Test Dell Latitude 15 3570 Notebook
"Zuverlässige Leistung — Essenzielle Business-Funktionen und -Optionen für die Leistung, die kleine und wachsende Unternehmen benötigen." So bewirbt Dell seine neuen Notebooks der Latitude 15 3000 Serie, womit die angepeilte Zielgruppe klar sein dürfte. Die sechs verschiedenen Varianten, die Dell auf seiner Seite zur Serie anbietet, sind derzeit (14.06.2015) um 30 % reduziert, die eigentlichen Referenzpreise belaufen sich auf 599 bis 984 Euro, der des Testgerätes (N007L357015EMEA) auf 899 Euro, mit Rabatt ergeben sich schon sehr günstige 629 Euro. Wie lange die Rabattaktion noch läuft, konnte (oder wollte) uns Dell auf Nachfrage nicht verraten.
Die Varianten teilen sich den mit nur 1.366 x 768 Pixeln auflösenden TN-Bildschirm sowie Gehäuse, Anschlüsse, die Lizenz für Windows 7 Professional (vorinstalliert war beim Testsample Windows 10 Pro) und natürlich Eingabegeräte. Unterschiede gibt es hingegen bei der CPU (i3 oder i5), dem Arbeitsspeicher (4 oder 8 GB) sowie den verbauten Massenspeichern, bei denen die Auswahl zwischen der 128-GB-SSD im Testgerät sowie herkömmlichen HDDs mit einem oder einem halben Terabyte besteht. Unsere Variante kommt mit einem i5-6200U und 8 GB. Weitere Konfigurationsmöglichkeiten kann man sich hier ansehen.
Bei der Auswahl der Vergleichsnotebooks für diesen Test haben wir uns an Format, Klasse und (Referenz-)Preisen orientiert, wobei wir von der Rabattaktion etwas kalt erwischt wurden, sodass die Straßenpreise der Konkurrenten im Vergleich zum Rabattpreis des Dell vielleicht als etwas zu hoch erscheinen. Mit an die Front müssen diesmal folgende Office-Notebooks:
- Lenovo ThinkPad L560-20F10026GE
- HP ProBook 450 G3
- Lenovo ThinkPad E550-20DF00CNGE (in der getesteten Konfiguration kaum noch erhältlich, soll die Serie E550 repräsentieren)
Auf den ersten Blick liegt eine Stärke unseres Dell Latitude 15-3570 in seiner SSD und eine wichtige Schwäche im Bildschirm. Wie es mit Eingabegeräten, technischen Aspekten, Ergonomie und Emissionen bestellt ist, klärt unser ausführlicher Test.
Gehäuse
Dell hat sich für ein komplett mattschwarzes Gehäuse aus Kunststoff entschieden, dessen Oberflächen sich nur leicht anfällig für Fingerabdrücke zeigen. Auffällig ist zunächst der durch den größeren Akku gebildete Wulst an der Unterseite, der für eine ergonomische Schrägstellung des Notebooks sorgt, den Transport aber behindern kann. Alternativ kann man sich für einen kleineren Akku entscheiden, der nicht hervorsteht. Das Design kann man als sehr schlicht bezeichnen, bis auf die abgerundeten Ecken und das Logo hinten hat Dell auf optische Akzente komplett verzichtet.
Mit etwas Kraftaufwand lässt sich die Base ein Stück weit verwinden und gibt dabei ungesund klingende Knirsch- und Knacklaute zum Besten. Trotz seiner Dicke ist der Screen nicht besonders steif und überhaupt nicht druckresistent. Die Scharniere sind so abgestimmt, dass sich der Deckel nicht mit einer Hand öffnen lässt. Sekundenlanges Nachschwingen bei ruckartigen Bewegungen verhindern sie dabei aber nicht, sodass die entsprechende Teilwertung schlecht ausfällt. Besser sieht es mit der einwandfreien Verarbeitung aus. Überstehende Kanten oder unregelmäßige Spaltmaße sucht man vergebens. Insgesamt hat das Gehäuse beim Tester einen ordentlichen und dem Preis angemessenen Eindruck hinterlassen.
