Test Asus UX50V Notebook
Lack und Leistung?
Mit glänzendem Klavierlack, schniekem Design und umschaltbarer Grafiklösung, will Asus im Einsteigerbereich für Multimedianotebooks wildern. Oder doch nicht? Ist das 15,6-Zoll-Notebook UX50V eher ein Office-Gerät, das zwar gut aussieht, wegen der schwachen Hardware aber kaum für Multimedia geeignet ist? Wir haben den Designerlaptop mal auf unseren Tastparcours gelassen und fällen unser Urteil, ohne uns von der Optik blenden zu lassen.
Man muss den Designern von Asus durchaus guten Geschmack attestieren, das Äußere des UX50V ist gut gelungen. Aber auch die inneren Werte zählen und hier sind in unserem Testgerät ein stromsparender Intel Core 2 Solo U3500 mit 1,44 GHz sowie eine dedizierte NVidia Geforce G105M mit 512 MB RAM verbaut. Die Grafikkarte lässt sich zu Stromsparzwecken sogar per Knopfdruck umschalten, dann wird auf die im Chipsatz verbaute GMA 4500M HD von Intel zurückgegriffen.
Auf Asus' deutscher Website sind noch keine Informationen zum Notebook zu finden, obwohl das Gerät auch hierzulande schon bei einigen Händlern erhältlich ist. In anderen europäischen Ländern bietet der Hersteller fünf unterschiedliche Modelle an, die sich hauptsächlich durch den Prozessor unterscheiden: Unsere Testkonfiguration mit Core 2 Solo U3500 dürfte in etwa in der Mitte der Leistungsfähigkeit Bandbreite liegen.
So sind beispielsweise im Vereinigten Königreich zwei Modelle mit Core 2 Duo SU 9400 mit 1,4 GHz oder SU9600 mit 1,6 GHz Taktung erhältlich. Beide Prozessormodelle haben zwei Rechenkerne.
Nach unten hin schließen ein Core 2 Solo SU 3300 mit 1,2 GHz sowie ein Pentium SU 2700 mit 1,3 GHz Taktung die Bandbreite an Prozessoren ab. Angesichts dessen, dass sich unser Notebook unter Windows Vista bei mehreren offenen Anwendungen doch schwer tat, möchte man bereits im Voraus von den kleineren Single-Core Prozessoren abraten.
Ab ca. 850 Euro ist das von uns getestete Modell im Internet erhältlich. Laut Aussage von Asus sind momentan für Deutschland keine anderen Konfigurationen des UX50V geplant, sollte sich daran etwas ändern, erfahren Sie es natürlich bei uns.
Das Gehäuse des UX50V wirkt stabil und wertig, die meisten Teile bestehen aus hochwertigem Kunststoff bis auf die Abdeckung der Lautsprecher, die aus Metall gefertigt wurde. 385 Millimeter breit, 257 Millimeter tief und 29 bis 33 Millimeter hoch fällt das Gehäuse aus, das 2630 Gramm auf die Waage bringt. Das Netzteil mit maximal 65 Watt Leistung wiegt nochmal 290 Gramm.
Wie bereits erwähnt, hat Asus beim Design gute Arbeit geleistet: Öffnet man die Verpackung blitzt einem ein in glänzendem schwarz lackierter Deckel entgegen, auf den ein silbernes Asus-Logo geprägt ist.
Unter der abgeschrägten Vorderkante verläuft auf ganzer Breite ein Metallgitter, hinter dem sich die Lautsprecher verbergen. Silberne Schalter für DVD-Auswurf und WLAN befinden sich rechts respektive links am Gehäuse. Ebenfalls silbern umrahmt sind die Scharniere zu den Seiten hin, von denen aus sich Ober- und Unterschale in elegantem Schwung nach vorne ziehen.
Öffnet man das Notebook, wird man von zahlreichen Spiegelungen begrüßt, denn auch hier verbaut Asus vor allem hochglänzende Oberflächen: Die Monitoroberfläche geht ohne Übergang in den Rahmen über und sogar Handballenauflage und Touchpad glänzen. Lediglich die Unterseite und die Tastatureinfassung lässt Asus aus mattem Kunststoff herstellen. Zum Monitor hin ist der Kunststoff über der Tastatur leicht strukturiert.
