Hands-On: Sony Vaio VPC-F21Z1E/BI 3D-Ready im Test
Zur IFA 2010 verkündete der Hersteller sein erstes 3D-Notebook auf Basis der hochwertigen und auf professionelle User ausgerichteten F-Serie. Nun steht ein 16-Zoller vor uns, der optisch rein gar nichts mit der F-Serie des Jahres 2010 gemein hat. Haptik und Optik sind deutlich in Richtung Consumer-Multimedia verschoben worden, die Bilder sprechen für sich.
Erfahren Sie, wie unser erster Eindruck des Vaio VPC-F21Z1E/BI ist. Sind die qualitativen Eigenschaften der bisherigen F-Modelle, wie ein farbstarkes und mattes WUXGA-Display, erhalten geblieben? Gewinnen Sie mit uns einen ersten Eindruck. Als final kann der aber noch nicht gelten, denn vor uns stand ein Vorseriengerät. Details und Eigenschaften der in kürze auf den Markt kommenden Serie können differieren. Wir werden zu gegebener Zeit einen wie gewohnt vollständigen Test aufsetzen.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse & Design
Die keilförmige Optik des Barebones betont seine Wuchtigkeit an der Rückseite. Hier wurde den Display-Gelenken Freiraum gegeben, das heißt die Mechanik versucht nicht, sich zu verstecken, sondern zeigt ein wuchtiges Scharnier. Selbiges hält den dicken und wuchtig geformten Deckel straff. Das Gehäuse zeigt sich nicht konstant verwindungsfest. Es lassen sich nirgends Bereiche eindrücken (Tastatur, Bodenplatte, Handauflage), an den Ecken anfassend können wir das Gehäuse jedoch ein Stückweit verbiegen.
Die Handauflage liegt gleichsam einer frei schwebenden Platte zwei Millimeter über der Base-Unit. Dieses längliche Rechteck, in welches das Touchpad integriert ist, ist leicht gummiert. Die Platte dient nach Aussagen von Sony der Optik, verhindert aber auf der Oberseite so manche Fingerabdrücke unterhalb der Tastatur.
Kritisch äußerten sich viele Kollegen über die glänzenden Flächen des Deckels, des Display-Rahmens und der Arbeitsumgebung. Das extra dafür bereitgelegte Poliertuch kam unter zahlreichen Händen mit dem Putzen nicht hinterher. Das starke Eindellen der Mitte des Deckels auf leichten Druck hin könnte mit dem Serienmodell theoretisch abgestellt sein.
Anschlussausstattung
USB 3.0 (2x) ist neben den Standards HDMI und VGA vorhanden aber nicht neu in der Serie (VPC-F13L8E/H hatte bereits USB 3.0). An der Frontseite finden wir einen iLink-S400 Port (FireWire). ExpressCard oder 7.1 Audio Ausgänge hat die Multimedia F-Serie nicht an Bord. Der ExpressCard34-Slot ist also entfallen.
Eingabegeräte
Das Layout der Tasten ist identisch mit der Vaio EB-Serie und das ist gut so. Der Platz wird großzügig ausgenutzt, die Pfeiltasten sind räumlich abgesetzt und die Tasten haben zur besseren Zielführung eine konische Wölbung nach innen. Der Anschlag ist auf ganzer Fläche fest, aber der Druckpunkt ist nicht mehr so knackig, wie bspw. beim letzten EB-Modell VPC-EB3E4E/WI, sondern eher weich.
Das Mousepad ist auf ebener Fläche durch deutliche Noppen einfach blindlings zu erfühlen. Die Haptik ist unter Umständen gewöhnungsbedürftig, da die Reibung im Vergleich zu glatten Pads sehr hoch ist. Die Maustasten befinden sich unter einer durchgehenden Wippe mit einem knappen Tastenhub. Eine 3D-Taste über der Tastatur schaltet den Emitter für die Shutter-Brille ein oder aus. Hierfür sollte der Anwender in einem 3D-Spiel sein, da sonst lediglich eine Meldung aufpoppt.
Display
Sony bleibt der Tradition der F-Serie treu und integriert ein farbstarkes und mit breiten Blickwinkeln gerüstetes mattes Display (Vaio Premium Display). Außerhalb eines 3D-Spiels, das wir uns mit Shutter Brille angesehen haben, sind die Winkel horizontal bis 90 Grad stabil. Vertikal sind das naturgemäß deutlich weniger, zirka 30 Grad.
Damit ist der F21Z-Bildschirm für Spieler, Media-Enthusiasten und Bildschirmarbeiter ebenso geeignet. Eine konkrete Messung des Farbraumes und der Helligkeit wird demnächst ein ausführlicher Test durchführen. Sony sprach bei der Vorstellung aber schon davon, dass es sich um denselben hochwertigen Panel-Typ handelt, wie beim Subnotebook Vaio VPC-Z13Z9E. Letzterer ging als Farb-Gigant mit sRGB- und AdobeRGB-Farbraum Abdeckung aus dem Test.
