Mobile Nvidia GeForce GTX 1660 Ti im Performance-Test
Mit der GeForce GTX 1660 Ti rundet Nvidia sein aktuelles High-End-Portfolio nach unten hin ab. Das DirectX-12-fähige Gaming-Modell macht es sich leistungstechnisch zwischen dem Midrange-Segment und der Oberklasse bequem, was für eine gute Balance aus Preis, Geschwindigkeit und Abwärme bzw. Stromverbrauch spricht.
Im Vergleich zu den teureren Turing-Kollegen mit RTX-Kürzel spart sich Nvidia die Raytracing-Fähigkeiten, welche bisher allerdings kaum zum Zug kommen. Lediglich eine Handvoll Spiele unterstützen derzeit die moderne Technik (z. B. Metro Exodus, Battlefield V & Shadow of the Tomb Raider) – und das bei einem massiven Performance-Verlust, weshalb das fehlende Raytracing in unseren Augen nicht allzu schwer wiegt.
Die Spezifikationen der GTX 1660 Ti erinnern zum Teil an die RTX 2060. So bieten beide GPUs einen 6 GB großen GDDR6-Speicher, der per 192-Bit-Leitung angebunden ist. Unterschiede zeigen sich bei den Shader-Einheiten und dem Takt. Während die RTX 2060 ganze 1.920 CUDA-Cores enthält und mit 960 bis 1.200 MHz läuft, muss sich die GTX 1660 Ti mit 1.536 Shadern begnügen, erreicht im Gegenzug jedoch deutlich höhere 1.455 bis 1.590 MHz.
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Details
Testsystem
Grundlage für unseren Performance-Test bildet ein Barebone von Clevo (PB51RC), das uns der deutsche Notebook-Anbieter Schenker Technologies passend zum Launch zur Verfügung gestellt hat. Da es sich um ein Presample handelt, müssen die Ergebnisse nicht 1:1 dem fertigen Produkt entsprechen, wobei wir abseits des GPU-Treibers (auf dem Gerät war die Beta-ForceWare 419.25 installiert) keine großen Änderungen erwarten.
Laptop | Schenker Compact 15 |
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Prozessor | Intel Core i7-9750H |
Arbeitsspeicher | 2x 16 GB DDR4 2.666 |
Massenspeicher | 512 GB SSD |
Grafikkarte | Nvidia GeForce GTX 1660 Ti |
Shader-Einheiten | 1.536 |
Kerntakt Basis | 1.455 MHz |
Kerntakt Turbo | 1.590 MHz |
VRAM | 6 GB GDDR6 |
Speicheranbindung | 192 Bit |
Speichertakt | 6.000 MHz |
Treiber | ForceWare 419.25 |
Zur Ausstattung der Testkonfiguration zählen 32 GB DDR4-2.666er-RAM (2x 16 GB im Dual-Channel-Modus) sowie eine NVMe-SSD mit 512 GB. Als Prozessor kommt Intels brandneuer Sechskern-Chip Core i7-9750H zum Einsatz, der im Endeffekt eine höher getaktete Version des beliebten Core i7-8750H darstellt (2,6 - 4,5 GHz vs 2,2 - 4,1 GHz). Um die Bildwiedergabe kümmert sich ein mattes Full-HD-Display mit 144 Hz, das zugunsten einer Grafikumschaltung auf G-Sync verzichtet. Für unsere QHD- und 4K-Messungen schlossen wir ein externes UHD-Display an.
Apropos Messungen: Wie Sie auf den unteren Screenshots sehen können, wurden alle Tests im Entertainment-Modus mit automatischer Lüftersteuerung ohne zusätzliche Übertaktung durchgeführt (Control Center).
Das Taktverhalten des Testgeräts würden wir als ordentlich bezeichnen. Während der Core i7-9750H bei der Belastung aller Kerne seinen Turbo nicht ganz ausspielt (im Multi-Core-Test des Cinebench R15 bricht der Takt nach kurzer Zeit auf ca. 3,1 GHz ein), schöpft die GeForce GTX 1660 Ti ihr Turbo-Potenzial ziemlich gut aus. Laut dem Tool GPU-Z waren es im Unigine Heaven 4.0 Benchmark durchschnittlich 1.665 MHz. Als Maximalwert konnten wir dem Turing-Chip bis zu 1.905 MHz entlocken.
Synthetische Benchmarks
DirectX 11
Der Fire-Strike-Test des aktuellen 3DMark darf bei einem Performance-Vergleich natürlich nicht fehlen. Mit einem GPU-Score von 14.193 Punkten sprintet die GTX 1660 Ti locker an der alten GTX 1060 vorbei und muss sich nur 8 % von der RTX 2060 geschlagen geben. Die GTX 1070 kann sich in diesem Benchmark zwar um 24 % absetzen, bei unseren restlichen Messungen ist der Abstand jedoch deutlich geringer.