Das alles ist auch haptisch recht angenehm, vom glatten Klavierlack bis zur Noppenstruktur über der Tastatur haben die Finger viel Freude, manchmal vielleicht zu viel. Das größte Problem beim Design des Asus UX50V ist nämlich die Anfälligkeit für Fingerabdrücke, Schmutz und leider auch Kratzer.
Eigentlich ist dieses Problem bekannt, seit man in der Elektronikbranche vor einigen Jahren vom matten 90er-Jahre-Kunststoff auf die hochglänzenden Klavierlack-Oberflächen des neuen Jahrtausends umgestiegen ist. In der Praxis jedenfalls erweisen sich die glatten Oberflächen, vor allem auf der Handballenauflage und dem Touchpad des UX50V zwar als schön anzusehen, aber extrem pflegeintensiv und empfindlich:
Schon nach 10 Minuten Betrieb fanden sich zahlreiche Fingerabdrücke, Staubflusen und Schlieren auf den ehemals glänzenden Oberflächen. Außerdem war unser Testgerät wohl bereits in weniger aufmerksamen Händen: Auf der verchromten Touchpadtaste und im Rahmen über dem Display fanden sich teils heftige Kratzer...
Immerhin hat Asus das Problem nicht völlig ignoriert und legt ein Mikrofasertuch sowie eine kleine Pflegeanleitung bei, mit dem man sein Notebook gut von etwaigen Fingerspuren befreien kann.
Ob lackiert oder nicht, alle Bauteile sitzen fest im Gehäuse, nichts klappert oder knarzt beim Hochheben. Allerdings biegt sich die Tastatur ausgerechnet um die Eingabetaste stark durch und der Monitor lässt sich verwinden. Allerdings muss man dazu schon willentlich links und rechts mittelstarken Druck auf das Display ausüben, was unter normalen Umständen wohl kaum vorkommen wird.
Die zwei schmalen Scharniere können ein Wippen des Monitors nicht ganz verhindern, sind aber ansonsten straff eingestellt. Beim Schließen fällt das Display die letzten zehn Zentimeter von selbst zu. Ein Verschlussmechanismus ist nicht eingebaut, nur die Scharniere halten den Deckel in geschlossenem Zustand in Position. Ein Öffnen mit einer Hand ist aufgrund der schweren Unterschale möglich.
Die Scharniere verhindern durch ihre Bauweise, dass man den Laptop weiter als 45 Grad nach hinten öffnet. Ein bisschen Vorsicht ist geboten, wenn man den Bildschirm nach vorne neigt: Bereits ab einem Neigungswinkel von ungefähr 40 Grad schaltet der Monitor aus und löst die Aktion aus, die bei den Energiespareinstellungen für „Monitor schließen“ eingestellt wurde. Als Standardeinstellung ist dies der Ruhezustand.
Schaltet man das Gerät ein, leuchten Statusleuchten, Netzschalter und auch die Tastatur in Weiß. Das passt gut zum restlichen Design und ist mal eine angenehme Abwechslung zum „Dauerblau“ der anderen Hersteller. Allerdings ist die LED, die den Netzschalter beleuchtet recht hell und sitzt genau unter dem Monitor. Bei ungünstiger Sitzposition kann der Benutzer durch die LED beim Betrachten des Monitors geblendet werden.
Anschlussausstattung
Fast alle Anschlüsse versammelt Asus ungewöhnlicherweise an der Rückseite des Gehäuses. An der rechten Seite findet sich lediglich ein Slot-In DVD-Brenner mit Lightscribe-Unterstützung. Spezielle Rohlinge können so mit einer Beschriftung an der Oberseite versehen werden.
Links finden sich dann hinter einer kleinen Klappe versteckt doch noch zwei Anschlüsse: Ein 8-in-1-Kartenleser, der SD, MMC, Mini-SD, XD, Memory Stick, MS Pro, MS Duo und MS Pro-Duo-Karten aufnimmt, sowie ein USB 2.0-Port. Dahinter sitzt ein silberner Hardwareschalter, mit dem sich das Wirelessmodul für WLAN und Bluetooth ein- und ausschalten lässt.
