Test Amazon Fire Kids Edition (Late 2015) Tablet
Amazons neues Tablet, das schlicht „Fire Kids Edition“ getauft wurde, tritt in die Fußstapfen des von uns bereits im vergangenen August getesteten Kindle Fire HD 6 Kids Edition. Mit an Bord ist beim aktuellen Modell das neue Betriebssystem Fire OS 5 sowie ein auf 7 Zoll angewachsener Bildschirm, dessen Auflösung mit 1.024 x 600 Bildpunkten allerdings sehr niedrig ausfällt. Im Gegenzug verlangt Amazon für das Testgerät mit 120 Euro noch einmal 30 Euro weniger als für den ohnehin recht günstigen Vorgänger. Der Aufpreis zum Basismodell der von uns getesteten Kids Edition beträgt dabei 45 Euro, wobei dieses mit Werbeeinblendungen auf dem Sperrbildschirm sogar schon ab 60 Euro zu haben ist.
Da nur wenige derart günstige Konkurrenten in unserer Datenbank zu finden sind, muss sich das Testgerät auch mit einigen deutlich teureren Modellen messen. Zudem ziehen wir zum Vergleich den Vorgänger Fire HD 6 sowie das etwas größere Fire HD 8 heran.
Gehäuse
Die der Kids Edition beiliegende Schutzhülle besteht aus einem stabilen und dennoch flexiblen Kunststoff, der einen sehr strapazierfähigen Eindruck hinterlässt. Leider verströmt er auch nach einigen Tagen noch einen deutlich wahrnehmbaren Geruch, der an den neuer Sportschuhe erinnert. An einigen Stellen weist das Material zudem etwas unsauber gearbeitete Ränder auf, wobei dies Kinder wohl kaum stören dürfte.
Verwendet man das Fire Tablet ohne Schutzhülle, wird anhand der verarbeiteten Gehäusematerialien schnell der niedrige Preis des Basisgeräts ersichtlich: So ertasten die Finger lediglich angerautes Hartplastik, das leider trotz der vorhandenen Oberflächenstruktur nur wenig Halt vermittelt und zugleich recht kratzempfindlich ist. Positiv sind allerdings die geringen, gleichmäßig ausgeführten Spaltmaße.
Mit einem Gewicht von 407 Gramm inklusive Bumper ist das Gerät sicherlich kein Leichtgewicht, liegt dank günstiger Form und griffigem Material aber gut in den Händen. Enttäuschend ist hingegen die Stabilität des Tablets: Sowohl mit als auch ohne Schutzhülle führt bereits mäßiger Druck auf die Rückseite oder ein leichtes Verwinden zu deutlich sichtbaren Veränderungen des Bildschirminhalts, zudem können auf diese Weise auch willkürliche Eingaben auf dem Touchscreen erfolgen. Begleitet werden diese Effekte von einem nur wenig vertrauenerweckenden Knacken. Gerade im Hinblick auf den Einsatzzweck als Kinder-Tablet hätte man hier mehr erwarten können.
Ausstattung
Dass es sich beim Testgerät um ein sehr preisgünstiges Modell handelt, wird bei der technischen Ausstattung schnell deutlich: So kann der Quad-Core-SoC lediglich auf einen 1 GB kleinen Arbeitsspeicher zurückgreifen, und auch für Apps und Mediendateien stehen im Auslieferungszustand nur noch rund 4,7 GB Speicherplatz zur Verfügung. Dieser Nachteil kann jedoch durch den microSD-Slot, der bis zu 128 GB große Karten fasst, etwas ausgeglichen werden. Praktisch ist in diesem Zusammenhang, dass dafür geeignete Apps standardmäßig direkt auf dem externen Datenträger installiert werden.
Der verbaute Micro-USB-2.0-Port beherrscht zudem USB-OTG zum Anschluss von Peripheriegeräten; NFC-Funktionalität sowie ein Vibrationsmotor für haptisches Feedback sind jedoch nicht vorhanden.
