Test Acer TravelMate P645-MG-74508G75tkk Notebook
Die TravelMate-Notebooks von Acer waren bislang unauffällige mobile Begleiter - sowohl was die Optik angeht als auch die Hardware-Komponenten. Es sind Business-Notebooks, die qualitativ und preislich stets mittelmäßig waren. Die letzten TravelMates, die wir testeten, erreichten stets einen Gesamtscore im gewichteten Durchschnitt, wobei nichts wirklich herausstach - weder positiv noch negativ.
Dieses TravelMate-Modell aber ist ein Ultrabook - also klein, leicht, leistungsfähig und dennoch mit hoher Akkulaufzeit. Eben alles andere als ein unspektakulärer 15-Zöller unter vielen. Preislich ist es mit ca. 1.500 Euro auch kein Schnäppchen und kostet daher auch gut doppelt so viel wie andere Vertreter der gleichen Serie. Mit den meisten anderen TravelMates ist das P645-MG daher kaum zu vergleichen. Acer spricht daher Business-Anwender an, denen eine üppige und solide Ausstattung wichtiger ist als ein überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Daher kann sich das Datenblatt des Notebooks durchaus sehen lassen: Der i7-Prozessor von Intel verrät schon eine ordentliche Rechenleistung. 8 GByte RAM sind als Arbeitsspeicher durchaus angemessen. Zudem verfügt das Ultrabook über eine dedizierte Grafikkarte, eine AMD Radeon HD 8750M, was selbst für hochpreisige Business-Notebooks nicht unbedingt üblich ist. Der Fingerabdruck-Scanner ist in solchen Geräten schon häufiger zu finden - daher auch hier im TravelMate. Auch ist das 3G/UMTS-Modul eine sinnvolle Komponente, die einem mobilen Reisebegleiter entspricht.
Wie schon erwähnt hat das Acer TravelMate P645-MG keine Konkurrenz unter den Vorgängern. Vielmehr muss es sich an Premium-Business-Notebooks anderer Hersteller messen lassen können, wie etwa dem aktuellen Spitzengerät unserer Top 10 in dieser Notebook-Klasse, dem Lenovo ThinkPad T440s und dem Platz 2 im Ranking, dem HP Elitebook 850 G1.
Gehäuse
Die Optik des TravelMates entspricht einer schlichten und zugleich edlen Einfachheit, die man von einem Gerät für den Arbeitsalltag auch erwarten würde. Es ist im matten Schwarz gehalten und nur die Hersteller- und Modell-Schriftzüge fallen nur dezent auf. Das unauffällige Design kommt gänzlich ohne Schnörkel aus.
Das gesamte Gehäuse besteht aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (Carbon) sowie Aluminium, was das gesamte Gerät zugleich leicht und robust macht. Es kann daher eine ausgezeichnete Stabilität gegen punktuellen Druck und Verwindungen vorweisen. Damit passt das Gehäuse voll und ganz in das Konzept eines mobilen Begleiters. Auch die Scharniere halten das Display selbst bei Erschütterungen absolut stabil in der Position, wobei der größtmögliche Öffnungswinkel ca. 120 Grad beträgt. Genausowenig ist etwas an der Verarbeitung des Gehäuses auszusetzen. Wir fanden keine lockeren Teile oder unterschiedliche Spaltmaße, was die Hochwertigkeit hier zusätzlich unterstreicht.
Die Ausmaße des TravelMates entsprechen dem eines dünnen 14-Zoll-Ultrabooks - sie unterscheiden sich nur unwesentlich von denen der bereits genannten Konkurrenten von Lenovo und Hewlett Packard. All diese 14-Zöller sind lediglich schlanke 21 Millimeter dünn. Mit nur 1,5 Kilogramm ist das P645-MG aber ca. 200 bis 300 Gramm leichter als die beiden anderen Geräte.
