Laufzeit um Welten besser als bei der Apple Watch Ultra - Test Garmin Fenix 8 Solar Smartwatch
Wer in den Genuss kommt, will nicht mehr zurück.
Einmal im Monat seine Smartwatch aufladen ohne auf Funktionen zu verzichten? Für Nutzer einer Galaxy Watch Ultra oder Apple Watch Ultra 2 ist dies kaum zu glauben. Die Garmin Fenix 8 macht es aber möglich, obwohl Gesundheitsdaten, wie Blutsauerstoff und Herzfrequenz, permanent gemessen werden.Marcus Herbrich, 👁 Daniel Schmidt Veröffentlicht am
Fazit zur Garmin Fenix 8 Solar - Das beste aus zwei Welten
Die aktuelle Generation der Fenix-Reihe aus dem Hause Garmin vereint die Ausdauer eines Fitness-Trackers mit der Funktionalität einer Smartwatch – dies hat aber auch seinen Preis. Zum einen ist die Fenix 8, egal in welcher Version, kein günstiges Vergnügen, zum anderen sind die Abmessungen und das hohe Gewicht sicher für den einen oder anderen ein Dealbreaker. Wer jedoch einmal in den Genuss dieser extrem langen Laufzeiten einer Fenix 8 Solar gekommen ist, ohne dabei auf Funktionen, wie eine permanente Aufzeichnung von Gesundheitsdaten oder ein Always-On-Display, verzichten zu müssen, möchte wohl nicht mehr zurück zu einer Notwendigkeit mehrfacher Ladevorgänge pro Woche, wie bei einer Samsung Galaxy Watch Ultra oder Apple Watch Ultra 2.
Mit dem Multi-Band-GNSS, NFC, WLAN-Support und einem verbauten Lautsprecher samt Mikrofon sowie einer Vielzahl an Sensorik bietet die Fenix 8 ein nahezu Komplettpaket. Leider verzichtet Garmin auf eine eSIM-Unterstützung, wodurch ein Smartphone für eine durchgehende Erreichbarkeit zwingend notwendig ist. Sportler oder Outdoor-Fans kommen dank der detailverlieben Trainingsmöglichkeiten und einem umfassenden Offline-Kartenmaterial dennoch auf ihre Kosten.
Pro
Contra
Preis und Verfügbarkeit
Die Garmin Fenix 8 Solar besitzt eine UVP ab 1.099 Euro und ist unter anderen bei Amazon oder direkt beim Hersteller erhältlich.
Inhaltsverzeichnis
- Fazit zur Garmin Fenix 8 Solar - Das beste aus zwei Welten
- Spezifikationen der Garmin Fenix 8 Solar
- Gehäuse und Ausstattung – Garmin Fenix 8 mit Titan
- Einrichtung und Bedienung - Garmin Fenix 8 mit fünf Tasten
- Gesundheit und Fitness - Garmin-Smartwatch ohne EKG, zumindest gegenwärtig
- Display - Garmin-Smartwatch mit besonderem Panel
- Performance und Laufzeit - Garmin Fenix 8 Solar mit überragender Ausdauer
Garmin bietet seine Fenix 8 in zwei verschiedenen Versionen an. Dabei haben die Käufer die Wahl zwischen einem AMOLED-Display und einem MiP-Bildschirm mit integrierten Solarzellen. Zur Auswahl stehen auch unterschiedliche Größen zwischen 43 mm und 51 mm.
Garmin Fenix 8 Sapphire | 43 mm | 1,3 Zoll AMOLED-Display | UVP: 1.100 Euro |
Garmin Fenix 8 Sapphire | 47 mm | 1,4 Zoll AMOLED-Display | UVP: 1.100 Euro |
Garmin Fenix 8 Sapphire | 51 mm | 1,4 Zoll AMOLED-Display | UVP: 1.200 Euro |
Garmin Fenix 8 Solar | 47 mm | 1,3 Zoll MiP-Display | UVP: 1.100 Euro |
Garmin Fenix 8 Solar | 51 mm | 1,4 Zoll MiP-Display | UVP: 1.200 Euro |
Bei den Versionen mit AMOLED-Panel kann auch das widerstandsfähige Saphirglas gegen Corning Gorilla Glas ausgetauscht werden (UVP ab 1.000 Euro). Während die Fenix 8 mit OLED-Display kräftigere Farben und einen flüssigeren Bildwechsel darstellen, verbraucht das MiP-Display weniger Strom. Wir haben als Testgerät die Version mit einem MiP-Bildschirm in der größten Ausführung von Garmin zur Verfügung gestellt bekommen.
