Hitman 2 Notebook und Desktop Benchmarks

Das zugrunde liegende Grafikgerüst, welches auf den Namen Glacier Engine hört, hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Optisch kann man dem Titel nur wenig vorwerfen. Auf höheren Stufen punktet Hitman 2 mit scharfen Texturen, einer schicken Beleuchtung und einer guten Schattenqualität. Der Detailreichtum ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Egal, ob Innenräume oder Außenbereiche: Die Umgebungen sind mit viel Liebe und Zeitaufwand gebaut worden. Zu den weiteren Stärken gehört die schiere Masse an Passanten. Kein aktuelles Spiel, das uns bekannt ist, enthält derart viele Personen. Entsprechend fällt die Atmosphäre sehr dicht und stimmungsvoll aus.

Etwas nachbessern könnten die Entwickler bei den Animationen, die stellenweise hakelig erscheinen. Das Wort hakelig passt auch zur Bedienung – jedenfalls in den (für PC-Verhältnisse) suboptimal gestalteten Menüs. Die Steuerung per Maus und Tastatur wirkt hier nicht ganz durchdacht.

Apropos Menüs: Die Anzahl der Grafikeinstellungen hält sich in Grenzen. Neben der Auflösung, dem Bildmodus, der vertikalen Synchronisation und dem Gammawert kann man nur an wenigen Stellschrauben drehen. Immerhin werden Änderungen ohne Neustart übernommen, was angesichts des nicht überspringbaren Introvideos nerven würde. Top: Für passende Monitore bietet Hitman 2 einen HDR-Support. Per Supersampling lässt sich zudem eine Kantenglättung aktiveren, welche für unsere Tests jedoch abgeschaltet war bzw. auf dem Wert 1.0 stand. Der DirectX-12-Modus des Vorgängers, der sowieso eher schlecht als recht funktioniert hat, wurde von den Entwicklern anscheinend gestrichen.

Achtung: Auf schwächeren Systemen, deren Grafikkarte nicht genug Videospeicher mitbringt, blockiert Hitman 2 gewisse Settings oder zumindest bestimmte Stufen der jeweiligen Optionen. Dieses Verhalten können Nutzer jedoch im Optionsmenü außerhalb des Spiels deaktivieren (Override Memory Safeguards). Allerdings merkt man zwischen Medium, High und Ultra oft nur dezente Unterschiede. Letzteres gilt auch für die Performance. Lediglich in minimalen Details mit deaktiviertem SSAO verliert Hitman 2 an optischer Brillianz, weil Texturen und Schatten deutlich schlechter werden.

Dass selbst High-End-Grafikkarten beim Einsatz von niedrigen Auflösungen und Settings kaum über 100 FPS schaffen, spricht nicht unbedingt für die Programmierung bzw. Optimierung des Spiels. Wie unser Benchmark-Test gezeigt hat, ist Hitman 2 sehr CPU-lastig, was bei 3D-Anwendungen eher selten vorkommt, aufgrund der vielen NPCs aber nur bedingt überrascht.

Als Benchmark dient der Anfang der Story-Mission „The Finish Line“, welche bei einem Rennsportevent angesiedelt ist. Direkt nach dem Ladevorgang zeichnen wir mit dem Tool Fraps eine knapp 45-sekündige Laufsequenz auf.  Um an der Eingangskontrolle vorbeizukommen, wird die Mission ohne Waffe bestritten (siehe Video).