Ausstattung
Ein Blick an die Seiten des Notebooks zeigt eine gute Anschlussausstattung. Rechts sind neben zwei USB-3.0-Buchsen die Stromzufuhr sowie eine Kensington-Buchse zu finden. Links am Gerät befindet sich ein LAN-Port, der mit einer Federklappe verkleinert wird, sowie VGA- und HDMI-Ports, nochmal USB 3.0 und schließlich Klinkenbuchsen für den Audio-Ein- und Ausgang. Vorne befindet sich der obligatorische SDcard-Reader direkt neben den Status-LEDs. An der Unterseite ist außerdem eine Anschlussmöglichkeit für eine Docking-Station, die mit einer Gummiabdeckung geschützt ist.
Kommunikation
Positiv fällt hier zunächst das 3G/UMTS-Modul auf, das dem Ultrabook mobiles Internet mit einer Simkarte beschert. Dieses ist in immer mehr Business-Notebooks zu finden und wird in dieser Preiskategorie schon erwartet. Dennoch würde sich der anspruchsvolle Anwender hier über schnelleres mobiles Internet mit 4G/LTE freuen, das Surfen in nahezu DSL-Qualität erlaubt. Das ist aber noch immer nur per Tethering mit einem entsprechenden Smartphone möglich. Dennoch ist ein UMTS-Modul selbst in der obersten Preisklasse noch immer nicht üblich, wie etwa WLAN mit IEEE-Standards 802.11a/b/g/n und Bluetooth 4.0, das hier das Modul Intel Dual Band Wireless-N 7260 bietet.
Sicherheit
Hier machen sich die Unterschiede zu einem Gerät der Privatanwender-Klasse bemerkbar: Wie mittlerweile alle Business-Notebooks hat auch das TravelMate einen Fingerabdruck-Scanner, der hier unter dem Touchpad zwischen den Maustasten zu finden ist. Ein großer Aufkleber auf der rechten Handballenauflage weist zudem auf NFC hin - ein relativ neuer Funkstandard zur kontaktlosen Datenübertragung. Mit TPM 1.2 (Trustet Platform Module) ist eine eindeutige Identifizierung des Notebooks möglich, was etwa eine Verschlüsselung der Daten erlaubt und ihre Verwendung in fremden Rechnern verhindert.
Softwareseitig schützt Acer Theft Shield vor Diebstahl, indem es einen akustischen Alarm auslöst, sofern das Gerät von einem entsprechend konfiguriertem Smartphone oder WLAN-Netz entfernt wird. Acer ProShield ist ein Tool, womit der Computerzugriff mithilfe Fingerabdruckscanner und TPM geregelt werden kann.
Zubehör
Der Lieferumfang ist wie so oft recht spärlich: Neben dem obligatorischem Netzteil liegt eine Treiber-CD sowie etwas gedrucktes Informationsmaterial bei. Optional aber bietet Acer für das TravelMate P645 eine Docking-Station - das Pro Dock II. Über die bereits erwähnte propietäre Schnittstelle an der Unterseite erweitert das Dock das Ultrabook um vier zusätzliche USB-3.0-Anschlüsse, einen DisplayPort sowie DVI-D. Es wiegt laut Hersteller 750 Gramm und der Straßenpreis beläuft sich auf etwa 180 Euro.
Wartung
Wie üblich ist der Akku des Ultrabooks im Gehäuse fest verbaut und nicht so einfach zu wechseln wie etwa bei einem größeren Gerät der 15-Zoll-Masse. Über eine kleine Klappe aber erhält man Zugang zum Arbeitsspeicher sowie zur 500-GB-Festplatte. Die Klappe ist mit einem Präzisions-Schraubendreher an vier kleinen Schrauben einfach zu lösen. Da Business-Anwender eher nicht selbst am Gerät Hand anlegen, sondern sich hierfür vielmehr professionelle Hilfe suchen, ist die Wartung ohnehin nicht so wichtig, wie etwa bei Gaming- oder Multimedia-Notebooks.
