Lenovo ThinkPad X1 2in1 G9 im Test - High-End Business-Convertible mit 120-Hz-OLED und ohne TrackPoint-Tasten

Lenovo hat dem neuen X1 2in1 G9 zwar ein komplett neues Gehäuse spendiert, die grundsätzliche Design-Sprache bleibt aber erhalten. Damit setzt sich das graue Convertible weiterhin von den schwarzen ThinkPad-Modellen ab, die Oberflächen sind aber auch deutlich weniger anfällig für Fingerabdrücke. Die wohl größte Veränderung betrifft aber den mitgelieferten Eingabestift, der nun deutlich größer ausfällt als zuvor. Im Gegenzug ist es aber auch nicht mehr möglich, den Stift im Gehäuse zu verstauen. Stattdessen kann dieser nun magnetisch an den beiden Seiten befestigt werden. Ein wirklicher Ersatz ist das aber nicht, denn vor allem beim Transport in Taschen wird sich der Stift schnell vom Gehäuse lösen.

Qualitativ gibt es beim X1-Convertible aber nichts auszusetzen, denn das Alu-Gehäuse (bzw. Magnesium-Alu-Legierung bei der Unterseite der Baseunit) ist sehr stabil und wir konnten es weder eindrücken noch Knarzgeräusche provozieren. Das gilt auch für den Deckel und besonders gut haben uns die Scharniere gefallen, die den Bildschirm sehr gut in Position halten und ein Nachwippen fast vollständig verhindern.

Natürlich lässt sich der Bildschirm auch vollständig umlegen, was die verschiedenen Betriebsmodi des X1 2in1 ermöglicht. Bei der Nutzung im Tent- oder Präsentationsmodus macht sich jedoch der Kamerabuckel bemerkbar, der mittlerweile bei fast allen Lenovo-Laptops zum Einsatz kommt. In diesem Fall steht das Gerät nämlich auf dem Kamerabuckel, was merkwürdig aussieht. Funktional gibt es aber keine Einschränkungen. 

Beim aktuellen ThinkPad X1 2in1 lässt Lenovo den Kunden die Wahl, ob sie ein klassisches ClickPad mit drei dedizierten Tasten für den TrackPoint oder aber ein haptisches Touchpad ohne dedizierte Tasten möchten. Dieses ist auch in unserem Testgerät verbaut und lediglich die mittlere TrackPoint-Taste ist mit leichten Punkten ertastbar. Grundsätzlich bietet das Pad keine beweglichen Teile und die Rückmeldung wird durch Vibrationsmotoren simuliert. Das hat den Vorteil, dass die Rückmeldung an allen Stellen gleich ist und die Bedienung klappte bei uns im Test auch sehr gut. Wer allerdings hauptsächlich den TrackPoint benutzt sollte das haptische Pad nicht auswählen, denn das Pad ist kein Ersatz für die dedizierten Tasten und wirklich gut klappte die Bedienung nicht. Mit dem mitgelieferten aktiven Lenovo Slim Pen sind ebenfalls Eingaben möglich und das war in der Praxis auch kein Problem. 

Unser Testgerät verwendet den optionalen OLED-Touchscreen mit einer Auflösung von 2.880 x 1.800 Pixeln. Das Panel stammt von Samsung und die subjektive Bildqualität ist grundsätzlich sehr gut, allerdings erkennt man auf hellen Flächen einen leichten Rastereffekt. Die Helligkeitswerte von rund 400 cd/m² deutet auf die aktuelle OLED-Generation von Samsung hin, aber die aktuellen Galaxy-Book-Pro-Modelle haben diesen Rastereffekt trotz Touchscreen nicht. Die Farben sind sehr kräftig und die Reaktionszeiten sind sehr schnell, zudem hilft die höhere Frequenz von 120 Hz bei Bewegungen. Weder die Helligkeit noch die Farbtemperatur können allerdings automatisch angepasst werden.

Die durchschnittliche Helligkeit liegt bei 411 cd/m² und zusammen mit dem geringen Schwarzwert ergibt sich ein extrem hohes Kontrastverhältnis. Im HDR-Modus liegt die maximale Helligkeit bei Bildausschnitten bei rund 630 cd/m² und bei einem fast vollständig weißen Bild noch rund 510 cd/m². Wir konnten PWM-Flackern bei 240 Hz bei einer Helligkeit von 99 % und weniger feststellen.