Ausstattung
Wer Besonderheiten wie DisplayPort oder Thunderbolt nutzen will, muss sich in höheren Preisregionen umsehen. Der übliche Mindeststandard inkl. VGA und Ethernet ist aber an Bord. Von den drei USB-Ports arbeitet der auf der rechten Seite noch nach dem langsameren Standard 2.0 und eignet sich daher am besten zum Anschluss einer externen Maus. Da er relativ weit hinten sitzt, dürfte es kaum zu Kollisionen mit dem Kabel kommen. Schaut man sich die linke Seite an, sitzt nur der Ethernet-Port hinten, während USB 3.0, HDMI und Sound sich vorne vor dem Luftauslass konzentrieren.
Für die Messung der Kartenleser-Performance setzen wir auf unsere Referenz-SD-Karte Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II. Die maximale Übertragungsrate beträgt bis zu 24 MB/s beim Kopieren von großen Datenblöcken, bei üblichen JPG-Bilddateien mit jeweils etwa 5 MB können rund 22 MB/s erwartet werden. Angesichts von durchschnittlichen Raten um die 70 MB/s bei anderen SD-Lesern ist dies hier eine sehr schlechte Performance.
Kommunikation
Bluetooth 4.1 hat das Atheros-WLAN-Modul zwar an Bord, beherrscht aber den aktuellen Standard ac nicht. Aber auch mit IEEE 802.11 n kann man dem beispielsweise in Wohnhäusern mit vielen Parteien, Bürogebäuden und Innenstadtlagen häufig arg strapazierten und daher langsamen 2,4-GHz-Band ausweichen. Dank MIMO 2x2 kann potenziell eine maximale Bruttodatenrate von 300 MBit/s erreicht werden. Eine Option zum Nachrüsten von Mobilfunk fehlt.
Sicherheit
Das Dell Latitude 15-3570 hat einen TPM-Chip an Bord und kann laut Hersteller mit einem Touch-Fingerabdruckleser ausgerüstet werden. Einzelheiten kann man bei Dell unter "Sicherheit" nachlesen.
Zubehör
Vorbildlich, aber inzwischen selten: Neben dem obligatorischen Netzteil sowie den üblichen Sicherheits- und Benutzungshinweisen packt Dell Recovery-DVDs für das vorinstallierte Windows 10 Pro sowie die Professional-Verisonen von Windows 7 und 8.1 in den Karton.
Wartung
Der Akku kann problemlos von außen entnommen werden. Außerdem gibt es eine Wartungsklappe, die mit zwei Schrauben gesichert ist. Eigenen Wartungsarbeiten steht also allenfalls die dadurch eventuell beeinträchtigte Herstellergarantie bzw. Händlergewährleistung im Wege.
Garantie
Dell inkludiert "1 Jahr Basic Support am nächsten Arbeitstag". Kunden können beim Direktkauf individuelle Service-Pakete erwerben, teils mit kürzeren Garantiezeiten, teils gebündelt mit Versicherungen oder extra schnellem Support (Ersatzgerät next Business Day etc.).
Eingabegeräte
Tastatur
Optisch macht das (beim Testsample englische) Chiclet-Keyboard nicht allzu viel her, wenn man sich aber den niedrigen Preis für das kleinste Modell der 3000er-Serie vor Augen führt, gehen Verarbeitung und Haptik in Ordnung. Besonders dort, wo bei einem deutschen Layout die Umlauttasten beheimatet sind, lässt es sich mit wenig Kraft etwas eindrücken, beim normalen Tippen sollte das aber nicht auffallen. Bis auf den gegenüber dem Desktop-Standard etwas verkleinerten Nummernblock (Abzug) weist das Layout keine Überraschungen auf. Die Keys der obersten Reihe (F1 - F12 etc.) sind vielleicht etwas klein ausgefallen. CapsLock hat als einzige Taste eine eigene Status-LED spendiert bekommen.
Zweifellos hätte das Gehäusevolumen einen größeren Hub erlaubt, der hier ziemlich gering ausfällt. Die flachen und deutlich beschrifteten Tasten kombinieren einen gut spürbaren Druckpunkt mit einem eher hart abgestimmten Anschlag. Nicht eben dezent ist die beim Schreiben entstehende Geräuschkulisse, sodass sich das Dell 3570 nicht zum Arbeiten in lärmsensiblen Umgebungen eignet. Angenehm gleichmäßig ist die zweistufige Beleuchtung ausgefallen, die in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit ist.