An der Rückseite findet man von rechts nach links zuerst das Lüftungsgitter, dann den Stromanschluss, einen LAN-Port, einen VGA-Anschluss, ein HDMI-Port, zwei USB 2.0-Anschlüsse, sowie ein 3,5mm-Mikrofoneingang und ein 3,5mm-Kopfhörerausgang.
Besonders die Positionierung der beiden Audioports mutet seltsam an: Stört das Kopfhörerkabel denn nicht, wenn man es einmal komplett um das Notebook herumlegen muss? Überraschenderweise zeigt der Praxistest, dass es mit dünnen Kabeln gut funktioniert: Durch die schrägen Seitenteile kann man das Kabel je nach Vorliebe und Mausposition entweder links oder rechts unter der Gehäuseseite durchleiten. Wer allerdings auf Ohrhörer mit kurzem Kabel oder auf Profikopfhörer mit sehr dicken oder geringelten Kabeln setzt, der bekommt durch die Position des Kopfhörerausgangs wohl ein Problem.
Dadurch, dass sich der Lüftungsschlitz auf der Rückseite befindet hat man außerdem nicht im Blick, ob dieser gerade durch etwas verdeckt wird. Das erscheint uns ebenfalls nicht ganz optimal.
An der Unterseite findet sich der Akku, der weder von oben noch von den Seiten zu sehen ist und für eine 4 Zellen-Batterie eine realtiv große Fläche einnimmt. Dafür ist er aber mit nur 7,5 Millimeter auch extrem dünn.
Software
Neben dem 32 Bit-Betriebssystem Windows Vista Home Premium installiert Asus sein Express Gate, das mit einer speziellen Taste gestartet wird. Die Anwendung bietet, ohne das Windows gestartet werden muss, Funktionen wie Webbrowser, Fotogalerie, Mediaplayer, DVD-Wiedergabe und Skype-Telefonie.
Für das Hauptbetriebssystem Vista liegt eine Upgrade-Karte auf Windows 7 bei, zudem eine Recovery-CD und eine CD mit Treibern und Utilities.
Natürlich hat Asus ein Paket an eigenen Anwendungen geschnürt: Mit Lifeframe lässt sich die über dem Monitor eingebaute Webcam benutzen, um Videos aufzuzeichnen oder Bilder zu machen und mit allerlei lustigen Effekten auszustatten. Mit Fancy Start lässt sich der Startbildschirm des Systems seinen eigenen Bedürfnissen anpassen, über den Data Security Manager kann man sensible Daten sicher verwahren lassen und der AI Recovery Burner erstellt eine Wiederherstellungs-CD des Systems.
Da die Lautsprecher SRS-zertifiziert sind, ist auch ein Programm namens SRS Premium Sound dabei, mit dessen Einstellungen sich der Sound verbessern lässt. Außerdem ist die Cyberlink Power2Go-Suite installiert, die Brennprogramm und DVD-Player enthält. Zudem sind Testversionen von Microsoft Office und Norton Internet Security installiert.
Zubehör
Neben dem bereits erwähnten Mikrofasertuch zur Reinigung der spiegelnden Oberflächen liegt nicht mehr viel in der Schachtel. Nur noch einen Kabelbinder mit Klettverschluss hat Asus beigelegt, damit man das Netzteilkabel ohne Probleme in der Laptoptasche verstauen kann.
Tastatur
Bei der Tastatur setzt Asus auf eine Chiclet-Tastatur mit Einzeltasten und relativ großen Abständen dazwischen, wie sie inzwischen in vielen aktuellen Geräten verbaut wird. Fast schon Standard ist mittlerweile auch der Nummernblock, der sich rechts anschließt und schmälere Tasten als die Haupttastatur hat.
Tippen lässt es sich sehr angenehm auf den Tasten, die keinen tiefen Hub haben, dafür aber angenehm leise und mit guter Rückmeldung arbeiten. Dass die Tastatur aber ausgerechnet im Bereich der Eingabetaste schon bei schwachem Druck stark nachgibt, ist ärgerlich.
Erwähnenswert ist hier die Beleuchtung der Tastatur, die wie auch die Statusleuchten und die Beleuchtung des Netzschalters in Weiß gehalten ist. Sie lässt ein angenehmes Arbeiten auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen zu und lässt sich in mehreren Stufen per Tastenkombination dimmen oder gleich ganz ausschalten. Alternativ aktiviert man über die Tastenkombination “Fn + A” den Helligkeitssensor, der links neben der Tastatur sitzt und Monitorhelligkeit und Tastaturbeleuchtung in Abhängigkeit vom Umgebungslicht anpasst.