Spezifikationen der Garmin Fenix 8 Solar
Preisvergleich
Gehäuse und Ausstattung – Garmin Fenix 8 mit Titan
Dass die Fenix 8 für den Einsatz im Outdoor-Bereich vorgesehen ist, wird auf dem ersten Blick ersichtlich. Das Gehäuse wirkt sehr robust und ist nach US-Militärstandards MIL-STD-810 auf Hitze-, Stoß- und Wasserbeständigkeit getestet. Auch die verbauten Materialien machen einen wertigen Eindruck. Unsere Fenix 8 Solar besitzt einen Rahmen und Lünette aus Titan sowie ein kratzfestes Saphirglas. Außerdem kombiniert Garmin die MiP-Varianten mit einer Linse aus Solarzellen, um die Akkulaufzeit weiter zu erhöhen. Alle Modellvarianten verfügen über wasserdichte, induktive Metallknöpfe, einen Sensorschutz aus Metall auf der Unterseite und eine eingebaute Taschenlampe. Als Wasserdichtigkeit gibt Garmin für die Fenix 8 einen Wert von 10 ATM an.
Unser Test-Sample kommt mit einem neonfarbenen QuickFit-Armband aus Silikon mit einer Breite von 26 mm. Allerdings sind eine Vielzahl an Wechselarmbändern für die Fenix 8 im Hersteller-Store verfügbar. Die Preise starten ab 49,99 Euro (UVP). Zusammen mit dem Armband kommt unsere Fenix 8 auf ein stolzes Gewicht von 96 Gramm. In Kombination mit dem fast 1,6 Zentimeter dicken 51-Millimeter-Gehäuse ist die Smartwach aus dem Hause Garmin ein echter Klopper.
Nachhaltigkeit
Genaue Angaben zur Materialwahl und Anteil der recycelten Komponenten macht Garmin für seinen Smartwatches nicht. Nach Aussagen des Herstellers wird der Großteil der Produkte allerdings in Verpackungen versendet, die zu mehr als 80 Prozent aus recyceltem Material bestehen. Außerdem wird auf Kunststoffschalen und Blisterverpackungen verzichtet und bereits bei der Logistik auf wiederverwendbare, unverpackte Versandbehälter geachtet.
Einrichtung und Bedienung - Garmin Fenix 8 mit fünf Tasten
Für die Einrichtung und das Einstellen der Fenix 8 wird die App "Garmin Connect" benötigt. Die Anwendung des Herstellers ist für iOS und Android verfügbar. Für die Benutzung wird ein entsprechendes Konto benötigt beziehungsweise vorausgesetzt. Nach der erfolgreichen Kopplung der Smartwatch folgt in der Garmin Connect-App eine Erläuterung wichtiger Funktionen zum Start.
Garmin Connect ist übersichtlich aufgebaut, nutzt aber sehr viele Untermenüs. Es gibt eine Startseite mit Verknüpfungen zu den verschiedenen Gesundheitsdaten und eine Zusammenfassung der letzten 7 Tage sowie des Vortages. Außerdem bietet die App einen Zugriff auf den Kalender, Challenges und einen Newsfeed. Unter „Mehr“ sind die einzelnen Einstellungen in einer Liste aufgeführt.
In der App können Software-Updates und verschiedene Anpassungen für die Fenix 8 vollzogen werden, etwa die Darstellung des Bildschirms und des Kartenmaterials oder die Auswahl an Benachrichtigungen. Einige dieser Einstellungen sind auch auf der Smartwatch selbst möglich.
Bedient wird die Fenix 8 über das kapazitative Display und insgesamt fünf Funktionstasten. Eine Krone gibt es nicht und auch die Lünette ist nicht drehbar. Mit einem Wisch nach unten kommen Nutzer zu den Benachrichtigungen. Ein Wischen nach oben öffnet die Übersichten-Liste, dessen Reihenfolge und Inhalte individualisiert werden können. Seitliches Wischen von links oder rechts wird nicht unterstützt. Dafür sind die verbauten Tasten mit vielen Funktionen belegt.
Teilweise sind die Bedienelemente mit einem langen Drücken sowie einem Einzel- und Doppeldrücken programmiert - beispielswiese kann die obere linke Taste die Displaybeleuchtung, die Taschenlampe und das Übersichtsmenü aufrufen. Die belegte Funktion beim jeweiligen Tastendruck ist vom Hersteller vordefiniert und kann individuell nicht festgelegt werden, zumindest finden wir kein entsprechendes Entstellungsmenü. Gleiches gilt auch für alternative Watch-Faces. Auf der Fenix 8 Solar sind acht Ziffernblätter vorinstalliert, welches sich mehr oder weniger anpassen lassen. Interaktiv sind die Watch-Faces bei unserer Version mit dem MiP-Panel leider nicht.
