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Intel Lunar Lake CPU-Analyse - Der Core Ultra 7 258V enttäuscht bei Multi-Core-Leistung, punktet aber bei der Alltags-Effizienz

Goodbye Hyperthreading.

Nach den Snapdragon-X-Elite-Chips sowie den AMD-Zen-5-CPUs bringt auch Intel endlich seine neuen Lunar-Lake-Mobilprozessoren auf den Markt. Es handelt sich um komplett neue Chips mit einem Fokus auf Effizienz, zudem verzichtet Intel erstmals auf Hyperthreading. Doch wie effizient sind die neuen Modelle wirklich und wird vielleicht zu viel Leistung geopfert? Update 2: Leistung des Core Ultra 9 288V

Nachdem sowohl Qualcomm als auch AMD vor einigen Monaten ihre neuen Mobilprozessoren auf den Markt gebracht haben folgt nun auch Intel mit den neuen Core-Ultra-Prozessoren der 2. Generation (Lunar Lake). Es handelt sich dabei nicht einfach nur um einen Nachfolger der alten Meteor-Lake-Chips, stattdessen kommt eine komplett neue Architektur zum Einsatz, die vor allem auf Effizienz getrimmt ist. Das erkennt man auch deutlich an dem TDP-Bereich von 15-37 Watt, während die alten Meteor-Lake-CPUs zwischen 15-115 Watt eingesetzt werden konnten. Die Nachfolger der 45-Watt-Klasse werden vermutlich erst Ende des Jahres bzw. Anfang 2025 mit den Arrow-Lake-Prozessoren auf den Markt kommen. 

In der nachfolgenden Analyse werfen wir einen genauen Blick auf die Effizienz sowie die Leistung der neuen Lunar-Lake-CPUs, bei denen Intel auch auf Hyperthreading verzichtet. Die GPU-Leistung der neuen Intel Arc Graphics 140V betrachten wir in einem separaten Artikel.

Update 1 26.09.2024: Benchmark-Ergebnisse vom Intel Core Ultra 7 256V hinzugefügt

Update 2 01.10.2024: Benchmark/Effizienz-Ergebnisse vom Intel Core Ultra 9 288V hinzugefügt

Übersicht - Intel Lunar Lake

Die neuen Lunar-Lake-Prozessoren bringen einige spannende Neuerungen, auf die wir an dieser Stelle kurz eingehen möchten. Die grundsätzliche Konfiguration der neuen Modelle ist dabei immer identisch, denn es gibt vier schnelle Performance-Kerne (Lion Cove), die jetzt erstmalig auf Hyperthreading verzichten, sowie vier Efficiency-Kerne (Skymont). Die Lunar-Lake-Prozessoren werden bei TSMC gefertigt; für den Compute-Tile mit den P/E-Kernen kommt der N3B-Prozess zum Einsatz, beim SoC-Tile ist es N6.

Eine weitere große Neuerung betrifft den Arbeitsspeicher, denn dieser ist nun (wie bei den Snapdragon-X-SoCs) direkt in den Prozessor integriert. Es kommt sehr schneller LPDDR5x-8533-RAM zum Einsatz, aber entweder 16 oder 32 GB. Mehr RAM ist nicht möglich, was aber für den geplanten Einsatzbereich (Thin-and-Light-Laptops für den Alltag) auch vollkommen ausreichen sollte.

Bei der Konnektivität kommt weiterhin Thunderbolt 4 zum Einsatz, das WLAN-Modul unterstützt jetzt aber standardmäßig den schnellen Wi-Fi-7-Standard. Wie wir im Test des Zenbook S 14 gesehen haben steigen die Transferraten damit auf 3-4 Gbit/s (vs. ~1,8 Gbit/s bei Wi-Fi 6), natürlich vorausgesetzt, man verfügt über einen entsprechenden Wi-Fi-7-Router.

Zum Marktstart stehen insgesamt neun verschiedene Lunar-Lake-CPUs zur Verfügung. Dass es sich um Lunar-Lake-Modelle handelt, ist relativ leicht am letzten Buchstaben der Modellbezeichnung erkennbar, dem "V". Core Ultra 5/7/9 repräsentieren wie gewohnt das generelle Leistungslevel, wobei die Unterschiede im Takt der Kerne sichtbar sind. Die letzte Zahl der dreistelligen Bezeichnung ist ebenfalls sehr wichtig, denn eine 6 steht für 16 GB RAM, die 8 für 32 GB RAM. Die stärkeren Core-Ultra-9/7-Modelle sind mit der Intel Arc Graphics 140V (8 Xe-Kerne der 2. Generation) kombiniert, bei den Core-Ultra-5-Modellen ist es die schwächere Arc Graphics 130V mit 7 Xe-Kernen der 2. Generation.