Touchpad
Das Touchpad ist wie die umgebende Handballenauflage hochglänzend, was wie gesagt schick aussieht aber eben sehr schmutzanfällig ist. Außerdem sind die Gleiteigenschaften der Oberfläche schlecht: Der Finger bleibt teils richtiggehend am Touchpad kleben.
Gestensteuerung unterstützt das Touchpad nicht, am rechten Rand ist aber eine Scrollfunktion angebracht, die allerdings weder markiert noch abgehoben ist und darum schon mal unbeabsichtigt ausgelöst wird. Immerhin ist das Touchpad durch einen kleinen Rand vom Rest der Handballenfläche sowohl optisch als auch haptisch klar getrennt.
Die Tasten des Touchpads sind eigentlich nur eine einzige Taste, die entweder links oder rechts für den entprechenden Mausklick betätigt wird. Wiederum sieht die Taste durch das verchromte Äußere und den eingeprägten Schriftzug schick aus und diesmal geben auch die funktionalen Eigenschaften keinen Grund zur Klage: Die Taste gibt zwar etwas zu wenig Rückmeldung über den Klick, ist ansonsten jedoch nicht zu beanstanden.
Glänzend wie beinahe der gesamte Rest des Notebooks ist auch die Oberfläche des Bildschirms. Dahinter sitzt ein 15,6 Zoll-Panel mit LED-Hinterleuchtung und 1366 mal 768 Pixeln Auflösung. Asus nennt den Bildschirm “Color-Shine”, was wohl darauf hindeuten soll, dass durch die glänzende Oberfläche die Farben knackiger wirken sollen.
Für den Außeneinsatz oder den Schreibtischplatz am Fenster ist das Notebook aufgrund der glänzenden Displayoberfläche nur bedingt geeignet. Hinzu kommt, dass auch die durchschnittliche Helligkeit mit 151 cd/m² ziemlich dürftig ausfällt. Besonders im unteren linken Eck war das Display mit 109,2 cd/m² sehr dunkel.
Die Ausleuchtung ist mit 59% zudem alles andere als gleichmäßig und der Kontrast von 161:1 ist zwar in Ordnung, aber bei weitem kein Spitzenwert. Subjektiv wirken die Farben zwar lebendig, ein knackiges Schwarz sieht aber anders aus, als es uns das Asus-Display zeigte: Hier war es eher ein Dunkelgrau.
Die ungleichmäßige Ausleuchtung hingegen fällt vor allem auf, wenn man beispielsweise eine komplett weiße Fläche als Desktophintergrund benutzt. Unten links ist dann ein Grauschleier wahrzunehmen, oben rechts ist das weiß am strahlendsten, ganz entsprechend den Testwerten aus dem Labor, die die höchste Helligkeit mit 184,6 cd/m² im oberen rechten Eck des Bildschirms zeigen.
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Ausleuchtung: 59 %
Kontrast: 161:1 (Schwarzwert: 1.08 cd/m²)
Wer also sein Notebook gerne im Freien benutzt, der sollte vor dem Kauf bedenken, dass Spiegelungen und geringe Helligkeit keine gute Kombination für den Außeneinsatz sind.
Die horizontalen Blickwinkel sind dagegen in Ordnung und lassen zu, dass auch mehrere Personen auf dem UX50V beispielsweise einen Film anschauen. Auch die vertikalen Blickwinkel des Displays sind nicht zu beanstanden, auch von oben und unten kann man das Bild lange gut erkennen.
Ein spannendes Kapitel war für uns, ob das Asus UX50V nicht nur beim Aussehen, sondern auch bei der Leistung punkten kann. Die Konfiguration unseres Testsamples versprach erstmal nicht allzu viel: Der Intel Core 2 Solo U 3500-Prozessor mit 1,4 GHz begnügt sich zwar mit einer Verlustleistung von 5 Watt, besitzt insgesamt großzügige 3 MB Level 2 und Level 3 Cache und bietet flotte 800 MHz Frontsidebustaktrate.
