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Kaufberatung: Die besten SSDs

Kaufberatung: Die besten SSDs (Bild: Samsung)
Kaufberatung: Die besten SSDs (Bild: Samsung)
Einer der größten Trends der vergangenen Jahre im PC-Bereich war zweifelsohne die Etablierung einer völlig neuen Art von Massenspeichern, nämlich den schnellen und rein elektronisch statt teilweise mechanisch agierenden Solid-State-Drives. In den letzten Jahren hat sowohl die Verbreitung der SSDs als auch die Modellvielfalt zugenommen, wobei dieser Artikel ganz konkrete Kaufempfehlungen liefern soll.

SSDs sind Massenspeicher, die im Gegensatz zu Festplatten auf mechanische Teile verzichten und insbesondere in zufälligen Lese- und Schreibvorgängen erheblich höhere Datenübertragungsraten als diese erreichen, mechanisch widerstandsfähiger und kompakter als Festplatten sind – kurzum: SSDs gehört die Zukunft, auch wenn der Preis je Gigabyte noch etwas bis deutlich höher ist. In diesem Artikel wollen wir konkrete Kaufempfelungen für SSDs geben, abhängig vom Verwendungszweck und den eigenen Ansprüchen.

Ganz grundsätzlich soll an dieser Stelle die Bedeutung allzu hoher Transfergeschwindigkeiten etwas relativiert werden. So beweisen zahlreiche Tests, wie etwa von ComputerBase, dass die Installation eines Programmes auf der schnellsten PCIe-SSD lediglich 5,5 statt 6,7 Sekunden wie auf der langsamsten getesteten 2,5-Zoll-SSD benötigt, der Unterschied beim Start einer Anwendung liegt bei 0,8 Sekunden respektive rund 15 Prozent. Praktisch heißt dies, dass die Performanceunterschiede in konkreten Anwendungen für die meisten Nutzer faktisch unerheblich sind - allerdings lässt sich durch die hohe Performance bei zufälligen Dateioperationen etwa bei Suchvorgängen eine subjektiv deutlich fühl-, messtechnisch aber schwer belegbare Beschleunigung des Systems erzielen.

Lesern, die sich für die Funktionsweise einer SSD und die genauen technischen Hintergründe und Vor- und Nachteile der Technologie interessieren, sei an dieser Stelle die Lektüre des Grundlagenartikels über nichtflüchtige Speicher empfohlen.

Die besten SSDs für Notebooks

Wenn trotz schnellem Prozessor und großem Arbeitsspeicher das eigene Notebook oder der PC lahmt und Fehlfunktionen der Soft- und Hardware auszuschließen sind, kann der Umstieg auf eine SSD eine erhebliche Beschleunigung insbesondere der gefühlten Geschwindigkeit mit sich bringen. Nicht ganz unerheblich: Im Einzelfall kann die deutlich geringere mechanische Empfindlichkeit einer SSD Daten retten, etwa wenn ein Notebook im laufenden Betrieb auf den Boden fällt.

Grundsätzlich sind in einem Notebook entweder 2,5-Zoll-, M.2- oder mSATA-Massenspeicher untergebracht, dazu kommt die wenig relevante Micro-SATA-Schnittstelle.

Das Aspire VN7-591G bietet eine M.2-SSD (links) und eine 2,5-Zoll-Festplatte - eine durchaus typische Kombination
Das Aspire VN7-591G bietet eine M.2-SSD (links) und eine 2,5-Zoll-Festplatte - eine durchaus typische Kombination

mSATA

850 EVO mSata (Bild: Samsung)
850 EVO mSata (Bild: Samsung)

Die mSATA-Schnittstelle ist bereits ein wenig älter und bleibt in Sachen Verbreitung inzwischen weit hinter dem universellen M.2-Format(en) zurück. Im Vergleich zu diesen sind mSATA-Modelle deutlich breiter, wodurch die Kompatibilität nicht gegeben ist, allerdings über Adapter hergestellt werden kann – im Notebook ist das allerdings unrealistisch. Die Datenrate der mSATA-Schnittstelle liegt theoretisch bei bis zu 600 MByte/s.