Telefonie und Benachrichtigungen
Sowohl ein Mikrofon als auch ein Lautsprecher sind bei der Garmin-Smartwach vorhanden, womit Anrufe direkt auf der Uhr angenommen und beantwortet werden können - ein gekoppeltes Smartphone in Reichweite vorausgesetzt, denn eine Mobilfunkanbindung oder gar eine Möglichkeit zur Kommunikation über Satellitentelefonie fehlt der Fenix 8 leider. Der eingebaute Lautsprecher ist qualitativ sehr beschränkt, allerdings sind kurze Telefonate durchaus praxistauglich. Weit weg dürfen wir allerdings nicht von dem Mikrofon entfernt sprechen, andernfalls sind wir nur abgehakt zu verstehen.
Mehr überzeugen kann die Fenix 8 bei der Benachrichtigungsfunktion. Nachrichten oder E-Mails kommen nahezu in Echtzeit mit einer Verzögerung von nur wenigen Sekunden und werden zuverlässig angezeigt. Die proprietäre Garmin-Software beherrscht großenteils die von uns getesteten Emojis und zeigt auch Bilder an, allerdings nicht wirklich scharf. Antworten sind mit vordefinierten Kurzantworten möglich, eine Tastatur- oder Spracheingabe gibt es nicht. Sprachnachrichten über WhatsApp werden leider auch nicht unterstützt. Hier haben Uhren mit Google Wear OS einen großen Vorteil.
Sprach-Assistent
Auf der Fenix 8 ist ein hauseigener Sprachassistent verfügbar. So können ohne Telefonverbindung einfache Spracheingaben umgesetzt werden, wie beispielsweise das Starten von Trainingseinheiten oder die Regelung der Helligkeit der Displayhintergrundbeleuchtung. Im Test funktioniert die Spracheingabe zufriedenstellend, allerdings wird der Wille des Nutzers nicht immer akkurat umgesetzt. Das Starten des Assistenten ist ausschließlich per Tastendruck möglich.
Gesundheit und Fitness - Garmin-Smartwatch ohne EKG, zumindest gegenwärtig
Die gesammelten Gesundheits- und Fintessdaten werden in der hauseigenen Anwendung gesammelt und abgebildet. Mit der Garmin Connect-App können Informationen, welche die Fenix 8 aufzeichnet, aber auch mit Apple Health geteilt werden. Wer ein Android-Gerät nutzt, hat es da schwieriger, denn eine direkte Möglichkeit des Datentransfers zu Google Fit gibt es nicht.
Alle Modelle der Fenix-8-Serie können grundsätzlich auch EKG-Daten ermitteln, hierzu gibt es in den USA eine extra EKG-App, mit der Benutzer ihren Herzrhythmus aufzeichnen und direkt am Handgelenk auf Anzeichen von Vorhofflimmern (AFib) überprüfen können. Hierzulande ist dieses Feature aber nicht verfügbar.
Aktivitätsziele
Die Fenix 8 gibt den Nutzer eine Vielzahl an Werten und Parametern an die Hand, wie das Stresslevel, eine Einschätzung der Leistungsfähigkeit oder die Angabe der Herzfrequenzvariabilität (HRV). Aber auch Aktivitätsdaten, wie Schritte, die Energieüberwachung oder der Kalorienverbrauch, werden sowohl in der App als auch auf der Fenix 8 angezeigt. Neu ist Garmin Share, womit geplante Touren oder Trainings sowie Positionen mit kompatiblen Garmin-Geräten geteilt werden können. Wer möchte kann auch an Challenges oder Gruppen-Challenges teilnehmen, wie eine Bergexpedition oder spezielle Wanderroute.
Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung
Die Fenix 8 besitzt eine umfassende Gesundheitsüberwachung, darunter die Herzfrequenz und Pulsoximetrie. Was bei der Messung von Gesundheitswerten mit Smartwatches beachtet werden muss, haben wir in diesem Artikel einmal näher betrachtet. Bei der Analyse der Blutsauerstoffsättigung dient uns ein Braun Pulsoximeter 1 als Referenzgerät. Bei insgesamt drei Messungen liegt die Abweichung im Schnitt bei nur 1,7 Prozent, wobei die Garmin-Smartwatch die Blutsauerstoffsättigung tendenziell unterschätzt. Die Schwankungen sind aber nicht sonderlich ausgeprägt. Bei zwei unserer drei Messungen liegt die Fenix 8 mit zwei Prozentpunkten daneben, einmal mit nur einem Prozentpunkt.