Touchpad
An den Gleiteigenschaften des ausreichend großen und für mehr Feedback angerauten, ohne physisch abgesetzte Tasten ausgeführten Clickpads gibt es wenig zu meckern. Nur selten geriet der leicht feuchte Finger bei Aufwärtsbewegungen ins Stottern. Präzision und Ansprechverhalten geben keinen Anlass zur Klage, schnelle Bewegungen werden gut nachvollzogen, Drag & Drop durch Doppeltipp funktioniert so gut wie immer. Der insgesamt gute Eindruck wird nur durch den Umstand getrübt, dass die berührungsempfindliche Fläche nicht sauber aufliegt, sodass jede Berührung mit einem Klacklaut quittiert wird. Oder ist das vielleicht Absicht, um Feedback zu erzeugen? Den Tester jedenfalls hat es gestört.
Gut haben uns die Ersatz-Maustasten gefallen, die bei kurzem Hub einen für den Geschmack des Testers perfekt abgestimmten Widerstand aufweisen und dank knackigem Druckpunkt ein prima haptisches und akustisches Feedback bieten. Treiberseitig bleibt es bei den Gesten mit maximal zwei Fingern, die Microsoft mit seinem Standardtreiber abdeckt.
Display
Das immerhin matte TN-Display unseres Dell hat keine Starqualitäten. Zu bemängeln ist zunächst die niedrige Auflösung von nur 1.366 x 768 Pixeln, die bei 15,6 Zoll eine nicht mehr zeitgemäße Pixeldichte von 101 ppi ergibt. Als Folge wirkt die Darstellung aus dem üblichen Abstand von knapp einem halben Meter etwas pixelig, während Desktop-Icons und Schriften recht groß ausfallen. Besser machen es hier die Full-HD-Bildschirme der Mitbewerber im Test. Insgesamt OK fällt die Bildschärfe aus, allerdings wirkt schwarze Schrift auf weißem Hintergrund teilweise geringfügig verschwommen.
Auch in dieser Preisklasse erwarten wir eine Helligkeit von mindestens 200 cd/m2, die bis auf das dunkle Lenovo ThinkPad E550 alle Kandidaten übertreffen. Die 211 cd/m2 des Testgerätes sollten zumindest in Innenräumen in der Regel für eine gute Ablesbarkeit sorgen. 88 % Ausleuchtung sind leicht überdurchschnittlich, subjektiv schlägt sich das in einer weitestgehend gleichmäßigen Helligkeitsverteilung ohne Clouding oder Screen Bleeding nieder.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 206 cd/m²
Kontrast: 326:1 (Schwarzwert: 0.62 cd/m²)
ΔE Color 12.35 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 13.46 | 0.5-98 Ø5.2
61% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
39% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
41.96% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
61.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
40.61% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.44
Ein Schwarzwert von 0,68 cd/m2, wie er beim Latitude anzutreffen ist, ist viel zu hoch und resultiert auch subjektiv in einem nicht satt wirkenden Schwarz. Zusammen mit der nicht eben üppigen Helligkeit ergibt sich so ein Kontrastverhältnis von schwachen 326:1. Die Schwarzwerte der Konkurrenten im Test liegen hingegen alle im akzeptablen bzw. guten (ThinkPad L560) Bereich, sodass sich auch höhere Kontraste ergeben. Wirklich gut schlägt sich in dieser Disziplin aber nur das Lenovo ThinkPad L560 mit 903:1.
In Sachen Farbdarstellung im Auslieferungszustand patzt der Hersteller massiv. DeltaE-Werte von über 12 (ColoChecker) und fast 14 (Graustufen) sind selbst für TN-Verhältnisse inakzeptabel und resultieren in einem mehr als deutlichen Blaustich über den gesamten Helligkeitsbereich. Für Besserung könnte die Verwendung des im Kasten verlinkten Farbprofils sorgen. Hinzu kommt eine sehr geringe Abdeckung des großen und nur für (semi-) professionelle Bildbearbeiter relevanten AdobeRGB-Farbraums von nur 39 %, während der überaus verbreitete Brot-und-Butter-Farbraum sRGB zu 61 % abgedeckt wird. In dieser Hinsicht schwächeln alle Notebooks im Test auf fast identischem, niedrigen Niveau. An ernstzunehmende Bildbearbeitung ist mit dem 3570 nicht zu denken.