Garantie
Acer bietet auf das TravelMate P645 die Standard-Garantie für Notebooks. Dabei handelt es sich um 2 Jahre Carry In, was bedeutet, dass das Gerät im Garantiefall zum Händler gebracht oder eingeschickt werden muss. Eine Garantieverlängerung auf 3 Jahre kostet beispielsweise 75 Euro.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Tastatur ist im Chiclet-Design gehalten, das heißt: flache Tasten mit abgerundeten Ecken. Nur wenige Notebooks bieten aktuell ein anderes Keyboard-Design. Außerdem kommt das TravelMate mit einer Beleuchtung der Tastenzwischenräume im dezenten Weiß. Dadurch ist auch ein Arbeiten im Dunkeln bequem möglich. Darüber hinaus entspricht die Tastatur der guten Verarbeitungsqualität: Die Tasten verfügen über einen kurzen und knackigen Hub, was ein bequemes und schnelles Tippen mit zehn Fingern ermöglicht.
Der Umfang der Funktionstasten beinhaltet auch Multimedia-Steuerungen, was für ein Business-Notebook nicht unbedingt üblich oder nötig ist. Praktisch sind einige Zusatztasten außerhalb des Tastaturbereichs: Neben der Power-Taste befinden sich zwei blau beleuchtete Tasten - eine zum An- bzw. Ausschalten des integrierten Mikrofons und eine zur Bedienung der Kommunikationsmodule. Eine weitere unbeleuchtete Taste kann mit dem Start eines frei wählbaren Programms belegt werden.
Touchpad
Das Touchpad ist etwas in die Handballenauflage eingelassen und verfügt über eine angenehme Haptik. Die matte Oberfläche erlaubt ein präzises Steuern des Cursors sowie mehrere Multitouch-Gesten. Zudem befinden sich darunter zwei dedizierte Maustasten, die in vielen Notebooks Teil des Touchpads sind. Im Gegensatz zu den Konkurrenten, dem HP EliteBook 850 G1 und dem Lenovo ThinkPad T440s, verfügt das TravelMate P645 über keinen Trackpoint.
Display
Im TravelMate P645 kommt ein mattes IPS-Display vom Hersteller AU Optronics zum Einsatz, das über die Full-HD-Auflösung über 1.920 x 1.080 Pixel verfügt. Eine geringere hätten wir hier bei dieser Preisklasse auch nicht erwartet und wäre ein Minuspunkt gewesen. Die Bildschirmdiagonale über 14 Zoll (35,6 cm) ist ein Größenkompromiss für das kompakte Gerät, was die Vorzüge eines Subnotebooks und den Komfort der Masse der 15-Zöller vereint. Mit diesem Bildschirm ist in dieser Auflösung bequemes Arbeiten durchaus möglich.
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Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 242 cd/m²
Kontrast: 679:1 (Schwarzwert: 0.38 cd/m²)
ΔE Color 3.8 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 4.13 | 0.5-98 Ø5.2
61% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
67.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
94.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
65.8% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.68
Die Qualität des Displays wurde auf den Prüfstand gestellt und wir haben ein gutes Kontrastverhältnis von 679:1 gemessen. Es erlaubt absolut deutliche Farbunterschiede und ein sattes Schwarz bei voller Beleuchtung von nur 0,38 cd/m². Die durchschnittliche Maximalhelligkeit ist mit knapp 250 cd/m² aber bestenfalls nur durchschnittlich. Es handelt sich hier bei weitem noch nicht um einen schlechten Wert, jedoch könnte man in dieser Preisklasse ein helleres Display erwarten.
Die Messung der Farbtreue wurde mit CalMan vorgenommen. Hier weist das Display kleinere Defizite in mehreren Farben auf, die in den leicht erhöhten DeltaE-Werten zum Vorschein kommen. Dennoch sind diese nie höher als 5 - hier sind wir von unkalibrierten Displays schlechtere Ergebnisse gewohnt. Daher kann das nicht wirklich als Minuspunkt gewertet werden.
