Kampf der Einsteiger-GPUs - Nvidia GeForce MX550 & Intel Arc A350M im Test
Die modernen integrierten Grafikkarten wie die Intel Iris Xe Graphics G7 oder die neue AMD Radeon 680M werden immer leistungsstärker und bieten mittlerweile oftmals schon genug Leistung für manche Spiele in 1080p. Einige kompakte Laptops sind aber auch weiterhin mit dedizierten Einsteiger-GPUs erhältlich, wenn es dann doch noch etwas mehr Leistung sein soll. Mit der Nvidia GeForce MX550 und der Intel ARC A350M gibt es jetzt zwei neue GPUs im mobilen Sektor, die weiterhin einen Leistungsvorteil gegenüber den iGPUs bieten wollen, doch klappt das auch? Wir vergleichen die beiden GPUs in mehreren Disziplinen, teilweise mit überraschenden Ergebnissen.
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Details
Intel Arc A350M
Die Arc A350M ist die neue Einsteiger-GPU in Intels Lineup und bietet jeweils 6 Xe-Kerne sowie 6 Raytracing-Kerne mit einem maximalen Takt von 1.150 MHz. Die Arc A350M kann vom Hersteller im Bereich von 25-35 Watt konfiguriert werden und die Größe des VRAM liegt wie bei der schnelleren Arc A370M (35-50 Watt) bei 4 GB GDDR6 (64-Bit).
Wir konnten die neue Intel Arc A350M im Samsung Galaxy Book2 15.6 testen, wo sie in Verbindung mit dem neuen Intel Alder Lake Core i7-1260P arbeitet. Allerdings sind die TDP-Werte des Prozessors sehr gering, in anderen Laptops könnte die Leistung insgesamt also noch besser ausfallen. Die Grafikkarte selbst darf 28 Watt verbrauchen und liegt damit genau im vorgegebenen Verbrauchs-Fenster. Als Treiber kam die Version 30.0.101.1329 mit dem Betriebssystem Windows 11 zum Einsatz.
Nvidia GeForce MX550
Die neue Nvidia GeForce MX550 ist der direkte Nachfolger der bekannten GeForce MX450. Im Gegensatz zur neuen MX570 (Ampere-Chip) basiert die MX550 weiterhin auf dem alten Turing TU-117-Chip wie bei der MX450, jetzt allerdings mit mehr Shadern. Der Turing-Chip wird im alten 12-nm-Prozess hergestellt und der TDP-Rahmen liegt ähnlich wie bei der A350M bei rund 25 Watt. Ein Nachteil der MX550 ist allerdings der kleinere Grafikspeicher mit 2 GB GDDR6.
Laptops mit der neuen GeForce MX550 sind bisher noch Mangelware, weshalb wir auf den Lenovo IdeaCentre 24 All-in-One-PC zurückgegriffen haben, der ebenfalls mit der mobilen MX550 ausgerüstet ist. Auch hier wird die GPU mit dem Intel Core i7-1260P kombiniert, die TGP der MX550 liegt allerdings bei sehr hohen 35 Watt, es dürfte sich also um eine der schnellsten Versionen handeln.
Synthetische Benchmarks
Wir fangen zunächst mit den beliebten 3DMarks an, also der reinen DirectX-Leistung. Hier liegen die beiden neuen dGPUs auch praktisch gleichauf, wobei es leichte Vorteile für die neue Intel Arc A350M gibt. Die schnelle Radeon 680M iGPU fällt einige Prozentpunkte zurück und schnelle Versionen der Xe Graphics G7 (96 EUs) sind etwa 20 % langsamer. Gegen die alte GeForce GTX 1650 oder die neue GeForce RTX 2050 haben die beiden Neulinge aber keine Chance.
Bei der OpenCL-Performance sehen wir sehr gemischte Ergebnisse. Während die Arc A350M in LuxMark sehr gut abschneidet, liegen hier sowohl die alte GeForce MX450 als auch die neue MX550 am Ende des Rankings. Im OpenCL-Test von Geekbench ist die Situation aber anders, denn hier kann sich die neue Arc A350M kaum von der integrierten Xe Graphics G7 absetzen und liegt auch deutlich hinter der Radeon 680M. Die GeForce MX550 hingegen zeigt hier eine ordentliche Leistung.