Natürlich darf auch eine verbesserte NPU für KI-Aufgaben nicht fehlen. Die NPU der Lunar-Lake-Prozessoren bietet eine Leistung von 48 TOPS und positioniert sich damit zwischen den NPUs von Qualcomm (45 TOPS) und AMD (50 TOPS). Für den Nutzer ist die Zahl selber erstmal nicht besonders relevant, wichtig ist hier eigentlich nur, dass Lunar Lake damit die NPU-Anforderungen von Microsoft für einen Copilot+-Laptop erfüllt. Die vollen Copilot+-Funktionen stehen zum Markstart aber noch nicht zur Verfügung, werden aber per Update nachgereicht.

Testsysteme

Asus Zenbook S 14
Asus Zenbook S 14

Als Testsystem stand uns das Asus Zenbook S 14 zur Verfügung, das wir auch bereits ausführlich getestet haben. Es handelt sich hierbei um ein schlankes 14-Zoll-Notebook mit dem Intel Core Ultra 7 258V, der Arc Graphics 140V sowie 32 GB LPDDR5x-8533-RAM. Das Zenbook kann kurzzeitig den maximal spezifizierten Verbrauch von 37 Watt erreichen, pendelt sich nach spätestens 20 Sekunden aber bei maximal 28 Watt im schnellsten Energiemodus ein. 

Als weitere Testsysteme kommen das Zenbook 14 mit dem Intel Core Ultra 7 155H, das Zenbook S 16 mit dem AMD Ryzen AI 9 HX 370, sowie das Lenovo Yoga Pro 7 14 mit dem AMD Ryzen AI 9 365 zum Einsatz. Die TDP-Werte haben wir jeweils mit den Tools Throttle Stop bzw. Universal x86 Tuning Utility eingestellt.

Update 26.09.2024: Als zweites Testsystem stand ein Lunar Lake Engineering Sample von Schenker zur Verfügung, bei dem ein Engineering-Sample des Core Ultra 7 256V verbaut war. Es handelt sich also prinzipiell um den gleichen Chip beim Zenbook S 14, allerdings sind nur 16 GB RAM (LPDDR5x-8533) verbaut. Zudem konnten wir unsere Tests hier nur im Unterhaltungsmodus durchführen, bei dem die Power Limits bei 25/17 Watt liegen, was sich bei langen Tests aber bis auf 12 Watt reduzieren kann. Da es sich noch nicht um eine Production-Unit handelt können die Werte bei Retail-Modellen noch anders ausfallen, die Testergebnisse sind aber plausibel.

Update 01.10.2024: Intel hat uns nun noch ein Testgerät des Asus Zenbook S 14 mit dem schnellsten Lunar-Lake-Mobilprozessor zur Verfügung gestellt, dem Core Ultra 9 288V. Im Vergleich zum Core Ultra 7 258V erreicht dieser einen 300 MHz höheren Takt bei den Performance-Kernen (bis zu 5,1 GHz), bei den Efficiency-Kernen sind es aber weiterhin maximal 3,7 GHz. Zusätzlich ist auch der maximale Takt der Arc Graphics 140V 100 MHz höher (2,05 GHz). Die Power Limits unterscheiden sich hier aber nicht von dem Zenbook S 14 mit dem Core Ultra 7 258V.

Testverfahren

Um die verschiedenen Prozessoren aussagekräftig miteinander vergleichen können, schauen wir uns neben der reinen Leistung in synthetischen Benchmarks auch den Stromverbrauch an, woraus wir dann die Effizienz ermitteln. Die Verbrauchsmessungen werden jeweils an einem externen Display durchgeführt, damit wir die unterschiedlichen internen Displays als Einflussfaktoren eliminieren können. Dennoch messen wir hier den Gesamtverbrauch des Systems und vergleichen nicht nur die reinen TDP-Werte.

Bei den Benchmarks verwenden wir nur Apps, die nativ auf allen aktuellen Systemen laufen. Ältere Tests wie Cinebench R23 kommen für die Analyse daher nicht mehr zum Einsatz.

