Sammelklage: Apple AirTags sollen für Morde benutzt worden sein
Um Stalking und Auto-Diebstählen entgegen zu wirken, bieten Apple AirTags (ca. 32 Euro auf Amazon) mittlerweile eine ganze Reihe an Sicherheits-Features – iPhone-Nutzer werden automatisch benachrichtigt, wenn sich ein fremder AirTag mit ihnen bewegt, während Android-Nutzer durch einen Alarm auf die Präsenz eines AirTag hingewiesen werden. Apple und Google arbeiten an einem gemeinsamen Anti-Stalking-Standard, der das Aufspüren fremder AirTags per Android-Smartphone einfacher und zuverlässiger gestalten soll.
Dennoch wurde eine Klage gegen Apple im vergangenen Dezember, in der es vor allem um Stalking ging, mittlerweile zu einer Sammelklage erweitert, wie Ars Technica berichtet. Konkret wirft die Klage dem iPhone-Hersteller Fahrlässigkeit vor, welche AirTags zu einem der gefährlichsten Werkzeuge für Stalker macht. Denn mithilfe eines AirTags könnte die Position eines Opfers in Echtzeit verfolgt werden, und zwar günstig, einfach und unauffällig. Bis April 2022 sollen alleine in den USA mehr als 150 Polizeiberichte angelegt worden sein, in denen AirTags zweckentfremdet wurden.
Eine der Klägerinnen ist die Mutter eines Mannes, der von seiner Freundin ermordet wurde, nachdem ihn diese mithilfe eines AirTags verfolgt und anschließend vor einer Bar mit dem Auto überfahren hatte. Laut der Sammelklage sei dies nur einer von mehreren Mordfällen, bei dem ein AirTag als Werkzeug eingesetzt wurde. Die Kläger behaupten, Apples Sicherheitsmaßnahmen wären inadäquat. Apple hat bis zum 27. Oktober Zeit, um auf diese Anschuldigungen zu reagieren.
Wie schon in früheren Klagen ist unklar, ob Apple tatsächlich Fahrlässigkeit zur Last gelegt werden kann, vor allem im Hinblick darauf, dass viele GPS-Tracker deutlich weniger oder keine Sicherheitsmaßnahmen bieten, welche Stalking verhindern. Der größte AirTag-Konkurrent Tile bietet sogar einen Anti-Diebstahl-Modus, der derartige Features deaktiviert.
Quelle(n)
Ars Technica (1 | 2) | Đức Trịnh (Teaser-Bild)