Intel Lunar Lake CPU-Analyse - Der Core Ultra 7 258V enttäuscht bei Multi-Core-Leistung, punktet aber bei der Alltags-Effizienz
Nachdem sowohl Qualcomm als auch AMD vor einigen Monaten ihre neuen Mobilprozessoren auf den Markt gebracht haben folgt nun auch Intel mit den neuen Core-Ultra-Prozessoren der 2. Generation (Lunar Lake). Es handelt sich dabei nicht einfach nur um einen Nachfolger der alten Meteor-Lake-Chips, stattdessen kommt eine komplett neue Architektur zum Einsatz, die vor allem auf Effizienz getrimmt ist. Das erkennt man auch deutlich an dem TDP-Bereich von 15-37 Watt, während die alten Meteor-Lake-CPUs zwischen 15-115 Watt eingesetzt werden konnten. Die Nachfolger der 45-Watt-Klasse werden vermutlich erst Ende des Jahres bzw. Anfang 2025 mit den Arrow-Lake-Prozessoren auf den Markt kommen.
In der nachfolgenden Analyse werfen wir einen genauen Blick auf die Effizienz sowie die Leistung der neuen Lunar-Lake-CPUs, bei denen Intel auch auf Hyperthreading verzichtet. Die GPU-Leistung der neuen Intel Arc Graphics 140V betrachten wir in einem separaten Artikel.
Update 1 26.09.2024: Benchmark-Ergebnisse vom Intel Core Ultra 7 256V hinzugefügt
Update 2 01.10.2024: Benchmark/Effizienz-Ergebnisse vom Intel Core Ultra 9 288V hinzugefügt
Übersicht - Intel Lunar Lake
Die neuen Lunar-Lake-Prozessoren bringen einige spannende Neuerungen, auf die wir an dieser Stelle kurz eingehen möchten. Die grundsätzliche Konfiguration der neuen Modelle ist dabei immer identisch, denn es gibt vier schnelle Performance-Kerne (Lion Cove), die jetzt erstmalig auf Hyperthreading verzichten, sowie vier Efficiency-Kerne (Skymont). Die Lunar-Lake-Prozessoren werden bei TSMC gefertigt; für den Compute-Tile mit den P/E-Kernen kommt der N3B-Prozess zum Einsatz, beim SoC-Tile ist es N6.
Eine weitere große Neuerung betrifft den Arbeitsspeicher, denn dieser ist nun (wie bei den Snapdragon-X-SoCs) direkt in den Prozessor integriert. Es kommt sehr schneller LPDDR5x-8533-RAM zum Einsatz, aber entweder 16 oder 32 GB. Mehr RAM ist nicht möglich, was aber für den geplanten Einsatzbereich (Thin-and-Light-Laptops für den Alltag) auch vollkommen ausreichen sollte.
Bei der Konnektivität kommt weiterhin Thunderbolt 4 zum Einsatz, das WLAN-Modul unterstützt jetzt aber standardmäßig den schnellen Wi-Fi-7-Standard. Wie wir im Test des Zenbook S 14 gesehen haben steigen die Transferraten damit auf 3-4 Gbit/s (vs. ~1,8 Gbit/s bei Wi-Fi 6), natürlich vorausgesetzt, man verfügt über einen entsprechenden Wi-Fi-7-Router.
Zum Marktstart stehen insgesamt neun verschiedene Lunar-Lake-CPUs zur Verfügung. Dass es sich um Lunar-Lake-Modelle handelt, ist relativ leicht am letzten Buchstaben der Modellbezeichnung erkennbar, dem "V". Core Ultra 5/7/9 repräsentieren wie gewohnt das generelle Leistungslevel, wobei die Unterschiede im Takt der Kerne sichtbar sind. Die letzte Zahl der dreistelligen Bezeichnung ist ebenfalls sehr wichtig, denn eine 6 steht für 16 GB RAM, die 8 für 32 GB RAM. Die stärkeren Core-Ultra-9/7-Modelle sind mit der Intel Arc Graphics 140V (8 Xe-Kerne der 2. Generation) kombiniert, bei den Core-Ultra-5-Modellen ist es die schwächere Arc Graphics 130V mit 7 Xe-Kernen der 2. Generation.