Wurden neue SSDs bis vor wenigen Jahren zum Teil noch parallel als mSATA- und M.2-Version produziert, konzentrieren sich Hersteller aktuell größtenteils auf den M.2-Formfaktor.

Empfehlenswert ist unserer Einschätzung nach insbesondere die Samsung 850 Evo, welche mit einer Speicherkapazität von bis zu einem Terabyte erhältlich ist – allerdings lediglich in der Version mit weniger als einem Terabyte, da die Topversion Berichten zufolge mit einer schwächeren Performance zu kämpfen hat. Die breite Verfügbarkeit der mSATA-Version der 860 Evo zeichnet sich aktuell ab, weshalb auch diese grundsätzlich empfehlenswert ist, da sich auch kein signifikanter Preisunterschied ergibt. 

M.2

M.2 besteht vereinfacht gesagt aus Standards für die Datenübertragung und für den Formfaktor. Die meist genutzte Breite liegt bei 22 Millimetern, die Länge beträgt beispielsweise 42 oder 80 Millimeter, wodurch das konkrete Format dann etwa als M.2 2242 oder M.2 2280 bezeichnet wird. Im Gegensatz zu mSATA wurde der M.2-Standard vergleichsweise früh standardisiert, inkompatible Produkte einzelner Hersteller sind also nicht zu erwarten.

Eine M.2-SSD kann dabei über PCIe oder SATA angebunden werden, wobei die Möglichkeiten der eigenen Hardware vor dem Kauf im Gerätehandbuch in Erfahrung zu bringen sind. PCIe ermöglicht dabei erheblich höhere Datenübertragungsraten, das NVMe-Protokoll sorgt, sofern vorhanden, unter anderem für niedrigere Zugriffszeiten.

M.2 mit SATA

Preislich ist die Spannweite bei M.2-SSDs mit SATA-Anschluss vergleichsweise gering: So gibt es für aktuell 80 Euro die Western Digital Blue SSD 3D, die in zahlreichen Testberichten rundum überzeugten konnte. Zu einem sehr ähnlichen Preis ist die Crucial MX300 erhältlich, für aktuell mindestens 95 Euro geht die häufig empfohlene Samsung SSD 850 Evo respektive SSD 860 Evo über die Ladentheke, Berichten zufolge sind die Modelle aber nicht signifikant leistungsfähiger als die Blue SSD 3D.

Nicht ungewöhnlich: SSDs einer Baureihe erscheinen häufig in verschiedenen Formaten (Bild: WD)
Nicht ungewöhnlich: SSDs einer Baureihe erscheinen häufig in verschiedenen Formaten (Bild: WD)

M.2 mit PCIe

M.2-SSDs mit PCIe-Anschluss sind sowohl in Notebooks als auch in Desktop-PCs mit einem kompatiblen Mainboard einsetzbar und ermöglichen potentiell extrem hohe Leistungen und die vorteilhafte Nutzung des modernen NVMe-Protokolls.  

Als vergleichsweise günstigen Einstieg in die Welt der NVMe-SSD stellt sich die Adata XPG SX6000 dar, die mit einer Kapazität von 128 Gigabyte bereits für gut 50 Euro erhältlich ist. Nur wenig teurer ist die Intel 600p, deren sequenzielle Datenübertragungsraten dann zumindest lesend die Gigabyte-Marke überschreiten und mit der kein potentieller Käufer einen Fehler machen dürfte.  

Noch oberhalb der 600p ist unter anderem die Samsung 960 Evo und die ähnliche Plextor M8PeG angesiedelt, wobei die Samsung 960 Evo in Testberichten besser abschneidet als die Konkurrenz von Plextor. Hier ist es am Kunden, auch die tagesaktuellen Preise zu vergleichen. Anfang Februar 2018 waren die Preise beider Speicher so etwa faktisch identisch.  

Desktop-Nutzer, die eine SSD in einem PCIe-Anschluss unterbringen wollen, können dort generell mittels entsprechender Adapterkarte auch eine M.2-PCIe-SSD verbauen. Daneben sind auch eigenständige PCIe-Erweiterungskarten erhältlich, bei denen es sich in den meisten Fällen aber um für Privatnutzer uninteressante Produkte handelt. So ist die Geschwindigkeit der PCIe-Steckkarten meist sehr hoch, selbiges gilt aber auch für den Preis.