Single-Core-Leistung & Effizienz

Wir beginnen zunächst mit den beiden Single-Core-Tests von Cinebench 2024 sowie Geekbench 6. Bei voller Belastung liegt der Verbrauch der IA-Cores bei rund 12 Watt und damit niedriger als bei Meteor Lake (~16W) sowie Strix Point (~18 Watt), aber höher als beim Apple M3 (5-6 Watt). Die Snapdragon-CPUs benötigen ebenfalls weniger Strom.

Die Single-Core-Leistung fällt insgesamt sehr gut aus. Im Cinebench-2024-Test kann sich der neue Core Ultra 7 258V vor die alten Meteor-Lake-CPUs (+18 %) und vor AMD Zen 5 (+6 %) setzen. Die kleinen Snapdragon-X-Chips ohne Turbo werden überholt (+10 %), die schnelleren Modelle wie der X1E-80-100 oder der X1E-84-100 sind aber etwas schneller (+2-6 %). Apples M3-SoC ist weiterhin deutlich schneller (+18 %). Im Geekbench-Test liegen Apple, Qualcomm und AMD Zen 5 vor dem Lunar-Lake-Chip, die älteren Meteor-Lake-Modelle sowie Zen-4-Laptops werden geschlagen.

Update 26.09.2024: Der Core Ultra 7 256V schlägt sich in den Single-Core-Tests ebenfalls sehr gut. Im Cinebench 2024 liegt er nur ganz knapp hinter dem Core Ultra 7 258V, während er im Geekbench-Test sogar etwas besser abschneidet.

Update 01.10.2024: Die Single-Core-Performance des Core Ultra 9 288V im Zenbook S 14 ist nur minimal höher als beim Core Ultra 7 258V, einen spürbaren Unterschied gibt es hier aber nicht. Bei der Single-Core-Effizienz schneidet das Testgerät dafür aber etwas schwächer ab.

Cinebench 2024: CPU Single Core | Geekbench 6.4: Single-Core
Cinebench 2024 / CPU Single Core
Apple M3
MacBook Air 13 M3 8C GPU, MacBook Air 13 M3 8C GPU
141 Points
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-84-100
Galaxy Book4 Edge 16 X1E-84-100, Galaxy Book4 Edge 16
127 Points
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-80-100
Galaxy Book4 Edge 16,
123 Points
Intel Core Ultra 9 288V
Zenbook S 14 UX5406 Core Ultra 9, Zenbook S 14 Fullspeed Mode
122 Points
Intel Core Ultra 7 258V
Zenbook S 14 UX5406, Zenbook S 14 Standard Mode
120 Points
Intel Core Ultra 7 256V
Lunar Lake Engineering Sample,
118 Points
AMD Ryzen AI 9 HX 370
Zenbook S 16 UM5606-RK333W, Zenbook S 16
113.6 Points
AMD Ryzen AI 9 365
Yoga Pro 7 14ASP G9,
113.5 Points
Qualcomm Snapdragon X Plus X1P-64-100
Surface Pro Copilot+, Surface Pro Copilot+ Best Performance
109 Points
Qualcomm Snapdragon X Plus X1P-42-100
VivoBook S 15 Snapdragon 8-Core, VivoBook S 15 Snapdragon 8-Core Standard Mode
109 Points
Qualcomm Snapdragon X Plus X1P-42-100
ProArt PZ13 HT5306, ProArt PZ13 Standard Mode
108 Points
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-78-100
Yoga Slim 7X 14Q8X9,
108 Points
AMD Ryzen 7 8845HS
VIA 14 Pro (M24), VIA 14 Pro (M24) Performance 54W
102 Points
Intel Core Ultra 7 155H
RedmiBook Pro 14 2024,
102 Points
Intel Core Ultra 7 155H
MagicBook Art 14,
100.1 Points
Intel Core Ultra 7 165U
ThinkPad X1 2in1 G9 21KE004AGE,
96 Points
Intel Core Ultra 5 125U
ThinkPad T14s Gen 5 21LS001PGE,
90.7 Points
Intel Core Ultra 7 155U
ThinkPad T14 G5 21ML005JGE,
90.3 Points
Cinebench 2024: CPU Single Core | Geekbench 6.4: Single-Core

Bei der Single-Core-Effizienz konnte Intel im Vergleich zu Meteor Lake einen deutlichen Sprung machen, denn im Vergleich zum Core Ultra 7 155H sind es mindestens 55 % mehr Punkte/Watt. Das ist eine beachtliche Leistung und Intel kann sich damit klar an die Spitze der x86-Konkurrenten setzen. Die ARM-Chips von Qualcomm und vor allem von Apple bleiben bei dieser Betrachtung dennoch effizienter.

