Test Acer ConceptD 5 CN515-51 Laptop: Kaby-Lake-G-Leichtbau stolpert über Sparmaßnahmen
Acer wurde einst mit einer Billig-Strategie zweitgrößter PC-Hersteller. Das ist nun schon rund 10 Jahre her. Vom Höchststand mit 13,9 % Marktanteil im Jahr 2010 ging es stetig bergab, 2019 trugen noch etwa 6 % aller verkaufen PCs das Acer-Logo. Von der Strategie "Quantität statt Qualität" hat man sich schon lange wieder verabschiedet. Stattdessen macht Acer sich daran, den profitablen Markt für Workstation- und Multimedia-Laptops mit seiner neuen Marke "ConceptD" zu erobern.
Das Acer ConceptD 5 CN515-51, das wir heute testen, fällt definitiv mehr in die Multimedia- als in die Workstation-Kategorie. Es enthält keine dedizierte Grafikkarte. Stattdessen setzt Acer auf den Intel Core i7-8705G, der die AMD Radeon RX Vega M GL enthält. Dazu gibt es 16 GB RAM, eine 512-GB-SSD sowie ein 15,6 Zoll großes 4K-UHD-Display. In dieser Ausstattung kostet das Acer ConceptD CN515-51 etwa 1.600 Euro.
Als Konkurrenten für unseren Vergleich wählen wir das aktuelle Dell XPS 15 7590, das Apple Macbook Pro 16 sowie das Lenovo ThinkPad X1 Extreme Gen 2. Diese drei 15,6-Zoll-Laptops zählen zu den besten Geräten dieser Klasse und können daher als Maßstab gelten.
Bew. | Datum | Modell | Gewicht | Dicke | Größe | Auflösung | Preis ab |
---|---|---|---|---|---|---|---|
82.7 % v7 (old) | 02 / 2020 | Acer ConceptD 5 CN515-51-73Z7 i7-8705G, Vega M GL / 870 | 1.5 kg | 17 mm | 15.60" | 3840x2160 | |
87.8 % v7 (old) | 08 / 2019 | Dell XPS 15 7590 9980HK GTX 1650 i9-9980HK, GeForce GTX 1650 Mobile | 2 kg | 17 mm | 15.60" | 3840x2160 | |
89.7 % v7 (old) | 12 / 2019 | Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M i9-9880H, Radeon Pro 5500M | 2 kg | 16.2 mm | 16.00" | 3072x1920 | |
87.1 % v7 (old) | 02 / 2020 | Lenovo ThinkPad X1 Extreme 2019 20QV000WGE i7-9750H, GeForce GTX 1650 Mobile | 1.7 kg | 18.7 mm | 15.60" | 3840x2160 |
Leichtes Gehäuse: Acer Laptop priorisiert niedriges Gewicht
Das ConceptD CN515-51 sieht anders aus als viele andere Multimedia-Laptops. Die Farbgebung ist ungewöhnlich, denn der Acer-Laptop ist komplett weiß. Damit sticht er aus der Masse der silbergrauen und schwarzen Laptops sicher ein wenig heraus. Ob einem die Farbgebung gefällt, das bleibt eine Geschmacksfrage.
Bei der Konstruktion geht Acer mit dem ConceptD-Notebook ebenfalls eigene Wege. Aluminium-Oberflächen sucht man hier vergebens, stattdessen besteht der Acer-Laptop teilweise aus weißem Kunststoff, teilweise aus Magnesium (Magnesium-Aluminium sowie Magnesium-Lithium). Der Kunststoff, der eine glatte Oberfläche hat, kommt beim Displaycover, -rahmen sowie der Bodenplatte zum Einsatz. Die Handballenauflage besteht dagegen aus weißlackiertem Magnesium, das sich von der Anmutung kaum von Kunststoff unterscheidet.
Qualitativ ist diese Lösung nur teilweise gut: Zwar gibt es an der Verarbeitung nichts auszusetzen, doch die Stabilität des Displaycovers ist nicht gut. Es ist extrem einfach zu verwinden und Druck auf den Rücken des Covers wird direkt an das LCD-Panel weitergegeben. Für einen Laptop dieser Preisklasse ist das nicht wirklich angemessen. Immerhin gibt die Handballenauflage aus Magnesium in keinem Bereich nach.
