Test ADATA SP900 - 256 GB SSD
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Details
ADATA ist einer der größten Hersteller von DRAM und bietet auch immer mehr SSDs an. Mittlerweile gibt es jede Menge verschiedene Modelle, der gemeinsame Nenner ist aber der SandForce Controller.
Wie wir bereits erwähnt haben, wird der SandForce SF-2281-Controller der Premier Pro SP900 in unzähligen SSDs von verschiedenen Herstellern verwendet, auch von Intel. Es handelt sich daher um eine bekannte und ausreichend getestete Komponente; die Leistung ist auf einem guten Niveau und es gibt nur wenige Probleme.
Im Fall der SP900 arbeitet der SF-2281 mit asynchronem MLC NAND zusammen, wohingegen die kostspieligere ADATA SX900 mit der synchronen Variante ausgerüstet ist. Die SP900 ist die Mittelklasselösung von ADATA, allerdings sollten die Unterschiede zu der SX900 im Alltag nicht allzu dramatisch sein.
Eines der wichtigsten Verkaufsargumente für die SP900-Serie sind die verfügbaren Kapazitäten von 64 GB, 128 GB und 256 GB. Hiermit unterscheidet sich das Laufwerk von den meisten SandForce-basierten SSDs, die normalerweise eine geringere Kapazität aufweisen (z. B. 240 GB) und den Rest des Speichers als Reserve verwenden (sogenanntes Overprovisioning). Mit anderen Worten stellt die SP900 dem Anwender 7% mehr Flash Speicher zur Verfügung. Es ist trotzdem eine schlechte Idee, die SSD komplett zu befüllen, da es zu Problemen mit dem Wear-Leveling und damit der Leistung kommen kann.
Die ADATA Premier Pro SP900 256 GB wird derzeit für rund 140 Euro angeboten und liegt damit auf dem Niveau von anderen SF-2281-basierten Laufwerken und deutlich unter der Samsung 840 Pro (~200 Euro), allerdings ist die TLC-basierte Samsung 840 EVO nicht viel teurer (~150 Euro). Die SP900 ist damit sicherlich ein attraktives Angebot, und 3 Jahre Garantie sind auch nicht zu verachten.
Testsystem
Wie auch bei unseren anderen SSD-Tests verwenden wir einen Desktop PC, der in diesem Fall mit einem Intel Core i7-3770K, einem Gigabyte-Z77-basierten Mainboard, 16 GB 1.600 MHz RAM sowie einer AMD Radeon 7850 Grafikkarte ausgerüstet ist. Es ist zu beachten, dass sich das Testsystem von vorherigen SSD-Tests unterscheidet, allerdings sollte das keine signifikanten Auswirkungen auf die Resultate haben. Die SSD hängt am ersten SATA-3-6Gbps-Anschluss (Anschluss 0).
Synthetische Benchmarks
ATTO vs. AS SSD und CrystalDiskMark
Die SP900 lieferte bei unseren synthetischen Benchmarks einige Überraschungen. Laut den ATTO-Resultaten liegt die SSD auf einem Level mit den schnellsten SATA-6Gbps-Laufwerken auf dem Markt. Die Transferraten beim Lesen und Schreiben von 256K-Blöcken (und aufwärts) sind sehr hoch und konstant, so wie wir es von einer solchen SSD erwarten. Mit 552 MB/s bzw. 522 MB/s in unserem Testsystem kann die SSD sogar beinahe die Herstellerangabe (555/530) erreichen, die geringe Abweichung liegt dabei innerhalb der Messtoleranzen.
Mit diesem Wissen ist die geringe Schreibleistung in AS SSD und CrystalDiskMark doch etwas überraschend. In beiden Fällen ist die sequentielle Transferrate beim Lesen mit rund 500 MB/s wie erwartet sehr gut, die sequentielle Schreibrate fällt allerdings auf 189 MB/s in AS SSD und 237 MB/s in CrystalDiskMark. Diese Ergebnisse hätten wir nur erwartet, wenn das Laufwerk lediglich an einem SATA-2-Anschluss angeschlossen wäre.
Speziell AS SSD ist bekannt dafür, verschiedene Resultate in aufeinanderfolgenden Durchläufen zu produzieren, die unterdurchschnittliche Schreibgeschwindigkeit ändert sich jedoch nicht. Es ist nicht Neues, dass alle SSDs mit einem SandForce Controller von der Komprimierbarkeit der Daten abhängig sind. Bei komprimierten Daten ist also mit geringerer Leistung zu rechnen. Dies wird auch beim Vergleich mit der (ebenfalls SandForce-basierten) Intel 520 deutlich, die aufgrund der synchronen NAND Bausteine in den meisten Fällen aber trotzdem schneller ist.