Die Outdoor-Bilder zeigen, dass sich der Bildschirm durchaus bedingt zum Außeneinsatz eignet. Zumal es sich nicht um ein spiegelndes Display handelt und die Maximalhelligkeit gerade noch hell genug ist. Eine gute Helligkeit fängt bei ca. 300 cd/m² an. Dennoch ist das Bild auch draußen noch gut zu erkennen, sofern man sich nicht in direkter Sonneneinstrahlung befindet.
In der Blickwinkelstabilität haben IPS-Displays eine ihrer Stärken: Die Fotomontage zeigt, dass selbst unter spitzen Winkeln die Farben nicht verfälscht sind und das Bild noch immer erkennbar ist. Der Konkurrent HP EliteBook 850 G1 verfügt nur über ein TN-Display, das technisch bedingt deutlich schlechtere Blickwinkel-Eigenschaften hat.
Leistung
Die internen Hardware-Komponenten sind durchaus eines Business-Ultrabooks der oberen Preisklasse würdig: Mit dem Intel Core i7-4500U ist ein sparsamer und dennoch leistungsfähiger ULV-Prozessor verbaut. Dasselbe kann der dedizierten Grafikkarte, der AMD Radeon HD 8750M, zugeschrieben werden: Sie verfügt über einige Stromspartechniken, bietet aber dennoch ausreichend Grafikleistung. Auch die 8 GByte DDR3-RAM entsprechen dem guten Leistungs-Portfolio und reichen noch immer als Arbeitsspeicher aus.
Wie in dieser Preisklasse erwartet, ist die Windows-Partition auf einer SSD. Der Flash-Speicher über 256 GByte bewerkstelligt ein spürbar flüssigeres Arbeiten auf dem Desktop, da weitaus höhere Lese- und Schreibraten als bei rotierenden Festplatten erreicht werden. Eine ebensolche kommt dennoch im TravelMate zusätzlich zum Einsatz, um 500 GByte an Massenspeicher zu bieten.
Prozessor
Die eben vorgestellte ULV-CPU Intel Core i7-4500U ist ein Prozessor der aktuellen Haswell-Generation und ist daher in der zur Zeit effizientesten 22-Nanometer-Technologie gefertigt. Er verfügt über zwei Kerne und dank Hyperthreading vier Threads. Getaktet ist die CPU mit einem Basistakt von 1.800 MHz und kann laut Datenblatt per Turbo Boost Spitzen bis zu 3.000 MHz erreichen. Im Prozessor integriert ist die Grafikeinheit HD Graphics 4400, die für einfache Office-Arbeiten auf dem Desktop absolut ausreicht.
Die bereits erwähnten Konkurrenten von Lenovo und Hewlett Packard verfügen beide über den minimal höher getakteten Intel Core i7-4600U und kommen daher in den CPU-Benchmarks mit Cinebench auf ebenso minimal höhere Punktzahlen.
System Performance
Auch wenn es sich um einen sparsamen Prozessor handelt, der lediglich zur TDP-Klasse von 15 Watt zählt, ist das Ultrabook dank dedizierter Grafik und schneller SSD insgesamt recht leistungsfähig. Die Rundum-Leistung prüfen wir stets mit mehreren Versionen von PCMark. Der Vergleich des Benchmark-Score von PCMark 7 zeigt, dass das TravelMate mit der Konkurrez hier nahezu gleichauf liegt - und das trotz unterschiedlicher Leistungskomponenten. Die Unterschiede von 3 Prozent sind beinahe vernachlässigbar. Die beiden Konkurrenten haben, wie schon erwähnt, einen etwas besseren Prozessor, dafür aber nur die integrierte und keine dedizierte Grafik, wie unser TravelMate. Für die Gesamt-Performance sind daher diese Details unwesentlich.
PCMark 7 Score | 5159 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 3512 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Trotz des knappen Platzangebots eines Ultrabooks kommt im TravelMate neben einer SSD auch eine Festplatte zum Einsatz. Bei der SSD handelt es sich um eine Toshiba THNSNJ256GMCT - ein Flash-Speicher mit 256 GByte Kapazität im mSATA-Format. Die Festplatte im 2,5-Zoll-Format ist von Seagate und die Modellbezeichnung lautet ST500LT012-9WS142.