In den OpenGL-Benchmarks wie GFXBench ist die neue Arc A350M deutlich näher an der GeForce MX550 dran und teilweise sogar etwas schneller, was aber gerade bei den hohen Auflösungen auch an dem größeren Videospeicher liegen dürfte. In den professionellen SPECviewperf-Benchmarks ist die GeForce MX550 oftmals die schnellere GPU und in einigen Unterbereichen können die beiden Consumer-Chips sogar mit den professionellen GPUs wie der Quadro T500 mithalten, allerdings haben die Quadro-GPUs dank der speziellen Treiber oft einen deutlichen Vorsprung.
Unigine Heaven 4.0 - Extreme Preset OpenGL | |
HP ZBook Power 15 G8 313S5EA | |
Lenovo IdeaCentre AIO 3 24IAP7 | |
Samsung Galaxy Book2 15 | |
Prime Computer PrimeBook Circular-i7-1165G7 | |
HP ZBook Firefly 14 G8 2C9Q2EA |
Unigine Valley 1.0 - 1920x1080 Extreme HD Preset OpenGL AA:x8 | |
Lenovo IdeaCentre AIO 3 24IAP7 | |
Samsung Galaxy Book2 15 | |
Prime Computer PrimeBook Circular-i7-1165G7 |
GFXBench | |
3840x2160 4K Aztec Ruins High Tier Offscreen | |
Lenovo ThinkBook 16 G4+ IAP | |
Samsung Galaxy Book2 15 | |
Lenovo IdeaCentre AIO 3 24IAP7 | |
2560x1440 Aztec Ruins High Tier Offscreen | |
Microsoft Surface Laptop Studio i7 RTX 3050 Ti | |
Lenovo ThinkBook 16 G4+ IAP | |
Samsung Galaxy Book2 15 | |
Lenovo IdeaCentre AIO 3 24IAP7 | |
HP ZBook Power 15 G8 313S5EA | |
Asus Zenbook S 13 OLED | |
1920x1080 Car Chase Offscreen | |
Microsoft Surface Laptop Studio i7 RTX 3050 Ti | |
Lenovo ThinkBook 16 G4+ IAP | |
HP ZBook Power 15 G8 313S5EA | |
Lenovo IdeaCentre AIO 3 24IAP7 | |
Samsung Galaxy Book2 15 | |
HP ZBook Firefly 14 G8 2C9Q2EA | |
Asus Zenbook S 13 OLED | |
1920x1080 Aztec Ruins Normal Tier Offscreen | |
Microsoft Surface Laptop Studio i7 RTX 3050 Ti | |
Lenovo ThinkBook 16 G4+ IAP | |
HP ZBook Power 15 G8 313S5EA | |
Samsung Galaxy Book2 15 | |
Lenovo IdeaCentre AIO 3 24IAP7 | |
Asus Zenbook S 13 OLED |
Gaming Performance 1080p
Die meisten Käufer dieser Grafikkarten wird vor allem die Gaming-Leistung interessieren und hier ist die Leistung der neuen A350M enttäuschend. Der gute Eindruck der synthetischen Benchmarks kann nicht fortgesetzt werden und in vielen unserer Gaming-Tests muss sich die dedizierte A350M sogar der integrierten Radeon 680M geschlagen geben. Beim Testen ist Forza Horizon 5 auf dem Samsung Book2 mit der Arc A350M immer beim Laden abgestürzt, ansonsten konnten wir bei unseren Benchmarks aber keine Probleme erkennen.
Die GeForce MX550 hingegen bietet in vielen Fällen mehr Gaming-Leistung als die iGPU von AMD und auch mehr Leistung als die Arc A350M. Bei sehr hohen Details leidet die GeForce teilweise ein wenig unter dem begrenzten VRAM von nur 2 GB und der Vorsprung schmilzt, doch dann ist man oftmals sowieso nicht mehr im spielbaren Bereich.