Die Pulsdaten vergleichen wir mit dem Polar H10 Brustgurt als Referenzgerät. Hier schneidet die Fenix 8 sehr gut ab, denn in unserem Test treten bei insgesamt vier Messungen keine Abweichungen auf. Sowohl in Ruhe, als auch beim Leistungspuls, den wir bei einer Fahrradtour ermittelt haben, sind die Messwerte bei beiden Geräten identisch.
Schlaf-Tracking
Das Schlaftracking der Fenix 8 ist aus unserer Sicht sehr plausibel und umfangreich. Die Gesamtschlaf wird mit Punkten zwischen 0 und 100 bewertet. Unsere Wachzeiten in der Nacht werden zuverlässig erkannt und die Schlafdauer entspricht der persönlichen Wahrnehmung. Während des Schlafes werden verschiedene Schlafphasen ermittelt und auf Wunsch eine permanente Messung der Herzfrequenz und Blutsauerstoffsättigung durchgeführt. Damit werden verschiedenste Parameter abgeleitet, wie die Atemfrequenz oder eine Body Battery.
Nach dem Aufwachen erhalten Nutzer einen Morgenbericht mit dem Überblick über den Schlaf der letzten Nacht, ihre Trainingsaussichten und den Status der Herzfrequenzvariabilität (HRV). Die Werte werden auch in der App in einem Diagramm zur Verfügung gestellt. Ein Export der nächtlichen Daten ist leider nicht möglich.
Trainingsaufzeichnung
Bei den unterstützen Trainings bietet die Fenix 8 fast schon einen Funktions-Overkill. Dutzende vorinstallierte Aktivitäten, welche von Laufen bis Wildwasser-Rafting, über Golfen inklusive Platzdaten bis hin zu Mannschaftssportarten, wie Fußball, reichen, ist alles mit an Bord. Neu ist der Tauch-Modus, durch den die Garmin-Smartwatch offiziell Sporttauchen bis zu einer Tiefe von 40 Metern unterstützt. Während einer Trainingseinheit zu Land bietet die Fenix 8 auch ClimbPro und PacePro, eine GPS-basierte Anleitung für ausgewählte Strecken oder Kletterrouten mit einer angepassten Laufgeschwindigkeit in Ebenen oder Steigungen sowie Echtzeitinformationen über aktuelle und bevorstehende Anstiege.
Die vorinstallierten TopoActive-Karten, die auf der Fenix 8 verfügbar und teilweise vorinstalliert sind, bieten Kartenmaterial aus aller Welt. Mit einem optionalen Outdoor Maps+-Abonnement besteht die Möglichkeit weitere Premium-Karteninhalte, wie Satellitenbilder, zusätzlich zu erwerben (UVP: 60 Euro pro Jahr). Während des Trainings können Nutzer mit dem integrierten Höhenmesser, Barometer und elektronischen 3-Achsen-Kompass sich auch navigieren lassen. Wer Lust auf eine Erkundungstour hat, kann auch eine Entfernung auf der Fenix 8 vorgeben und erhält im Anschluss Routenvorschläge für sein Training. Die Nutzung der Karten funktioniert im Test ohne Probleme, allerdings brauch die Garmin-Smartwatch eine gewisse Zeit bis die Position bestimmt wird und neue Kartenausschnitte berechnet sind.
GNSS und Navigation
Die Fenix 8 unterstützt im besten Falle Dual-Band-GNSS, womit mehrere Frequenzbänder verwendet werden können. Damit sind in der Regel eine konsistentere Strecken-Aufzeichnungen und eine verbesserte Positionierung möglich, da der Empfänger mehr als ein Funksignal von jedem Satelliten auf verschiedenen Frequenzen verfolgt. In der folgenden Tabelle sind die verschiedenen Modi und Frequenzbänder der Garmin-Smartwatch aufgelistet.
Satellitensystem | Nur GPS | Multi-GNSS (Alle Systeme) | Multi-GNSS (Alle) + Multi-Band |
GPS | L1 | L1 | L1 + L5 |
GLONASS | L1 | L1 | |
GALILEO | E1 | E1 + E5 | |
QZSS | L1 | L1 + L5 | |
IRNSS (NavIC) | L1 | L1 + L5 | |
BeiDou | B1 | B1 |
Um die Genauigkeit der Garmin-Smartwatch bei der Ortung in der Praxis zu überprüfen, nehmen wir die Fenix 8 Solar mit auf eine Radtour. Die ermittelte Wegstrecke vergleichen wir mit unserem Referenzgerät, der Garmin Venu 2. Das Ergebnis der Ortung ist sehr überzeugend, allerdings zeigt die Darstellung der zurückgelegten Route geringfügige Unterschiede zur tatsächlichen Wegstrecke.