2,5-Zoll-SSDs

2,5-Zoll-SSDs lassen sich sowohl an Desktop-PCs als auch Notebooks einsetzen. In vielen Gehäusen stehen hinter dem Mainboard-Tray dedizierte Montageplätze für 2,5-Zoll-Laufwerke bereit. Der Anschluss gelingt über SATA mit einer Nettodatenrate von maximal 600 Mbyte/s, in der Praxis reizen entsprechende SSDs zumindest seriell den Anschluss häufig aus. Der auf PCIe basierende U.2-Anschluss hat sich für Privatanwender nicht durchgesetzt.  

Auch wenn die Anschlusspositionen, Höhe und Breite der 2,5-Zoll-Laufwerke einheitlich sind, müssen Käufer auf die von ihrem Gerät unterstütze Bauhöhe achten. Ist die SSD für den Einschub im Notebook zu flach, schaffen Kunststoff-Spacer unkompliziert Abhilfe.  

Da 2,5-Zoll-SSDs die älteste und populärste Bauart im Endkundensegment darstellen, ist der Markt groß und zum Teil unübersichtlich. Testberichten zufolge ist die etwas ältere MX300 definitiv empfehlenswert, die Ende 2017 erschienene Neuauflage MX500 konnte in ersten Tests ebenfalls überzeugen. Für 250/275 GByte wird aktuell ein Preis in Höhe von 80 Euro aufgerufen.  

Nur fünf bis sieben Euro teurer sind die Modelle Samsung 850 Evo und 860 Evo. Die 850er Evo galt lange Zeit als nahezu ultimative Kaufempfehlung, im Gegensatz zur MX300 und MX500 ergibt sich in vielen Benchmarks zumindest ein geringer Performancevorteil. 

Intel Optane Memory

Intel bietet mit dem Optane Memory bereits seit einiger Zeit eine von uns bereits getestete SSD-Alternative auf Basis der 3D XPoint-Technologie an, die ihre Vorteile aber nur in sehr speziellen und für Privatanwender faktisch irrelevanten Situationen ausnutzen können.

Externe SSDs

Die Adata SE730 (Bild: Adata)
Die Adata SE730 (Bild: Adata)

Externe SSDs erlauben eine sehr schnelle Datenspeicherung auf teils extrem kompakten Speichern. Bei der Auswahl eines Laufwerkes müssen die eigenen Ansprüche durchaus kritisch hinterfragt werden, so nutzt eine höhere Geschwindigkeit des externen Laufwerks nichts, wenn die internen Speichermedien diese Geschwindigkeit nicht ausnutzen können – zudem muss auch die USB-Verbindung die hohe Datenübertragungsrate stemmen.  

Die von uns erst im letzten Jahr getestete Samsung T5 überzeugte dabei mit sehr hohen Datenraten, einer tadellosen Verarbeitung und Verschlüsselung und ist aktuell für knapp 120 Euro erhältlich. In unserem Vergleichstest von externen SSDs mit USB-C Anschluss konnte sich auch die Vorgängergeneration T3 gut behaupten. Seitdem beweisen auch die SanDisk Extreme 900 und die G|Drive slim ihre Zuverlässigkeit und hohe Performance in der Redaktion.

Etwa zum gleichen Preis bietet Adata die SE730 an, welche zwar etwas langsamer als die Samsung T5 und auch das Vorgängermodell T3 ist, dafür allerdings mit einer IP68-Zertifizierung aufwarten und somit gegen Staub und zeitweiliges Untertauchen geschützt ist - unterm Strich sehen wir die SE730 aufgrund der hohen Widerstandsfähigkeit als eindeutige Kaufempfehlung. Externe USB-C-SSDs im Test - die beste externe SSD für das neue MacBook Pro und Windows-Konkurrenten

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Autor: Silvio Werner, 15.04.2018 (Update: 15.05.2018)