Im Galaxy S11? Neuer Samsung Exynos 990-SoC unterstützt 120 Hz-Display und 108 MP-Kamera
So ganz klar ist bis jetzt noch nicht, wo Samsung seinen gerade auf den Tech Days 2019 vorgestellten neuen Exynos 990-SoC letztlich einsetzen wird. Kurze Rekapitulation: In Europa starteten die Galaxy-Flaggschiffe Galaxy S10 sowie Galaxy Note 10 mit den Exynos-Prozessoren 9820 und 9825, im September präsentierten die Südkoreaner dann völlig überraschend den ersten eigenen SoC mit integriertem 5G-Modem, den Exynos 980, allerdings ein Midrange-Prozessor, der bis dato noch in keinem Smartphone zu finden ist.
Exynos 990-SoC im Galaxy S11 ?
Nun also der Exynos 990. Die Bezeichnung deutet eigentlich auf einen sehr frühen Nachfolger des Exynos 980, also eher einen Premium-Midrange-SoC, tatsächlich vergleicht Samsung die Performance aber mit den Flaggschiff-Prozessoren Exynos 9820 beziehungsweise 9825, was etwa CNet dazu veranlasst, hinter dem neuen Mobilprozessor bereits das Herz der im Frühjahr 2020 startenden Galaxy S11-Smartphone-Flaggschiffe von Samsung zu vermuten - Samsung selbst hat bis dato aber noch nicht bestätigt, dass es sich beim Exynos 990 tatsächlich um den dreistelligen Nachfolger des Exynos 9825 handelt.
Octa-Core mit Samsung M5-Duo
Wie dem auch sei - was wir aktuell gesichert wissen ist, dass das neue System-on-a-Chip wie der Exynos 9825 im energiesparenden 7 nm EUV-Prozess gefertigt ist und auf ein Octa-Core-Tri-Cluster-Design setzen wird. Zum bekannten Cortex-A55 Quad-Core gesellt sich ein Cortex-A76 Dual-Core und ein neuer Custom-Dual-Core-Cluster, laut Anandtech vermutlich ein Mongoose-Core der 5. Generation auf Basis des auf der Computex vorgestellten ARM Cortex-A77-Designs. Taktfrequenzen sind aktuell nicht bekannt, Samsung spricht allerdings von 20 Prozent mehr Performance als beim Exynos 9825 - also definitiv Flaggschiff-Level.
120 Hz Display und 108 MP-Kamera
Auch die Mali G77 MP11-GPU ist ein Stück oberhalb der Mali G76 im Galaxy Note 10-SoC angesiedelt, die integrierte Dual-NPU mit Digital-Signal-Processor (DSP) soll über 10 Trillionen Operationen pro Sekunde (10 Tops) durchführen, das wäre eine massive Steigerung gegenüber den 1,86 Tops des Exynos 9825. Abseits der reinen Performance, bewirbt Samsung die Fähigkeit des Exynos 990, Smartphones mit 120 Hz Display anzutreiben, 8K-Video mit 30 fps oder alternativ 4K mit 120 fps aufzunehmen und bis zu sechs Kameras mit bis zu 108 Megapixel-Sensoren zu unterstützen, den Samsung ja bereits anbietet und der etwa im Xiaomi Mi Mix Alpha stecken wird.
Externes 7 nm Multi-Band-Modem 5123
Ungewöhnlich ist die Tatsache, dass der Exynos 990 nicht über ein integriertes 5G-Modem verfügen wird, ganz im Gegensatz zum Trend der letzten Monate, etwa von Huawei mit dem Kirin 990 und Samsung selbst mit dem bereits erwähnten Exynos 980. Offenbar ist im Exynos 990 nicht einmal ein 4G-Modem integriert, stattdessen kombiniert Samsung den Prozessor mit dem ebenfalls neuen, aber externen Exynos Modem 5123. Auch dieses ist im 7 nm EUV-Prozess gefertigt und bietet 2G bis 5G Multi-Band-Unterstützung, LTE bis Cat.24/22 mit 3.000 Mbps Download-Speed und sowohl 5G mmWave als auch 5G Sub-6-Support bis 5.100 Mbps im Download.
Massenproduktion noch Ende 2019
Laut Samsung soll die Massenproduktion des Snapdragon 865-Konkurrenten noch zu Jahresende anlaufen, erste Smartphones mit dem Exynos 990 dürften Anfang 2020 zu haben sein, möglicherweise tatsächlich das Samsung Galaxy S11, welches zum Mobile World Congress 2020 Ende Februar erwartet wird.