RoboUp T1200 Pro Test: Drahtloser Mähroboter mit automatischer Kartierung und zuverlässiger Hinderniserkennung
RoboUp zählt (noch) nicht zu den großen Playern auf dem Mähroboter-Markt, bietet aber seit einiger Zeit innovative, sprich drahtlose Modelle. Der RoboUp TM01 T1200 Pro ist das neue und jüngste Modell des Herstellers, das gegenüber dem vorherigen Modell T1000 eine Reihe von Verbesserungen rund um RTK, KI und Co erhalten hat. Wie gut sich der Mähroboter ohne Begrenzungskabel in der Praxis schlägt, verrät unser RoboUp T1200 Pro Testbericht.
Ausstattung: Kabelloser Mähroboter mit RTK und AI Vision
Bevor wir zu den Praxiserfahrungen kommen, zunächst ein paar allgemeine Informationen zur Ausstattung des RoboUp TM01 T1200 Pro. Der Mähroboter ist für eine Fläche bis 1.500 Quadratmeter ausgelegt. Er kommt ohne Begrenzungsdraht aus und orientiert sich stattdessen via RTK und VSLAM, also Satellitenortung und Kamera. Hierfür muss eine rund 2 m hohe Antenne in der Nähe der Ladestation aufgestellt werden. Wie gut die Navigation funktioniert, verraten wir weiter unten in unserem RoboUp T1200 Pro Test.
Zunächst ein paar Worte zum Lieferumfang. Neben dem Roboter samt Ladestation (ohne Dach bzw. Garage) und der bereits erwähnten RTK-Einheit (bestehend aus Antenne, dreigeteilter Stange zum Zusammenschrauben mit drei Erdspießen sowie rund 10 m Verlängerungskabel) liegen noch das obligatorische Netzteil, neun Ersatzklingen sowie das übliche Zubehör wie Erdschrauben für die Befestigung der Basis und eine Anleitung bei.
Zurück zum Roboter selbst. An Front und Seiten verbaut RoboUp im T1200 Pro verschiedene Sensoren. AI Vision mit zwei Kameras in der Front sorgt für die Hinderniserkennung und VSLAM-Navigationsunterstützung. Bei schlechten Lichtverhältnissen stehen zwei kleine LED-Scheinwerfer unten in der Schürze zur Seite. Dennoch raten wir vom Betrieb in der Dämmerung oder Dunkelheit ab. Dazu kommt Ein Ultraschallsensor an der rechten Seite des grauen, im Vergleich zu manch anderen Modellen sehr schlicht gestalteten und ordentlich verarbeiteten Mähroboters.
Die relativ kleine Mähscheibe mit den üblichen drei Klingen auf der Unterseite ist leicht nach rechts versetzt verbaut. Dies sorgt für 8 cm Abstand zum Geräterand, was im Vergleich zu vielen anderen Modellen etwas weniger ist. Dies ermöglicht in der Theorie ein besseres Randmähen und damit weniger manuelles Nacharbeiten. Die Schnittbreite beträgt ca. 18 cm und die elektronisch über die App einstellbare, aber leider nur in 1-Zentimeter-Schritten wählbare Schnitthöhe 3 bis 6 cm.
Einrichten: Automatische oder manuelle Kartierung
Bevor der RoboUp T1200 Pro seiner Arbeit nachgehen kann, muss zunächst die Ladestation im heimischen Garten positioniert werden. Zudem gilt es die bereits erwähnte RTK-Antenne aufzustellen. Sie braucht freie "Sicht" Richtung Himmel, um einen guten GPS-Empfang sicherzustellen. Daher darf sie nicht zu nah an Bäumen, Häusern oder anderen Hindernissen stehen.
Anschließend muss der Rasenmäher-Roboter mit der für Android und iOS verfügbaren RoboUp App verbunden werden. Die App nimmt den Nutzer hierbei gut erklärt an die Hand und führt durch die verschiedenen Schritte wie die WLAN-Verbindung. Nachfolgend haben wir den Vorgang in ein paar Screenshots festgehalten.
Der RoboUp TM01 T1200 Pro kommt nicht nur ohne Begrenzungsdraht aus, sondern kann seine virtuelle Karte auch komplett eigenständig erstellen. Eine manuelle Einführungsrunde zur Erkundung der Umgebung, bei welcher der Roboter wie ein ferngesteuertes Auto einmal rundherum um die Rasenfläche gesteuert wird, ist also nicht unbedingt erforderlich. Dies ist üblicherweise bei anderen Modellen wie dem Dreame A1, dem Ecovacs Goat G1 oder auch dem Mammotion Luba 2 AWD zwingend.