Software
Als Betriebssystem kommt auch beim Fire Kids Edition – wie bei allen Amazon Geräten üblich – Fire OS zum Einsatz. Mit der erst vor Kurzem eingeführten Version 5, die auf Android Lollipop basiert, wurde dieses jedoch grundlegend überarbeitet. So gibt es nun eine neue Startseite, die an den klassischen App Drawer von Android Geräten erinnert. Auf ihr werden alle installierten Programme in einer vertikal scrollbaren Liste übersichtlich dargestellt. Durch horizontales Wischen kann zu anderen Seiten gewechselt werden, die beispielsweise einen direkten Zugriff auf Amazon Dienste wie den Kindle-Bücher-Shop oder Instant Video ermöglichen. Links neben dem Startbildschirm erscheint zudem nach erstmaliger Nutzung des Geräts eine Ansicht mit kürzlich verwendeten Apps. Insgesamt lässt sich das System so recht intuitiv und auf relativ kurzen Wegen bedienen. Während des Tests spendierte Amazon dem Tablet zudem ein Update von Fire OS 5.0.1 auf die Version 5.1.1, das unter anderem den neuen Lesemodus „Blue Shade“ mit sich brachte. Ist dieser aktiviert, versucht das Betriebssystem den Großteil der Blautöne aus der Anzeige herauszufiltern, was bei abendlicher Nutzung anschließend zu einem erholsameren Schlaf führen soll.
Generell zeigt sich eine deutliche Fokussierung der Software auf das Amazon Universum: Wer dort viele Inhalte erworben hat oder eine Prime-Mitgliedschaft besitzt, kann mit wenig Aufwand auf Medieninhalte wie Bücher, Filme und Musik zugreifen. Google Dienste sowie der bei Android Geräten übliche Play Store sind hingegen nicht vorinstalliert, stattdessen setzt Amazon auf seinen eigenen App Shop. Dieser bleibt hinsichtlich der gebotenen Programmvielfalt aber etwas hinter dem Konkurrenzangebot zurück.
Kinder-Profile
Wie auch bei anderen Fire Geräten üblich, können beim Testgerät bis zu vier Kinderprofile eingerichtet werden. Hier sind umfangreiche Optionen vorhanden, die Interaktionsmöglichkeiten des Nachwuchses festzulegen. Beispielsweise kann der User Apps, Bücher und Youtube Videos einzeln freigeben, aber auch das begrenzte Surfen auf vorab definierten Webseiten ist seit Kurzem grundsätzlich möglich. Wer will, kann hier auch auf Listen mit kindgerechten Inhalten zurückgreifen, die von Amazon bereitgestellt werden. Zudem ist der zeitliche Nutzungsrahmen individuell anpassbar. Audiodateien sowie Amazon-Prime-Video-Inhalte können für die Kinderprofile leider nicht freigegeben werden.
Mit im Paket der Kids Edition ist zudem ein zwölfmonatiges Abo des Zusatzdienstes „FreeTime Unlimited“, der den kostenlosen Zugriff auf kindgerechte eBooks, Filme, Serienepisoden, Spiele und Lern-Apps ermöglicht. Nach Ablauf des inkludierten Zeitraums fallen hierfür jedoch Kosten an, sofern keine Kündigung erfolgt.
Weiterführende Informationen können dem Test des Kindle Fire HD 6 Kids Edition entnommen werden.
Kommunikation & GPS
Mit dem Internet verbindet sich das Testgerät über WLAN im 2,4-GHz-Band, der 5-GHz-Frequenzbereich kann hingegen nicht genutzt werden. Im Test hinterließ das Modul einen brauchbaren Eindruck: Der Empfang war durchweg solide und auf dem Niveau vergleichbarer Geräte. Drahtlose Nahfeldkommunikation ist zudem über Bluetooth 4.0 möglich.
