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Test Amazfit Band 7 Smartwatch - Günstiger Fitness-Tracker mit Alexa und Genauigkeitslücken

Mit Sprachbefehlen zum Alleinstellungsmerkmal?

Das Amazfit Band 7 ist ein preiswertes Fitness-Wearable samt großen AMOLED-Display, langen Laufzeiten und einer Integration von Amazons Alexa. Im Test offenbart das Fitness-Armband sowohl genaue als auch weniger exakte Gesundheitsdaten. Welche Werte stark abweichen, lesen Sie im Testbericht.
Test Amazfit Band 7 Smartwatch

Neben der Bip-Reihe bildet das Amazfit Band 7 den günstigsten Einstieg in die Wearable-Welt des Herstellers, die für Deutschland ausgewiesene unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 49,99 Euro. Der Fitness-Tracker des chinesischen Herstellers ist optisch, wie auch technisch, dem Huawei Band 7 sehr ähnlich und auch die Konkurrenz durch Xiaomi ist mit dem Smart Band 7 namenhaft.

Als große Neuerung gegenüber dem Vorgänger möchte das Amazfit Band 7 nunmehr mit einem deutlich größeren Bildschirm überzeugen. Das laut Hersteller um 112 Prozent größere und bis zu 500 Nits helle AMOLED-Panel misst nun 1,47 Zoll und löst mit 198 x 368 Pixeln auf. Features wie GPS und NFC gehören zwar nicht zur Ausstattung des Wearables, dafür soll eine Akkulaufzeit von bis zu 28 Tagen möglich sein.

Amazfit Band 7
Bildschirm
1.47 Zoll 9:16.7, 198 x 368 Pixel 284 PPI, capacitive Touchscreen , AOLED, spiegelnd: ja, 60 Hz
Anschlüsse
Sensoren: PPG biometric sensor, acceleration sensor, magnetic sensor
Netzwerk
Bluetooth 5.2
Akku
232 mAh, Akkulaufzeit (laut Hersteller): 672 h
Sonstiges
USB cable, info material, smart band, Zepp OS, 12 Monate Garantie, 120 Sportmodis, Pulsmessung, Schlaftracking, SpO2-Messung, Lüfterlos, Wasserdicht
Preis
50 Euro

 

Gehäuse und Ausstattung – Fitness-Tracker mit bunten Armbändern

Armbänder des Amazfit Band 7
Armbänder des Amazfit Band 7

Das Gehäuse des Amazfit Band 7 ist aus Polykarbonat gefertigt und kann in einer schwarzen oder beigen Farbe erworben werden. Zudem kann der Fitness-Tracker über vier verschiedene Armbandfarben (Grün, Blau, Pink und Orange) individualisiert werden. Laut Herstellerangaben sind Handgelenke mit einem Umfang von 166 bis 233 Millimetern mit den 16 Millimeter breiten TPU-Armbändern kompatibel. Die Qualität und Verarbeitung sind trotz des günstigen Preises sehr zufriedenstellend. Auch der Verschluss macht einen sichereren Eindruck als beim Xiaomi Smart Band 7, obwohl der Mechanismus sehr ähnlich wirkt. Während des Testzeitraumes öffnet sich das Armband zumindest beim Amazfit Band 7 nicht ungewollt. Das Armband ist wechselbar, aber nur komplett.

Das Gehäuse ist gegen Staub sowie Wasser gemäß dem Standard ISO 22810:2010 mit einem Nennwert von 5 ATM geschützt, sodass Nutzer das Amazfit Band 7 in der Dusche wie auch zum Badeausflug gleichermaßen nutzen können. Tasten oder ein Lautsprecher wurden beim Amazfit Band 7 nicht verbaut, allerdings ist ein Mikrofon an unteren Gehäuserand eingelassen.

Das 1,47 Zoll große Display des Amazfit Band 7 ist mit einem gehärtetem Glas überzogen und mit einer Anti-Fingerabdruck-Beschichtung versehen. Letztere überzeugt in der alltäglichen Nutzung durch eine leichte Reinigung und kaum negativ auffallende Fettschlieren. Auf der Unterseite kommen die verschiedenen Sensoren für die Pulsfrequenzmessung und die SpO2-Überwachung zum Vorschein. Außerdem sind unterhalb der Sensorik die Metallpinns zum Aufladen des Amazfit Band 7 zu finden.

Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch

Einrichtung und Bedienung - Fitness-Armband mit Alexa

Vor dem Auspacken des Amazfit Band 7 sollten sich Nutzer bereits die offizielle Zepp-App aus dem PlayStore (ab Android 7.0) oder dem AppStore (ab iOS 12.0) herunterladen, denn diese wird beim Einrichtungsprozess benötigt. Wir haben im Test die Android-Version, größtenteils mit einem Samsung Galaxy S23 Ultra, verwendet. Zu beachten ist, dass der Funktionsumfang zwischen iOS und Android unterschiedlich ausfallen kann. Nur mit einem Android-Smartphone besteht unter anderem die Möglichkeit Benachrichtigungen für einzelne Apps individuell festzulegen.

Die Zepp-App ermöglicht nicht nur das Einrichten des Fitness-Tackers, sondern stellt auch Systemaktualisierungen bereit und dient als zentrale Bezugsquelle für die Anzeige und Analyse von Gesundheits- und Trainingsdaten. Die Menüs, Aktivitäten und Widgets können mit dem Amazfit Band 7 den persönlichen Wünschen anpasst werden. Unter den Optionen finden sich individuelle Vibrationsmuster für Alarme, Nachrichten oder eingehende Anrufe sowie die Häufigkeit der Pulsbestimmung und SpO2-Messung. Einen Zifferblatt-Store mit über 50 verschiedenen Zifferblätter gibt es ebenfalls, allerdings lassen sich nur acht von ihnen personalisieren. Wer hier nichts Passendes findet, kann zudem ein eigenes Foto als Hintergrund verwenden.

Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch
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Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch

Das Amazfit Band 7 mit seinem Zepp OS lässt sich auch mit Dritt-Anbieter-Apps verbinden. Dazu zählen unter anderen Strava, Adidas Running oder die Gesundheitsanwendungen von Apple Health und Google Fit. Im Bereich der Fitness-Tracker ist zudem die Möglichkeit Apps auf dem Amazfit Band 7 über den hauseigenen App Store installieren zu können eine Besonderheit. 

Die Bedienung erfolgt ausschließlich über das kapazitive Touch-Display mittels Wisch-Gesten. Ein Wischbewegung nach links oder rechts ruft die konfigurierbaren Widgets und die Benachrichtigungen auf, nach unten gewischt öffnen sich die Einstellungen. Möchte der Nutzer das Menü erreichen, muss nach oben gewischt werden. Das funktioniert im Alltag zuverlässig, jedoch müssen wir relativ oft mehrfach die Geste ausführen, da unser erstes Wischen nicht erkannt wird. Auch die Prozessorleistung scheint ab und an nicht ausreichend zu sein, um die Wechsel zwischen den verpassten Nachrichten oder Home Screens flüssig darzustellen.

Zum Aktivieren des Bildschirms kann eine Handgelenksgeste genutzt werden. Hierfür gibt es zwei Reaktionsgeschwindigkeiten, wobei wir bereits das Profil "Normal" als empfindlich einstufen würden. Ein Handauflegen-Geste steht ebenfalls zur Verfügung, um das Amazfit Band 7 in den Stand-By zu versetzen. Allerdings muss beim Amazfit-Tracker die Hand vergleichsweise lang auf dem Display verweilen und außerhalb des Homescreens funktioniert dies auch nur sehr sporadisch.  

Telefonie und Benachrichtigungen

Ein Telefonat führen ist mit dem Amazfit Band 7 zwar nicht möglich, hierfür fehlt der benötigte Lautsprecher, eingehende Anrufe werden aber auf dem Display angezeigt und können abgelehnt werden. Darauf reagieren kann der Nutzer aber nicht. Kommt auf dem Smartphone ein Gespräch an, vibriert der Fitness-Tracker, insofern in den Einstellungen aktiviert. Sprachanrufe per Skype oder WhatsApp werden uns im Test jedoch nicht angezeigt.