Power Consumption - Cinebench 2024 Single Power Efficiency - external Monitor
Apple M3
MacBook Air 13 M3 8C GPU, MacBook Air 13 M3 8C GPU
12.7 Points per Watt
Qualcomm Snapdragon X Plus X1P-64-100
Surface Pro Copilot+, Surface Pro Copilot+ Best Performance
8.32 Points per Watt
Qualcomm Snapdragon X Plus X1P-42-100
VivoBook S 15 Snapdragon 8-Core, VivoBook S 15 Snapdragon 8-Core Standard Mode
8.01 Points per Watt
Qualcomm Snapdragon X Plus X1P-42-100
ProArt PZ13 HT5306, ProArt PZ13 Standard Mode
7.5 Points per Watt
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-80-100
Galaxy Book4 Edge 16,
7.15 Points per Watt
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-78-100
Yoga Slim 7X 14Q8X9,
6.84 Points per Watt
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-84-100
Galaxy Book4 Edge 16 X1E-84-100, Galaxy Book4 Edge 16
6.32 Points per Watt
Intel Core Ultra 7 258V
Zenbook S 14 UX5406, Zenbook S 14 Standard Mode
5.36 Points per Watt
Intel Core Ultra 9 288V
Zenbook S 14 UX5406 Core Ultra 9, Zenbook S 14 Fullspeed Mode
4.78 Points per Watt
Intel Core Ultra 5 125U
ThinkPad T14s Gen 5 21LS001PGE,
4.45 Points per Watt
AMD Ryzen AI 9 365
Yoga Pro 7 14ASP G9,
4.01 Points per Watt
AMD Ryzen AI 9 HX 370
Zenbook S 16 UM5606-RK333W, Zenbook S 16
3.64 Points per Watt
Intel Core Ultra 7 155H
MagicBook Art 14,
3.46 Points per Watt
AMD Ryzen 7 8845HS
VIA 14 Pro (M24), VIA 14 Pro (M24) Performance 54W
3.11 Points per Watt
Intel Core Ultra 7 155H
RedmiBook Pro 14 2024,
3.11 Points per Watt

Multi-Core-Leistung & Effizienz

Bei der beobachteten Multi-Core-Leistung wendet sich das Blatt jedoch. Im besten Fall ist der neue Core Ultra 7 258V auf dem Niveau des kleinen Apple M3 und dem kleinen 8-Kern Snapdragon X Plus. Hier macht sich bemerkbar, dass es kein Hyperthreading mehr gibt. Alle anderen vergleichbaren Prozessoren sind aber schneller. Gerade für alltägliche Aufgaben reicht das natürlich immer noch vollkommen aus, doch etwas ernüchternd sind die Ergebnisse schon.

Update 26.09.2024: Die Multi-Core-Leistung des Core Ultra 7 256V mit 25/17/12 Watt ist wie erwartet nicht rekordverdächtig, die Ergebnisse sind aber für die geringe Wattzahl in Ordnung. Im Cinebench-Test muss sich der 256V noch hinter den Meteor-Lake-U-Serie-Chips einordnen, in Geekbench ist der neue Core Ultra aber schneller. Man muss dabei aber beachten, dass die Meteor-Lake-Chips hier deutlich mehr Strom verbrauchen dürfen (z. B. 40/22,5 W im ThinkPad T14 oder 40/30 Watt im ThinkPad X1 2-in-1 G9).

Update 01.10.2024: In den Multi-Core-Tests nehmen sich die beiden Modelle des Zenbook S 14 nichts, hier sind also die Power Limits der begrenzende Faktor und der Core Ultra 9 288V kann seinen etwas höheren Takt bei den Performance-Kernen überhaupt nicht ausspielen. Dementsprechend sehen wir auch bei der Effizienz keine wirklichen Unterschiede.