Dell Latitude 15-3570 | Lenovo ThinkPad L560-20F10026GE | HP ProBook 450 G3 | Lenovo ThinkPad E550-20DF00CNGE | |
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Display | -4% | -6% | -2% | |
Display P3 Coverage | 40.61 | 39 -4% | 38.1 -6% | 39.84 -2% |
sRGB Coverage | 61.1 | 58.3 -5% | 57.3 -6% | 59.3 -3% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 41.96 | 40.33 -4% | 39.37 -6% | 41.2 -2% |
Response Times | 9% | 7% | ||
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 37 ? | 39.2 ? -6% | 41.2 ? -11% | |
Response Time Black / White * | 37 ? | 28 ? 24% | 28 ? 24% | |
PWM Frequency | ||||
Bildschirm | 35% | 14% | 9% | |
Helligkeit Bildmitte | 202 | 262 30% | 211 4% | 195 -3% |
Brightness | 211 | 250 18% | 214 1% | 188 -11% |
Brightness Distribution | 88 | 92 5% | 91 3% | 90 2% |
Schwarzwert * | 0.62 | 0.29 53% | 0.43 31% | 0.46 26% |
Kontrast | 326 | 903 177% | 491 51% | 424 30% |
Delta E Colorchecker * | 12.35 | 8.49 31% | 9.25 25% | 9.92 20% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 19.9 | 17.99 10% | ||
Delta E Graustufen * | 13.46 | 8.11 40% | 9.83 27% | 10.06 25% |
Gamma | 2.44 90% | 2.37 93% | 2.82 78% | 2.37 93% |
CCT | 15217 43% | 6300 103% | 10890 60% | 11552 56% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 39 | 37.07 -5% | 36.4 -7% | 38 -3% |
Color Space (Percent of sRGB) | 61 | 57.94 -5% | 57.3 -6% | 59.3 -3% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 13% /
24% | 5% /
9% | 4% /
6% |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Display unseres Latitude übertrifft die mindestens 200 cd/m2, die wir für den Einsatz unter freiem Himmel voraussetzen, nur knapp, ist aber immerhin matt. Gleichwohl muss man wohl auch an bewölkten Tagen eine geeignete Position suchen, damit die Ergonomie nicht zu sehr leidet. Unsere Tests haben wir bei Sonnenschein durchgeführt. Zu dem Worst-Case-Foto links muss man wohl nicht viel sagen. Das andere Bild wurde unter Idealbedingungen mit einem Hauseingang im Rücken aufgenommen, aber auch hier war dem Autor der Bildschirm noch etwas zu dunkel.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
37 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 20 ms steigend | |
↘ 17 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 95 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
37 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 13 ms steigend | |
↘ 24 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 49 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | ||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8706 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Wer eine Arbeitsgerät mit viel Bewegungsfreiheit vor dem Display sucht, wird mit dem Dell 3570 sicher nicht glücklich. Schon geringe Verschiebungen des vertikalen Blickwinkels führen zu deutlichen Einbußen bei der Darstellung. Beim Blick von oben wird man mit einer milchigen Darstellung konfrontiert, schaut man von unten auf den Screen, wirkt das in etwa wie ein Farbnegativ. Etwas toleranter zeigt sich der Bildschirm bei seitlichen Einblickwinkeln, wo man es spätestens ab 40 ° mit erheblichen Verschlechterungen von Helligkeit und Kontrast zu tun bekommt, ohne dass hier die Farben allzu stark leiden.
Leistung
Prozessor
Der verbaute Intel Core i5-6200U (2 x 2,3 - 2,8 GHz, Hyperthreading, TDP 15W) erfreut sich ebenso wie sein Broadwell-Vorgänger i5-5200U großer Beliebtheit und ist in zahllosen, meist mittelpreisigen Notebooks vertreten. Weiter verbessert hat sich bei der aktuellen Skylake-Generation vor allem die Energieeffizienz und weniger die nur geringfügig angehobene Leistung. Während der Basistakt, der natürlich per Intel SpeedStep Technologie unterschritten werden kann, bei 2,3 GHz angesiedelt ist, können die Frequenzen bei Auslastung beider Kerne per Turbo auf bis zu 2,7 GHz erhöht werden. 2,8 GHz bleiben einzeln auftretenden Threads vorbehalten, die nur einen Kern nutzen.