Die SP900 liegt bei der Schreibleistung sogar hinter der Samsung SSD 840 (nicht Pro) mit TLC NAND, allerdings ist sie in den praktischen Kopiertests deutlich überlegen.
Auch die 4K Leistung liegt unter unseren Erwartungen. Obwohl 45.000 IOPS (schreiben) in AS SSD deutlich vor vielen anderen SSDs liegen, ist das trotzdem nur die Hälfte der angegebenen 90.000 IOPS für das 256 GB Modell. Die Zugriffszeiten der SP900 sind zudem etwas höher als bei anderen modernen SSDs.
ADATA SP900 256 GB , | Test OCZ Vertex 450 SSD 256 GB Radeon HD 7850M, 3770K | Intel SSD 520 Series 240GB Desktop GeForce GTX 470, 2600K, Intel SSD 520 Series SSDSC2CW240A | Samsung SSD 840 250 GB Desktop GeForce GTX 470, 2600K, Samsung SSD 840 250GB MZ7TD256HAFV | |
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AS SSD | 50% | 17% | 25% | |
Copy Game MB/s | 364.9 | 392.5 8% | 214 -41% | 158 -57% |
Copy Program MB/s | 172.7 | 224.3 30% | 143.9 -17% | 124 -28% |
Copy ISO MB/s | 340.5 | 406 19% | 368 8% | 211 -38% |
Score Total | 640 | 1016 59% | 802 25% | 950 48% |
Score Write | 256 | 421 64% | 339 32% | 302 18% |
Score Read | 260 | 390 50% | 309 19% | 432 66% |
Access Time Write * | 0.251 | 0.044 82% | 0.212 16% | 0.054 78% |
Access Time Read * | 0.201 | 0.107 47% | 0.126 37% | 0.063 69% |
4K-64 Write | 177 | 279.4 58% | 231.8 31% | 207 17% |
4K-64 Read | 191 | 320.1 68% | 236.2 24% | 354 85% |
4K Write | 57 | 92.3 62% | 72 26% | 70 23% |
4K Read | 18 | 19.6 9% | 24.41 36% | 26 44% |
Seq Write | 208.4 | 492.4 136% | 288.4 38% | 254 22% |
Seq Read | 502 | 506 1% | 496.1 -1% | 513 2% |
CrystalDiskMark 3.0 | 41% | 20% | 24% | |
Write 4k QD32 | 231.7 | 354.6 53% | 266.3 15% | 259 12% |
Read 4k QD32 | 185.8 | 336.4 81% | 239.9 29% | 372 100% |
Write 4k | 59.1 | 73.9 25% | 91.2 54% | 86.1 46% |
Read 4k | 29.18 | 22.13 -24% | 29.74 2% | 29.7 2% |
Write 512 | 234.2 | 484.6 107% | 299.5 28% | 258 10% |
Read 512 | 439.5 | 381.3 -13% | 441.2 0% | 458 4% |
Write Seq | 237 | 489.3 106% | 307.8 30% | 259 9% |
Read Seq | 497 | 468.8 -6% | 497.7 0% | 531 7% |
HD Tune Transfer Rate Average | ||||
Transfer Rate Average | 298.2 | 299.8 1% | 376.2 26% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 31% /
44% | 21% /
18% | 25% /
25% |
* ... kleinere Werte sind besser
Anwendungsleistung
Bei diesem Vergleich können wir sehen, dass die SP900 nicht so weit hinter die Konkurrenten zurückfällt, wie es nach den vorherigen Ergebnissen zu vermuten war. Die Kopierleistung liegt laut AS SSD irgendwo zwischen der Samsung 840 und der 840 Pro.
Im Hinblick auf die subjektive Geschwindigkeit lassen sich moderne High-End SSDs kaum noch voneinander unterscheiden. Ein Grund hierfür ist, dass der SATA-6Gbps-Anschluss von vielen modernen Laufwerken mittlerweile komplett ausgereizt wird. Ein Vergleich mit der zuvor getesteten Vertex 450 führte subjektiv zu keiner Veränderung, auch nicht bei den Ladezeiten. Allerdings war das auch bei dem Wechsel von einem Intel Laufwerk zur Vertex 450 nicht der Fall.