Allerdings fehlt ihm einfach die Kraft des zweiten Rechenkerns, den heute viele Anwendungen unterstützen und so tut sich die CPU besonders bei mehreren Aufgaben gleichzeitig (Multitasking) schwer. Will man als Beispiel ein HD-Video von der Festplatte schauen und zwischendurch schnell etwas im Internet nachschlagen, kommt das Video schon mal in Ruckeln. Im Energiesparmodus reicht schon das HD-Video allein, um den Prozessor ordentlich ins Schwitzen zu bringen.
Auch die objektiven Testergebnisse bestätigen den ersten Eindruck: 1153 Punkte beim Cinebench und 2497 Punkte im PCMark05 sind keine sonderlich starke Leistung.
Dafür bietet Asus mit der Geforce G105M mit 512 MB Videospeicher eine dedizierte Grafikkarte, die in Leistungsklasse 3 unseres Grafikkartenvergleichs eingeordnet wird und damit zumindest für ältere Spiele genug Power bieten sollte.
Wer Energie sparen möchte, der kann auf den im Chipsatz integrierten Grafikchip GMA4500MHD umsteigen, der zwar weniger Strom benötigt, aber auch weniger 3D-Leistung bietet. Wir machten unsere folgenden 3D-Benchmarks mit der dedizierten Grafikkarte.
PCMark 05 Standard | 2497 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 2001SE Standard | 10430 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 5010 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 3243 Punkte | |
Hilfe |
Die 3DMark-Ergebnisse entsprechen den erwarteten Werten, sind allerdings eher am unteren Rand der Durchschnittswerte angesiedelt, mit 3243 Punkten im 3DMark05 erreichte das System sogar den niedrigsten, jemals bei uns für diese Grafikkarte gemessenenen Wert. Das liegt sicher auch am relativ schwachen Prozessor.
Über genug Arbeitsspeicher jedenfalls verfügt das Notebook: 4 GByte DDR2 800 MHz RAM verbaut Asus in unserem Testgerät. Von diesen 4 GByte können allerdings nur ungefähr 3 GByte effektiv genutzt werden, da es sich um ein 32 Bit-Betriebssystem handelt.
Die Festplatte leistet sehr solide Dienste: Die Seagate Momentus mit 500GB Speicherplatz und 5.400 Umdrehungen pro Minute macht mit einem durchschnittlichen Datendurchsatz von 50,5 GByte einen guten Eindruck. Allerdings verweist die mit 11% recht hohe Prozessorauslastung wiederum auf die schwache CPU.
LG liefert das DVDRAM-Laufwerk GS20N, das in unserem Testgerät verbaut war. Es handelt sich um ein Slot-In-Gerät, das DVDs mit bis zu 8-facher Geschwindigkeit liest und beschreibt.
Als WLAN-Modul kommt Intels Wireless WiFi Link 5100 zum Einsatz, das neben 802.11 a/b/g mit 802.11n bereits den neuesten WLAN-Standard unterstützt. Außerdem ist ein Bluetooth 2.1 Modul integriert.
Zuletzt überprüften wir die Latenzen unter Windows Vista mit dem Hilfsprogramm DPC Latency Checker. Hohe Latenzen können zu Problemen mit angeschlossenen Geräten, wie beispielsweise externen Soundkarten führen. Hier waren alle Werte im grünen Bereich, so dass es beim UX50V zu keinen Problemen mit externen Geräten kommen sollte.
Einen Spieleboliden hat angesichts der Konfiguration wohl niemand erwartet, aber es zeigt sich doch deutlich, dass heutige Prozessoren mit nur einem Rechenkern schon bei der Anwendungsleistung schwächeln. Mit einem gleich getakteten Dual-Core-Prozessor wären die Ergebnisse sicher besser ausgefallen.
Zu erwähnen ist noch, dass man das installierte Windows Vista Home Premium möglichst schnell updaten sollte, da der relativ kleine Prozessor unter der ungepatchten Version von Windows Vista große Probleme hatte, sehr langsam arbeitete und das System manchmal sogar komplett einfror. Erst nach einigen Updates des Betriebssystems ließ es sich vernünftig damit arbeiten.
