei bedecktem Winterwetter bleibt das Bild problemlos lesbar und sogar unter direkter Sonneneinstrahlung bleibt das Bild noch ablesbar, wenngleich hier noch etwas mehr Displayhelligkeit nicht schaden würde.
Das E5410 ist bei der Blickwinkelstabilität keine rühmliche Ausnahme und reiht sich ebenso wie sein größerer Bruder in der Masse der Office-Notebooks ein. Horizontal bietet es einen großzügigen Arbeitsbereich. Vertikal zeigen sich Kontrastverlust und Überstrahlen beziehungsweise Abdunkeln schon bei geringen Abweichungen vom idealen lotrechten Blickwinkel.
In Bezug auf Hardwareausstattung ist der 14-Zöller mit dem 15-Zöller baugleich. Details können daher in diesem Testbericht nachgelesen werden und in den Spezialartikeln der einzelnen Bauteile.
Zusammenfassend: Das E5410 basiert auf dem HM55 Chipsatz. Eine schnelle Core i7 640M Zweikern-CPU sorgt für die benötigte Rechenleistung. Dem Prozessor stehen 4-Gigabyte RAM, aber leider in Kombination mit einem 32-Bit Betriebssystem zur Seite. Für Grafikbelange ist ausschließlich der im Prozessor integrierte GMA HD Grafikchip zuständig, dessen Hauptaufgabe die Unterstützung des Prozessors bei der Dekodierung von HD-Videos darstellt.
PCMark Vantage Result | 6235 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 05 Standard | 3385 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 1751 Punkte | |
Hilfe |
Die beiden E5x10 Testgeräte nutzen die gleiche Massenspeicherausstattung: zum einen eine konventionelle Samsung HM310HJ Festplatte mit 320 Gigabyte Bruttokapaztität, welche mit einer Geschwindigkeit von 7200U/Min zu Werke geht, zum anderem als optisches Laufwerk ein TSSTcorp DVD+-RW TS-L633C.
Die erreichten Werte im CrystalDiskMark und im HDTune Benchmark sind daher mit dem E5510 auf einem Level.
Geräuschemissionen
Auch hier unterscheidet sich das kleinere E5410 kaum von seinem großen Bruder. Störend fällt im Betrieb mit geringer Last vor allem das Vibrieren der schnellen 7200 U/min Festplatte auf, welche bei Zugriffen mit 37.8 dB(A) deutlich hörbar ist. Unter Last gibt es ebenso praktisch keinen Unterschied im Vergleich zum E5510.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.1 / 32.7 / 36.5 dB(A) |
HDD |
| 32.7 dB(A) |
DVD |
| 36.8 / 48.4 dB(A) |
Last |
| 39.8 / 42.4 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-300 plus (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Was für das Betriebsgeräusch gilt, können wir auch für die Temperatur feststellen. Die Anmerkungen beim E5510-Bericht treffen wenig überraschend wiederum zu:
Die Bedienelemente, Tastatur, Handballenablagen und Touchpad bleiben ohne Last angenehm kühl, doch die rechte Unterseite überschreitet auch beim E5410 Körpertemperatur.
Im Worstcase, d.h. nach mehrstündiger 100-prozentiger Auslastung von CPU und GPU erwärmen sich die Prozessorkerne auf bis zu 90 Grad Celsius. Dabei werden Spitzenwerte von über 50 Grad Celsius an der Unterseite und von über 40 Grad Celsius an der Oberseite gemessen. Dieser Test liefert uns allerdings die maximal zu erwartenden Emissionen. Selbst bei 3D-intensiven Spielen, für welche das E5410 schon allein aufgrund der gebotenen Grafikleistung nicht entwickelt wurde, bleiben sowohl Geräusch als auch Temperatur unter diesen Werten. Für den anspruchslosen Office-Betrieb orientiert man sich am besten an den Idle-Temperaturen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 50.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 40.4 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-12.7 °C).
Lautsprecher
Hier gilt das gleiche wie beim E5510. Für ein Office Notebook ist der Klang gar nicht schlecht, allerdings – wie zu erwarten - bassarm. Dass die beiden Lautsprechergrille links und rechts neben der Tastatur schmaler sind, führt zu keiner hörbaren Veränderung.
Bei unserem E5410 Testgerät darf sich der Benutzer, im Vergleich mit dem gleichzeitig getesteten E5510, auf längere Akkulaufzeiten freuen. Dies hat es nicht nur dem großen 9-Zellen Akku mit 85 Wattstunden, sondern auch dem kleineren Bildschirm zu verdanken. Dell bietet auch für das E5410 optional einen 4-Zellen Akku mit nur 37 Wattstunden und einen 6-Zellen Akku mit 56 Wattstunden Kapazität.
Bei starker Auslastung der Komponenten, wie sie uns der BatteryEater Classic Test simuliert, Höchstleistungsprofil und eingeschalteten WiFi-Modulen sind immerhin knapp ein-dreiviertel Stunden Akkubetrieb möglich.
Maximal können bei sehr einschränkenden Bedingungen, d.h. ohne WiFi-Module, bei minimaler Bildschirmhelligkeit und Energiesparprofil bis zu 6.5 Stunden lang Texte gelesen werden. Der BatteryEater Reader's Test zeichnet für uns dabei 388 Minuten auf.
Recherchen via WLAN bei guter Helligkeit und Energiesparprofil auf Akku enden nach etwa fünf Stunden. Das Filmvergnügen wird mit Profil "Ausbalanciert" und abgeschalteten WiFi-Modulen nach etwa vier-einviertel Stunden unterbrochen.
Aus / Standby | 0.5 / 0.7 Watt |
Idle | 8.7 / 13.3 / 16.5 Watt |
Last |
37.9 / 56.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 plus |
Wie sein größeres Pedant, das E5510, erweist sich das Latitude E5410 von Dell als gut designter und durchdachter Office-Laptop. Durch seinen kleineren Formfaktor, einen größeren Akku und ein optionales Breitbandmodul kann es den großen Bruder aber in punkto Mobilität übertrumpfen.
Mit dabei ist selbstverständlich wieder ein matter Bildschirm mit guter Helligkeit, welcher einerseits gleichmäßiger ausgeleuchtet ist als beim 15-Zöller, dafür aber schwächere Kontrastwerte bietet. Einem Außeneinsatz und einem Dauereinsatz an Bildschirmarbeitsplätzen steht daher nichts im Wege.
Bezüglich Anwendungsleistung und Emissionen sind die beiden hardwaremäßig gleich ausgestatteten Modelle gleich auf. So erreicht der 14-Zöller eine gute Bewertung bei der Anwendungsleistung, während die Grafikleistung des GMA HD Grafikchips im wesentlichen auf die Unterstützung der CPU beim Dekodieren von Videos ausgelegt ist. Ebenso ist anzumerken, dass der verfügbare Arbeitsspeicher mit einem 64-Bit Betriebssystem effizienter ausgenutzt würde, als mit einer 32-Bit Version.
Kurz um: Wer einen mobilen Laptop für den professionellen Dauereinsatz mit Office- und Internet-Anwendungen sucht, erhält mit dem E5410 ein solides Gerät mit neutraler Gestaltung.