Natürlich darf auch eine verbesserte NPU für KI-Aufgaben nicht fehlen. Die NPU der Lunar-Lake-Prozessoren bietet eine Leistung von 48 TOPS und positioniert sich damit zwischen den NPUs von Qualcomm (45 TOPS) und AMD (50 TOPS). Für den Nutzer ist die Zahl selber erstmal nicht besonders relevant, wichtig ist hier eigentlich nur, dass Lunar Lake damit die NPU-Anforderungen von Microsoft für einen Copilot+-Laptop erfüllt. Die vollen Copilot+-Funktionen stehen zum Markstart aber noch nicht zur Verfügung, werden aber per Update nachgereicht.
Testsysteme
Als Testsystem stand uns das Asus Zenbook S 14 zur Verfügung, das wir auch bereits ausführlich getestet haben. Es handelt sich hierbei um ein schlankes 14-Zoll-Notebook mit dem Intel Core Ultra 7 258V, der Arc Graphics 140V sowie 32 GB LPDDR5x-8533-RAM. Das Zenbook kann kurzzeitig den maximal spezifizierten Verbrauch von 37 Watt erreichen, pendelt sich nach spätestens 20 Sekunden aber bei maximal 28 Watt im schnellsten Energiemodus ein.
Als weitere Testsysteme kommen das Zenbook 14 mit dem Intel Core Ultra 7 155H, das Zenbook S 16 mit dem AMD Ryzen AI 9 HX 370, sowie das Lenovo Yoga Pro 7 14 mit dem AMD Ryzen AI 9 365 zum Einsatz. Die TDP-Werte haben wir jeweils mit den Tools Throttle Stop bzw. Universal x86 Tuning Utility eingestellt.
Update 26.09.2024: Als zweites Testsystem stand ein Lunar Lake Engineering Sample von Schenker zur Verfügung, bei dem ein Engineering-Sample des Core Ultra 7 256V verbaut war. Es handelt sich also prinzipiell um den gleichen Chip beim Zenbook S 14, allerdings sind nur 16 GB RAM (LPDDR5x-8533) verbaut. Zudem konnten wir unsere Tests hier nur im Unterhaltungsmodus durchführen, bei dem die Power Limits bei 25/17 Watt liegen, was sich bei langen Tests aber bis auf 12 Watt reduzieren kann. Da es sich noch nicht um eine Production-Unit handelt können die Werte bei Retail-Modellen noch anders ausfallen, die Testergebnisse sind aber plausibel.
Update 01.10.2024: Intel hat uns nun noch ein Testgerät des Asus Zenbook S 14 mit dem schnellsten Lunar-Lake-Mobilprozessor zur Verfügung gestellt, dem Core Ultra 9 288V. Im Vergleich zum Core Ultra 7 258V erreicht dieser einen 300 MHz höheren Takt bei den Performance-Kernen (bis zu 5,1 GHz), bei den Efficiency-Kernen sind es aber weiterhin maximal 3,7 GHz. Zusätzlich ist auch der maximale Takt der Arc Graphics 140V 100 MHz höher (2,05 GHz). Die Power Limits unterscheiden sich hier aber nicht von dem Zenbook S 14 mit dem Core Ultra 7 258V.
Testverfahren
Um die verschiedenen Prozessoren aussagekräftig miteinander vergleichen können, schauen wir uns neben der reinen Leistung in synthetischen Benchmarks auch den Stromverbrauch an, woraus wir dann die Effizienz ermitteln. Die Verbrauchsmessungen werden jeweils an einem externen Display durchgeführt, damit wir die unterschiedlichen internen Displays als Einflussfaktoren eliminieren können. Dennoch messen wir hier den Gesamtverbrauch des Systems und vergleichen nicht nur die reinen TDP-Werte.
Bei den Benchmarks verwenden wir nur Apps, die nativ auf allen aktuellen Systemen laufen. Ältere Tests wie Cinebench R23 kommen für die Analyse daher nicht mehr zum Einsatz.
Single-Core-Leistung & Effizienz
Wir beginnen zunächst mit den beiden Single-Core-Tests von Cinebench 2024 sowie Geekbench 6. Bei voller Belastung liegt der Verbrauch der IA-Cores bei rund 12 Watt und damit niedriger als bei Meteor Lake (~16W) sowie Strix Point (~18 Watt), aber höher als beim Apple M3 (5-6 Watt). Die Snapdragon-CPUs benötigen ebenfalls weniger Strom.
