Google Pixel 8: Gesichtserkennung ohne 3D-Kamera so sicher wie Apples Face ID
Manchmal sind es die Details, die ein Gerät besonders spannend machen und bei Googles neuer Pixel 8 Generation gibt es gleich eine ganze Latte derartiger Besonderheiten, die aus einem hardwaremäßig eher mittelmäßig ausgestatteten Kamera-Flaggschiff eines der interessantesten Neuzugänge des Jahres machen. Vieles von dem, was Google im Rahmen der Pixel 8 und Pixel 8 Pro Präsentation nicht im Detail erzählt hat, findet nun nach und nach seinen Weg in die Öffentlichkeit, eindrucksvoll etwa die Ultra HDR Bilder, die manche Tester bereits von der Zukunft der Fotografie schwärmen lassen.
Ein weiteres derartiges Detail lief bis dato ebenfalls unter dem Radar, zumal auch Google selbst nicht allzu viele Worte dazu verliert. Im Google Blog steht es zwar, auch bei den Tensor G3 Details wird es erwähnt, dank des Android-Experten Mishaal Rahman erfahren wir nun aber einige weitere Details zu einem beindruckenden neuen Feature der aktuellen Pixel 8-Flaggschiffe (hier bei Amazon erhältlich). Die können nun mittels Gesichtserkennung sicher entsperrt werden, und zwar so sicher, dass sich Face Unlock nun auch für das Online-Banking beziehungsweise das Login in Bezahl-Apps eignet.
Gesichtserkennung ohne 3D-Kamera erstmals so sicher wie mit True-Depth-Kamera
Wie die Tabelle oben zeigt, wird die biometrische Authentifizierung mittels Gesichtserkennung nun als Klasse 3 oder "stark" eingestuft, womit Banking-Apps sie als sicher genug akzeptieren, beim Pixel 7 und Pixel 7 Pro wurde Face Unlock dagegen noch als Class 1 aka "schwach" eingestuft. Mit Ausnahme des Pixel 4, das ja analog zu allen aktuellen Apple iPhones mit entsprechend aufwändiger 3D- und IR-Kamera bestückt war, sind alle bisherigen Pixel-Phones nur Klasse 1 Phones, konnten also nicht mit Gesichtserkennung sicher genug entsperrt werden.
Mishaal bezeichnet diese Neuerung als Meilenstein in der Smartphone-Geschichte, weil damit erstmals bewiesen ist, dass eine simple Frontkamera reicht, um Gesichtserkennung sicher umzusetzen, allerdings stecken dahinter auch sehr viele neue "KI-Tricks" beziehungsweise Machine-Learning-Methoden im Tensor G3, auf die Google leider noch nicht im Detail eingegangen ist. Kann man den Sicherheitsversprechen Googles vertrauen, fragt Mishaal abschließend? Nun, wie immer haben Tester das letzte Wort und werden das aufgewertete Face Unlock Feature wohl in den nächsten Tagen austesten und versuchen, es etwa mit Bildern auszutricksen.
Doch laut der sehr strengen Zertifizierung als "Class 3 Device" muss Googles Hardware strenge Richtlinien befolgen, die in der Tabelle unten aufgelistet sind. Dazu gehört eine "Spoof Acceptance Rate (SAR) unter 7 Prozent, eine False Acceptance Rate (FAR) von unter 1/50K oder eine False Rejection Rate (FRR) unter 10 Prozent. Was diese Werte bedeuten, erklärt Mishaal in diesem Patreon-Post. Insofern kann man davon ausgehen, dass zumindest diese Tests alle eine entsprechend hohe Sicherheit analog zu Apples Face ID oder klassischen Fingerabdrucksensoren garantieren.