3DMark - 1920x1080 Fire Strike Graphics | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
SCHENKER XMG Ultra 17 | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
Acer Predator Helios 500 PH517-51-79BY | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
Schenker Compact 15 | |
Asus Zephyrus S GX531GM |
DirectX 12
Je anspruchsvoller ein Benchmark ist, umso größer wird der Vorsprung zur GTX 1060. Rechnet die GTX 1660 Ti im Fire-Strike-Test „nur“ knapp 25 % flotter, sind es beim Time-Spy-Test fast 50 %. 5.408 Punkte orientieren sich zudem recht stark an den GPU-Scores der GTX 1070 (5.730 Punkte) und RTX 2060 (5.735 Punkte).
3DMark - 2560x1440 Time Spy Graphics | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
SCHENKER XMG Ultra 17 | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
Acer Predator Helios 500 PH517-51-79BY | |
Schenker Compact 15 | |
Asus Zephyrus S GX531GM |
Gaming Benchmarks
Full-HD (1.920 x 1.080)
Für die meisten Leser dürfte primär die reale Gaming-Performance von Interesse sein. Hier gibt sich die GTX 1660 Ti ebenfalls keine Blöße. Nehmen wir zum Beispiel den Multiplayer-Hit Battlefield V. Beim Einsatz von maximalen Details und 1.920 x 1.080 Bildpunkten (DirectX-11-Modus ohne DLSS) schafft die GTX 1660 Ti in unserer Benchmark-Sequenz butterweiche 93 FPS. GTX 1070 und RTX 2060 knacken zwar die 100-FPS-Marke, allerdings ist die Differenz so gering, dass man in der Praxis keinen Unterschied merken sollte.
Battlefield V - 1920x1080 Ultra Preset | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
Asus G752VS | |
Alienware 17 R4 | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
Schenker Compact 15 | |
MSI GT62VR |
QHD (2.560 x 1.440)
Auch 2.560 x 1.440 Pixel bringen die GTX 1660 Ti nicht so schnell an ihre Grenzen. Mit rund 69 FPS lässt sich das Ultra-Preset noch einwandfrei zocken. Die alte GTX 1060 fällt sehr häufig unter die magischen 60 FPS. GTX 1070 und RTX 2060 können sich wiederum nur um knapp 10 % distanzieren.
Battlefield V - 2560x1440 Ultra Preset | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
Alienware 17 R4 | |
Asus G752VS | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
Schenker Compact 15 | |
MSI GT62VR |
UHD (3.840 x 2.160)
Eng wird es für die GTX 1660 Ti erst im 4K-Bereich. Eine Mischung aus 3.840 x 2.160 Pixeln und vollen Settings führt zu nicht mehr ganz flüssigen 38 FPS. Die GTX 1070 und die RTX 2060 tun sich in diesen Einstellungen mit rund 41 FPS ebenfalls schwer. Auf der GTX 1060 sorgt die UHD-Auflösung für eine komplette Ruckelorgie. Besitzer eines 4K-Displays sollten mindestens zu einer GeForce GTX 1080 bzw. RTX 2070 oder gleich zu einer RTX 2080 greifen. Nur letztere kommt in Battlefield V auf über 60 FPS.
Battlefield V - 3840x2160 Ultra Preset | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
Alienware 17 R4 | |
Schenker XMG Ultra 15 | |
Asus G752VS | |
Schenker Compact 15 | |
MSI GT62VR |
Fazit
Wenn es nach den bisherigen Messungen geht, erfüllt die GeForce GTX 1660 Ti unsere Erwartungen auf ganzer Linie. Im Vergleich zur letzten Generation, genauer gesagt der GeForce GTX 1060, gibt es einen ordentlichen Leistungssprung, der sich im Schnitt auf ca. 35 % beläuft (weitere Gaming-Benchmarks werden Sie bald auf der GPU-Seite und der Spieleliste finden).
Nimmt man alle Ergebnisse zusammen, ordnet sich die GTX 1660 Ti ungefähr auf dem Level der GTX 1070 Max-Q ein , wobei es manchmal auch für das Niveau der vollwertigen GTX 1070 reicht (bei geringerer TGP). Die RTX 2060 ist meist ebenfalls in Schlagweite, so dass sich Spieler, die keinen Wert auf Raytracing legen, die zusätzlichen Euro getrost sparen können.
Generell handelt es sich bei der GTX 1660 Ti um einen perfekten Begleiter für Full-HD-Notebooks. Auch Displays mit QHD-Auflösung befeuert der Turing-Chip in vielen Fällen noch gut.