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Tesla: Twitter-Übernahme von Elon Musk beschädigt E-Auto-Marke

Hat Elon Musk den Bogen bei der Twitter-Übernahme überspannt? Marktforscher sehen die E-Auto-Marke durch Musks Kapriolen beschädigt.
Hat Elon Musk den Bogen bei der Twitter-Übernahme überspannt? Marktforscher sehen die E-Auto-Marke durch Musks Kapriolen beschädigt.
Der Personenkult um Elon Musk könnte größer kaum sein. Jeder Tweet und jede Aktion von Musk wird zum Statement für Tesla. Laut Marktforschern könnte Musk mit der Twitter-Übernahmen und den Negativschlagzeilen jedoch die Grenzen überschritten haben und die Marke Tesla schädigen.

Selfmade-Milliardär und Visonär Elon Musk ist ein amerikanischer Vorzeigeunternehmer, dem es gelungen ist, mit Tesla als E-Autopionier und seinem Raketenunternehmen SpaceX ganze High-Tech-Branchen aufzumischen. Musk, der die kanadische und südafrikanische Staatsbürgerschaft besitzt, ist ein Macher, der auch etablierten Unternehmen zeigt, wie Innovationen schnell und erfolgreich marktfähig gemacht werden.

Das gilt vor allem für die Autoindustrie. Allerdings hängt der Erfolg bei keiner Automarke in der Größenordnung von Tesla so stark von einer Person ab. Tesla hat mittlerweile weltweit etwa 100.000 Mitarbeitende und Musk ist nicht nur ein milliardenschwerer, erfolgreicher Unternehmer, sondern auch Entertainer, Kult- und Leitfigur. Jeder Tweet und jede Aktion von Musk wird damit auch direkt zu einem Statement für Tesla. Mit dem Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter wirbelte Musk jedoch so viel Staub auf, dass Marktforscher die Marke Tesla beschädigt sehen.

Die Nürnberger Puls Marktforschung ist der Frage nachgegangen, ob und welche Auswirkungen die Übernahme von Twitter auf Musks Elektro-Automarke Tesla hat. Die Puls-Studie, in der über tausend Autokäuferinnen und Käufer in Deutschland befragt wurden, zeigt überraschend eindeutig, dass Musk damit wohl Grenzen überschritten hat. 61 Prozent der Befragten gaben an, dass die Twitter-Übernahme einen negativen Einfluss auf das Image von Tesla hat. Unter weiblichen und älteren Autokäufern (über 50 Jahren) liegen diese Anteile sogar bei 65 und 70 Prozent.

Fast die Hälfte (49 Prozent) der befragten Autokäufer gaben an, dass durch die Twitter-Übernahme und die damit verbundenen Kapriolen von Musk auch die Kaufbereitschaft für einen "Tesla" in Mitleidenschaft gezogen wird. Um weitere Beschädigungen von Tesla zu vermeiden sollte Musk Twitter möglichst schnell unabhängig von seiner Person machen und sich wieder auf seine Vorzeigemarke Tesla konzentrieren, kommentiert Puls-Geschäftsführer Dr. Konrad Weßner die Ergebnisse der Studie.

In diesem Jahr hat Tesla schon vor dem 4. Quartal 2022 weltweit fast 1 Million E-Autos verkauft und die E-Autos Tesla Model Y und Model 3 sind laut Marktforschern bis Oktober die meistverkauften Elektoautos der Welt. Allerdings kämpfen Tesla und Elon Musk auch zunehmend mit Absatz- und Reputations-Problemen: Billigpreise für die Elektroautos in China, Rekordpreise in Europa, Rückrufaktionen und angespannte Situationen in den Gigafactorys.

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Autor: Ronald Matta,  8.12.2022 (Update:  8.12.2022)