Zwischen Xiaomi Mi Smart Band 5 und Band 6: Huamis Fitness-Tracker Amazfit Band 5 im Test
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Details
Gehäuse und Ausstattung – Fitness-Tracker ohne GPS
Das Amazfit Band 5 folgte auf das Mi Smart Band 5 von Xiaomi, kam aber erst einige Monate später nach Deutschland. Die Hardware der beiden Bänder ist weitgehend identisch, mit zwei Unterschieden: Huami, der Hersteller hinter der Marke Amazfit, misst mit seinem Band 5 zusätzlich die Blutsauerstoffsättigung (SpO2) und integriert Amazons Sprachassistenten Alexa.
Keiner der Tracker besitzt GPS, die Sensoren erfassen jeweils nur Gesundheits- und Bewegungsdaten. Alle drei sind bis 5 ATM wasserdicht und lassen sich aus dem Originalband herausnehmen: Für den Tracker von Xiaomi gibt es zahlreiche Bänder von Drittanbietern, die für beide passen.
Das AMOLED der beiden hat eineDiagonale von 1,1 Zoll. Auflösung und Pixeldichte sind identisch, Huami erhöht gegenüber Xiaomi jedoch die Schriftgröße in den Menüs. Beim Mi Smart Band 6 geht Xiaomi auf ein 1,56-Zoll-Display, das die Fläche besser nutzt und nicht mehr nur einen Ausschnitt davon.
Mit einem kräftigen Handgelenk wird man unter Umständen das Band 5 von Amazfit vorziehen, denn es ist 16 mm länger als das von Xiaomi. Die Bandlänge hat Xiaomi nach derzeitigem Stand beim Smart Band 6 nicht verändert.
Huami Amazfit Band 5 und Xiaomi Mi Smart Band 5 im Vergleich: Beide nutzen nur einen Ausschnitt der Fläche für das Display. Huami fertigt das Armband etwas länger als Xiaomi und erhöht die Schriftgröße in den Menüs. Im letzten Bild mit Rückseite und Sensoren der beiden Wearables ist das hintere ist das Band das von Huami.
Einrichtung und Bedienung – Sprachassistent Alexa an Bord
Das Band 5 verbindet sich über die App Zepp mit dem iPhone oder einem Android-Smartphone. Zuvor muss man sich auf dem Server des Herstellers anmelden.
Zu den möglichen Einstellungen zählen Pläne für das Always-on-Display und die Display-Aktivierung per Geste, Vibrationsmuster für unterschiedliche Alarme und Benachrichtigungen sowie die Optionen für die Gesundheitsüberwachung, auf die wir weiter unten näher eingehen.
Über die App richtet man die Anwendungen und Widgets ein, die sich anschließend durch horizontale Gesten oder vertikales Streichen auf dem Band zeigen. Zu den Funktionen des Treckers zählen ein Timer, eine Stoppuhr, Alarme und termingebundene Erinnerungen sowie ein Wetter-Widget mit einer Vorhersage für die kommenden 6 Tage.
Im Test mit einem iPhone 12 Pro funktionierten auch die Steuerungen für den Player und die Kamera des Smartphones über das smarte Wearable. Wenn man das Band ablegt, schützt ein optionales Passwort es vor fremder Benutzung.
Telefonie und Benachrichtigungen
Eine Nachrichtenübersicht gibt es nicht. Wenn man die Benachrichtigungen öffnet, kann man sie nur nacheinander durchblättern und erkennt jeweils am Symbol den Ursprung der Nachricht.
Anstelle von Emojis erscheinen Platzhalter. Ließe Huami sie stattdessen weg, Würde die Nachricht besser lesbar und auch kürzer, was auf dem kleinen Display kein Fehler wäre. Wenn man die Nachricht auf dem Band nicht löscht, verschwindet sie automatisch, sobald man sie auf dem Smartphone gelesen hat.
Sprachassistent
So klein der Trecker auch ist – ein Sprachassistent fehlt nicht. Um ihn nutzen zu können, muss man sein Konto über die App mit seinem Amazon Konto verbinden. Anschließend zeigt sich Alexa mit einem eigenen Widget gesprächsbereit und lauscht den Befehlen, die man über das kleine Mikrofon am unteren Gehäuserand eingibt.
Im Test funktionierte das gut und auch in deutscher Sprache. Zwar meldete Alexa öfter, dass das Netzwerk überlastet sei, hatte den Befehl zu diesem Zeitpunkt aber bereits ausgeführt.
Gesundheit und Fitness – Zweifel am Schlaf-Tracking
Über die Zepp-App kann man sein Konto mit Google Fit respektive Apple Health verbinden sowie mit Strava oder Relive. Für das Tracking hat Huami einen eigenen optischen PPG-Bio-Tracking-Sensor entwickelt und schreibt ihm eine hohe Genauigkeit zu. Die Schritte zählt das Band 5 ebenso zuverlässig wie Xiaomis Mi Smart Band 5 in unserem Test.
Die erfassten Daten synchronisiert die App über den Server des Herstellers präsentiert die Analysen in einem täglichen Dashboard. Auf den Detailseiten kann man weiter zurückgehen und größere Zeiträume betrachten wie hier beispielhaft für die Zahl der Schritte.
Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung
Das Band 5 misst die Herzfrequenz auf Wunsch im Minutentakt rund um die Uhr und gibt eine Warnung aus, wenn der Puls eine zuvor definierte Frequenz überschreitet. Alternative Intervalle für die Messung sind 5,10 und 30 Minuten. Eine untere Pulsgrenze kann man nicht setzen. Auch Xiaomi sieht keine Warnung für einen zu niedrigen Puls vor. Beide schließen aus der Herzfrequenzvariabilität auf Stressauswirkungen. Die Messung der Sauerstoffsättigung erfolgt manuell.
Die Messergebnisse vergleichen wir mit einem zertifizierten Pulsoximeter. Während das Band 5 die Herzfrequenz überwiegend zuverlässig misst, liegt das Ergebnis der Sättigungsanalyse nur selten im Messbereich das Pulsoximeters. Die Abweichungen sind aber gering.
Schlafaufzeichnung
Auch nachts zeichnet der Huami-Tracker die Herzfrequenz auf und überlagert sie im Diagramm des Schlafprotokolls mit den aufgezeichneten Schlafphasen. Hier zeigten sich im Test allerdings Unstimmigkeiten, die Zweifel an der Zuverlässigkeit begründen: Das hier eingebundene Protokoll beispielsweise gibt eine kurze Wachphase, die es in betreffenden Nacht gab, nicht wieder.
Training
Beim Training kann der Nutzer zwischen 11 Sportarten wählen: Outdoor Gehen, Laufen und Radfahren, Beckenschwimmen, Crosstrainer, Rudergerät, Laufband, Spinning, Yoga, Seilspringen und freies Training. Das Angebot deckt sich mit dem des Mi Smart Band 5 von Xiaomi. Beim Band 6 dürfen wir jedoch mehr erwarten: Den bisherigen Angaben zufolge erhöht Xiaomi die Zahl der Sportmodi auf 30.
Beim Gehen, Laufen und Radfahren zeichnet der Fitness-Tracker nur mithilfe des Smartphone GPS eine Route auf. Bei einigen Sportarten machen sich die Tracker ihre Bewegungssensoren zu Nutze und zählen beispielsweise die Sprünge beim Seilspringen und die Züge beim Rudergerät oder Schwimmen. Der Modus Beckenschwimmen sperrt automatisch das Display, das man später nur mit einer präzisen Geste wieder entsperren kann.
Die nachfolgenden Screens zeigen mit Nullwerten für Seilspringen, Rudern und Schwimmen jeweils den Trainingsbildschirm und das Protokoll.
Akkulaufzeit
Huami gibt eine durchschnittliche Laufzeit von 15 Tagen an und damit einen Tag mehr als Xiaomi. Im Test kamen wir nach dem Aktivieren der automatischen Bewegungserkennung, der Stress- und Schlafanalyse sowie einem Intervall von 5 Minuten für die Messung der Herzfrequenz auf knapp 10 Tage.
Für eine volle Akkuladung braucht das Amazfit Band 5 etwas weniger als 1,5 Stunden.
Pro
Contra
Fazit
Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Amazfit Band 5 eine gute Wahl: Es kostet kaum noch mehr als das Mi Smart Band 5 von Xiaomi, bringt aber einen Sprachassistenten mit und misst die Sauerstoffsättigung.
Die bekommt man auch mit dem Mi Smart Band 6. Bei dem gefällt vor allem das größere Display. Es ist allerdings auch fast doppelt so teuer, zumindest vorerst. Sobald der Preis fällt, dürfte es die beiden anderen in den Schatten stellen.
Das Amazfit Band 5 ist aktuell eine gute Wahl. Das wird sich ändern, wenn der Preis für Xiaomis Mi Band 6 fällt.
Ein größeres Display findet man ansonsten auch beim Huawei Band 6 und dem gleichnamigen Fitness-Tracker von Honor. Die Hardware ist der von Amazfit ähnlich. Beiden fehlt GPS, und beide messen die Sauerstoffsättigung; nachts sogar automatisch und das Huawei-Band auch tagsüber. Dessen Trainings-App toppt mit knapp 100 Workout-Modi auch das Band 6 von Xiaomi. Die UVP liegt mit 59 Euro (Amazon) etwas höher, dafür ist die Darstellung um einiges besser, auch beispielsweise für die Anzeige von Messenger-Nachrichten. Das Honor Band 6 kostet regulär 49 Euro und ist bei Amazon derzeit in Verbindung mit einer Rabatt-Aktion etwas günstiger zu bekommen.
Preis und Verfügbarkeit
Den Fitness-Tracker von Huami gibt es in den Farben Oliv, Orange und Schwarz. Preislich kostet das das Amazfit Band 5 mit 28 Euro (Amazon) nur noch knapp über dem Mi Smart Band 5 zu etwa 26 Euro (Amazon). Das neue Band 6 von Xiaomi listen die Händler derzeit noch mit 49,99 Euro (Notebooksbilliger).
Preisvergleich
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