Nvidia: Eigenes Referenzdesign für Smartphones und Tablets geplant
Gerüchte dazu gibt es schon lange: Nvidia will die dahinschmelzenden Marktanteile seiner Chipsatzserie Tegra bei den Smartphones und Tablets mit eigenen Referenzdesigns stabilisieren und auch für kleinere Hersteller attraktiver werden. Gemäß bisher unbestätigten Marktberichten scheint Nvidia nun konkret Referenzlösungen für das Billig- und Einsteigersegment, als auch für High-End-Geräte anbieten zu wollen. Damit sollen auch regionale Anbieter künftig Tegra-Geräte günstig unter eigenem Label verkaufen können.
Nvidia geriet mit seinen Chips der Reihe Tegra 3 zuletzt besonders bei den Smartphones immer mehr unter Druck. Immer weniger Hersteller setzten im vergangenen Jahr auf Nvidias Tegra-SoCs und bevorzugten stattdessen beispielsweise die Snapdragon "Krait" S4 Pro Chipsets von Qualcomm oder Samsungs Chips Exynos 4 und Exynos 5.
Das spiegelte sich auch in den Geschäfts- und Marktzahlen 2012 von Nvidia wieder. Während Nvidia im Jahr 2012 bei den Top 20 der weltweit größten Halbleiterhersteller insgesamt zwar um respektable 9 Prozent wachsen konnte, legte Qualcomm im Vergleich um satte 30 Prozent zu. Konnte Qualcomm 2011 noch etwas mehr als doppelt so viele Chips wie Nvidia verkaufen, so waren es 2012 schon fast die dreifache Menge. Für Nvidia erweist es sich immer mehr als Absatzbremse, dass die Tegra-Serie - inklusive der aktuellsten Version Tegra 4 - bislang kein direkt in den Chip (On-Die) integriertes Funkmodem besitzt.
Auch von der Leistung her haben die Tegra-Chips, im Vergleich zur Konkurrenz, inzwischen starke Konkurrenz. So bietet Nvidias ULP GeForce im Quad-Core Tegra 4 auch weiterhin keine Unified Shader. Die haben zwar auch andere Prozessoren nicht, allerdings ziehen Exynos 5 und Co. den Tegras teilweise in den Benchmarks davon. Auf den Webseiten von GLBenchmark waren Werte von Nvidias Tegra 4 aufgetaucht, laut denen der Tegra 4 langsamer als der A6X des Apple iPad und Exynos 5250 des Google Nexus 10 ist.