Bei standardisierten Benchmarks sieht die Sache aber etwas anders aus. Wie wir zuvor gesehen haben, erreicht die SP900 gute Resultate beim Kopiertest von AS SSD, aber auch beim PCMark Vantage liegen die Ergebnisse auf dem erwarteten Niveau – ein weiterer Test, der recht erfolgreich versucht, den praktischen Einsatz zu simulieren. Aufgrund der unterschiedlichen Testsysteme können wir aber leider nur die Storage-Ergebnisse miteinander vergleichen. Auf der anderen Seite sind das aber auch die wichtigsten Resultate.
ADATA SP900 256 GB , | Test OCZ Vertex 450 SSD 256 GB Radeon HD 7850M, 3770K | Intel SSD 520 Series 240GB Desktop GeForce GTX 470, 2600K, Intel SSD 520 Series SSDSC2CW240A | Samsung SSD 840 250 GB Desktop GeForce GTX 470, 2600K, Samsung SSD 840 250GB MZ7TD256HAFV | |
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PCMark 7 | 28% | 16% | 14% | |
System Storage | 5341 | 5302 -1% | 5216 -2% | 5269 -1% |
Computation | 7288 | 7403 2% | 4962 -32% | 4572 -37% |
Creativity | 7842 | 3650 -53% | 5310 -32% | 5214 -34% |
Entertainment | 2258 | 8064 257% | 4739 110% | 4689 108% |
Productivity | 5009 | 3131 -37% | 4808 -4% | 4780 -5% |
Lightweight | 5604 | 3897 -30% | 5068 -10% | 5018 -10% |
Score | 2709 | 4222 56% | 4941 82% | 4862 79% |
IOMeter | ||||
Workstation, 3min, 10GB Partition | 165.7 | 61.8 | ||
IOMix, 5min, 10GB Partition | 230.2 | 89.6 | ||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 28% /
28% | 16% /
16% | 14% /
14% |
Es gibt zwischen den verschiedenen Laufwerken nur ganz geringe Unterschiede, allerdings würde sich das deutlich ändern, wenn wir auch mechanische Festplatten in unserem Vergleich hätten.
Andere praktische Aspekte, wie das Hochfahren von Windows, das Laden von Spielen oder das Starten von Programmen, sind leider ebenfalls Bereiche, bei denen es zwischen den SSDs höchstens minimale Unterschiede gibt. Verschiedene BIOS-POST-Prozesse haben beispielsweise einen viel größeren Einfluss auf die Startzeiten als unterschiedliche SSDs. Bei modernen Laufwerken, inklusive der SP900, steht der Windows 8 Desktop normalerweise in weniger als 10 Sekunden zur Verfügung.
Auch bei unserem standardisierten Battlefield 3 Lade-Test benötigt die SP900, wie auch alle anderen SSDs, weniger als 20 Sekunden. Interessanter wird es beim Vergleich mit einer mechanischen Toshiba MK6461GSYN, einer 640 GB Notebook-Festplatte mit 7.200 U/min. Diese benötigt für die gleiche Aufgabe 72 Sekunden.
Datenkompression
Wir haben die Probleme der SandForce Controller mit inkompressiblen Daten bereits erwähnt. Dieser Controller benötigt kompressible Daten, um die höchste Leistung zu erbringen. Dass die SP900 auf dem Niveau anderer SF-2281-basierter SSDs liegt, ist also nicht überraschend.
Wie es zu erwarten war, sinkt die Schreibgeschwindigkeit mit zunehmender Kompression, allerdings ist die Leistung beim Lesen kaum beeinträchtigt. Die SP900 ist mit dem Intel Laufwerk vergleichbar, und Laufwerke wie die Vertex 450 sind deutlich konstanter.
Fazit
Der SandForce SF-2281 Controller wurde in der Vergangenheit bereits ausführlich analysiert. Er hat seine Stärken und Schwächen, und das ist auch bei der SP900 der Fall. Insgesamt ist es eine erprobte Kombination mit bewährter Zuverlässigkeit und solider Leistung, selbst wenn es mittlerweile einige schnellere Kontrahenten gibt.
Die SP900 verwendet den SF-2281 mit asynchronem NAND Speicher und sollte daher mit den Mittelklasse-Produkten der Konkurrenz verglichen werden. Die synthetischen Ergebnisse sind etwas widersprüchlich: Der exzellenten und konstanten ATTO-Leistung steht die schlechte Schreibleistung in AS SSD gegenüber.
Bei praktischen Tests, wie dem Kopieren einer Datei, hinterlässt die SP900 einen deutlich besseren Eindruck und zeigt, dass sie Einstiegslösungen, wie die TLC-basierte Samsung 840, deutlich hinter sich lassen kann. Wenn wir jetzt noch den Preis in das Resultat miteinbeziehen, bietet die SP900 im Vergleich mit ähnlichen SSDs eine exzellente Leistung.