Ein GPS-Empfänger wurde nicht verbaut – wer sein Tablet auch zur Navigation einsetzen möchte, muss sich somit nach einem anderen Modell umsehen.
Kameras & Multimedia
Wie bereits der Vorgänger besitzt das Kindle Kids Edition eine rückseitig angebrachte 2-Megapixel-Hauptkamera sowie eine 0,3-Megapixel-Webcam auf der Vorderseite – Spezifikationen, die nicht auf eine gute Fotoqualität hoffen lassen. So verwundert es auch kaum, dass die Ergebnisse beider Kameras nicht überzeugen können. Selbst bei Tageslicht wirken die Aufnahmen recht unscharf, teilweise treten störende Farbsäume auf (Szene 1). Hier wird deutlich, wo Amazon den Rotstift angesetzt hat. Für erste Fotografie-Versuche des Nachwuchses dürften die Resultate jedoch noch genügen.
Ähnlich verhält es sich bei den Videoaufnahmen. Diese können mit der Hauptkamera zwar in HD-Qualität (1.280 x 720 Pixel) erstellt werden, allerdings wird auch hier die generelle Auflösungsschwäche des Geräts sichtbar. Die vorderseitige Webcam zeichnet Videos lediglich in VGA (640 x 480 Pixel) auf, was zu einem sehr kleinen, verrauschten Bild führt. Positiv ist in beiden Fällen, dass zumindest bei Tageslicht recht flüssige Aufnahmen erzeugt werden – in Innenräumen ist jedoch schnell ein deutliches Ruckeln im Bild wahrnehmbar.
Einstellungsmöglichkeiten für ISO-Empfindlichkeit, Belichtungskorrekturen oder gar Effektfilter bietet die Kamera-Software nicht, allerdings gibt es die Option, HDR- sowie Panoramaaufnahmen anzufertigen.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Schärfe
Um die Qualität der Tablet-Kamera besser beurteilen zu können, haben wir unseren Test-Chart unter Kunstlicht abfotografiert. Neben der geringen Auflösung zeigt sich selbst bei verkleinerter Darstellung deutlich eine Unschärfe, die sich über das gesamte Bild legt. In den Randbereichen sind zudem erneut Farbsäume erkennbar.
Zubehör
Neben einem 5-Watt-Ladegerät (1 A, 5 V) liegt dem Fire in der Kids Edition die bereits erwähnte blaue Schutzhülle aus widerstandsfähigem Kunststoffmaterial bei. Das mitgelieferte USB-Kabel ist mit rund 70 Zentimetern Länge allerdings recht kurz geraten.
Garantie
Während Amazon auf das Basis-Fire-Tablet lediglich ein Jahr Garantie gewährt, kommt die Kids Edition in den Genuss einer zweijährigen „Sorglos-Garantie“. Laut Amazon deckt diese alle möglichen Schäden ab, sodass das Gerät bei einem Defekt kostenlos ersetzt wird.
Eingabegeräte & Bedienung
Amazons Fire Tastatur ist bis auf wenige Details identisch mit Googles Standard-Keyboard. So sind alle wichtigen Funktionen recht zügig erreichbar, leider wird jedoch die Eingabe mittels Wischgesten nicht unterstützt.
Schön ist, dass die Finger bei Eingaben gut über den Touchscreen gleiten können, allerdings wurden in bestimmten Bereichen am rechten Rand des Displays Befehle nur sehr unzuverlässig umgesetzt.
Alle physischen Tasten – der Power Button sowie die Lautstärkewippe – befinden sich im Hochformat gehalten auf der Oberseite des Geräts. Die in silberfarbenem Kunststoff ausgeführten Elemente haben gute Druckpunkte, sitzen allerdings etwas klapprig im Gehäuse. Wird die mitgelieferte Schutzhülle verwendet, verschwinden sie zudem in tiefen Höhlen, sodass der Bedienkomfort etwas darunter leidet.