Die Scharniere sind leichtgängig genug, um das Aufklappen des Displaydeckels mit einer Hand zu erlauben. Zudem ermöglichen sie ein Aufklappen des Bildschirms auf 180 Grad. Leider sind die Scharniere aber so leichtgängig, dass sie ein Nachwippen des Bildschirms in ruckeligen Umgebungen (z.B. im Zug) nicht verhindern.
Die Leichtbauweise zahlt sich beim Gewicht aus, denn der Acer-ConceptD-Laptop ist ganz klar leichter als die Konkurrenz. Nur das teurere ThinkPad X1 Extreme, das teilweise auf Carbon als Werkstoff setzt, kommt dem ConceptD beim Gewicht nahe. Aber auch zu diesem sind es immer noch 200 Gramm Unterschied. Von der Größe her hat das Acer Notebook dagegen keinen Vorteil. Das Dell XPS 15 7590 ist in der Hinsicht der Klassenprimus.
Ausstattung: Thunderbolt 3 fehlt beim Acer ConceptD
Anders als beispielsweise Apple beim Macbook Pro 16 bietet Acer beim ConceptD CN515-51 weiterhin klassische Anschlüsse wie USB Typ A oder HDMI an. Zudem gibt es einen dedizierten, proprietären Ladeanschluss. Enttäuschend ist der USB-C-Port: Zwar kann man ihn zum Laden des Acer-Laptops nutzen, doch Thunderbolt 3 hat er nicht. Dieses Feature sollte bei einem so teuren Laptop nicht fehlen.
SDCardreader
Der SD-Kartenleser zeigte sich in unseren Benchmarks mit der Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II Referenz-Speicherkarte als extrem langsames Modell, wie man es normalerweise in einem Billiglaptop finden würde. Unter Betracht der Zielgruppe dieses Laptops ist es ein Fall von "an der falschen Stelle gespart". Für Fotografen ist dieser Kartenleser viel zu langsam; die Modelle von ThinkPad X1 Extreme und XPS 15 sind um ein Vielfaches schneller.
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Dell XPS 15 7590 9980HK GTX 1650 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Lenovo ThinkPad X1 Extreme 2019 20QV000WGE (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Durchschnitt der Klasse Multimedia (18.4 - 201, n=60, der letzten 2 Jahre) | |
Acer ConceptD 5 CN515-51-73Z7 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
Lenovo ThinkPad X1 Extreme 2019 20QV000WGE (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Dell XPS 15 7590 9980HK GTX 1650 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Durchschnitt der Klasse Multimedia (25.8 - 266, n=59, der letzten 2 Jahre) | |
Acer ConceptD 5 CN515-51-73Z7 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) |
Kommunikation
Die gewählte Wi-Fi-Karte ist etwas überraschend, denn Acer setzt auf das nun schon mehrere Jahre alte Intel Wireless-AC 7265 Wi-Fi-Modul. Auf den neuen Wi-Fi-6- bzw. Wi-Fi-AX-Standard muss man beim Kauf dieses Modells also verzichten. Wir testen mit dem WiFi 6 Tri-Band-Router Netgear Nighthawk AX12.
Leistungsmäßig kann das in die Jahre gekommene 2x2-Modul nicht mehr mithalten. Besonders die Empfangsleistung war in unseren Benchmarks schwach. Zudem wird nur Bluetooth 4.2 unterstützt.
Zubehör
Abgesehen vom 90-Watt-Netzteil liegt kein weiteres Zubehör bei.
Wartung
Elf Torx-Schrauben muss man entfernen und zahlreiche Clips lösen, bevor man das Basecover des Acer-ConceptD-Laptops entfernen kann. Unter der Abdeckung gibt es einiges zu tun, denn der Akku ist austauschbar und das Kühlsystem kann man reinigen. Aufrüsten lässt sich der RAM dagegen leider nicht, denn er ist verlötet. Immerhin kann man die vorhandene SSD aufrüsten. Zudem gibt es noch einen weiteren, freien M.2-2280-Slot, sodass man die Kapazität sehr einfach steigern kann. Das Wi-Fi-Modul ist ebenfalls nicht verlötet – es ist somit vorstellbar, dass man eine Wi-Fi-AX-Karte nachrüstet.