Cinebench 2024: CPU Multi Core | Geekbench 6.4: Multi-Core
Cinebench 2024 / CPU Multi Core
AMD Ryzen AI 9 365
Yoga Pro 7 14ASP G9,
996 Points +145%
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-78-100
Yoga Slim 7X 14Q8X9,
984 Points +142%
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-78-100
Vivobook S 15 OLED Snapdragon, Vivobook S 15 OLED Snapdragon Balanced 35W
956 Points +135%
AMD Ryzen AI 9 HX 370
Zenbook S 16 UM5606-RK333W, Zenbook S 16
921 Points +127%
AMD Ryzen 7 8845HS
VIA 14 Pro (M24), VIA 14 Pro (M24) Performance 54W
912 Points +125%
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-80-100
Surface Laptop 7 13.8 Copilot+,
897 Points +121%
Intel Core Ultra 7 155H
XMG Evo 15 (M24),
882 Points +117%
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-84-100
Galaxy Book4 Edge 16 X1E-84-100, Galaxy Book4 Edge 16
866 Points +113%
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-80-100
Galaxy Book4 Edge 16,
857 Points +111%
Qualcomm Snapdragon X Plus X1P-64-100
Surface Pro Copilot+, Surface Pro Copilot+ Best Performance
795 Points +96%
Qualcomm Snapdragon X Plus X1P-42-100
VivoBook S 15 Snapdragon 8-Core, VivoBook S 15 Snapdragon 8-Core Standard Mode
661 Points +63%
Intel Core Ultra 7 258V
Zenbook S 14 UX5406, Zenbook S 14 Fullspeed Mode
602 Points +48%
Apple M3
MacBook Air 13 M3 8C GPU, MacBook Air 13 M3 8C GPU
601 Points +48%
Intel Core Ultra 9 288V
Zenbook S 14 UX5406 Core Ultra 9, Zenbook S 14 Fullspeed Mode
598 Points +47%
Intel Core Ultra 7 258V
Zenbook S 14 UX5406, Zenbook S 14 Performance Mode
567 Points +40%
Qualcomm Snapdragon X Plus X1P-42-100
ProArt PZ13 HT5306, ProArt PZ13 Standard Mode
556 Points +37%
Intel Core Ultra 7 165U
ThinkPad X1 2in1 G9 21KE004AGE,
529 Points +30%
Intel Core Ultra 7 155H
MagicBook Art 14,
506 Points +25%
Intel Core Ultra 7 258V
Zenbook S 14 UX5406, Zenbook S 14 Standard Mode
497 Points +22%
Intel Core Ultra 9 288V
Zenbook S 14 UX5406 Core Ultra 9, Zenbook S 14 Standard Mode
493 Points +21%
Intel Core Ultra 7 155U
ThinkPad T14 G5 21ML005JGE,
487 Points +20%
Intel Core Ultra 5 125U
ThinkPad T14s Gen 5 21LS001PGE,
478 Points +18%
Intel Core Ultra 7 256V
Lunar Lake Engineering Sample,
435 Points +7%
Intel Core Ultra 7 258V
Zenbook S 14 UX5406, Zenbook S 14 Whisper Mode
406 Points
Cinebench 2024: CPU Multi Core | Geekbench 6.4: Multi-Core

Die Ernüchterung geht bei der Multi-Core-Effizienz weiter, denn trotz der geringen Leistung entspricht die Effizienz nicht den hohen Erwartungen. Da wir den Gesamtverbrauch des Systems (ohne Display) messen, zählt hier auch nicht das Argument des eingebauten Speichers, den man beim Vergleich der CPU-Package Power berücksichtigen müsste. Selbst im optimalen Fall, was beim ZenBook S 14 dem Flüstermodus mit 28/12 Watt entspricht, reicht es nicht, um den Ryzen AI 9 HX 370 bei 33/28 Watt zu schlagen. Es gibt zwar einen Vorsprung gegenüber Meteor-Lake-Chips, riesig ist dieser aber nicht. Die ARM-Fraktion von Qualcomm und vor allem wieder Apple bleibt klar überlegen, trotz besserer Leistung. 