Lautstärke
Hier macht sich der stromsparende Prozessor bezahlt, der Lüfter hat kaum Arbeit und bleibt die meist Zeit angenehm im Hintergrund: Durchschnittlich 34,3 dB(A) im Leerlauf sind ein guter Wert. Wohl auch, weil der Lüfter an der Rückseite platziert ist, kommt es einem manchmal so vor, als wäre ein Lüftergeräusch gar nicht vorhanden.
Die maximal 40,3 dB(A) unter Last sind an sich schon kein richtig hoher Wert. Zusätzlich werden sie ebenfalls durch die Position des Lüfters abgeschwächt, schließlich liegt der gesamte Monitor zwischen Ohren und Lüftungsgitter. Auch die Festplatte hält sich mit 32,1 dB(A) angenehm im Hintergrund und das DVD-Laufwerk fällt während des Betriebs mit 36,4 dB(A) ebenfalls nicht unangenehm auf.
Allerdings muss man sich an das Geräusch des Slot-In-Laufwerks beim Start und bei der Datenträgereingabe gewöhnen: Der Mechanismus, der die DVDs oder CDs in Position bringt beziehungsweise auswirft, ist doch ziemlich laut.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.9 / 34.3 / 34.3 dB(A) |
HDD |
| 32.1 dB(A) |
DVD |
| 36.4 / dB(A) |
Last |
| 37 / 40.3 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Auch bei der Temperatur machen sich die stromsparenden Komponenten bezahlt: Im Stresstest erreichten wir maximal 38,1 Grad Celsius mittig oberhalb der Tastatur. Eigentlich ein ungewöhnlicher Ort für die höchste Erwärmung. Bedenkt man aber, dass sich darunter an der Rückseite das Lüftungsgitter und damit in dem Bereich wohl auch der Prozessor befindet, leuchtet dies ein.
Unter Last erreichten wir noch maximal 42,1 Grad Celsius an der Geräteunterseite. Im Ruhezustand lag die maximale Temperatur sogar nur bei 32,6 Grad Celsius mittig am Gehäuseboden.
Alles in allem empfiehlt sich das Notebook mit seinen niedrigen Temperaturen im Office Betrieb auch für Leute, die das UX50V gerne einmal auf ihren Oberschenkeln betreiben, hier sollte es zu keiner unangenehmen Erwärmung kommen, zumal sich das Notebook für anspruchsvolle Spiele oder 3D-Anwendungen ohnehin nur sehr bedingt eignet. Das Netzteil konnte man auch nach längerem Betrieb ohne Bedenken in die Hand nehmen, als maximale Erwärmung messen wir 47,6 Grad.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-0.9 °C).
Lautsprecher
Etwas ungünstig unter der vorderen Kante der Handballenauflage sind die Lautsprecher platziert, die damit wohl eher die Unterlage beschallen, als den Benutzer des Notebooks. Wenn diese Unterlage auch noch weich ist, kann es schon mal passieren, dass der Klang ziemlich gedämpft wird. Das wiederum wäre ziemlich schade, denn die zwei unter einem Metallgitter verborgenen Lautsprecher von Altec Lansing leisten wirklich gute Arbeit:
Die Höhen fransen nicht aus, Sprache ist gut verständlich, der Klang ist insgesamt recht warm und voll. Natürlich fehlt aufgrund des fehlenden Subwoofers ein bisschen die Bass-Power, aber insgesamt waren wir vom Klang der Lautsprecher sehr angetan. Asus hätte allerdings ruhig etwas mehr Lautstärke erlauben dürfen: Selbst bei maximaler Lautstärke war die Audioausgabe noch relativ leise.
Ein gutes Tool, um die Klangqualität nochmal zu verbessern, ist das mitgelieferte SRS Premium Sound, mit dem man über einen Equalizer und diverse Klangvoreinstellungen die Soundqualität optimal auf den gerade gehörten Inhalt abstimmen kann.
Akkulaufzeit
Nach Temperatur und Lautstärke sollte dies die dritte Kategorie sein, in der das Notebook auftrumpfen kann. Leider liegt die Betonung hier auf “sollte”: 4 Stunden und 45 Minuten hält der Akku bei minimaler Belastung.