Garantie
Das Acer ConceptD verfügt über eine zweijährige Bring-In-Garantie. Im Schadensfall muss man seinen Laptop also einschicken.
Eingabegeräte: Acer-Notebook mit passablen Eingabegeräten
Tastatur
Genau wie der Rest des Acer ConceptD CN515-51 sind auch die Chiclet-Tasten komplett weiß, mit schwarzer Beschriftung. Sie verfügen über eine Hintergrundbeleuchtung, die in diesem Fall orange ist. Auch das ist eine eher ungewöhnliche Farbwahl.
Qualitativ kann man an der Tastatur nicht viel aussetzen. Die Tasten haben ausreichend Hub und auch genug Widerstand, dafür ist der Druckpunkt etwas zu weich. In keinem Bereich gibt das Tastenfeld nach. Das Layout der Tasten ist ebenfalls in Ordnung, auch wenn die vertikalen Pfeiltasten etwas klein sind. Einen Nummernblock gibt es nicht.
Touchpad
Das 10,6 x 7,8 cm große Touchpad hat eine glatte Oberfläche, die eine ideale Gleitfähigkeit bietet. Dank Windows-Precision-Treiber ist die Software-Umsetzung des Touchpads fast perfekt. Nur beim Scrollen mit zwei Fingern gab es manchmal leichte Problem, da es teilweise als Zoom erkannt wurde.
Weil keine dedizierten Tasten vorhanden sind, lässt sich das Touchpad im unteren Bereich runterdrücken - es ist also ein sogenanntes Clickpad. Die integrierte Tastenmechanik hat einen knackigen Druckpunkt, ist dafür aber auch vergleichsweise laut.
4K-UHD-Display: Starke Farbraumabdeckung trifft beim Acer Laptop auf enttäuschende Helligkeit
Als Herzstück des Acer ConceptD CN515-51 ist das 4K-Ultra-HD-Display (3.840 x 2.160) mit einer Diagonale von 15,6 Zoll gedacht. Es hat eine matte Oberfläche, basiert auf IPS-Technologie und soll laut Acer einen Helligkeitswert von 400 cd/m² erreichen.
Leider können wir diese Angabe mit unseren Messungen nicht bestätigen. Durchschnittlich ist der Bildschirm nur maximal 328 cd/m² hell, deutlich weniger als von Acer angegeben. Die Panels der Konkurrenten sind alle mit über 400 cd/m² deutlich heller.
Eine weitere Schwäche dieses LCD-Bildschirms: Backlight-Bleeding. Dieses kann insbesondere in dunkleren Desktop-Umgebungen stören. Abgesehen davon muss man auch noch die langsamen Reaktionszeiten kritisieren.
|
Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 347 cd/m²
Kontrast: 1321:1 (Schwarzwert: 0.265 cd/m²)
ΔE Color 5.08 | 0.5-29.43 Ø4.91, calibrated: 4.38
ΔE Greyscale 3.62 | 0.5-98 Ø5.2
100% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
88% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
99.2% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
100% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
86.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.27
Acer ConceptD 5 CN515-51-73Z7 B156ZAN03.1, LTPS IPS LED, 3840x2160, 15.6" | Dell XPS 15 7590 9980HK GTX 1650 Samsung 156WR04, SDCA029, OLED, 3840x2160, 15.6" | Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M APPA044, IPS, 3072x1920, 16" | Lenovo ThinkPad X1 Extreme 2019 20QV000WGE NE156QUM-N66, IPS, 3840x2160, 15.6" | |
---|---|---|---|---|
Display | -2% | -3% | ||
Display P3 Coverage | 86.1 | 88.1 2% | 82 -5% | |
sRGB Coverage | 100 | 99.6 0% | 99.1 -1% | |
AdobeRGB 1998 Coverage | 99.2 | 91.8 -7% | 96.9 -2% | |
Response Times | 95% | 15% | 25% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 63 ? | 2.3 ? 96% | 52.4 ? 17% | 46.4 ? 26% |
Response Time Black / White * | 40 ? | 2.4 ? 94% | 34.9 ? 13% | 30.4 ? 24% |
PWM Frequency | 59.5 ? | 131700 | ||
Bildschirm | 5% | 28% | 2% | |
Helligkeit Bildmitte | 350 | 421.2 20% | 519 48% | 464 33% |
Brightness | 329 | 417 27% | 477 45% | 448 36% |
Brightness Distribution | 86 | 94 9% | 86 0% | 90 5% |
Schwarzwert * | 0.265 | 0.39 -47% | 0.36 -36% | |
Kontrast | 1321 | 1331 1% | 1289 -2% | |
