MWC 2018 | Hands-On mit dem MateBook X Pro: Huawei macht das MateBook X leistungsstärker und größer
Huawei ist gelungen, was vielen anderen misslang: Der chinesische Hersteller ist zur stabilen Nummer Drei im Smartphone-Markt hinter Apple und Samsung aufgestiegen.
Diesen Erfolg versucht Huawei seit 2016 auch in den Laptop-Bereich zu übertragen. Im letzten Jahr brachte der Newcomer sein erstes Clamshell-Notebook auf den Markt, das MateBook X – ein interessantes kleines Laptop, das mit innovativen Ausstattungsmerkmalen auf Kundenfang ging. Dazu zählte unter anderem das Display im für Laptops immer noch seltenen 3:2-Format sowie ein lüfterloses Design – ungewöhnlich für ein Notebook mit 15-Watt-U-Prozessor. Möglich wurde das durch ein innovatives Kühl-Design. Notebookcheck bewertete dieses erste MateBook X, einen prädestinierten Macbook-Konkurrenten, mit 88 % und somit "Sehr gut".
War das MateBook X ein Verkauferfolg? Wir wissen es leider nicht. Huawei auf jeden Fall scheint weiterhin gewillt zu sein, in die PC-Entwicklung zu investieren, denn man hat heute zur MWC 2018 in Barcelona das neue MateBook X Pro angekündigt. Hier die Eckdaten der Spezifikationen des neuen Modells im Vergleich zum ersten MateBook X:
Huawei MateBook X | Huawei MateBook X Pro | |
---|---|---|
Prozessor | Core i5-7200U, i7-7500U | Core i5-8250U, i7-8550U |
Grafikchip | HD Graphics 620 | GeForce MX150 (2 GB GDDR5) |
Bildschirm | 13,3-Zoll, IPS, 3:2, 2.160 x 1.440, non-Touch | 13,9-Zoll, LTPS-IPS, 3:2, 3.000 x 2.000, Touchscreen |
Arbeitsspeicher | 8 GB LPDDR3 | 8 bis 16 GB LPDDR3 |
Anschlüsse | 2x USB-Typ-C-Gen1, 3,5mm-Audio | USB-Typ-C-Gen1, Thunderbolt 3, USB-Typ-A, 3,5mm-Audio |
Akkukapazität | 40 Wh | 57,4 Wh |
Größe, Gewicht | 286 x 211 x 12,5 mm | 304 x 217 x 14,6 mm |
Gewicht | 1,05 kg | 1,32 kg |
Notebookcheck konnte einen Prototypen des MateBook bereits vorab in einem kurzen Hands-On betrachten.
Äußerlich hat sich an der Materialwahl nicht viel geändert, Huawei setzt weiterhin auf ein Aluminium-Gehäuse mit Gorilla-Glass als Display-Abdeckung. Im Vergleich zum MateBook X ist das MateBook X Pro aber ein gutes Stück größer, denn schließlich ist auch das Display von 13,3-Zoll auf 13,9-Zoll gewachsen. Dadurch konnte Huawei die Lautsprecher nun rechts und links neben der Tastatur statt oberhalb von dieser unterbringen.
Das neue Matebook X ist nicht nur größer, sondern auch etwas schwerer & dicker – ein ungewöhnlicher Schritt in den heutigen Tagen. Das dickere Gehäuse erlaubt es Huawei einerseits den Akku von 40 auf 57,4 Wattstunden zu vergrößern, andererseits integriert man einen USB-Typ-A-Anschluss, der dem ersten MateBook X noch fehlte. Das steht ganz im Kontrast zu Dells kürzlichem Redesign des XPS 13, bei dem Dell USB-Typ-A komplett durch Typ-C-Anschlüsse ersetzte. Natürlich hat das MateBook X Pro auch weiterhin USB-C-Anschlüsse, wobei einer dieser Anschlüsse nun auch ein Thunderbolt-3-Port ist.
Auch für die verbauten Komponenten hat das dickere Gehäuse Vorteile, denn das MateBook X Pro bringt nicht nur die neuen, leistungsstarken Intel-Quad-Core-CPUs der 8.-Core-i-Generation mit, sondern auch die Nvidia GeForce MX150 als dedizierte GPU mit 2 GB GDDR5-VRAM. Für diese Performance-Boost opfert Huawei allerdings das lüfterlose Design, dass das erste MateBook X so besonders machte. Für Lautlos-Enthusiasten ein schmerzlicher, für die meisten anderen Nutzer dagegen vermutlich ein verschmerzbarer Verlust. Insgesamt platziert Huawei das MateBook X Pro durch die stärkeren Komponenten eher als Konkurrent zum Apple Macbook Pro als zum 12-Zoll Macbook, dem eher das erste MateBook X entsprach.
Neben den performanteren Komponenten ist vor allem das neue Display das offensichtliche Herzstück des MateBooks. Ein 13,9-Zoll-Display im 3:2-Format hat in dieser Form so kein anderer Hersteller, zumal die Spezifikationen des Displays auch sonst stark sind: Das LTPS-IPS-LCD (Auflösung: 3.000 x 2.000) bietet laut Huawei eine Helligkeit von 450 cd/m², einen Kontrast von 1500:1 und eine 100-prozentige Abdeckung des sRGB-Farbraums – zusätzlich ist es auch noch ein Touchscreen. Dazu hat das MateBook X Pro auch ein sehr hohes Bildschirm-zu-Gehäusegröße-Verhältnis von 91 %, d.h. die Displayränder sind sehr klein. Um weiterhin eine Webcam einbauen zu können, musste Huawei daher tricksen: Die Kamera sitzt in der Tastatur in einer Taste versteckt. Diese Extra-Taste sitzt zwischen F6 und F7. Zwar ist der Blickwinkel dieser Webcam ähnlich ungünstig wie beim Dell XPS 13, aber immerhin muss man sich keine Sorgen machen, dass man die Webcam beim Zuklappen zerstört, da sie dann automatisch wieder in der Taste verschwindet.
Das Huawei MateBook X Pro wird in Deutschland erst Ende Juni auf den Markt kommen. Der Startpreis liegt bei 1.499 Euro.
Quelle(n)
Huawei
Eigene