Benachrichtigungen zeigt das Amazfit Band 7 im Testzeitraum stets zuverlässig und ohne große Verzögerung an. Eine Antwort-Funktion besitzt das Amazfit-Wearable nicht, weder vordefinierte Texte, noch eigens kreierte Antworten können genutzt werden. Angesicht der Sprachbefehle wäre hier auch eine Diktierfunktion denkbar gewesen – an dieser Stelle wird viel Potential verschenkt. Viele Emojis werden nunmehr unterstützt, es gibt aber immer noch eigene, die durch Blocksymbole ersetzt werden. Welche Anwendungen auf dem Bildschirm erscheinen dürfen, kann in der Zepp-App eingestellt werden. Da das Fitness-Wearable keine eigene Datenverbindung aufbauen kann, muss ein gekoppeltes Endgerät immer in Bluetooth-Reichweite sein.

Sprach-Assistent

Im Gegensatz zu einem Xiaomi Smart Band 7 oder Huawei Band 7 darf das Amazfit-Wearble sich über einen Sprachassistenten, im Fall des Band 7 über Amazons Alexa, freuen. Dieses Feature macht das Amazit Band 7 durchaus intelligenter als die Konkurrenz-Fitnesstracker in diesem Preissegment. Die Integration von Amazon Alexa erlaubt das sprachbasierte Einstellen eines Weckers oder Abfragen des Wetter, was im Alltag einen echten Mehrwert bieten kann. Allerdings kann die Sprachsteuerung nicht im Stand-By gestartet werden, sondern nur über die App-Liste oder über die Schnellzugriffs-Apps geöffnet werden. Damit Alexa zuverlässig auf Ihren Sprachbefehl reagiert, muss der Nutzer sehr nahe mit dem Mund zu dem verbauten Mikrofon sprechen. Außerdem benötigt der Sprachassistent sehr viel Bedenkzeit.   

Gesundheit und Fitness - Amazfit Band 7 mit guter Genauigkeit

Gesundheits- und Fitnessfunktionen werden sowohl auf dem Display des Wearables selbst als auch in der Zepp-App dargestellt. Hierfür wird jedoch mindestens ein Zepp-, Mi-, Facebook, oder Google-Konto benötigt, eine Synchronisation mit Apple Health und Google Fit ist optional möglich. Ein Export der Fitnessdaten ist mit der Zepp-App über den Punkt „Benutzerrechte ausüben“ zudem möglich.

Mittels 3-Achsen-Gyroskop werden die Schritte des Nutzers ermittelt und aus allen Aktivitäten in Verbindung mit den persönlichen Daten die verbrauchten Kalorien errechnet. Letztes sollte jedoch nur zur Orientierung genutzt werden. Die biometrischen Daten werden mit dem PPG-Verfahren (Photoplethysmographie) optisch gemessen. Die ganztägige Überwachung der Herzfrequenz, des Stressniveaus und der Sauerstoffsättigung (SpO2) müssen in der Zepp-App aber zunächst aktiviert werden. Alarme, beispielsweise bei einer abnormalen Herzfrequenz, und der vor eingestellte Referenzwert müssen in der Zepp-App ebenfalls vorab eingestellt werden.
Da das Amazfit Band 7 über kein eigenes GPS-Modul verfügt, erfolgt die Abfrage des Standortes ausschließlich über das verbundene Smartphone. Lässt der Nutzer Letzteres zu Hause, werden entsprechend auch keine Geodaten zur Route aufgezeichnet.

Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch

Aktivitätsziele

Das Amazfit Band 7 informiert den Nutzer über die Herzfrequenz, Schritte, das Stresslevel, Blutsauerstoff sowie verbrannte Kalorien und den PAI, der persönliche Indikator für physiologische Aktivität. Auch eine Aufzeichnung des Menstruationszyklus ist möglich. Eine Übersicht über diese Werte bietet sowohl der Fitness-Tracker selbst als auch die Zepp-App. Mit 120 Sportmodi trackt das Fitness-Wearable eine ganze Reihe sportlicher Aktivitäten, darunter sind, dank des wasserdichten Gehäuses, auch einige Wassersportarten. Hier ist allerdings zu bedenken, dass wir beim Duschen oder Händewaschen Fehleingaben durch den Wasserstrahl reproduzieren können. 

Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung

Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch

Die aufgezeichneten Schritte, welche das Amazfit Band 7 ermittelt, liegen in einem realistischen Rahmen. Allerdings lässt sich das Amatfit-Wearable mit einer gezielten Handbewegung überlisten. Der integrierte Herzfrequenzmesser ermöglicht eine permanente Überwachung der Herzaktivität in Echtzeit. Auch das Stresslevel basiert auf der Herzfrequenzvariabilität und wird auf einer Skala von 1 bis 100 angegeben. Um die Messwerte der Blutsauerstoffsättigung und Herzfrequenz besser einordnen zu können, vergleichen wir diese mit einen Braun Pulsoximeter 1 und einem Polar H10 Brustgurt als Referenzgerät.

Die kontinuierliche SpO2-Messung funktioniert im Test zuverlässig. Die Sauerstoffsättigung des Blutes ist ein entscheidender Indikator für die Sauerstoffversorgung und nötig, damit Muskeln ausreichend mit Energie versorgt werden können. In unseren Messungen weicht das Fitness-Wearable maximal ein Prozentpunkt von unserer medizinisch zertifizierten Referenz ab – sowohl nach oben als auch nach unten. Allerdings weist Amazfit selbst auch daraufhin, dass die SpO₂-Funktion des Band 7 nicht für die Diagnose und Überwachung von physiologischen Prozessen oder andere medizinische Zwecke bestimmt ist.

Für unsere Pulsmessung nehmen wir das Amazfit Band 7 mit auf eine Radtour. Leistungsspitzen erkennt der Fitness-Tracker noch recht gut, hier liegen etwa 4 Prozent zwischen den Werten des Amazfit Band 7 und unserer Referenz, allerdings sind die Daten gerade beim Beginn und Ende des Trainings recht unterschiedlich – hier messen wir Abweichungen von bis zu 39 Schläge pro Minute. In Summe sind es am Ende unserer Messereihe etwa 15 Prozent, die zwischen dem Fitness-Band und dem Polar H10 liegen. Beim Ruhepuls ist das Fitness-Wearable dagegen mit Abweichungen von etwa 3 Prozent (± 2 Schläge pro Minute) deutlich genauer.

Herzrate Amazfit Band 7
Herzrate Amazfit Band 7
Herzrate Polar H10
Herzrate Polar H10

Schlaf-Tracking

Wie auch das Xiaomi Smart Band 7 überwacht das Amazfit Band 7 den Schlaf für Phasen des Tiefschlafs, leichten Schlafs, REM und kurze Ruhephasen (Mittagsschlaf) sowie die Qualität der Schlafatmung. Generell erkennt das Fitness-Wearable die Schlaf- und Wachintervalle recht zuverlässig und die Messungen während des Tests wirken grundsätzlich plausibel. Auch ein kurzes Verlassen der Schlafstätte in der Nacht wird am nächsten Morgen in der App zuverlässig abgebildet und stimmt mit der persönlichen Wahrnehmung überein. Es kommt im Testzeitraum aber auch vor, dass der Beginn der Schlafphase erst deutlich verzögert aufgezeichnet wird (>2 Stunden).

Eine kompakte Übersicht der Schlafdaten zeigt der Fitness-Tracker selbst an. Genauere Details zu den Schlafphasen liefert dann aber ein Blick in die App. Einen intelligenten Wecker, welcher abhängig von der aktuellen Schlafphase, dem Weckruf in einem bestimmten Zeitfenster selbst festlegt, gibt es aber leider nicht. Ebenso vermissen wir eine etwas detailliertere Aufbereitungsmöglichkeit der Messungen indem Schlafdaten mit allen Gesundheitsdaten (wie Blutsauerstoff) über eine Zeitachse gemeinsam dargestellt werden. 

Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch

Trainingsaufzeichnung

Trainingsmodi bietet das Amazfit Band 7 mit über 120 Aktivitäten in insgesamt 13 Sportkategorien reichlich. Für die Sportarten: Laufen, Gehen, Crosstrainer und Rudergerät verfügt der Fitness-Tracker über eine automatische Erkennungsmodi, wobei dies im Test nur sehr unzuverlässig funktioniert hat. Die Ermittlung der Wegstrecke wird aufgrund des fehlenden GPS-Moduls nur über das gekoppelte Smartphone gewährleistet. 
Der Amazfit Band 7 zeigt während eines Trainings die Pulsfrequenz sowohl als Wert als auch auf einer farblichen Skala an. Außerdem gibt das Fitness-Wearable die Distanz, die Dauer und Geschwindigkeitsdaten an. 

Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch
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Test Amazfit Band 7 Smartwatch
Test Amazfit Band 7 Smartwatch
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Display - Fitness Wearable mit AMOLED

Darstellung der Sub-Pixel-Anordnung
Darstellung der Sub-Pixel-Anordnung

Die größte optische Neuerung des Fitess-Trackes geht von dem AMOLED-Display aus, dass nunmehr mit einer Diagonale von 1,47 Zoll ausgestattet ist. Eine automatische Helligkeitsregelung unterstützt das Amazfit Band 7 nicht, allerdings ist dieses Feature in dem Preissegment auch (noch) nicht üblich, denn Nutzer eines Huawei Band 7 oder auch Xiaomi Smart Band 7 müssen ebenfalls die Luminanz stufenlos manuell regeln. Im Sommer gestaltet sich die händische Anpassung der Helligkeit mitunter etwas mühsam, denn im Gebäude empfinden wir die maximale Luminanz zu hell. Das Fitness-Wearable bietet zwar eine Einschlafautomatik an, welche erkennt, wenn Nutzer ins Bett gehen soll, jedoch arbeitet diese Funktion stark verzögert (>15 Minuten). Ein optionaler, zeitbasierter Nachtmodus dimmt ebenso in den Nachtstunden den Bildschirm eigenständig.

Ablesbarkeit des AOD des Amazfit Band 7 bei Sonne
Ablesbarkeit des AOD des Amazfit Band 7 bei Sonne

Die maximale Helligkeit gibt der Hersteller mit 500 nits an, wir messen jedoch mit 378 cd/m² deutlich weniger. Damit bleibt der Fitness-Tracker im Test unter frühlingshaften Bedingungen zwar ablesbar, beim Einsatz im direkten Sonnenlicht und einhergehender Reflexionen ist das Ablesen aber zeitweise eingeschränkt. Zur Steuerung der Luminanz haben wir zudem eine Pulsweitenmodulation bei konstanten 120 Hz festgestellt.

Die "Always-on-Display"-Funktion des Amazfit Band 7, welche das gelegentliche Anheben des Handgelenkes obsolet macht, ist ähnlich funktionslos wie bei anderen Fitness-Trackern in diesem Preissegment. Nachrichteingänge werden bei keinem der von uns getesteten Designs unterstützt, was aufgrund des großen Bildschirms nicht wirklich nachvollziehbar ist. Neben dem Always-on-Display, kann in dem Menüs auch noch die Dauer der Displaybeleuchtung zwischen 5 und 15 Sekunden angepasst werden.

Amazfit Band 7 in der Sonne
Amazfit Band 7 in der Sonne
Amazfit Band 7 im Schatten
Amazfit Band 7 im Schatten
Amazfit Band 7Xiaomi Smart Band 7 ProHuawei Band 7
Response Times
PWM Frequency
119.6
118.9
-1%
120.1
0%
Bildschirm
37%
25%
Helligkeit Bildmitte
378
516
37%
472
25%
Schwarzwert *
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings)
18% / 18%
13% / 13%

* ... kleinere Werte sind besser

Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)

Eine günstige Methode um die Helligkeit eines Bildschirms zu steuern, ist die Beleuchtung periodisch ein- und auszuschalten. Dies nennt sich PWM (Pulsweitenmodulation) Diese Umschaltung sollte mit einer hohen Frequenz stattfinden damit das menschliche Auge kein Flimmern wahrnimmt. Wenn die Frequenz zu niedrig ist, kann dies zu Ermüdungserscheinungen, Augenbrennen, Kopfweh und auch sichtbaren Flackern führen.
Flackern / PWM festgestellt 119.6 Hz

Das Display flackert mit 119.6 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) .

Die Frequenz von 119.6 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen.

Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz.

Performance und Laufzeit - Amazfit Band 7 mit langer Ausdauer

Die Bedienung des Amazfit Band 7 ist größtenteils flüssig. Informationen zum verbauten Chipsatz sowie dem zum Einsatz kommenden Speicher gibt der Hersteller nicht bekannt. Das Schließen von Anwendungen gelingt meist ohne lange Verzögerungen wie auch das Scrollen durch Menüs. Ab und an schleichen sich dennoch kleine Ruckler ein, die das Bedientempo reduziert.