Display
Amazon verbaut beim Testgerät einen IPS-Bildschirm mit einer recht niedrigen Auflösung von 1.024 x 600 Bildpunkten (170 ppi). Während das Display hinsichtlich seiner physikalischen Abmessungen tatsächlich ein 16:9-Seitenverhältnis aufweist, entspricht die Auflösung eher einem Seitenverhältnis von 17:10. Dies führt dazu, dass dargestellte Inhalte immer etwas in einer Richtung gestaucht werden, was insbesondere bei kreisförmigen Elementen ins Auge fällt. Zugleich gibt es bei der Wiedergabe von 16:9-Filmen aufgrund der etwas abweichenden Auflösung ober- und unterhalb des Videomaterials kleine schwarze Balken.
Auch bei den Lumianzwerten kann das Display nicht begeistern: So bildet das Testgerät hinsichtlich der Maximalhelligkeit bei der Darstellung einer vollständig weißen Fläche das Schlusslicht unter den Vergleichsgeräten. Noch aussagekräftiger ist allerdings die Messung bei einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Bereichen auf dem Display (Average Picture Level/APL 50), die in diesem Fall allerdings zu demselben Resultat führt. Ähnlich unterdurchschnittlich schneidet das Panel des Fire hinsichtlich seines Kontrastverhältnisses von 535:1 ab, welches nur von Googles bereits zwei Jahre altem Nexus 7 unterboten wird. Einen Helligkeitssensor besitzt das Tablet nicht. Negativ fiel im Test zudem das Nachleuchten von hellen Bildelementen auf, was beispielsweise bei der Nutzung des Hauptmenüs im Kinderprofil gut erkennbar war.
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 337 cd/m²
Kontrast: 535:1 (Schwarzwert: 0.63 cd/m²)
ΔE Color 8.47 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 9.98 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.33
Amazon Fire Kids Edition Late 2015 1024*600 px 7.0'' (IPS) | Amazon Kindle Fire HD 6 Kids Edition 1280x800 px 6.0'' (IPS) | Amazon Fire HD 8 inch 2015 1280x800 px 8.0'' (IPS) | Google Nexus 7 2013 1920x1200 px 7.0'' (IPS) | Apple iPad Mini 4 2048x1536 px 7.9'' (IPS) | Huawei MediaPad M2 1920x1200 px 8.0'' (IPS) | HP Stream 7 5700ng 1280x800 px 7.0'' (IPS) | Acer Iconia Tab 10 A3-A20 (NT.L5DEE.003) 1280x800 px 10.0'' (IPS) | |
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Bildschirm | ||||||||
Helligkeit Bildmitte | 337 | 411 22% | 550 63% | 548.7 63% | 411 22% | 463 37% | 461 37% | 356 6% |
Brightness | 313 | 383 22% | 523 67% | 513 64% | 421 35% | 445 42% | 411 31% | 339 8% |
Brightness Distribution | 84 | 88 5% | 88 5% | 87 4% | 91 8% | 92 10% | 78 -7% | 90 7% |
Schwarzwert * | 0.63 | 0.42 33% | 0.53 16% | 1.07 -70% | 0.58 8% | 0.47 25% | 0.6 5% | 0.42 33% |
Kontrast | 535 | 979 83% | 1038 94% | 513 -4% | 709 33% | 985 84% | 768 44% | 848 59% |
Delta E Colorchecker * | 8.47 | 5.32 37% | 7.77 8% | 2.64 69% | 2.15 75% | 6.25 26% | 7.19 15% | 6.51 23% |
Delta E Graustufen * | 9.98 | 4.96 50% | 7.48 25% | 2.61 74% | 2.72 73% | 6.16 38% | 8.38 16% | 5.92 41% |
Gamma | 2.33 94% | 1.94 113% | 1.8 122% | 2.35 94% | 2.29 96% | 2.43 91% | 3.26 67% | 2.21 100% |
CCT | 6902 94% | 6376 102% | 6633 98% | 6701 97% | 7012 93% | 7921 82% | 7242 90% | 6736 96% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 43 |
* ... kleinere Werte sind besser
Auch bei der Farbtreue patzt Amazons Tablet: Durchschnittliche DeltaE-Werte von 8,47 (Farbe) sowie 9,98 (Graustufen) sind für ein IPS-Panel ungewöhnlich schlecht. Positiv ist jedoch, dass der Gamma-Wert mit 2,33 relativ nahe am Optimum von 2,2 liegt.