Delta E Colorchecker * | 5.08 | 6.06 -19% | 2.28 55% | 4.2 17% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 10.25 | 11.89 -16% | 6.54 36% | 11.4 -11% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 4.38 | 0.86 80% | 0.8 82% | |
Delta E Graustufen * | 3.62 | 2.8 23% | 0.9 75% | 7.2 -99% |
Gamma | 2.27 97% | 2.15 102% | 2145 0% | 2.17 101% |
CCT | 6389 102% | 6235 104% | 6572 99% | 6345 102% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 88 | 81 -8% | 78 -11% | 85.2 -3% |
Color Space (Percent of sRGB) | 100 | 99.6 0% | 99 -1% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 33% /
17% | 22% /
26% | 8% /
4% |
* ... kleinere Werte sind besser
Schon ab Werk gibt es kaum Abweichungen bei der Farbgenauigkeit. Der Kontrast von 1321:1, bedingt durch den niedrigen Schwarzwert von 0,265 cd/m², kann sich ebenfalls sehen lassen. Die Farbqualität ist subjektiv exzellent. Das hat sicherlich auch mit der extrem hohen Farbabdeckung zu tun: Der sRGB-Farbraum wird zu 100 % abgedeckt, AdobeRGB zu 88 %. Dieses Wide-Gamut-Panel eignet sich damit hervorragend für Bildbearbeitung.
Im Außenbereich kann man das Acer ConcepD CN515-51 durchaus nutzen, dank der matten Oberfläche und der annehmbaren Helligkeit. Für direkte Sonneneinstrahlung ist das Panel aber nicht hell genug.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
40 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 24 ms steigend | |
↘ 16 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 97 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
63 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 32 ms steigend | |
↘ 31 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 97 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8715 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Bei der Blickwinkelstabilität zeigt das IPS-Display keine Schwäche.
Leistung: Acer-Laptop nicht ganz auf Workstation-Niveau
Acer macht den Kunden die Entscheidung leicht, denn das Acer ConceptD 5 CN515-51 gibt es in Deutschland nur in einer Ausstattungsvariante, die wir auch testen. Daher enthält es in jedem Fall den Intel Core i7-8705G, die AMD Radeon Vega M GL sowie eine 512-GB-SSD und 16 GB DDR4-2400-RAM. Dieser ist verlötet und somit nicht aufrüstbar. Das ist ein klarer Negativpunkt für ein Gerät dieser Klasse.
Prozessor
Der Intel Core i7-8705G ist ein Quad-Core-Prozessor mit einer TDP von 65 Watt auf Basis der Kaby-Lake-G-Serie. Die vier Kerne haben einen Grundtakt von 3,1 GHz und einen Turbo-Takt von 4,1 GHz. Vergleiche mit anderen Prozessoren ermöglicht unsere CPU-Vergleichsliste.
Der Prozessor verbraucht alleine maximal 42 Watt im Cinebench-Multicore-Test. Nach einer Weile stabilisiert sich der Verbrauch in der Cinebench-Schleife bei 32 Watt, Throttling liegt nicht vor. Mit der Konkurrenz mithalten kann das Acer ConceptD 5 CN515-51 trotzdem nicht. Der Sechskerner des Lenovo ThinkPad X1 Extreme 2019 ist etwa 21 % schneller. Die Achtkerner im Dell XPS 15 7590 und im Apple Macbook Pro 16 sind gar 61 bis 77 % schneller.
Im Akkubetrieb steht nur etwa die Hälfte der CPU-Leistung zur Verfügung.
System Performance
An der Systemleistung gibt es nichts auszusetzen, auch wenn das Acer ConceptD 5 CN515-51 in den PCMark-Benchmarks teilweise hinter der Konkurrenz liegt.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3551 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4031 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4359 Punkte | |
PCMark 10 Score | 4583 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die einzelne M.2-2280-SSD hat eine Kapazität von 512 GB und stammt von Western Digital. Ihre Geschwindigkeit in unseren Benchmarks kann sich durchaus sehen lassen. Die PCIe-NVMe-SSD muss nur vor der noch schnelleren Samsung PM981 die Waffen strecken.