Power Consumption - Cinebench 2024 Multi Power Efficiency - external Monitor
Apple M3
MacBook Air 13 M3 8C GPU, MacBook Air 13 M3 8C GPU
28.3 Points per Watt +47%
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-80-100
Surface Laptop 7 13.8 Copilot+,
22.2 Points per Watt +15%
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-80-100
Galaxy Book4 Edge 16,
22.1 Points per Watt +15%
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-84-100
Galaxy Book4 Edge 16 X1E-84-100, Galaxy Book4 Edge 16
22.1 Points per Watt +15%
Qualcomm Snapdragon X Plus X1P-64-100
Surface Pro Copilot+, Surface Pro Copilot+ Best Performance
20.5 Points per Watt +6%
AMD Ryzen AI 9 HX 370
Zenbook S 16 UM5606-RK333W, Zenbook S 16
19.7 Points per Watt +2%
Intel Core Ultra 7 258V
Zenbook S 14 UX5406, Zenbook S 14 Whisper Mode
19.3 Points per Watt
Qualcomm Snapdragon X Plus X1P-42-100
VivoBook S 15 Snapdragon 8-Core, VivoBook S 15 Snapdragon 8-Core Standard Mode
19.1 Points per Watt -1%
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-78-100
Vivobook S 15 OLED Snapdragon, Vivobook S 15 OLED Snapdragon Balanced 35W
18 Points per Watt -7%
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-78-100
Yoga Slim 7X 14Q8X9,
18 Points per Watt -7%
Intel Core Ultra 9 288V
Zenbook S 14 UX5406 Core Ultra 9, Zenbook S 14 Standard Mode
17.9 Points per Watt -7%
Intel Core Ultra 7 258V
Zenbook S 14 UX5406, Zenbook S 14 Standard Mode
17.7 Points per Watt -8%
Qualcomm Snapdragon X Plus X1P-42-100
ProArt PZ13 HT5306, ProArt PZ13 Standard Mode
17.3 Points per Watt -10%
Intel Core Ultra 7 258V
Zenbook S 14 UX5406, Zenbook S 14 Performance Mode
14.7 Points per Watt -24%
Intel Core Ultra 9 288V
Zenbook S 14 UX5406 Core Ultra 9, Zenbook S 14 Fullspeed Mode
14 Points per Watt -27%
Intel Core Ultra 7 155H
MagicBook Art 14,
13.9 Points per Watt -28%
Intel Core Ultra 7 258V
Zenbook S 14 UX5406, Zenbook S 14 Fullspeed Mode
13.5 Points per Watt -30%
Intel Core Ultra 7 155H
XMG Evo 15 (M24),
13.3 Points per Watt -31%
Intel Core Ultra 5 125U
ThinkPad T14s Gen 5 21LS001PGE,
13.2 Points per Watt -32%
AMD Ryzen AI 9 365
Yoga Pro 7 14ASP G9,
12.5 Points per Watt -35%
AMD Ryzen 7 8845HS
VIA 14 Pro (M24), VIA 14 Pro (M24) Performance 54W
11 Points per Watt -43%

Leistung & Effizienz bei unterschiedlichen TDP-Werten

Aufgrund der unterschiedlichen TDP-Konfigurationen von einzelnen Laptops mit unterschiedlichen Power-Limit-Konfigurationen ist die direkte Vergleichbarkeit immer etwas problematisch. Wir haben daher insgesamt vier verschiedene Prozessoren (Core Ultra 7 258V, Core Ultra 7 155H, Ryzen AI 9 HX 370, Ryzen AI 9 365) bei festgelegten Power Limits getestet. Das Zenbook S 14 schafft es nicht mehr als 30 Watt dauerhaft zu halten, weshalb wir uns für die Werte 28 Watt, 20 Watt, sowie 15 Watt entschieden haben. Bei den ARM-CPUs können wir die Power Limits nicht verändern, weshalb wir diese Chips hier nicht betrachten.

Cinebench 2024 Multi
TDP Intel Core Ultra 7 258V Ryzen AI 9 HX 370 Ryzen AI 9 365 Intel Core Ultra 7 155H
15 Watt 445 Punkte 672 Punkte 590 Punkte 323 Punkte
20 Watt 512 Punkte 767 Punkte 683 Punkte 433 Punkte
28 Watt 587 Punkte 876 Punkte 787 Punkte 573 Punkte

Bei den Ergebnissen muss man berücksichtigen, dass die TDP der Lunar-Lake-Chips den Verbrauch des Arbeitsspeichers beinhaltet, was die Ergebnisse etwas verzerrt. Dennoch sind die AMD-Ryzen-AI-300-CPUs bei allen Werten deutlich schneller, was sich auch mit den bisherigen Ergebnissen deckt. Im Vergleich zu Meteor Lake konnte Intel die Leistung aber deutlich steigern und man sieht, dass Meteor Lake nicht für geringe Watt-Zahlen konzipiert war. Das erkennt man auch deutlich an dem nachfolgenden Vergleichsdiagramm, denn der Core Ultra 7 155H ist bei 20 Watt effizienter als bei 15 Watt. Wir haben noch den Snapdragon X Elite (X1E-78-100) im Vivobook S 15 eingeblendet, der im Flüstermodus bei 20 Watt arbeitet. Wie beim Lunar-Lake-Chip ist hier der RAM-Verbrauch miteingerechnet, der Qualcomm Chip ist aber dennoch 33 % effizienter als der Core Ultra 258V bei 20 Watt.