Die Single-Core-Leistung fällt insgesamt sehr gut aus. Im Cinebench-2024-Test kann sich der neue Core Ultra 7 258V vor die alten Meteor-Lake-CPUs (+18 %) und vor AMD Zen 5 (+6 %) setzen. Die kleinen Snapdragon-X-Chips ohne Turbo werden überholt (+10 %), die schnelleren Modelle wie der X1E-80-100 oder der X1E-84-100 sind aber etwas schneller (+2-6 %). Apples M3-SoC ist weiterhin deutlich schneller (+18 %). Im Geekbench-Test liegen Apple, Qualcomm und AMD Zen 5 vor dem Lunar-Lake-Chip, die älteren Meteor-Lake-Modelle sowie Zen-4-Laptops werden geschlagen.
Update 26.09.2024: Der Core Ultra 7 256V schlägt sich in den Single-Core-Tests ebenfalls sehr gut. Im Cinebench 2024 liegt er nur ganz knapp hinter dem Core Ultra 7 258V, während er im Geekbench-Test sogar etwas besser abschneidet.
Update 01.10.2024: Die Single-Core-Performance des Core Ultra 9 288V im Zenbook S 14 ist nur minimal höher als beim Core Ultra 7 258V, einen spürbaren Unterschied gibt es hier aber nicht. Bei der Single-Core-Effizienz schneidet das Testgerät dafür aber etwas schwächer ab.
Bei der Single-Core-Effizienz konnte Intel im Vergleich zu Meteor Lake einen deutlichen Sprung machen, denn im Vergleich zum Core Ultra 7 155H sind es mindestens 55 % mehr Punkte/Watt. Das ist eine beachtliche Leistung und Intel kann sich damit klar an die Spitze der x86-Konkurrenten setzen. Die ARM-Chips von Qualcomm und vor allem von Apple bleiben bei dieser Betrachtung dennoch effizienter.
Multi-Core-Leistung & Effizienz
Bei der beobachteten Multi-Core-Leistung wendet sich das Blatt jedoch. Im besten Fall ist der neue Core Ultra 7 258V auf dem Niveau des kleinen Apple M3 und dem kleinen 8-Kern Snapdragon X Plus. Hier macht sich bemerkbar, dass es kein Hyperthreading mehr gibt. Alle anderen vergleichbaren Prozessoren sind aber schneller. Gerade für alltägliche Aufgaben reicht das natürlich immer noch vollkommen aus, doch etwas ernüchternd sind die Ergebnisse schon.
Update 26.09.2024: Die Multi-Core-Leistung des Core Ultra 7 256V mit 25/17/12 Watt ist wie erwartet nicht rekordverdächtig, die Ergebnisse sind aber für die geringe Wattzahl in Ordnung. Im Cinebench-Test muss sich der 256V noch hinter den Meteor-Lake-U-Serie-Chips einordnen, in Geekbench ist der neue Core Ultra aber schneller. Man muss dabei aber beachten, dass die Meteor-Lake-Chips hier deutlich mehr Strom verbrauchen dürfen (z. B. 40/22,5 W im ThinkPad T14 oder 40/30 Watt im ThinkPad X1 2-in-1 G9).
Update 01.10.2024: In den Multi-Core-Tests nehmen sich die beiden Modelle des Zenbook S 14 nichts, hier sind also die Power Limits der begrenzende Faktor und der Core Ultra 9 288V kann seinen etwas höheren Takt bei den Performance-Kernen überhaupt nicht ausspielen. Dementsprechend sehen wir auch bei der Effizienz keine wirklichen Unterschiede.
Die Ernüchterung geht bei der Multi-Core-Effizienz weiter, denn trotz der geringen Leistung entspricht die Effizienz nicht den hohen Erwartungen. Da wir den Gesamtverbrauch des Systems (ohne Display) messen, zählt hier auch nicht das Argument des eingebauten Speichers, den man beim Vergleich der CPU-Package Power berücksichtigen müsste. Selbst im optimalen Fall, was beim ZenBook S 14 dem Flüstermodus mit 28/12 Watt entspricht, reicht es nicht, um den Ryzen AI 9 HX 370 bei 33/28 Watt zu schlagen. Es gibt zwar einen Vorsprung gegenüber Meteor-Lake-Chips, riesig ist dieser aber nicht. Die ARM-Fraktion von Qualcomm und vor allem wieder Apple bleibt klar überlegen, trotz besserer Leistung.