Bei der Verwendung im Außenbereich macht sich die relativ geringe Displayhelligkeit negativ bemerkbar, denn zum Überstrahlen der auftretenden Reflexionen müsste der Bildschirm noch eine höhere Leuchtkraft bieten. Sucht man sich einen Blickwinkel mit möglichst geringen Spiegelungen, ist ein Außeneinsatz bei bedecktem Himmel jedoch trotzdem mit Einschränkungen möglich.
Dank der eingesetzten IPS-Technologie kommt es auch bei flachen Blickwinkeln nicht zu einer Invertierung von Displayinhalten, allerdings tritt in derartigen Situationen einerseits ein Helligkeitsverlust auf, andererseits wird der Kontrast zusätzlich durch die Aufhellung dunkler Bildbereiche verringert (IPS-Glow-Effekt).
Leistung
Im Inneren des Fire Kids Edition arbeitet mit dem Mediatek MT8127 ein Einstiegs-SoC, der auf vier mit 1,3 GHz taktenden Cortex-A7-Kernen basiert. Für die Bildausgabe ist eine Mali-450-MP4-Grafikeinheit zuständig. Dass es sich hierbei nicht um eine besonders performante Lösung handelt, belegen die diversen von uns durchgeführten Benchmarks: Hier findet sich das Tablet meist auf dem letzten Platz wieder. Lediglich das mit dem gleichen Prozessor ausgestattete Acer Iconia Tab 10 A3-A20 kann zuweilen knapp überboten werden. Deutlich besser sieht es hingegen bei den Speichertests aus, in denen sich das Testgerät ungewöhnlich gut schlägt – selbst das teurere Fire HD 8 hat hier das Nachsehen.
Die Geschwindigkeit des microSD-Slots haben wir mit einer Toshiba Exceria SD-CX32UHS1 Speicherkarte getestet (UHS-I Class 3, max. Lesen: 85 MB/s, max. Schreiben: 50 MB/s). Das Fire Kids Edition bleibt hier beim sequenziellen Lesen (58 MB/s) und Schreiben (17 MB/s) deutlich unter den Maximalwerten. Während das Lesen kleiner Datenblöcke (11 MB/s) noch in Ordnung geht, kann die dazugehörige Schreibleistung mit 0,1 MB/s nicht überzeugen.
Trotz der mäßigen Performance des SoC reagiert das System in der aktuellen Fire-OS-Version meist zügig und größtenteils ruckelfrei. Auch das Surfen mit dem integrierten Silk-Browser gelingt subjektiv ohne nennenswerte Einschränkungen. Zu deutlich spürbaren Wartezeiten kann es aber nach dem Beenden größerer Apps sowie beim Wechsel zu einem Kinderprofil kommen.
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Amazon Fire Kids Edition Late 2015 | |
Amazon Fire HD 8 inch 2015 | |
Huawei MediaPad M2 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Bei grafisch aufwendigen Games wie „Real Racing 3“ kommt die verbaute Mali-450-MP4-GPU trotz der geringen Displayauflösung an ihre Grenzen. Doch selbst wenn gelegentliche Ruckler spürbar sind, können auch solche Spiele grundsätzlich wiedergegeben werden. Titel, die die Hardware weniger fordern, beispielsweise „Angry Birds“, werden hingegen absolut flüssig dargestellt.
Problemlos funktionierten im Spielebetrieb die recht feinfühligen Lagesensoren und die Eingabe über den Touchscreen. Zudem bietet die Schutzhülle den Händen ordentlichen Halt.
