Microsoft: Schüler und Eltern warten auf Surface Tablet-PCs
Die Anfrage einer Leserin über die Nachrichtenfunktion bei Xing anfangs der Woche, klang hilflos, beinahe schon etwas verzweifelt. Die Nachricht bezog sich auf unseren Bericht zu einem besonderen Angebot von Microsoft (MS) für Bildungseinrichtungen im Juni diesen Jahres, in dem der Softwareriese sein Tablet Surface als produktives Arbeitsmittel für Bildungseinrichtungen in Deutschland zu Preisen ab rund 192 Euro angeboten hatte.
Die Schule ihrer Tochter habe ebenfalls Bestellungen bei Microsoft abgegeben, so Frau L. in ihrem Schreiben. Wie unsere Leserin weiter berichtete, haben sich laut Auskunft des Lehrinstituts zahlreiche Schulen des Bistums Münster an dieser Aktion beteiligt. "Bei mir und den anderen Eltern wurde das Geld am 19.09.2013 abgebucht. Leider sind die Tablets bisher nicht geliefert worden und Microsoft gibt keine Auskunft", schrieb Frau L. weiter. Es habe nicht nur die Schule bei Microsoft nachgefragt, sondern inzwischen auch die entsprechende Stelle des Bistums. Bisher allerdings ohne Erfolg.
Im Zuge der Nachfrage bei Microsoft erfuhren wir dann von kompetenter Stelle, dass Microsoft die Problematik offenbar bekannt ist. Nach eigenen Aussagen wurde Microsoft "von der gewaltigen und positiven Kundenresonanz für das Tablet-Angebot" schlicht überrannt. Bisher konnte MS nur häppchenweise die Bestellungen bedienen, erwartet aber jetzt eine zügige Abarbeitung der Bestellungen. Inzwischen soll auch der MS-Service, der via MS-Supporthotline (auf der offiziellen MS-Homepage genannt) erreichbar ist, hierzu gebrieft sein und konkret Auskunft erteilen können, so Microsoft.
Mittlerweile berichten auch andere Medien wie der Spiegel Online (Spon) über die missglückte Schulaktion von Microsoft. Dort berichtet man, dass Schulen in mehreren Bundesländern seit Monaten bereits auf bestellte Tablet Computer warten. Auch am Kölner Georg-Simon-Ohm-Berufskolleg sammelten Schüler und Lehrer offenbar vorab eine Menge Geld, um an der Microsoft-Aktion teilzunehmen. Inzwischen haben laut dem Spon-Bericht zahlreiche Bildungseinrichtungen ihre Aufträge storniert.
[Update 28.11.2013 - 15.15 Uhr]
Microsoft: Surface RT für Schulen inzwischen geliefert, Eltern trotzdem stinksauer
Microsoft hat die Aktion für das angebliche "Sonderangebot" seines Tablet-PCs Surface RT für Bildungseinrichtungen nun wohl endgültig vermasselt. Wie wir berichteten, mussten Schüler zunächst monatelang auf die Tablets warten, bis dann die Eltern Sturm liefen und etliche Schulen in Konsequenz sogar ihre Aufträge stornierten. Doch Microsoft gelobte Besserung und wollte das Special für Schule und Bildung doch noch zum Guten wenden.
Mittlerweile hat Microsoft zwar die Surface-Tablets mit gewaltiger Verspätung an Schulen und Eltern geliefert, die sind aber trotzdem stinksauer auf den Software- und Hardwarehersteller aus Redmond. Der Grund: Nach einem "Studenten"-Rabatt von 10 Prozent auf Surface 2 und Surface Pro 2 wurde zuletzt auch das Surface mit Windows RT in der 64-GByte-Variante ganz "regulär" im freien Handel für 250 Euro verramscht.
Das macht die betroffenen Schulen und Eltern der verpatzten Microsoft-Aktion nun so richtig wütend, da ihnen laut den uns vorliegenden Informationen keinerlei Ausgleich als Trostpflaster für die lange Wartezeit angeboten wurde. Nach dieser total verkorksten Schulaktion dürfte es Microsoft wegen des damit einhergehenden Vertrauensbruchs künftig deutlich schwerer mit Angeboten für Lehre und Unterricht haben. Denn auch andere Anbieter wie beispielsweise Lenovo bieten Sonderkonditionen für den Bildungssektor an.
Hier auszugsweise der neue Leserbrief von Frau L.:
"...Wir haben diese Woche die Tablets erhalten. Alle sind stinkesauer. Die Auslieferung erfolgte passend zur Fernsehwerbung: Surface mit 64 GB für 249,-€ im freien Handel erhältlich. Wie "verar...." fühlt man sich eigentlich, wenn man zeitgleich als angebliche "Sonderpreisaktion" nur 32 GB erhält. Ganz zu schweigen davon, dass Microsoft über 2 Monate von den Käufern die 249,- €... genutzt hat."
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