Leistung & Effizienz bei unterschiedlichen TDP-Werten
Aufgrund der unterschiedlichen TDP-Konfigurationen von einzelnen Laptops mit unterschiedlichen Power-Limit-Konfigurationen ist die direkte Vergleichbarkeit immer etwas problematisch. Wir haben daher insgesamt vier verschiedene Prozessoren (Core Ultra 7 258V, Core Ultra 7 155H, Ryzen AI 9 HX 370, Ryzen AI 9 365) bei festgelegten Power Limits getestet. Das Zenbook S 14 schafft es nicht mehr als 30 Watt dauerhaft zu halten, weshalb wir uns für die Werte 28 Watt, 20 Watt, sowie 15 Watt entschieden haben. Bei den ARM-CPUs können wir die Power Limits nicht verändern, weshalb wir diese Chips hier nicht betrachten.
TDP | Intel Core Ultra 7 258V | Ryzen AI 9 HX 370 | Ryzen AI 9 365 | Intel Core Ultra 7 155H |
---|---|---|---|---|
15 Watt | 445 Punkte | 672 Punkte | 590 Punkte | 323 Punkte |
20 Watt | 512 Punkte | 767 Punkte | 683 Punkte | 433 Punkte |
28 Watt | 587 Punkte | 876 Punkte | 787 Punkte | 573 Punkte |
Bei den Ergebnissen muss man berücksichtigen, dass die TDP der Lunar-Lake-Chips den Verbrauch des Arbeitsspeichers beinhaltet, was die Ergebnisse etwas verzerrt. Dennoch sind die AMD-Ryzen-AI-300-CPUs bei allen Werten deutlich schneller, was sich auch mit den bisherigen Ergebnissen deckt. Im Vergleich zu Meteor Lake konnte Intel die Leistung aber deutlich steigern und man sieht, dass Meteor Lake nicht für geringe Watt-Zahlen konzipiert war. Das erkennt man auch deutlich an dem nachfolgenden Vergleichsdiagramm, denn der Core Ultra 7 155H ist bei 20 Watt effizienter als bei 15 Watt. Wir haben noch den Snapdragon X Elite (X1E-78-100) im Vivobook S 15 eingeblendet, der im Flüstermodus bei 20 Watt arbeitet. Wie beim Lunar-Lake-Chip ist hier der RAM-Verbrauch miteingerechnet, der Qualcomm Chip ist aber dennoch 33 % effizienter als der Core Ultra 258V bei 20 Watt.
Power Consumption - Cinebench 2024 Multi Power Efficiency - external Monitor | |
AMD Ryzen AI 9 HX 370 | |
AMD Ryzen AI 9 365 | |
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-78-100 | |
AMD Ryzen AI 9 HX 370 | |
AMD Ryzen AI 9 365 | |
Intel Core Ultra 7 258V | |
Intel Core Ultra 7 258V | |
AMD Ryzen AI 9 365 | |
AMD Ryzen AI 9 HX 370 | |
Intel Core Ultra 9 288V | |
Intel Core Ultra 7 258V | |
Intel Core Ultra 7 258V | |
Intel Core Ultra 7 155H | |
Intel Core Ultra 9 288V | |
Intel Core Ultra 7 258V | |
Intel Core Ultra 7 155H | |
Intel Core Ultra 7 155H |
System & Browser-Benchmarks
Bei den Systembenchmarks PCMark 10 sowie CrossMark schneidet der Core Ultra 7 258V im Zenbook S 14 durchschnittlich ab, wobei man im Alltag ehrlicherweise auch keine Unterschiede zwischen den einzelnen Geräten spürt, da die Leistungsdichte dafür bei modernen Laptops einfach zu hoch ist. In den Browser-Tests hingegen muss der neue Lunar-Lake-Prozessor teilweise Federn lassen und fällt beispielsweise in den beiden WebXPRT-Benchmarks klar hinter die Meteor-Lake-Prozessoren zurück. Die ARM-Fraktion ist teilweise deutlich überlegen.