Insgesamt bekommt man mit der GeForce MX550 in vielen Titeln auch (wenn sie nicht zu anspruchsvoll sind) mit hohen Details flüssiges Gameplay in der Full-HD-Auflösung, bei der Arc A350M muss man die Details teilweise etwas deutlicher reduzieren.
F1 2021 | |
1920x1080 High Preset AA:T AF:16x | |
Dell XPS 17 9720 | |
Asus ZenBook Flip 15 Q539ZD | |
Asus Zenbook S 13 OLED | |
Lenovo IdeaCentre AIO 3 24IAP7 | |
Samsung Galaxy Book2 15 | |
1920x1080 Ultra High Preset + Raytracing AA:T AF:16x | |
Dell XPS 17 9720 | |
Lenovo IdeaCentre AIO 3 24IAP7 | |
Asus ZenBook Flip 15 Q539ZD | |
Asus Zenbook S 13 OLED | |
Samsung Galaxy Book2 15 |
Far Cry 5 | |
1920x1080 High Preset AA:T | |
Dell XPS 17 9720 | |
Lenovo IdeaCentre AIO 3 24IAP7 | |
Samsung Galaxy Book2 15 | |
Asus Zenbook S 13 OLED | |
1920x1080 Ultra Preset AA:T | |
Dell XPS 17 9720 | |
Lenovo IdeaCentre AIO 3 24IAP7 | |
Samsung Galaxy Book2 15 | |
Asus Zenbook S 13 OLED |
Farming Simulator 22 | |
1920x1080 High Preset | |
Dell G15 5510 | |
Lenovo IdeaCentre AIO 3 24IAP7 | |
Asus ZenBook 14X OLED UX5400EA-L7154W | |
Asus Zenbook S 13 OLED | |
Samsung Galaxy Book2 15 | |
1920x1080 Very High Preset | |
Dell G15 5510 | |
Asus Zenbook S 13 OLED | |
Samsung Galaxy Book2 15 | |
Lenovo IdeaCentre AIO 3 24IAP7 | |
Asus ZenBook 14X OLED UX5400EA-L7154W |
GRID Legends | |
1920x1080 High Preset | |
Dell G15 5510 | |
Asus ZenBook 14X OLED UX5400EA-L7154W | |
Lenovo IdeaCentre AIO 3 24IAP7 | |
Samsung Galaxy Book2 15 | |
1920x1080 Ultra Preset | |
Dell G15 5510 | |
Asus ZenBook 14X OLED UX5400EA-L7154W | |
Lenovo IdeaCentre AIO 3 24IAP7 | |
Samsung Galaxy Book2 15 |
Gaming-Performance GeForce MX550
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
GTA V (2015) | 165.8 | 155.6 | 77.6 | 35 |
The Witcher 3 (2015) | 159 | 94 | 51 | 29 |
Dota 2 Reborn (2015) | 142 | 126.4 | 112 | 106.7 |
Final Fantasy XV Benchmark (2018) | 80.3 | 38.2 | 23.9 | |
X-Plane 11.11 (2018) | 101.1 | 81.5 | 67 | |
Far Cry 5 (2018) | 105 | 49 | 44 | 40 |
Strange Brigade (2018) | 156 | 61 | 53 | 38.1 |
Cyberpunk 2077 1.0 (2020) | 31 | 24 | 17 | 7 |
F1 2021 (2021) | 179.9 | 73 | 54.4 | 30.4 |
Forza Horizon 5 (2021) | 119 | 47 | 31 | 12 |
Farming Simulator 22 (2021) | 169 | 80 | 60 | 42 |
God of War (2022) | 36 | 28 | 7 | |
GRID Legends (2022) | 85 | 70 | 44 | 30 |
Ghostwire Tokyo (2022) | 35.8 | 35.5 | 35.1 | 33.2 |
Gaming-Performance Intel Arc A350M
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
GTA V (2015) | 134.5 | 109.3 | 36.5 | 14.7 |
The Witcher 3 (2015) | 120 | 76 | 41 | 18.4 |
Dota 2 Reborn (2015) | 102.9 | 83.5 | 63.9 | 62.1 |
Final Fantasy XV Benchmark (2018) | 59.3 | 29.8 | 20.7 | |
X-Plane 11.11 (2018) | 33.9 | 29.4 | 25.8 | |
Far Cry 5 (2018) | 65 | 39 | 37 | 35 |
Strange Brigade (2018) | 138 | 59.8 | 47.4 | 40.9 |