Leistung
Die Gesamtleistung des Systems kann auf Grund des Core i7-2630QM (Quadcore, Sandy Bridge) und der begleitenden Nvidia Geforce GT 540M als Multimedia-Oberklasse angesehen werden. Laut Sony wird es bei dieser Grafikkarte bleiben, auch wenn das Kühlsystem für größere TDP dimensioniert wurde (siehe breiter Luftauslass). Beim Prozessor gehen wir von einer schrittweisen Aufstockung mit höheren Quadcore-Taktungen aus, denn das Prinzip des stückweisen CPU-Upgrades verfolgte der Hersteller bereits bei F12/F13.
3D-Leistung
Die Leistung für aktuelle Spiele konnten wir vor Ort nicht überprüfen, jedoch hatten wir dieselbe CPU/GPU Kombination bereits beim Acer Aspire 5750G und beim Test Schenker XMG A501 im Test. Siehe dort, für eine ausführliche Spiele-Leistung von Core i7-2630QM und Geforce GT 540M. In Kürze publizieren wir weiterhin den Test des Packard Bell TS11, der die Konfiguration abermals wiederholt.
Die Gaming-Performance befindet sich gelegentlich über dem Niveau der alten ATI HD 5650 bzw. der neuen Radeon HD 6550M. Sofern ein Spiel von der höheren CPU-Leistung profitiert (Turbo Boost 2.0), können die FPS auch über HD 6550M liegen. Sollte Sony GDDR5-Speicher einbauen, was technisch möglich ist, dann könnte die Leistung, speziell in höheren Auflösungen, deutlich höher ausfallen. So oder so wird aber kein Gaming-Bolide aus dem Vaio VPC-F21Z1E.
Dritte Dimension
Der dreidimensionale Eindruck mittels aktiver 3D-Shutter Brille TDG-BR100 (identisch mit Brille der Bravia 3D Fernseher) kann uns überzeugen. Verschwunden sind die schwachen Blickwinkel früherer 3D-Notebooks, welche den Nutzer in eine frontale Position zwangen. Horizontal bleibt die nach innen gehende 3D-Wirkung bis 45 Grad stabil (vertikal weniger). Dadurch haben zwei oder drei Augenpaare ein stabiles Bild. Der im TFT-Rahmen integrierte Funk-Emitter zur Synchronisation einer oder mehrerer Shutter Brillen ist nicht sichtbar.
Wie funktioniert das 3D-Bild? Wie bei den Bravia Fernsehern werden in einer sehr schnellen Aufeinanderfolge Bilder für das rechte und linke Auge bei einer Bildwiederholrate von 240/200 Hertz gezeigt (@1080p, High Frame Rate-Technologie von Sony). Die aktive Shutter-Brille verdunkelt synchron zu den gezeigten Bildern entweder das linke oder das rechte Brillenglas, so dass das jeweilige Bild zum exakten Zeitpunkt zum richtigen Auge gelangt.
Fazit
Sony hat nicht am Display und am „3D-Generator“ gespart und zeigt uns, wie 3D (-Gaming) am Notebook aussehen muss. Weite Blickwinkel mit und ohne Brille, dazu kontraststarke Farben und wahrscheinlich ein erweiterter Farbraum (Messung im späteren Test).
Als übliche Bedenkenträger missfällt uns der Hochglanz-Lack am kompletten Gehäuse. Die Optik trennt sich deutlich vom 2010er Look der bis dato konservativen F-Modelle und versucht Multimedia-Fans für sich zu gewinnen. Ob das auf Seiten des Designs gelingt, das ist Geschmackssache.
Wer auf aktuelle Games in hohen Auflösungen aus ist, der wird enttäuscht sein. Die Geforce GT 540M zielt auf flüssiges Mainstream Gaming in WXGA ab. An WUXGA-Gameplay ist nicht zu denken, wie bereits Tests der GPU bewiesen. Siehe dazu das Geforce GT 540M Datenblatt. Überraschungen könnten sich nur dann einstellen, wenn GDDR-Videospeicher (1.024MB) eingebaut sein sollte.
Gutes 3D will sich Sony gut bezahlen lassen, das Vaio VPC-F21Z1E/BI ist in den Shops zwar noch nicht lieferbar, aber bereits ab 1.930 Euro gelistet. Ein stattlicher Preis, wenn man dieselbe CPU+GPU Hardware (Core i7-2630QM und Geforce GT 540M) in einem Packard Bell EASYNOTE TS11-HR-158GE bereits für 899 Euro findet. Zugegeben, das TS11-HR ist ein Low-Cost Spiele-Notebook, aber 1.000 Euro Differenz sind keine Summe für einen Spontankauf.
» Das Sony Vaio F21Z ist derzeit ab 1999,- bei Notebooksbilliger.de erhältlich.