Skylake bietet erstmals auch Unterstützung für schnellen DDR4-Speicher und soll auch spürbar davon profitieren. Handelsübliche Office-Software unterfordert die CPU in der Regel, und auch anspruchsvollere Programme wie Adobe Photoshop Lightroom nerven den Nutzer nicht mit ausufernden Denkpausen oder träger Bedienung. Für stark parallelisierte Software, die von vier oder mehr physischen Kernen profitiert wie viele aktuelle Games, eignet sich der Dualcore aber weniger. Im Cinebench R15 erzielte die CPU einen absolut erwartungsgemäßen Score. Ließen wir diesen in Schleife laufen, wurden die spezifizierten 2,7 GHz auch nach einigen Durchläufen nicht unterschritten.
System Performance
Neben der smarten CPU und dem ordentlich dimensionierten Speicher ist es vor allem die kleine SSD, die eine einwandfreie Performance garantiert. Wie bei dieser Konfiguration nicht anders zu erwarten, starten sowohl OS als auch Programme optimal zügig. Eine gewisse Trägheit war dem Gerät nur durch unsere Stresstests sowie übertriebendes Multitasking mit Chrome abzutrotzen.
Vergleicht man den Score des PCMark 8 mit denen anderer Office-Notebooks mit i5-6200U und SSD, aber ohne dedizierte Grafikkarte, landet unser Dell 3570 mit 13 % Vorsprung auf das Schlusslicht auf dem ersten Platz. Im Testfeld kann das ThinkPad E550 wegen seiner AMD Radeon R7 M265 den Sieg einheimsen. HP ProBook 450 G3 und Lenovo ThinkPad L560 können nicht mit dem Testgerät mithalten, weil sie nur über herkömmliche Festplatten verfügen.
PCMark 8 | |
Home Score Accelerated v2 | |
Lenovo ThinkPad E550-20DF00CNGE | |
Dell Latitude 15-3570 | |
HP ProBook 450 G3 | |
Lenovo ThinkPad L560-20F10026GE | |
Work Score Accelerated v2 | |
Dell Latitude 15-3570 | |
Lenovo ThinkPad E550-20DF00CNGE | |
HP ProBook 450 G3 | |
Lenovo ThinkPad L560-20F10026GE |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3337 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4477 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Wie man dem Diagramm unschwer ansieht, hat unser Testgerät den Vergleichsnotebooks seine 128-GB-SSD voraus und spielt so in Sachen Massenspeicher-Performance in einer anderen Liga. Bei der sequenziellen Übertragung von großen Datenblöcken erreicht die SSD das SATA-3-Limit von etwas mehr als 500 GB/s nicht ganz, geht es um das Einlesen von kleinen, verteilten 4K-Blöcken, werden die mindestens 20 MB/s, die wir von einer modernen SSD erwarten, knapp verfehlt. Alles in allem performt die Samsung-SSD durchschnittlich, gemessene Unterschiede zu schnelleren Modellen machen sich in der Praxis fast nie bemerkbar.
Dell Latitude 15-3570 Samsung CM871 MZNLF128HCHP | Lenovo ThinkPad L560-20F10026GE WDC Slim WD10SPCX-21KHST0 | HP ProBook 450 G3 Seagate ST500LM021-1KJ15 | Lenovo ThinkPad E550-20DF00CNGE WDC Slim WD10SPCX-22HWST0 | |
---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 3.0 | -90% | -90% | -92% | |
Read Seq | 453.2 | 113.6 -75% | 122.8 -73% | 101.9 -78% |
Read 4k | 19.06 | 0.488 -97% | 0.341 -98% | 0.315 -98% |
Read 4k QD32 | 93.5 | 1.367 -99% | 0.897 -99% | 0.967 -99% |
AS SSD | ||||
Seq Read | 489.1 | |||
4K Read | 17.25 | |||
4K-64 Read | 81.8 | |||
Score Write | 54 | |||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -90% /
-90% | -90% /
-90% | -92% /
-92% |
Grafikkarte
Die in die CPU integrierte GPU Intel HD 520 ohne dedizierten Speicher bewältigt alle 2D-Aufgaben anstandslos und energiesparend, ist mit aktuellen 3D-Titeln aber komplett überfordert. Wie weit es mit der Leistung her ist, hängt von drei Faktoren ab: CPU-Modell, Speicherart und Speicheranbindung. Potenziell am schnellsten ist die 520er in einem i7, der auf DDR4-RAM im Dual-Channel-Betrieb zugreifen kann. Beim Testgerät sitzt sie in einem i5 mit DDR3-RAM im Single-Channel-Modus, ordnet sich unter allen bisher gemessenen 520ern aber trotzdem im Mittelfeld ein. Nähere Infos und zahlreiche Benchmarks sind auf unserer Seite zur GPU zu finden. Unterwegs ohne Netz verringert sich der Score des 3DMark 11 nicht.