F1 2021 (2021) | 166.6 | 63.8 | 52.2 | 21.1 |
Farming Simulator 22 (2021) | 121 | 63 | 47 | 43 |
God of War (2022) | 22 | 18 | 15 | 11 |
GRID Legends (2022) | 78 | 56 | 41 | 28 |
Cyberpunk 2077 1.6 (2022) | 27.4 | 18.5 | 16.2 | 11.6 |
Ghostwire Tokyo (2022) | 32.2 | 30.6 | 29.6 | 29.2 |
Stromverbrauch / Effizienz
Gerade bei mobilen Geräten spielt natürlich auch die Effizienz eine wichtige Rolle. Wir verwenden hier die Daten von unseren Tests mit dem Spiel The Witcher 3, da die CPU hier keinen entscheidenden Einfluss hat und die Ergebnisse damit nicht zu stark beeinflusst. Zusätzlich wurde die Messung auch an einem externen Monitor durchgeführt, damit wir das interne Display als Einflussfaktor für die Verbrauchsmessungen ausschließen können.
Die Geräte mit den Intel-GPUs, egal ob es sich um die A350M, die schnellere A370M oder die integrierte Iris Xe Graphics G7 handelt, sind alle am Ende der Effizientabelle zu finden. Die neue GeForce MX550 schneidet trotz der hohen TGP-Werte gut ab, muss sich aber dennoch von der neuen AMD Radeon 680M geschlagen geben.
Energieaufnahme mit externem Monitor - Witcher 3 Ultra-Settings
Fazit - Die Intel Arc A350M enttäuscht bei der Gaming-Leistung
Unser Test zeigt ganz klar, dass die Luft für das Einsteigersegment der dedizierten GPUs immer dünner wird. Die aktuelle Radeon 680M der Ryzen-6000-CPUs hat die Latte bei den integrierten GPUs ein ganzes Stück höher gelegt und macht den Aufwand für kleine dGPUs eigentlich überflüssig, denn neben den zusätzlichen Kosten benötigt eine dedizierte Grafikkarte natürlich auch Platz auf dem Mainboard.
Die GeForce MX550 bringt nur ein kleines Leistungsupgrade gegenüber der alten GeForce MX450, da die grundlegende Chiparchitektur immer noch die gleiche ist und auch 2 GB GDDR6-VRAM sind nicht besonders viel, was man auch bei hohen Auflösungen und Details merkt. Allerdings ist man dann oft sowieso in einem Bereich, in dem die MX550 kein flüssiges Gaming mehr ermöglicht. Gerade bei mobilen Laptops mit Intel-Prozessoren kann sich die GeForce MX550 aber lohnen, wenn man auch ein wenig spielen möchte, da die MX550 schon einen spürbaren Vorteil gegenüber der Iris Xe Graphics G7 bietet.
Bei der neuen Arc A350M von Intel muss man ganz klar sagen, dass die synthetischen Benchmark-Ergebnisse oftmals zwar sehr gut ausfallen, hier aber schon der Eindruck entsteht, dass die Leistung auch für die meisten bekannten Benchmarks speziell optimiert wurde. In den tatsächlichen Gaming-Tests fällt die neue Arc A350M hingegen teilweise sogar hinter die integrierte Radeon 680M zurück. Hier muss Intel definitiv nachlegen, was übrigens auch für die Effizienz gilt. Möglicherweise gibt es noch Verbesserungen über Treiber-Updates, zum jetzigen Zeitpunkt können wir die Arc A350M aber nicht empfehlen.