Power Consumption - Cinebench 2024 Multi Power Efficiency - external Monitor
AMD Ryzen AI 9 HX 370
Zenbook S 16 UM5606-RK333W, Zenbook S16 15W
25.2 Points per Watt +31%
AMD Ryzen AI 9 365
Yoga Pro 7 14ASP G9, Yoga Pro 7 14ASP G9 15W
23.2 Points per Watt +20%
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-78-100
Vivobook S 15 OLED Snapdragon, Vivobook S 15 OLED Snapdragon Whisper Mode 20W
21.8 Points per Watt +13%
AMD Ryzen AI 9 HX 370
Zenbook S 16 UM5606-RK333W, Zenbook S16 20W
21.4 Points per Watt +11%
AMD Ryzen AI 9 365
Yoga Pro 7 14ASP G9, Yoga Pro 7 14ASP G9 20W
21.4 Points per Watt +11%
Intel Core Ultra 7 258V
Zenbook S 14 UX5406, Zenbook S 14 Whisper Mode
19.3 Points per Watt
Intel Core Ultra 7 258V
Zenbook S 14 UX5406, Zenbook S 14 15W
18.3 Points per Watt -5%
AMD Ryzen AI 9 365
Yoga Pro 7 14ASP G9, Yoga Pro 7 14ASP G9 28W
18 Points per Watt -7%
AMD Ryzen AI 9 HX 370
Zenbook S 16 UM5606-RK333W, Zenbook S16 28W
17.9 Points per Watt -7%
Intel Core Ultra 9 288V
Zenbook S 14 UX5406 Core Ultra 9, Zenbook S 14 Standard Mode
17.9 Points per Watt -7%
Intel Core Ultra 7 258V
Zenbook S 14 UX5406, Zenbook S 14 Standard Mode
17.7 Points per Watt -8%
Intel Core Ultra 7 258V
Zenbook S 14 UX5406, Zenbook S 14 20W
16.4 Points per Watt -15%
Intel Core Ultra 7 155H
ZenBook 14 UX3405MA, ZenBook 14 20W
14.3 Points per Watt -26%
Intel Core Ultra 9 288V
Zenbook S 14 UX5406 Core Ultra 9, Zenbook S 14 Fullspeed Mode
14 Points per Watt -27%
Intel Core Ultra 7 258V
Zenbook S 14 UX5406, Zenbook S 14 28W
13.9 Points per Watt -28%
Intel Core Ultra 7 155H
ZenBook 14 UX3405MA, ZenBook 14 15W
13.7 Points per Watt -29%
Intel Core Ultra 7 155H
ZenBook 14 UX3405MA, ZenBook 14 28W
13.5 Points per Watt -30%

System & Browser-Benchmarks

Bei den Systembenchmarks PCMark 10 sowie CrossMark schneidet der Core Ultra 7 258V im Zenbook S 14 durchschnittlich ab, wobei man im Alltag ehrlicherweise auch keine Unterschiede zwischen den einzelnen Geräten spürt, da die Leistungsdichte dafür bei modernen Laptops einfach zu hoch ist. In den Browser-Tests hingegen muss der neue Lunar-Lake-Prozessor teilweise Federn lassen und fällt beispielsweise in den beiden WebXPRT-Benchmarks klar hinter die Meteor-Lake-Prozessoren zurück. Die ARM-Fraktion ist teilweise deutlich überlegen.

PCMark 10 / Score
AMD Ryzen AI 9 365
Lenovo Yoga Pro 7 14ASP G9
7641 Points
AMD Ryzen AI 9 HX 370
Asus Zenbook S 16 UM5606-RK333W
7487 Points
AMD Ryzen 7 8845HS
SCHENKER VIA 14 Pro (M24)
7120 Points
Intel Core Ultra 7 155H
Xiaomi RedmiBook Pro 14 2024
7045 Points
Intel Core Ultra 7 155H
Honor MagicBook Art 14
7039 Points
Intel Core Ultra 9 288V
Asus Zenbook S 14 UX5406 Core Ultra 9
6954 Points
Intel Core Ultra 7 258V
Asus Zenbook S 14 UX5406
6868 Points
Intel Core Ultra 5 125U
Lenovo ThinkPad T14s Gen 5 21LS001PGE
5780 Points