Emissionen
Temperatur
Bei den Temperaturtests zeigt sich das Fire Kids Edition von seiner Schokoladenseite. Mit einem Maximalwert von 42,3 °C erwärmt sich das Gerät unter Dauerlast nur moderat, zumal dies lediglich punktuell geschieht – der Großteil der Geräteoberfläche bleibt sogar noch deutlich kühler.
Umso erfreulicher ist es, dass der SoC auch unter Dauerlast beim Akkutest von GFXBench seine Leistung nicht drosselt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Obwohl der Mono-Lautsprecher des Testgeräts eigentlich rückseitig montiert ist, wird der Schall durch den Bumper der Kids Edition umgeleitet und seitlich ausgegeben. Der Klang ist dabei durchaus in Ordnung, wenngleich weder die maximale Lautstärke noch die Klangqualität an mit Stereo-Lautsprechern bestückte Kontrahenten heranreichen kann. Beim Filmkonsum in ruhigen Umgebungen punktet das Gerät aber vor allem mit der guten Verständlichkeit von Dialogen.
Die Musikwiedergabe über den verbauten Kopfhöreranschluss war einwandfrei: Weder zeigten sich klangliche Defizite noch traten Störgeräusche auf.
Energieaufnahme
Beim Thema Energieverbrauch kann das Testgerät von seinem eher schwachen SoC etwas profitieren. So schneidet es unter Last besser ab als das Vorgängermodell, welches wir diesbezüglich kritisierten, und kann auch die mit performanteren Komponenten ausgestatteten Vergleichsgeräte in den meisten Disziplinen schlagen. Lediglich im Idle-Betrieb hat das ältere Kindle Fire HD 6 teilweise die Nase vorne, auch schneidet das Windows Tablet HP Stream 7 insgesamt besser ab. Angesichts der mäßigen Leistung der im Testgerät verbauten Komponenten könnte dessen Energiehunger trotzdem noch etwas geringer sein.
Aus / Standby | 0.08 / 0.28 Watt |
Idle | 1.12 / 3.06 / 3.31 Watt |
Last |
4.85 / 5.41 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Gossen Metrahit Energy |
Amazon Fire Kids Edition Late 2015 Mali-450 MP4, MT8127, 8 GB eMMC Flash | Amazon Kindle Fire HD 6 Kids Edition PowerVR G6200, MT8135, 8 GB eMMC Flash | Amazon Fire HD 8 inch 2015 PowerVR G6200, MT8135, 16 GB eMMC Flash | Apple iPad Mini 4 PowerVR GX6450, A8, 64 GB SSD | Huawei MediaPad M2 Mali-T628 MP4, Kirin 930, 16 GB eMMC Flash | HP Stream 7 5700ng HD Graphics (Bay Trail), Z3735G, 32 GB eMMC Flash | Acer Iconia Tab 10 A3-A20 (NT.L5DEE.003) Mali-450 MP4, MT8127, 16 GB SSD | |
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Stromverbrauch | -7% | -10% | -16% | -16% | 29% | -47% | |
Idle min * | 1.12 | 1.2 -7% | 1.18 -5% | 0.8 29% | 1.4 -25% | 0.8 29% | 2.1 -88% |
Idle avg * | 3.06 | 2.3 25% | 3.34 -9% | 3.6 -18% | 3.3 -8% | 1.2 61% | 4.7 -54% |
Idle max * | 3.31 | 2.6 21% | 3.48 -5% | 3.9 -18% | 3.4 -3% | 1.4 58% | 4.9 -48% |
Last avg * | 4.85 | 6.4 -32% | 5.83 -20% | 6.1 -26% | 5.5 -13% | 4.2 13% | 6.2 -28% |
Last max * | 5.41 | 7.8 -44% | 5.9 -9% | 8 -48% | 7 -29% | 6.4 -18% | 6.4 -18% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Mit einer Akkulaufzeit im praxisnahen WLAN-Test von über acht Stunden kann das Testgerät sowohl das Vorgängermodell als auch das teurere Fire HD 8 deutlich übertreffen. Zwar halten Spitzenmodelle wie Apples iPad Mini 4 hier mitunter noch etwas länger durch, aber dennoch zeigt das Fire Kids Edition eine gute Ausdauer, die auch bei der alltäglichen Verwendung als Spielgerät für ausreichende Laufzeiten sorgen dürfte.
