Tesla: Rückruf von mehr als 80.000 Model 3, Model S und Model X wegen Gurt- und Softwareproblemen in China
Nachdem Mercedes-Benz viele seiner Elektroautos der vollelektrischen EQ-Serie in China mit einem Rückruf zurück in die Werkstätten der Beijing Benz holen musste, ist jetzt wieder E-Autopionier Tesla mit Model 3, Model S und Model X wegen Sicherheitsproblemen mit seinen E-Autos an der Reihe. Tesla muss insgesamt mehr als 80,000 E-Fahrzeuge der genannten Modellreihen wegen massiven Sicherheitsproblemen bei Gurtsystem und Software überprüfen.
Laut der chinesischen Aufsichtsbehörde State Administration for Market Regulation sind vom aktuellen Rückruf in China insgesamt mehr als 80.000 in China hergestellte und importierte Autos von den Software- und Sicherheitsgurtproblemen betroffen. Tesla Motors (Beijing) und Tesla (Shanghai) benachrichtigt die betroffenen Autobesitzer und arrangiert die notwendigen Rückrufe und Reparaturen an den Tesla-Autos.
Bei insgesamt 67.698 importierten Elektrofahrzeugen des Typs Model S und Model X, mit einem Produktionsdatum zwischen 25. September 2013 und 21. November 2020 will Tesla zunächst über ein OTA-Update versuchen, die Softwareprobleme im Batteriesystem der E-Autos zu beheben. Falls das nicht klappt, wird dies durch die Tesla Service Center von Tesla Motors (Beijing) und Tesla (Shanghai) vor Ort erledigt.
Bei den besagten Tesla-Modellen kann es zu Fehlinterpretationen der Spannung im Batteriemanagementsystem von Model S und Model X kommen, was dazu führen kann, dass auf dem Fahrzeugdisplay plötzlich und unvermutet Meldungen wie "Wartung erforderlich" oder "Fahrzeug sicher geparkt" angezeigt werden. Das Tesla-Fahrzeug könne plötzlich stehen bleiben, was im Extremfall die Gefahr von Zusammenstößen erhöhe und somit ein Sicherheitsrisiko darstelle, schreibt die Behörde.
Der Rückruf für die zweite Charge von Tesla-E-Autos betrifft einige importierte Elektrofahrzeuge des Model 3 mit Produktionsdatum zwischen 12. Januar 2019 und 22. November 2019, insgesamt 2.736 Model 3 sowie 10.127 E-Autos des Model 3, die auf dem chinesischen Festland hergestellt wurden und gleich in die Werkstatt müssen.
Dieser Rückruf betrifft Model 3, bei denen die mittleren Sicherheitsgurte der zweiten Sitzreihe im Rahmen von Reparaturen und Wartungsarbeiten entfernt wurden. Falls die Befestigungsbolzen der Sicherheitsgurte in der Werkstatt wieder eingebaut wurden, sei es möglich, dass die Befestigung des mittleren Sicherheitsgurts und des linken Sicherheitsgurtschlosses nicht korrekt in die Befestigungsbolzen eingefädelt wurden.
Im Falle einer Kollision können die Sicherheitsgurte ihre Rückhaltefunktion nicht erfüllen, wodurch sich das Risiko erhöhe, dass die Insassen bei dem Unfall verletzt würden, und es bestehe ein potenzielles Sicherheitsrisiko, heißt es im Rückruf. Tesla Motors (Beijing) und Tesla (Shanghai) werden die Gurtvorrichtung im Rahmen des Rückrufs kostenlos überprüfen.
Anfang April dieses Jahres rief Tesla bereits 127.785 Fahrzeuge des Modells 3 in China zurück und verwies auf mögliche Fehler in Halbleiterkomponenten, die zu Kollisionen führen könnten.