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU | |
Lenovo ThinkPad E550-20DF00CNGE | |
Dell Latitude 15-3570 | |
Lenovo ThinkPad L560-20F10026GE | |
HP ProBook 450 G3 |
3DMark 11 Performance | 1363 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 46457 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4919 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
In Ergänzung zum vorigen Absatz und der kleinen Benchmarktabelle unten listen wir hier einige Games auf, die in mittleren oder sogar hohen Presets flüssig dargestellt werden können. Zu nennen sind hier etwa FIFA (16), World of Warships, F1 (2014), Sims 4, GRID: Autosport sowie die Dauerbrenner StarCraft II (z. B. Legacy of the Void) und Diablo III.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 36.5 | 20.8 | 16.8 | |
Metro: Last Light (2013) | 17.7 | 15.3 | ||
The Witcher 3 (2015) | 11.2 | 7 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Ein großes Gehäusevolumen wie das des Dell 15 3570 ermöglicht große Lüfter, die nicht so schnell drehen müssen. Dazu passen die Messwerte, die den Kandidaten in allen Lastzuständen als sehr ruhigen Zeitgenossen ausweisen. Liegt keine oder nur geringe Last an (Idle), steht der Lüfter still. Erzeugt man mithilfe von Prime95 und FurMark eine (unrealistisch) hohe, maximale Auslastung, meldet sich erst nach geraumer Zeit der Luftquirl mit einem sehr sanften und schon aus einem Meter kaum noch aus den üblichen Umgebungsgeräuschen herauszuhörendem Rauschen, bis nach einigen Minuten nochmals eine leichte Steigerung eintritt. Der Tester hat sich vom Betriebsgeräusch nie auch nur ansatzweise gestört gefühlt. Zu den anderen Notebooks im Test bestehen gemessene Abstände von höchstens vier Prozent.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31 / 31 / 31 dB(A) |
Last |
| 34.2 / 34.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 31 dB(A) |
Temperatur
Im Idle-Betrieb erklimmen die Oberflächentemperaturen nicht einmal ganz 33 °C, was komplett zu vernachlässigen ist. Der wichtige Bereich der Handballenablage kommt aber auch unter hoher Dauerlast nicht über die Körpertemperatur hinaus. Soll tatsächlich mal mit dem Notebook auf dem Schoß ein forderndes Spiel gezockt werden, ist an der Unterseite mit bis zu schon störenden 47 °C zu rechnen.
Nach Aktivierung des Stresstests (Prime95 + FurMark) sanken die Kerntakte recht schnell auf 2,1 bis 2,2 GHz (Bild), sodass in Hinblick auf den Basistakt des Prozessors von 2,3 GHz leichtes Throttling zu vermelden ist. In der Praxis sind jedoch keine Nachteile zu erwarten. Mehr als harmlose 72 °C erreichte die CPU nicht.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.8 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-8.2 °C).