Akkulaufzeit

Der integrierte Akku umfasst eine Kapazität von 232 mAh. Laut Hersteller soll die Energieversorgung bei einer starken Nutzung für eine Laufzeit von bis zu 12 Tagen sorgen. Wir haben unser Testgerät mit einer dauerhaften Bluetooth-Verbindung, einer kontinuierlichen Puls- und Blutsauerstoffmessung sowie mit der Überwachung der Schlaf- und Atemaktivität betrieben. Damit kommen wir jedoch auf eine bedeutend geringere Akkulaufzeit von unter einer Woche. 

Entscheidend für das Durchhaltevermögen ist allerdings die Always-On-Funktion. Mit einer permanenten Darstellung von Displayinhalten reduziert sich die Akkuanzeige um etwa 35 Prozent pro Tag – je nachdem wie oft der Vibrationsmotor durch eingehende Nachrichten belastet wird. Wird auf die permanente Displayanzeige verzichtet, kommen wir im Test mit etwa 15 Prozent durch den Tag. 
Auf der Unterseite der Displayeinheit dienen zwei Lade-Pins als Ladeschnittstelle. Der Ladevorgang dauert etwa 2 Stunden.     

Pro

+ lange Laufzeit
+ gutes AMOLED-Panel
+ viele Gesundheitsdaten
+ Sprachbefehle...

Contra

- ... mit schlechter Umsetzung
- Ungenauigkeiten beim Leistungspuls
- Always-On-Funktion mit wenig Nutzen

Fazit zum Amazfit Band 7

Im Test: Amazfit Band 7. Testgerät zur Verfügung gestellt durch Amazfit Deutschland.
Im Test: Amazfit Band 7. Testgerät zur Verfügung gestellt durch Amazfit Deutschland.

Das Amazfit Band 7 ist ein guter Fitness-Tracker, der allerdings einiges an Potential im Alltag liegen lässt. Mit der langen Laufzeit und vielen Funktionen agiert das Amazfit Band 7 auf dem Niveau der Konkurrenz in diesem Preissegment ohne jedoch wirklich mehr zu bieten. Das Wearable dem Hause Amazfit kann zwar im Gegensatz zu einem Huawei Band 7 auf einen Sprachassistenten zurückgreifen, die Integration von Amazons Alexa empfinden wir jedoch als stark verbesserungswürdig. Die lange Bedenkzeit sowie die fehlende Möglichkeit die Sprachsteuerung aus dem Stand-By zu starten, dürfte die meisten Nutzer zur klassischen Bedienung des Fitness-Trackers verleiten. Hier entfällt der Mehrwert im Alltag gegenüber anderen günstigen Wearables. Im Vergleich zu einem Xiaomi Smart Band 7 fehlen uns zudem die Antwortfunktionen beim Eingang einer Benachrichtigung, gerade vor dem Hintergrund einer möglichen Spracheingabe über das verbaute Mikrofon.  

Das Amazfit Band 7 macht vieles richtig, könnte aber besser sein, wenn der Fitness-Tracker sein vollen Potential ausschöpfen würde. 

Medizinische Produkte sind Fitness-Tracker im Generellen nicht – das betont auch Amazfit – allerdings sind die Abweichungen des Amazfit Band 7 bei sportlicher Aktivität deutlich höher als bei einem Huawei Band 7. Diese Genauigkeitsdefizite und auch das dunklere OLED-Panel sollten Interessenten des Fitness-Wearable vor einem Kauf berücksichtigen. Ebenso die sehr magere Always-On-Display-Funktion, bei der wir noch viel Luft nach oben sehen, da uns die angezeigten Informationen zu begrenzt sind. Fairerweise muss hier erwähnt werden, das keines der Konkurrenzprodukte das Always-On-Display besser nutzt.

Preis und Verfügbarkeit

Das Amazfit Band 7 ist in Deutschland für eine unverbindliche Preisempfehlung von 49,99 Euro, unter anderen bei Amazon, erhältlich. 

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

So testet Notebookcheck

Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.

Preisvergleich

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Autor: Marcus Herbrich, 27.03.2023 (Update: 15.08.2024)