Das ist in Ordnung, aber bei weitem kein Spitzenwert. Der relativ große Monitor und der kleine 4 Zellen-Akku mit 42Wh fordern hier wohl ihren Tribut.
Minimale Belastung bedeutet übrigens bei uns, das Tool Battery Eater Pro liest sich durch ein einfaches Textdokument, während WLAN und Bluetooth sowie die Tastaturbeleuchtung ausgeschaltet sind. Zudem ist die Monitorhelligkeit auf das Minimum reduziert und auf die stromsparende Grafikkarte umgeschaltet - sprich maximale Energiesparoptionen.
Unter Volllast, also mit maximaler Helligkeit bei Bildschirm und Tastaturbeleuchtung sowie eingeschaltetem WLAN und dem Classic-Test von Battery Eater kommt das Notebook ziemlich genau auf 1,5 Stunden Akkulaufzeit.
Da beide Tests nicht sehr praxisnah sind und eher die möglichen Extremwerte angeben, testen wir auch die Akkulaufzeit beim WLAN-surfen und der DVD-Wiedergabe. Beim Surfen über WLAN erreichten wir eine passable Laufzeit von 2,5 Stunden, bei der DVD-Wiedergabe reicht es für 115 Minuten, also knapp 2 Stunden. Solange der Akku neu ist sollte sich also ein Film unterwegs ausgehen.
Insgesamt enttäuscht die Akkulaufzeit, vor allem angesichts des stromsparenden Prozessors, den Asus im UX50V verbaut hat. “Wenn schon wenig Leistung, dann wenigstens viel Akkulaufzeit”, möchte man dem Hersteller zurufen.
Vorbildlich ist, dass Asus' Stromsparmechanismen nicht nur das Umschalten auf eine andere Grafikkarte beinhalten, sondern dass beispielsweise auch die Windows Sidebar und andere Programme, die nicht zwingend notwendig sind, im Energiesparmodus automatisch ausgeschaltet werden. Der Erfolg dieser maßnahmen hält sich aber offenbar in Grenzen.
Aus / Standby | 0 / 0.5 Watt |
Idle | 8.7 / 15.6 / 16.9 Watt |
Last |
33.6 / 37.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das UX50V sitzt in der von uns getesteten Konfiguration ein bisschen zwischen den Stühlen: Einerseits ist es schlank, hat viele stromsparende Komponenten, bleibt leise und kühl. Kurz: Es könnte ein sehr gutes Notebook für unterwegs sein. Dagegen sprechen aber die nur mittelmäßige Akkukapazität, der spiegelnde Monitor und die empfindlichen Materialien.
Um einen Einstieg in die Multimediakategorie zu bieten, bringt wiederum
der verbaute Core 2 Solo U3500 Prozessor einfach zu wenig Leistung, vor allem, wenn man mehrere Tätigkeiten auf einmal erledigen will. So kann auch die Geforce G105M nur schwache Leistungen in allen Benchmarks erzielen.Am besten fährt man also mit dem Notebook, wenn man auf einer ungefähr zweistündigen Zugfahrt eine DVD schauen möchte, danach im Büro noch etwas Textverarbeitung macht und dann vielleicht noch einen betagten Spieleklassiker ins Laufwerk legt. Wer nicht mehr von seinem Notebook verlangt, der wird entsprechend unserem Testurteil “gut” bedient:
Auf jeden Fall werden sich die Leute im Zug nämlich nach dem schicken Design umdrehen und im Tunnel hilft einem die Tastaturbeleuchtung. Im Büro tippt man auf der großen und angenehmen Tastatur und bringt locker alle wichtigen Dokumente auf der großen und schnellen Festplatte unter. Den Spieleklassiker schließlich spielt man mit sehr gutem, wenn auch leisem Sound aus den Altec Lansing-Lautsprechern. Allerdings sollte man dabei über den schwachen Monitor, die ungewöhnliche Anschlusspositionierung und die extrem schmutzanfälligen Oberflächen hinwegsehen können - nicht zu vergassen das Glossy Display.
Bleibt zu hoffen, dass Asus die Modelle mit Dual-Core-Prozessor doch noch nach Deutschland bringt oder dass Windows 7 den Single Core Prozessor etwas entlastet. So nämlich macht das Arbeiten mit dem UX50V lange nicht so viel Spaß, wie das Design verspricht.