Die Toshiba-SSD kommt im ASSD-Benchmark auf recht gute Lese- und Schreibraten. Mit maximal 479,71 MByte/s im Lesen und 442,32 MByte/s im Schreiben kommt sie stets auf bessere Werte als das Modell im HP EliteBook 850 G1.
Die Festplatte mit 500 GByte hat keine Systempartition - sie wird also nur als Datengrab gebraucht, bei dem die Raten nicht so relevant sind. Dennoch kommt die Seagate-Platte auf recht gute Ergebnisse: Mit HDTune hat sie eine durchschnittliche Transferrate von 87,9 MByte/s erreicht, was für eine Festplatte mit 5.400 Umdrehungen pro Minute nicht unbedingt selbstverständlich ist.
Grafikkarte
Die AMD Radeon HD 8750M ist eine Notebook-Grafikkarte der oberen Mittelklasse, die somit den Einsatzbereich des TravelMates erweitert. So ist etwa unter Umständen auch das Spielen möglich, wie wir später feststellen werden. Sie bietet DirectX 11.1 und auch eine automatische Umschaltung zur integrierten Grafik, der Intel HD Graphics 4400.
Wie eingangs schon erwähnt ist es für ein Business-Ultrabook ganz und gar nicht üblich, über eine dedizierte Grafiikkarte zu verfügen. Denn oftmals sind es nur wenig grafikintensive Anwendungen, die im Büroalltag gebraucht werden - hier zählen andere Qualitäten. Daher kommt der Konkurrent von Lenovo lediglich mit der im Prozessor integrierten Grafik aus.
Es ist daher wenig überraschend, dass die Grafik-Benchmarks mit 3DMark beim TravelMate weitaus höhere Ergebnisse erzielen als die des Lenovo ThinkPads. Der Unterschied zu diesem macht gut ein Minus um die Hälfte aus. Das HP EliteBook 840 G1 ist ebenso in einer Version mit der gleichen Grafikkarte erhältlich. Im 3DMark-Benchmark erzielt das weitaus teurere HP-Notebook dennoch kein besseres Ergebnis.
3DMark 11 Performance | 1854 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 39068 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 5610 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1169 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Dedizierte Grafik? Da müsste doch Gaming möglich sein. Jedoch nur bedingt, wie die Frameraten in aktuellen Spielen beweisen. Mit Metro Last Light wurde ein aktueller Story-Shooter getestet. Dessen Benchmark kam lediglich auf kaum spielbare 17 fps (frames per second). Da dieser jedoch eine leistungsintensive Spielszene misst und solche im Verlauf nur selten vorkommen, dürften höhere Durchschnittswerte im Spiel möglich sein, was es in der Praxis daher durchaus spielbar macht.
Bei weniger leistungshungrigen 3D-Spielen sieht das schon anders aus: Total War: Rome II - ein aktueller Strategietitel - läuft auf dem Business-Notebook in mittelmäßigen Grafikeinstellungen anstandslos flüssig. Zwar sollte man die native Full-HD-Auflösung etwas herunterschrauben, das mindert jedoch nicht den Spielspaß.