Stattdessen hangelt sich der T1200 Pro auf Wunsch eigenständig an der Graskante entlang, was im Praxistest zwar nicht zu 100 Prozent perfekt, aber passabel hat. Die automatische Kartierung ist deutlich schneller über die Bühne gegangen als beispielsweise beim TerraMow, einem weiteren Startup-Mähroboter. Er ist im Test meist sehr nah am Rand der Rasenfläche entlanggefahren und hat hierbei Pflanzen und andere Hindernisse zumeist zuverlässig erkannt. Für einfach gestaltete Rasenflächen mit eindeutigen Übergängen ist dies eine praktische Lösung.
Alternativ ist aber auch eine manuell gesteuerte Kennenlernfahrt möglich, wenn bei komplizierten Gartenformen der KI nicht vertraut wird bzw. sie an ihre Grenzen stößt oder spezielle Vorgaben gewünscht sind. Dies hat im Praxis-Test aber nicht so gut funktioniert wie bei manch anderen Modellen, da die Steuerung über zwei virtuelle Joysticks sehr empfindlich und hektisch reagiert. So fällt die Fahrt schnell "eirig" aus, das machen andere besser. Das Einrichten von Passagen für Multi-Zonen (maximal 10 Stück) sowie virtuellen Sperrzonen (bis zu 50 Stück) und Grenzen ist über die App möglich.
Nun ist der RoboUp T1200 Pro einsatzbereit und kann erstmals seiner Arbeit nachgehen - es sei denn, dass noch eine neue Firmware-Version zum Download bereitsteht. Diese sollte natürlich noch vorab über die App installiert werden, um die aktuelle und beste Software auf dem Roboter zu nutzen.
Navigation und Hinderniserkennung: Wenig Grund für Kritik im Mähroboter-Test
Wir haben den RoboUp T1200 Pro auf zwei verschiedenen Rasenflächen getestet, einer größeren und einer kleineren und verwinkelten. Generell hat der Roboter seine Aufgabe gut gemacht und weitestgehend systematisch und flächendeckend mit einem ordentlichen Schnittbild durch die Mähzonen manövriert. Einmal ausgelassene Bereiche (z. B. aufgrund eines erkannten Hindernisses) versucht er später noch einmal nachzuarbeiten. Engstellen mit unter 1 m machen ihm nachweislich Probleme, was aber bei vielen Modellen der Fall ist.
Nachdem er die Flächen in Bahnen abgefahren hatte, widmet sich der T1200 Pro von RoboUp dem Randmähen. Hier kommt ihm das seitlich versetzte Mähwerk prinzipiell zugute. Gepaart mit der ziemlich genauen Kartierung und Navigation entlang der Rasenkanten sorgt dies für ein solides Randmähen. Voraussetzung ist allerdings, dass keine Grünpflanzen in die Rasenfläche hineinragen, da hier die Hinderniserkennung eingreift, auch wenn zuvor manuelle Grenzen anders festgelegt wurden. Ein einfaches "Überstimmen" über die App, wie bei anderen Modellen wie dem Luba 2 AWD möglich, gibt es leider nicht.
Zumeist vorbildlich hat im Test die Hinderniserkennung des RoboUp TM01 T1200 Pro funktioniert, wenn auch (wie im Video unten) teils recht spät. Mit seinen beiden Kameras hat er alle ihm vorgesetzten Testobjekte zuverlässig erkannt, darunter verschiedene Bälle und eine realistisch aussehende Igelfigur. Einzig sehr schmale Hindernisse wie Beispielsweise ein Schaukelgerüst wurde in seltenen Fällen erst nach leichtem "Feindkontakt" festgestellt.
Bei einem erkannten Hindernis dreht der Roboter um oder fährt einen Bogen um das Hindernis, der für unseren Geschmack aber gerne noch etwas kleiner ausfallen könnte. Dies macht beispielsweise der TerraMow weniger platzverschwenderisch, während RoboUp hier eher auf Nummer sicher geht.
Insgesamt hat der RoboUp T1200 Pro seine Aufgabe auf unseren Testflächen zuverlässig erledigt und insgesamt einen guten Eindruck hinterlassen. Ganz so geländegängig wie beispielsweise der Mammotion Luba 2 AWD ist er nicht. Kleinere Steigungen hat er aber souverän erklommen. Der Hersteller gibt einen Wert von 45% (24 Grad) an, was aber auch immer von der Beschaffenheit des Untergrundes abhängt.
Akku und Lautstärke: Mäht leise und gut zwei Stunden am Stück
Eine gut 200 Quadratmeter große Testfläche hat der RoboUp T1200 Pro im Test in rund 2 Stunden und 15 Minuten komplett gemäht und in dieser Zeit den Akku von 100 auf 40 Prozent heruntergearbeitet. Fällt der Akkuladestand bei größeren Flächen auf 20 Prozent, kehrt der Roboter eigenständig zur Ladestation zurück, um neue Energie zu tanken und anschließend seine Arbeit fortzusetzen.
