Lenovo ThinkPad E14 G5 AMD im Test - Günstiger Office-Rechner mit besserem Display

Das Gehäusedesign wurde aktualisiert und orientiert sich jetzt an den anderen aktuellen ThinkPad-Baureihen mit 16:10-Panels und schmaleren Bildschirmrändern, was auch den Kamerabuckel oberhalb des Displays einschließt. Diese hilft zwar beim Öffnen des Deckels, sieht aber nicht besonders gut aus. Ansonsten ist es halt ein typisches schwarzes ThinkPad, das nicht weiter auffällt. Für den Bildschirmdeckel verwendet Lenovo Aluminium, wobei die glatte Oberfläche ein Magnet für Fingerabdrücke ist. Die Baseunit besteht aus Kunststoff und vor allem die untere Abdeckung ist sehr rau. Auch hier sind Fingerabdrücke schnell sichtbar und man muss öfter mal zum Putztuch greifen.

Weder bei der Stabilität noch der Verarbeitung gibt es irgendwelche Probleme und das ThinkPad E14 ist ein kompakter und stabiler 14-Zoll-Rechner. Der Bildschirmdeckel ist etwas flexibler als die Baseunit, wir konnten aber keine Bildfehler provozieren und Probleme gibt es hier im Alltag nicht. Die beiden Scharniere sind prinzipiell gut justiert und erlauben einen maximalen Öffnungswinkel von 180 Grad, können ein leichtes Nachwippen allerdings nicht verhindern.

Beim Größenvergleich sieht man deutlich, dass die 5. Generation des E14 deutlich kompakter geworden ist, sowohl in der Tiefe als auch der Breite. Damit ist es auch kompakter als das aktuelle ThinkPad L14, welches zudem etwas dicker ist. Das Gewicht wurde um etwas mehr als 100 Gramm reduziert und das kompakte 65-Watt-Netzteil bringt 321 Gramm auf die Waage.

Obwohl das Gehäuse kompakter geworden ist gibt es im Vergleich zum alten Modell einen zusätzlichen USB-C-Anschluss, bei den Standards muss man aber weiterhin Einschränkungen hinnehmen und USB 4.0 gibt es nicht. Zumindest lässt sich das gerät an beiden USB-C-Anschlüssen aufladen und die Bildausgabe via DisplayPort-ALT-Modus wird ebenfalls unterstützt. Dank zwei regulären USB-A-Anschlüssen braucht man im Alltag keine Adapter. Auf einen Kartenleser oder einen SmartCard-Leser muss das günstige Office-Notebook aber verzichten.

Das E14 G5 bietet neben einem Gigabit-Ethernet-Anschluss auch ein modernen WLAN-Modul von RealTek (RZ616), das neben Bluetooth 5.1 auch den aktuellen Wi-Fi-6E-Standard für 6-GHz-Netzwerke unterstützt. Mit unserem Referenz-Router von Asus waren die Transferraten extrem hoch und stabil, in dieser Hinsicht muss sich das günstige ThinkPad also nicht hinter seinen teureren Geschwistern verstecken. Ein WWAN-Modul ist für das E14 nicht verfügbar.

Die 1080p-Webcam bietet keine Überraschungen und macht ordentliche Bilder, vor allem gegenüber den alten 720p-Modellen. Neben einer mechanischen Blende bietet das E14 G5 auch noch einen IR-Sensor für die Gesichtserkennung via Windows Hello.

Für die Zeigersteuerung kann man entweder das Clickpad oder aber den roten Trackpoint verwenden, der auch weiterhin dedizierte Maustasten bietet. Allerdings kommen jetzt auch hier die komplett flachen Tasten zum Einsatz, die wir schon von anderen ThinkPads kennen und die haptisch eine Verschlechterung darstellen. Die Bedienung klappt aber nach wie vor einwandfrei. Aufgrund der dedizierten Tasten ist auch das Clickpad mit 11,5 x 5,6 cm kleiner als bei vielen Konkurrenten. Im unteren Bereich lässt sich das Pad herunterdrücken, was auch mit einem satten Klickgeräusch quittiert wird, aber die Gleiteigenschaften sind schlechter als bei Glas-Touchpads und wir hatten im Test immer mal wieder leichte Probleme mit Hängern bei der Eingabe.

Lenovo bietet das ThinkPad E14 G5 mit Ryzen-7000-Prozessoren von AMD an (Ryzen 3, 5 & 7), wobei es sich im Endeffekt aber um umbenannte Ryzen-CPUs der 5000er-Serie handelt. Jedes E14 wird mit 8 GB DDR4-3200 RAM ausgeliefert, der aufgelötet ist, zusätzlich gibt es aber noch einen weiteren Steckplatz. Maximal lässt sich der Arbeitsspeicher daher auf bis zu 40 GB erhöhen.

Die Energieprofile der Lenovo Commercial Vantage-App sind mit den Windows-Energieprofilen verbunden. Wir haben die nachfolgenden Benchmarks und Messungen mit dem Profil Beste Leistung durchgeführt, bei dem der Prozessor konstant 30 Watt verbrauchen darf. Bei einfachen Aufgaben kann man aber auch ruhig ein schwächeres Profil (Beste Energieeinsparung: 10 Watt, Ausbalanciert: 25/20 Watt) verwenden und von der geringeren Lüfteraktivität profitieren. 

Die aktuelle Namensgebung bei AMDs Mobilprozessoren ist verwirrend, denn beim Ryzen 7 7730U handelt es sich im Endeffekt um einen alten Ryzen 7 5825U mit Zen3-Kernen. Davon gibt es 8 Stück, weshalb der Prozessor maximal 16 Threads gleichzeitig bearbeiten kann. Der Prozessor darf stabil 30 Watt verbrauchen, weshalb die Leistung in allen Situationen konstant bleibt. Zudem ist die Multi-Core-Leistung nach wie vor sehr gut, es gibt aber keinen Leistungsvorteil gegenüber dem alten ThinkPad E14 G4, welches mit dem Ryzen 7 5825U ausgestattet war. Die Konkurrenten mit den Intel-U-Serie-CPUs haben in Multi-Core-Tests das klare Nachsehen, bieten aber mehr Single-Core-Leistung (die wiederum mit hohen Verbräuchen erkauft wird).

Im Akkubetrieb darf der Prozessor maximal 25/20 Watt verbrauchen, weshalb die Multi-Core-Leistung abseits der Steckdose etwa 15 % geringer ausfällt. Weitere CPU-Benchmarks stehen hier zur Verfügung.

Der subjektive Leistungseindruck ist sehr gut, wobei hier natürlich auch die schnelle PCIe-SSD eine große Rolle spielt. Eingaben werden ohne Gedenkpausen umgesetzt und wir hatten während des Tests auch keinerlei Probleme.