Stromverbrauch im Alltag

Bisher haben wir nur die Leistung/Effizienz bei voller Belastung verglichen, was aber natürlich bei der Mehrheit der Nutzer nicht den Anforderungen im Alltag entspricht. Allerdings ist das auch für jeden Nutzer anders, weshalb wir uns dazu entschieden haben, den Stromverbrauch während eines PCMark-10-Tests (Dauer ~22 Minuten) zu vergleichen. Wir vergleichen dabei die CPU Package Power des Core Ultra 258V mit dem Core Ultra 7 155H sowie dem Ryzen AI 9 HX 370, jeweils mit den standardmäßigen Power Limits. Obwohl der Core Ultra 7 258V hier durch den RAM etwas im Nachteil ist, bleibt der durchschnittliche Stromverbrauch hier deutlich geringer als bei den anderen beiden Konkurrenten. Für den Lunar-Lake-Chip sind es knapp 9 Watt, für den AMD Zen-5-Prozessor etwas mehr als 14 Watt und der Meteor-Lake-Prozessor benötigt fast 16 Watt. 

CPU Package Power PCMark 10 (Blau: Core Ultra 7 258V, Grün: Core Ultra 7 155H, Rot: Ryzen AI 9 HX 370)
CPU Package Power PCMark 10 (Blau: Core Ultra 7 258V, Grün: Core Ultra 7 155H, Rot: Ryzen AI 9 HX 370)

Fazit - Lunar Lake überzeugt mit guter Alltags-Effizienz

Im Test: Intel Core Ultra 7 258V
Im Test: Intel Core Ultra 7 258V

Mit Lunar Lake verfolgt Intel einen neuen Ansatz bei seinen Mobilprozessoren, der auch bitter nötig war. Die Leistung der alten Meteor-Lake-Chips im niedrigen TDP-Bereich war nicht gut und die U-Serie-Chips mit ihren beiden P-Kernen wurden aufgrund der geringen Leistung nur ungerne von den Herstellern verbaut.

Die Single-Core-Leistung des neuen Core Ultra 7 258V ist sehr gut und Intel konnte auch die Effizienz deutlich steigern, auch wenn die ARM-Konkurrenz weiterhin Vorteile hat. Die Multi-Core-Leistung ist auf den ersten Blick ernüchternd, hier muss man aber klar sagen, dass die Leistung für den geplanten Einsatzbereich in dünnen und leichten Alltags-Laptops vollkommen ausreicht. Das gilt auch für den verbauten Arbeitsspeicher (max. 32 GB), der sich nicht erweitern lässt. 

Sehr gute Effizienz im Alltag, ausreichende Leistung: Die neuen Intel Lunar-Lake-Mobilprozessoren eignen sich hervorragend für dünne und leichte Alltags-Laptops, bei denen die reine Multi-Core-Leistung nicht im Vordergrund steht. Akkulaufzeiten und Lüftergeräusche profitieren ebenfalls von dem geringen Stromverbrauch. 

Die Multi-Core-Performance ist bei Volllast ebenfalls nicht besonders gut, dafür überzeugt der Lunar-Lake-Prozessor aber im alltäglichen Betrieb mit einer sehr guten Effizienz. Im PCMark-10-Benchmark benötigt der neue Prozessor deutlich weniger Strom als seine x86-Konkurrenten, was sich im Alltag in längeren Akkulaufzeiten widerspiegeln wird. Zudem profitieren Nutzer auch bei der Kühlung von den geringeren Power Limits, da die Lüfter einfach weniger zu tun haben. Das konnten wir auch schon beim Test des neuen Zenbook S 14 deutlich wahrnehmen. Wenn die Preise stimmen, könnte Lunar Lake ein großes Problem für die Snapdragon-Notebooks darstellen, die dann keine wirklichen Vorteile mehr bieten. 

Update 01.10.2024: Wir konnten jetzt noch die Leistung sowie die Effizienz des kleineren Core Ultra 7 256V und des Top-Modells Core Ultra 9 288V überprüfen. Von der reinen CPU-Leistung her nehmen sich die drei Lunar-Lake-CPUs nicht viel und ein Upgrade auf den Core Ultra 9 macht selbst bei den recht hohen Power Limits aus CPU-Sicht nicht wirklich Sinn. 

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> Notebook Test, Laptop Test und News > Tests > Sonstige Tests > Intel Lunar Lake CPU-Analyse - Der Core Ultra 7 258V enttäuscht bei Multi-Core-Leistung, punktet aber bei der Alltags-Effizienz
Autor: Andreas Osthoff, 24.09.2024 (Update:  2.10.2024)