Der Ladevorgang von 20 bis 100 Prozent hat rund 1,5 Stunden gedauert. Hierbei hat das Netzteil ca. 75 Wh mit bis zu 70 W in den Akku des T1200 Pro geladen. Der Standby-Verbrauch der Station inkl. Mähroboter haben wir mit ca. 11 W gemessen. Während der Roboter mäht, liegt der Wert (inkl. der RTK-Antenne) bei gut 5 W.
Nehmen wir nun einmal eine Fläche von 600 Quadratmetern an, die dreimal in der Woche komplett gemäht werden soll, dann ergibt sich basierend auf unseren Messungen rechnerisch ein monatlicher Stromverbrauch von rund 10 kWh, also rund 3 Euro Kosten (bei angenommenen 30 Cent pro Kilowattstunde).
Die Lautstärke eines Mährobotes hängt stark mit der Mähaktivität zusammen. Sprich: Umso höher, dichter und dicker das Gras ist, desto lauter ist auch das Gerät. Im Praxistest auf einer regelmäßig gemähten Fläche, auf der quasi nur "Spitzenschneiden" anstand, haben wir aus 1 m Entfernung einen Geräuschpegel von rund 55 dB gemessen. Damit ist der RoboUp T1200 Pro nicht der leiseste Mähroboter auf dem Markt, aber auch alles andere als laut oder aufdringlich.
Steuerung und App: Funktional und schlicht
Ganz klassisch wird der RoboUp T1200 Pro über fünf Tasten unter dem kleinen und einfachen Bildschirm bedient. Hierüber lässt er sich unter anderem starten sowie zur Ladestation schicken und durch das Menü auf dem Display manövrieren. Darunter thront die übliche große Stop-Taste in Rot für die sofortige Not-Ausschaltung. Deutlich umfangreicher klappt die Steuerung aber natürlich über die App.
Die RoboUp App gibt es für iOS und Android und startet in englischer Sprache, kann aber in den Einstellungen auch auf Deutsch umgestellt werden. Optisch macht sie einen nicht ganz so modernen Eindruck wie die anderer Hersteller, ist aber aufgeräumt. Sie bietet funktional alles, was es zur Bedienung des Mähroboters braucht.
Die Schnitthöhe kann in vier Stufen mit je 10 mm Unterschied zwischen 30 und 60 mm angepasst werden. Hier wünschen wir uns etwas mehr Auswahlmöglichkeiten in Form von feiner unterteilten Zwischenschritten. Dazu lassen sich unter anderem die Pfadplanung und Mährichtung festlegen. Während des Mähvorgangs zeigt eine virtuelle Karte live den Arbeitsfortschritt an.
Dazu bietet die App viele weitere Funktionen für die individuelle Anpassung, darunter das Anlegen von Zeiten für das automatische Mähen. Über die Einstellungen lassen sich unter anderem der Diebstahlschutz aktivieren oder das Verhalten bei Regen festlegen. Insgesamt keine perfekte, aber eine umfangreiche und übersichtliche App.
Pro
+ eigenständige oder manuelle Kartierung
+ sehr zuverlässige Hinderniserkennung
+ meist systematische Navigation
+ besseres Randmähen dank versetztem Mähwerk
+ leiser Betrieb
Contra
– teils etwas chaotische Navigation
– manchmal etwas unbeholfenes Hindernisausweichen
– Steuerung bei manueller Kartierung
RoboUp T1200 Pro Test-Fazit: Praktischer und leiser Mähroboter mit wenigen Schwächen
Mit bis zu 1.500 Quadratmeter Flächenauslegung ist der RoboUp TM01 T1200 Pro auch für größere Gärten geeignet. Im Praxis-Test hat er sich wenige Schwächen geleistet und mit vielen Stärken gepunktet.
Die Navigation ist zumeist systematisch erfolgt. Der Mähvorgang ist leise sowie meist recht nah bis an die Ränder. Auch die Hinderniserkennung hat zuverlässig gearbeitet.
Etwas Luft noch oben und Verbesserungspotential gibt es unter anderem beim Ausweichmanöver von Hindernissen. Insgesamt hat sich der RoboUp T1200 Pro in unserem Test aber gut präsentiert und ist eine mehr als solide Lösung für Gärten bis 1.500 Quadratmeter.
Preis und Verfügbarkeit
Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.799 Euro positioniert sich der RoboUp T1200 Pro ungefähr auf Augenhöhe mit vielen hinsichtlich der Mähfläche vergleichbaren Modellen wie dem Ecovacs Goat G1-2000 (1.999 Euro bei Amazon) oder dem Dreame A1 (1.599 Euro bei Amazon). Im Handel ist er bereits für weniger erhältlich, kostet beispielsweise zum Testzeitpunkt bei Amazon nur rund 1.639 Euro. Auch direkt beim Hersteller kann er geordert werden.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.