CrossMark: Overall | Productivity | Creativity | Responsiveness
WebXPRT 4: Overall
WebXPRT 3: Overall
Jetstream 2: Total Score
Speedometer 3.0: Score
PCMark 10 / Score | |
AMD Ryzen AI 9 365 | |
AMD Ryzen AI 9 HX 370 | |
AMD Ryzen 7 8845HS | |
Intel Core Ultra 7 155H | |
Intel Core Ultra 7 155H | |
Intel Core Ultra 9 288V | |
Intel Core Ultra 7 258V | |
Intel Core Ultra 5 125U |
PCMark 10 / Essentials | |
AMD Ryzen AI 9 365 | |
Intel Core Ultra 7 155H | |
Intel Core Ultra 7 155H | |
AMD Ryzen AI 9 HX 370 | |
AMD Ryzen 7 8845HS | |
Intel Core Ultra 5 125U | |
Intel Core Ultra 9 288V | |
Intel Core Ultra 7 258V |
PCMark 10 / Productivity | |
AMD Ryzen AI 9 HX 370 | |
AMD Ryzen AI 9 365 | |
Intel Core Ultra 7 155H | |
AMD Ryzen 7 8845HS | |
Intel Core Ultra 7 258V | |
Intel Core Ultra 9 288V | |
Intel Core Ultra 7 155H | |
Intel Core Ultra 5 125U |
CrossMark: Overall | Productivity | Creativity | Responsiveness
WebXPRT 4: Overall
WebXPRT 3: Overall
Jetstream 2: Total Score
Speedometer 3.0: Score
Stromverbrauch im Alltag
Bisher haben wir nur die Leistung/Effizienz bei voller Belastung verglichen, was aber natürlich bei der Mehrheit der Nutzer nicht den Anforderungen im Alltag entspricht. Allerdings ist das auch für jeden Nutzer anders, weshalb wir uns dazu entschieden haben, den Stromverbrauch während eines PCMark-10-Tests (Dauer ~22 Minuten) zu vergleichen. Wir vergleichen dabei die CPU Package Power des Core Ultra 258V mit dem Core Ultra 7 155H sowie dem Ryzen AI 9 HX 370, jeweils mit den standardmäßigen Power Limits. Obwohl der Core Ultra 7 258V hier durch den RAM etwas im Nachteil ist, bleibt der durchschnittliche Stromverbrauch hier deutlich geringer als bei den anderen beiden Konkurrenten. Für den Lunar-Lake-Chip sind es knapp 9 Watt, für den AMD Zen-5-Prozessor etwas mehr als 14 Watt und der Meteor-Lake-Prozessor benötigt fast 16 Watt.
Fazit - Lunar Lake überzeugt mit guter Alltags-Effizienz
Mit Lunar Lake verfolgt Intel einen neuen Ansatz bei seinen Mobilprozessoren, der auch bitter nötig war. Die Leistung der alten Meteor-Lake-Chips im niedrigen TDP-Bereich war nicht gut und die U-Serie-Chips mit ihren beiden P-Kernen wurden aufgrund der geringen Leistung nur ungerne von den Herstellern verbaut.
Die Single-Core-Leistung des neuen Core Ultra 7 258V ist sehr gut und Intel konnte auch die Effizienz deutlich steigern, auch wenn die ARM-Konkurrenz weiterhin Vorteile hat. Die Multi-Core-Leistung ist auf den ersten Blick ernüchternd, hier muss man aber klar sagen, dass die Leistung für den geplanten Einsatzbereich in dünnen und leichten Alltags-Laptops vollkommen ausreicht. Das gilt auch für den verbauten Arbeitsspeicher (max. 32 GB), der sich nicht erweitern lässt.
Sehr gute Effizienz im Alltag, ausreichende Leistung: Die neuen Intel Lunar-Lake-Mobilprozessoren eignen sich hervorragend für dünne und leichte Alltags-Laptops, bei denen die reine Multi-Core-Leistung nicht im Vordergrund steht. Akkulaufzeiten und Lüftergeräusche profitieren ebenfalls von dem geringen Stromverbrauch.
Die Multi-Core-Performance ist bei Volllast ebenfalls nicht besonders gut, dafür überzeugt der Lunar-Lake-Prozessor aber im alltäglichen Betrieb mit einer sehr guten Effizienz. Im PCMark-10-Benchmark benötigt der neue Prozessor deutlich weniger Strom als seine x86-Konkurrenten, was sich im Alltag in längeren Akkulaufzeiten widerspiegeln wird. Zudem profitieren Nutzer auch bei der Kühlung von den geringeren Power Limits, da die Lüfter einfach weniger zu tun haben. Das konnten wir auch schon beim Test des neuen Zenbook S 14 deutlich wahrnehmen. Wenn die Preise stimmen, könnte Lunar Lake ein großes Problem für die Snapdragon-Notebooks darstellen, die dann keine wirklichen Vorteile mehr bieten.
Update 01.10.2024: Wir konnten jetzt noch die Leistung sowie die Effizienz des kleineren Core Ultra 7 256V und des Top-Modells Core Ultra 9 288V überprüfen. Von der reinen CPU-Leistung her nehmen sich die drei Lunar-Lake-CPUs nicht viel und ein Upgrade auf den Core Ultra 9 macht selbst bei den recht hohen Power Limits aus CPU-Sicht nicht wirklich Sinn.