Lautsprecher
Sehr laut, flach, höhenlastig, teilweise schrill, das waren die ersten Eindrücke, als wir das Soundsystem unseren üblichen Musikparcours in der Voreinstellung "Musik" bei höchster Lautstärke absolvieren ließen. Positiv ist uns aufgefallen, dass zumindest bei Popmusik eine gewisse Dynamik und Räumlichkeit festzustellen waren. Legten wir basslastige Rockmusik (Airbourne: Runnin' Wild) auf, konnte man den Sound nur noch als schrillen Brei mit maximalem Belästigungspotenzial bezeichnen. Eine Deaktivierung der Treiber-Tweaks (Bild) brachte uns vom Regen in die Traufe und linderte ebenso wie eine reduzierte Lautstärke zwar die Ohrenschmerzen, gleichwohl wurde auch hier nicht einmal ein für Notebookverhältnisse ein mittelmäßiger Sound produziert. Ebenso wie der Bildschirm wird das Soundsystem Multimedia-Ansprüchen nicht gerecht.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Unter den 15,6 Zoll großen Office-Notebooks mit dem i5-6200U und ohne dedizierte Grafik liegen die Verbrauchswerte in den beiden Idle-Lastzuständen min und avg sehr nahe am Durchschnitt, bei Idle max. 2 Watt darüber. Unter Last (avg, max) können die Mittelwerte um rund zwei bis 4 Watt unterboten werden. Der Verbrauch liegt somit eher am unteren Ende des erwarteten Bereichs, was nie verkehrt ist. Bei einer maximalen Stromaufnahme von 28 Watt ist das 65-Watt-Netzteil unterfordert und kann den Akku in jeder Situation nebenher aufladen.
Aus / Standby | 0.45 / 0.8 Watt |
Idle | 4.9 / 7.2 / 7.5 Watt |
Last |
25.4 / 28 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Grenzt man die Vergleichsbasis weiter auf Geräte mit SSD ein, erringt unser Dell Latitude 15-3570 im praxisnahen WLAN-Surf-Test bei mittlerer Helligkeit (Wie wir testen) mit einer tollen Laufzeit von fast genau neun Stunden den ersten Platz vor dem mit fast ebenso langem Atem ausgestatteten HP Spectre x360 15-ap011dx (Multimedia).
Dass es die Mitbewerbern im Test hier so deutlich abhängt, ist vor allem dem großen 65-Wh-Akku zu verdanken, über den auch das Spectre verfügt. Das im Testfeld zweitplatzierte Lenovo ThinkPad L560 etwa muss mit 48 Wh auskommen und schlägt sich dafür hervorragend. Kommt es zu durchgehend hoher Belastung bei höchster Helligkeit, kann immer noch mit mehr als zweieinhalb Stunden gerechnet werden, das sieht man auch nicht alle Tage.
Dell Latitude 15-3570 HD Graphics 520, 6200U, Samsung CM871 MZNLF128HCHP | Lenovo ThinkPad L560-20F10026GE HD Graphics 520, 6200U, WDC Slim WD10SPCX-21KHST0 | HP ProBook 450 G3 HD Graphics 520, 6200U, Seagate ST500LM021-1KJ15 | Lenovo ThinkPad E550-20DF00CNGE Radeon R7 M265, 5500U, WDC Slim WD10SPCX-22HWST0 | |
---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -29% | -43% | -43% | |
Idle | 1024 | 698 -32% | 575 -44% | 663 -35% |
WLAN | 542 | 406 -25% | 309 -43% | 293 -46% |
Last | 157 | 109 -31% | 90 -43% | 82 -48% |
Fazit
Pro
Contra
So lange das Dell Latitude 15-3570 noch mit Rabatt zu haben ist, kann man gerade den günstigeren Varianten des Officeknechts ein sehr ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis attestieren. Immerhin sind das gute Gehäuse und die ordentlichen Eingabegeräte bei einem Einstiegspreis von 419 € (mit Rabatt) für das kleinste Modell keine Selbstverständlichkeit. In Sachen Display und Sound schwächelt der Kandidat aber deutlich, sodass Multimedia-Freunde sich anderweitig umsehen sollten. Überzeugt haben hingegen die technischen Aspekte sowie der leise und weitgehend kühle Betrieb. Wer sich an dem Akku-Wulst stört, kann auf einen 48-Wh-Stromspeicher ausweichen. Sicherheitsfreunde werden den TMP-Chip sowie die Option auf einen Fingerabdruckleser begrüßen.
Den Konkurrenten im Test hat das 3570 in der getesteten Variante seine SSD und damit eine wesentlich flüssigere Bedienung voraus, kann aber in Sachen Bildschirm aber nicht nur wegen der niedrigen Auflösung nicht mithalten.
Dell Latitude 15-3570
- 01.07.2016 v5.1 (old)
Sven Kloevekorn