Begnügt man sich mit Spielen, die schon älter als ein Jahr sind, mausert sich der Business-Bolide fast schon zum Gaming-Ultrabook. Die zahlreichen Messungen im Test des HP EliteBook 850 G1 zeigen, dass mit dieser Grafikkarte viele Titel flüssig laufen - wenn auch nicht unter den besten Grafikeinstellungen. Noch mehr Einblick in die Spieletauglichkeit gibt die Seite der AMD Radeon HD 8750M.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Metro: Last Light (2013) | 17 | 12 | 7 | |
Total War: Rome II (2013) | 41 | 32 | 23 | 7 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Obwohl es sich durchaus um eine leistungsfähige CPU-GPU-Kombination mit aktiver Kühlung mittels Lüfter handelt, ist dieser angenehm zurückhaltend, sodass das TravelMate die meiste Zeit nahezu geräuschlos läuft. Erst wenn grafikintensive Anwendungen oder Spiele laufen, ist der Lüfter hörbar, stört jedoch nicht mit unangenehmem Fiepen oder Ähnlichem. Mit permanenter Volllast, die in der Praxis jedoch nicht vorkommt, dreht der Lüfter mit voller Drehzahl und ist mit über 40 Dezibel unüberhörbar laut.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.2 / 31.3 / 32.1 dB(A) |
HDD |
| 31.4 dB(A) |
Last |
| 35.1 / 41.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das gut funktionierende Kühlkonzept in Kombination mit der energieeffizienten Hardware lässt das Gerät kaum merklich erwärmen. In der Alltagspraxis mit Office-Programmen bleiben die Temperaturen deutlich unter 30 Grad. Selbst wenn längere Zeit ein grafikintensives Spiel läuft, ist subjektiv keine große Erwärmung spürbar. Lediglich ein Stresstest mit voller Auslastung der Leistungskomponenten lässt das Gehäuse stellenweise auf bis zu 50 Grad heiß werden. Da aber Büroanwendungen das Gerät nicht unter permanente Volllast setzen, wird es in der Praxis nicht zu diesem kritischen Bereich kommen.
Den Stresstest führen wir wie immer mit FurMark und prime95 durch. Diese Tools lasten die leistungsrelevante Hardware vollständig aus. Die CPU- und GPU-Sensoren melden aber selbst nach einer Stunde Laufzeit lediglich Temperaturen um die 85 Grad, was absolut üblich und unkritisch ist. Hier prüfen wir auch, ob beim Prozessor ein Throttling einsetzt, also eine Taktbegrezung unterhalb des Basiswertes. Während anfangs noch der Turbo die Kerne mit 3 GHz taktet, lässt die CPU ab einer bestimmten Temperatur lediglich den Basistakt von 1,8 GHz zu. Daher kann getrost Entwarnung gegeben werden - kein Throttling im TravelMate P645.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 50.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 52.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-2.4 °C).
Lautsprecher
Während viele Multimedia-Notebooks mittlerweile über ein 2.1-Soundsystem verfügen, findet im flachen Ultrabook ein Subwoofer keinen Platz. Es sind lediglich zwei Lautsprecher mit Öffnungen an der Unterseite verbaut. Wer gute Soundqualität erwartet, sollte ohnehin eher zu einem Notebook der Multimedia-Klasse greifen. Für den Business-Bereich zählen einfach andere Eigenschaften des Notebooks. Dennoch liefern die hier verbauten Lautsprecher einen befriedigenden Klang, wenn auch nicht sehr druckvoll aufgrund des fehlenden Subwoofers. Zum gelegentlichen Schauen eines Videos aber sind sie ausreichend. Wer hier mehr erwartet, ist mit einem externen Paar Aktivboxen gut bedient.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Wie auch in anderen Geräten mit dedizierter Grafik, die automatisch umschaltet, variiert die Leistungsaufnahme des TravelMates stark. Sowohl das Minimum von ca. 6 Watt als auch das Maximum mit 56 Watt werden vom HP EliteBook 840 G1 unter- bzw. überboten. Ein Indiz dafür, dass dieses geringfügig effizienter läuft. Die Konkurrenten mit lediglich integrierter Grafikeinheit haben kein kleineres Minimum als das EliteBook. Daraus kann man schließen, dass Notebooks mit dedizierter Grafik im niedrigen Leistungsbereich nicht weniger effizient sind.
Aus / Standby | 0 / 0.2 Watt |
Idle | 5.9 / 9.2 / 10.4 Watt |
Last |
41.1 / 56.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Niedrige Leistungsaufnahme mit effizienter Hardware sollte sich in der Akkulaufzeit wiederspiegeln. Hiermit kann auch das TravelMate punkten, auch wenn es die Konkurrenz in diesem Punkt nicht überflügelt. In drei standardisierten Szenarien messen wir mit dem Tool Battery Eater die Akkulaufzeit.