Acer ConceptD 5 CN515-51-73Z7 WDC PC SN720 SDAPNTW-512G | Dell XPS 15 7590 9980HK GTX 1650 Toshiba XG6 KXG60ZNV1T02 | Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M Apple SSD AP1024 7171 | Lenovo ThinkPad X1 Extreme 2019 20QV000WGE Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ | Durchschnittliche WDC PC SN720 SDAPNTW-512G | |
---|---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 5.2 / 6 | 1% | -7% | 11% | -8% | |
Write 4K | 120.6 | 104.3 -14% | 55.5 -54% | 148.1 23% | 110 ? -9% |
Read 4K | 41.43 | 45.23 9% | 16.21 -61% | 47.31 14% | 36.9 ? -11% |
Write Seq | 2402 | 1729 -28% | 1959 -18% | 1414 -41% | 1976 ? -18% |
Read Seq | 1997 | 1861 -7% | 1763 -12% | 1320 -34% | 1710 ? -14% |
Write 4K Q32T1 | 335.2 | 509 52% | 398.5 19% | 493.6 47% | 339 ? 1% |
Read 4K Q32T1 | 381.7 | 388.5 2% | 648 70% | 594 56% | 417 ? 9% |
Write Seq Q32T1 | 2553 | 2813 10% | 2727 7% | 2970 16% | 2218 ? -13% |
Read Seq Q32T1 | 3356 | 2906 -13% | 3242 -3% | 3472 3% | 2940 ? -12% |
Grafikkarte
Als Grafikchip dient die integrierte AMD Radeon RX Vega M GL. Dass die Grafikkarte einer Intel-CPU von AMD stammt, ist die Besonderheit von Kaby-Lake-G. Der Grafikchip verfügt über 1280 Pipelines, die maximale Taktrate beträgt 1011 MHz. Verglichen mit einem integrierten Grafikchip von Intel ist die Vega-GPU wesentlich schneller, an aktuelle Nvidia-GeForce-Chips kommt sie nicht ganz ran. Der Unterschied ist aber nicht riesig.
Ähnlich wie beim Prozessor gibt es auch bei der GPU eine Leistungslimitierung. Statt fast 10.000 Punkte erzielte der Acer-Laptop nur 5253 Punkte.
3DMark 11 Performance | 9104 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 15911 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 5879 Punkte | |
3DMark Time Spy Score | 2121 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Gaming ist mit der Radeon RX Vega M GL durchaus darstellbar. Auch aktuelle Spiele sollten in Full HD bei mittleren bis hohen Einstellungen flüssig laufen. Von Gaming in 4K muss man, trotz des vorhandenen Bildschirms, allerdings absehen. Dafür ist nochmal wesentlich mehr GPU-Power notwendig.
min. | mittel | hoch | max. | 4K | |
---|---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 216.3 | 165.3 | 148 | 59.8 | |
The Witcher 3 (2015) | 116.6 | 75.9 | 41.3 | 24.3 | 14.4 |
F1 2019 (2019) | 105 | 65 | 56 | 38 | 16 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Das Acer ConceptD 5 CN515-51 enthält gleich zwei Lüfter. Diese sind im Idle komplett ausgeschaltet. Unter Last laufen sie und sind dabei teilweise kaum hörbar (32,6 dB(a)), teilweise aber auch sehr laut mit maximal 40,2 dB(a). Das ist nicht dramatisch, schließlich tritt diese Lärmbelastung nur bei Voll-Last auf. Nervig ist dagegen, dass es Spulenfiepen gibt, das man auch eindeutig hört.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.3 / 30.3 / 30.3 dB(A) |
Last |
| 32.6 / 40.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 30.3 dB(A) |
Temperatur
Die Hitzeentwicklung konzentriert sich beim Acer-Laptop auf die linke Seite. Maximal messen wir 45,4 °C, was für einen vergleichsweise leistungsstarken und dünnen Laptop in Ordnung geht.