Ist der Akku leer, dauert ein vollständiger Ladevorgang mit dem beigelegten Netzteil rund 3 Stunden und 15 Minuten.
Amazon Fire Kids Edition Late 2015 Mali-450 MP4, MT8127, 8 GB eMMC Flash | Amazon Kindle Fire HD 6 Kids Edition PowerVR G6200, MT8135, 8 GB eMMC Flash | Amazon Fire HD 8 inch 2015 PowerVR G6200, MT8135, 16 GB eMMC Flash | Google Nexus 7 2013 Adreno 320, S4 Pro APQ8064A, 16 GB SSD | Apple iPad Mini 4 PowerVR GX6450, A8, 64 GB SSD | Huawei MediaPad M2 Mali-T628 MP4, Kirin 930, 16 GB eMMC Flash | HP Stream 7 5700ng HD Graphics (Bay Trail), Z3735G, 32 GB eMMC Flash | Acer Iconia Tab 10 A3-A20 (NT.L5DEE.003) Mali-450 MP4, MT8127, 16 GB SSD | |
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Akkulaufzeit | -33% | -21% | 10% | 7% | ||||
WLAN | 490 | 327 -33% | 388 -21% | 539 10% | 525 7% | |||
WLAN (alt) | 411 | 603 | 511 |
Pro
Contra
Fazit
Amazons Fire Kids Edition ist – wie es die Werbung verspricht – tatsächlich ein „voll funktionsfähiges“ Tablet. Aufgrund des geringen Einstiegspreises muss der Nutzer jedoch einige Kompromisse eingehen: So kann der Bildschirm trotz IPS-Technik kaum überzeugen, und auch die Kameras genügen nur sehr geringen Ansprüchen. Darüber hinaus wird am Gehäuse der Sparzwang fühlbar: Weder kann es für die nur mäßige Stabilität Sympathien gewinnen, noch vermitteln die verwendeten Materialien einen hochwertigen Eindruck. Da in der Kids Edition jedoch ohnehin eine strapazierfähige Schutzhülle mitgeliefert wird, fällt Letzteres nicht allzu sehr ins Gewicht. Auf der Habenseite steht hingegen die Möglichkeit einer Speichererweiterung via microSD-Karte und die umfangreiche 2-Jahres-Garantie.
Weil das Gerät aber insbesondere auf die Nutzung durch Kinder zugeschnitten ist, dürften die genannten Defizite nicht so stark ins Gewicht fallen. So kann das Fire vor allem mit den umfangreich konfigurierbaren Kinderprofilen sowie dem kostenlosen Jahres-Abo von „FreeTime Unlimited“ punkten. Schön ist zudem, dass Amazon beim aktuellen Kids-Edition-Modell – im Gegensatz zur Vorgängergeneration – keine Werbeeinblendungen auf dem Sperrbildschirm anzeigt.
Für den Preis von 120 Euro erhalten Käufer ein Tablet, mit dem Kinder in einer speziell für sie eingerichteten Umgebung erste Technikerfahrungen sammeln können. Wer auf den Bumper, die erweiterte Garantie sowie das Jahresabo für „FreeTime Unlimited“ zu verzichten bereit ist, kann allerdings für rund 75 Euro das technisch identische Fire Tablet bestellen.
Amazon Fire Kids Edition Late 2015
- 04.01.2016 v4.1 (old)
Andreas Kilian