Im Readers Test haben wir alle Kommunikationsmodule ausgeschaltet und die Display-Helligkeit auf niedrigster Stufe. Das Tool lässt einen Text durchlaufen und liefert so einen Wert für die maximale Laufzeit, die hier gute 10 Stunden und 15 Minuten betrug. Der WLAN-Test ist wohl für die Praxis am wichtigsten: WLAN aktiviert, mittlere Helligkeit und im Browser läuft ein Skript, das im Wechsel verschiedene Webseiten aufruft. Das TravelMate lief so fast 6 Stunden und 46 Minuten ohne Stromanschluss. Der Classic Test setzt das Gerät unter Volllast und liefert den Wert der Mindestlaufzeit. Nach nur 2 Stunden war der Akku leer.
Im Vergleich mit den Konkurrenten, die ebenso alle Ultrabooks sind und daher minimum 9 Stunden laufen müssen, unterscheidet sich das TravelMate kaum. Das Lenovo ThinkPad T440s etwa hat eine um ca. 1 Stunde längere Minimallaufzeit, jedoch im wichtigeren WLAN-Test läuft es eine dreiviertel Stunde weniger. Die Unterschiede zum HP EliteBook 850 G1 sind noch geringer, sodass es in etwa gleich gut ist. Auch andere Konkurrenzgeräte bieten hier keine erwähnenswerten Ausreißer. Daher ist die Akkulaufzeit des TravelMates im guten Durchschnitt der Premium-Office-Notebooks.
Fazit
Mit dem TravelMate P645 brachte Acer ein recht gutes Business-Notebook auf den Markt, das zu den anderen hochpreisigen Geräten der Konkurrenz erstmals aufschließt. Alles in allem ist dies Acer auch gelungen, denn unser Test zeigte kaum erwähnenswerte Schwächen - im Gegenteil: Es erfüllt alle Erwartungen, die man in dieser Preisklasse von einem leistungsfähigen und zugleich mobilen Notebook für den Arbeitsalltag hat.
Mit dem Intel Core i7-4500U verfügt das TravelMate über einen ULV-Prozessor der oberen Mittelklasse. Eine dedizierte Grafikkarte, die AMD Radeon HD 8750M, ist zudem nicht selbstverständlich für Notebooks der Business-Klasse - wenn auch nicht immer vonnöten. Dennoch ist sie eine sinnvolle Leistungsergänzung. Außerdem reichen die verbauten 8 GByte Arbeitsspeicher für aktuelle Anwendungen absolut aus. Auch die SSD und die Festplatte haben mit guten Datenraten gefallen.
Dennoch muss bei einem Preis von ca. 1.500 Euro nicht nur die Leistung stimmen. Definitiv ein Pluspunkt ist das solide und sauber verarbeitete Gehäuse aus leichtem und gleichzeitig stabilem Carbon-Kunststoff und Aluminium. Auch ein 3G/UMTS-Modul ist leider noch nicht selbstverständlich und hier ein sinnvolles, nützliches Feature. Aber auch andere Merkmale, wie etwa NFC und TPM 1.2 passen in das Konzept eines mobilen Begleiters für den Berufsalltag.
Bei so viel Lob klingt die Suche nach Schwächen fast schon wie Nörgelei auf hohem Niveau. Auf diesem befinden wir uns aber bei diesem Preis. Daher freuen wir uns einerseits über ein IPS-Display mit Full-HD-Auflösung, finden aber die Helligkeitswerte bestenfalls durchschnittlich. Diese könnten etwas besser sein, zumal alle anderen Komponenten das Gerät absolut außentauglich machen.
In der nächsten Aktualisierung der Top 10 Premium Office/Business Notebooks wird das Acer TravelMate mit Sicherheit einen der oberen Plätze belegen. Doch die Konkurrenz schläft nicht und wird auch hier noch interessante Business-Boliden auf den Markt bringen. Wir sind gespannt.