Im Stresstest mit Prime95 und Furmark reduziert sich die CPU-Taktrate auf 800 bis 1.000 MHz, womit der Prozessor nur noch etwa 8 Watt verbraucht. Die GPU kann ihre maximale Taktrate gleichzeitig aufrechterhalten. Die CPU-Temperatur beträgt maximal 74 °C im Stresstest. Das TDP-Throttling sollte im Alltag keine Rolle spielen. Der 3DMark-Test, den wir direkt im Anschluss an den Stresstest durchgeführt haben, brachte ein normales Ergebnis zustande.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-0.9 °C).
Lautsprecher
Qualitativ liefern die Lautsprecher eine mittelmäßige Leistung ab. Die Boxen sind auch vergleichsweise leise, besonders im Vergleich zu denen des Dell XPS 15 7590. Stattdessen sollte man lieber den Kombo-Audio-Ausgang nutzen, der Sound mit guter Qualität ausgibt.
Acer ConceptD 5 CN515-51-73Z7 Audio Analyse
(-) | Nicht sonderlich laut spielende Lautsprecher (67.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 21.2% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.1% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.8% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (10% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.3% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (10.1% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (26.3% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 92% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 2% vergleichbar, 7% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 5%, durchschnittlich ist 18%, das schlechteste Gerät hat 45%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 79% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 17% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Dell XPS 15 7590 9980HK GTX 1650 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (88.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.9% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (14.4% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.8% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.8% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 1.9% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.3% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 48% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 44% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 5%, durchschnittlich ist 18%, das schlechteste Gerät hat 45%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 33% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 60% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Energieverwaltung: Acer Notebook mit kleinem Akku
Energieaufnahme
Energieverschwendung – so könnte man das Management des Stromverbrauchs beim Acer ConceptD 5 CN515-51 zusammenfassen. Der minimale (!) Stromverbrauch beträgt 12 Watt, was weit mehr ist als bei der Konkurrenz.
Für den maximalen Verbrauch von 87 Watt ist das 90-Watt-Netzteil ausreichend groß ausgelegt.
Aus / Standby | 0.28 / 0.45 Watt |
Idle | 12 / 17.8 / 19.7 Watt |
Last |
59 / 87 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Acer ConceptD 5 CN515-51-73Z7 i7-8705G, Vega M GL / 870, WDC PC SN720 SDAPNTW-512G, LTPS IPS LED, 3840x2160, 15.6" | Dell XPS 15 7590 9980HK GTX 1650 i9-9980HK, GeForce GTX 1650 Mobile, Toshiba XG6 KXG60ZNV1T02, OLED, 3840x2160, 15.6" | Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M i9-9880H, Radeon Pro 5500M, Apple SSD AP1024 7171, IPS, 3072x1920, 16" | Lenovo ThinkPad X1 Extreme 2019 20QV000WGE i7-9750H, GeForce GTX 1650 Mobile, Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ, IPS, 3840x2160, 15.6" | Durchschnittliche AMD Radeon RX Vega M GL / 870 | Durchschnitt der Klasse Multimedia | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -9% | 8% | -11% | 2% | 12% | |
Idle min * | 12 | 6.2 48% | 3.7 69% | 8.5 29% | 9.97 ? 17% | 6.54 ? 45% |
Idle avg * | 17.8 | 9.6 46% | 12.1 32% | 14.7 17% | 15.8 ? 11% | 11.3 ? 37% |
Idle max * | 19.7 | 21.2 -8% | 17 14% | 19.4 2% | 17.4 ? 12% | 13.3 ? 32% |
Last avg * | 59 | 104.3 -77% | 91.5 -55% | 89.6 -52% | 72.5 ? -23% | 70.7 ? -20% |
Last max * | 87 | 135.3 -56% | 102.3 -18% | 129.8 -49% | 93.8 ? -8% | 116.1 ? -33% |
Witcher 3 ultra * | 91.7 | 103 | 96.1 |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Mit großem Abstand ist der Akku des Acer ConceptD 5 CN515-51 der kleinste im Vergleichsfeld der 15,6-Zoll-Laptops. Nur 48 Wattstunden an Akkukapazität stehen hier zur Verfügung. Besonders für einen Laptop mit 4K-UHD-Bildschirm ist das sehr wenig. Das Resultat dieser geringen Akkukapazität: Eine schwache Akkulaufzeit von nur 4,5 Stunden. Das Lenovo ThinkPad X1 Extreme 2019 schneidet zwar trotz größerem Akku ähnlich schlecht ab, die Konkurrenten von Dell und Apple sind aber eindeutig ausdauernder.