Display - Garmin-Smartwatch mit besonderem Panel
In unserem Test-Sample nutzt die Fenix 8 ein transflektives MiP-Display. Durch die Memory-In-Pixel-Technologie muss der dargestellte Inhalt nicht periodisch aufgefrischt werden, sondern wird kontinuierlich aufrechtgehalten bis sich Informationen ändern. Dadurch spart das MiP-Display der Fenix 8 Solar gegenüber den Versionen mit OLED-Bildschirmen Energie ein, welche wahrscheinlich mit 60 Hz – sprich 60-mal in der Sekunde – aktualisieren. Genaue Angaben zur Bildwiederholrate macht Garmin aber nicht. Dennoch besitzt auch die Solar-Variante ein Backlight, ansonsten wäre ein Ablesen des Displays in Dunkelheit nicht möglich, da kein Licht für Reflexionen zur Verfügung steht.
Aufgrund der MiP-Technologie gibt es auch bei direkter Sonneneinstrahlung keinerlei Probleme mit der Ablesbarkeit von Inhalten auf den 1,4 Zoll großen Farbpanel. Mit 280 x 280 Bildpunkten beträgt die Pixeldichte jedoch nur 283 PPI. Neben diesem Schärfedefizit werden auch die Farben im Vergleich zu den OLEDs der Fenix 8 (454 x 454 Pixel) recht blass wiedergegeben. Darüberhinaus wirkt das Scrollen durch die Übersichten der Garmin-UI bei der Solar-Edition nicht wahnsinnig flüssig.
Performance und Laufzeit - Garmin Fenix 8 Solar mit überragender Ausdauer
Garmin macht keine Angaben zum dem genauen Chipsatz, welcher bei den Fenix-8-Modellen zum Einsatz kommt. Gut möglich, dass sich die SiPs sogar unterscheiden, denn die MIP-Technologie benötigt für gewöhnlich weniger Rechenpower als ein OLED-Display. Die gebotene Leistung unseres Test-Samples reicht jedenfalls für eine Bedienung ohne größere Ruckler. Auch das Scrollen durch die Karten funktioniert ohne lange Verzögerungen. Da ein Browser auf der Fenix 8 nicht installiert werden kann, können unsererseits keine Benchmarks zur Verfügung gestellt werden.
Akkulaufzeit
Die Laufzeiten der Fenix 8 Solar sind hervorragend und ein echter Game Changer, insofern Nutzer das Durchhaltevermögen einer Galaxy Watch Ultra oder Apple Watch Ultra 2 gewohnt sind. Mit unserer Garmin-Smartwatch verlieren wir bei der Nutzung aller Funktionen inklusive kontinuierlicher Puls- und Blutsauerstoffmessung während unseres Tests 78 Prozent (Restkapazität: 22 Prozent) innerhalb der ersten 15 Tage. Anschließend haben wir die Satellitenverbindung auf „Multiband“ gesetzt, womit wir während der restlichen Nutzungsdauer von 6 Tagen auf eine Restlandung von 64 Prozent kommen. Wer täglich mehrere Workouts mit exakter GPS-Aufzeichnung durchführt, wird aber nicht an unsere Laufzeiten herankommen. Hier verliert die Fenix 8 Solar etwa 7 Prozent pro Stunde bei einer Multi-Band-Nutzung. Da die MiP-Varianten mit einer Solarlinse ausgestattet sind, erhöht sich die Laufzeit, je nach Nutzung im Freien, spürbar. Garmin gibt einen Zugewinn an Nutzungsdauer von bis zu 50 Prozent an. Da während unseres Tests das Wetter eher grau-in-grau und die Solarintensität laut Smartwatch kaum vorhanden ist, dürften wir im Sommer wohl locker auf eine Laufzeit von drei Wochen kommen.
Aufgrund der sehr langen Ausdauer fallen die langen Ladezeiten der Fenix 8 Solar nicht stark ins Gewicht. Ein Negativpunkt stellen diese trotzdem dar, da etwa 1,5 Stunden vergehen bis der Akku von 22 Prozent auf 100 Prozent befüllt wird. Auch das Ladesystem mittels Steckerverbindung ist aus unserer Sicht nicht ideal. Drahtloses Laden sollte bei einer so kostspieligen Uhr möglich sein. Allerdings verbaut der Hersteller diesen Anschluss in all seinen Modellen, was immerhin nachhaltig erscheint.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
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