Acer ConceptD 5 CN515-51-73Z7 i7-8705G, Vega M GL / 870, 48 Wh | Dell XPS 15 7590 9980HK GTX 1650 i9-9980HK, GeForce GTX 1650 Mobile, 97 Wh | Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M i9-9880H, Radeon Pro 5500M, 99.8 Wh | Lenovo ThinkPad X1 Extreme 2019 20QV000WGE i7-9750H, GeForce GTX 1650 Mobile, 80 Wh | Durchschnitt der Klasse Multimedia | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 100% | 56% | -14% | 101% | |
Idle | 462 | 910 97% | 1168 ? 153% | ||
H.264 | 416 | 580 39% | 284 -32% | 847 ? 104% | |
WLAN | 275 | 467 70% | 718 161% | 285 4% | 640 ? 133% |
Last | 85 | 199 134% | 58 -32% | 72 -15% | 97.1 ? 14% |
Witcher 3 ultra | 54 | 76.3 ? |
Pro
Contra
Fazit
Acer hat mit dem ConceptD 5 CN515-51 einen ungewöhnlichen Multimedia-Laptop geschaffen.
Er sieht anders aus als viele andere Modelle dieser Klasse und setzt mit dem Gehäusematerial den Fokus auf ein möglichst geringes Gewicht. Das ist positiv, doch der sehr wabbelige Display-Deckel scheint ein negativer Nebeneffekt dieses Designs zu sein. Bei den Anschlüssen verzichtet Acer unverständlicherweise auf Thunderbolt 3. Zudem verbaut man einen extrem langsamen SD-Kartenleser, der bei einem Multimedia-Laptop im Preisbereich von über 1.000 Euro schlicht fehl am Platz ist. Gleiches gilt für das veraltete Wi-Fi-Modul, das zudem nicht den neuesten Bluetooth-Standard unterstützt. Sowohl lobenswürdig als auch mit Kritik zu bedenken ist die Aufrüstbarkeit: Während der Arbeitsspeicher fest verlötet ist, kann man die Massenspeicherkapazität dank eines freien M.2-Slots sehr einfach erhöhen.
Das Display des Acer Notebooks überzeugt zwar einerseits mit einer hohen Farbraumabdeckung, die Helligkeit und das relativ starke Backlight-Bleeding enttäuschen uns aber. In Sachen Leistung liefert das ConceptD etwa das, was wir von Kaby-Lake-G erwarten – eine solide Performance für einen Multimedia-Laptop, doch viele andere Laptop-Modelle mit aktuelleren Intel-CPUs und dedizierten GPUs liefern eine höhere Leistung ab. Wenn dabei im Umkehrschluss bessere Akkulaufzeiten rausspringen würden, hätte man trotzdem etwas gewonnen. Dem ist aber leider nicht so, weil der Akku eine geringe Kapazität hat. Zudem müssen wir das Spulenfiepen, die Leistungslimitierung im Akkubetrieb sowie die für einen Mutlmedia-Laptop unterdurchschnittlichen Lautsprecher bemängeln.
Nicht kompromisslos: An entscheidenden Stellen hat Acer beim ConceptD 5 CN515-51 gespart. Mit der teureren Konkurrenz kann es nicht mithalten.
Uns ist unklar, an wen Acer das ConceptD 5 CN515-51 verkaufen will. Das hervorstechende positive Merkmal ist das geringe Gewicht, danach kommt der farbstarke Bildschirm. Damit scheint es für Fotografen prädestiniert zu sein, doch für diese Zielgruppe dürfte der extrem langsame SD-Kartenleser ein No-Go sein. Zudem stört die geringe Akkulaufzeit bei der Nutzung "on the go". Zwar kann man mit dem ConceptD durchaus PC-Games spielen, doch wirklich dafür gemacht ist es nicht.
Acer ConceptD 5 CN515-51-73Z7
- 17.02.2020 v7 (old)
Benjamin Herzig