Google Pixel 8 und Pixel 8 Pro: Eindrucksvolle Ultra HDR Bilder zeigen "die Zukunft der Handy-Fotografie", auch mit Pixel 6 und Pixel 7
Ob das nun wirklich die Zukunft der Fotografie oder zumindest der mobilen Photographie ist, wie der Display-Analyst Dylan Raga das Android Police gegenüber formuliert hat, sei dahingestellt. Tatsache ist aber, dass die Bilder ganz unten - sofern sie unter den korrekten Bedingungen angesehen werden - wirklich eindrucksvoll wirken. Wer jetzt gleich runterscrollt, sollte eines bedenken: Der Wow-Effekt stellt sich sofort ein. Wer nicht auf den ersten Blick ein Aha-Erlebnis hat, der sieht wohl nur eine SDR-Version der Photos, was ja ein Feature ist, das Ultra HDR so interessant macht, die Rückwärtskompatibilität mit dem Standard JPG-Format.
Wir hatten bereits einmal über Ultra HDR berichtet, anlässlich der Verfügbarkeit von Android 14 für die Pixel-Serie wurde das Feature ebenfalls erwähnt. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich um ein Standard-Photo, das um eine HDR Gain Map erweitert wurde, mit denen die Informationen mitgeliefert werden, wo das HDR-fähige Display heller leuchten soll. Im Gegensatz zu klassischem HDR-Processing hat das den Vorteil, dass die Photos nicht unter übertriebenem Tone Mapping leiden und daher weiterhin natürlich aussehen. Wer sie auf einem SDR-Display darstellt, sieht das altbekannte SDR-Format, auf einem HDR-Display entfalten die zusätzlich eingebetteten Helligkeitsinformationen aber ihre eindrucksvolle Wirkung.
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So sehen die Ultra HDR Bilder auf einem SDR-Display aus
Wer den Vergleich haben will: Unten seht ihr die 10 Photos, die Dylan Raga mit einem Pixel 6 Pro, Android 14 sowie der vom Pixel 8 extrahierten Google Camera App mit Versionsnummer 9.1.098 erstellt hat in SDR-Qualität. Es handelt sich um die gleichen Photos, allerdings führt die Darstellung mit den Standard-Bildoptionen unseres CMS aktuell noch zu einem Verlust der HDR-Informationen.
Noch wird das von Google mit Android 14 eingeführte Format nämlich nicht flächendeckend unterstützt. Viele Anwendungen, Apps und Systeme können mit der Gain Map nichts anfangen und ignorieren sie entweder oder entfernen sie sogar aus dem Bild - etwa beim Herunterrechnen oder Komprimieren. Wer selbst Ultra HDR Bilder aufnehmen will, benötigt aktuell ein Pixel Phone (vermutlich Pixel 6 und höher) mit Android 14 sowie die neue Version der Kamera-App, die man bereits bei APKMirror findet.
Ultra HDR Photos in voller HDR-Qualität
Sieht man sich die Photos oben unter Umgehung der CMS-Einschränkungen und den aktuell benötigten Bedingungen an, dann sieht das Ergebnis deutlich eindrucksvoller aus (siehe unten). Zu diesen Bedingungen gehören beispielsweise neben einem HDR-fähigen Display auch ein Windows 11 PC mit Google Chrome oder Microsoft Edge Browser - mit Firefox sieht man die Bilder unten derzeit noch in schlichtem SDR.
Eine weitere potentielle Falle sind Energiesparmaßnahmen des PCs. Bei unseren Tests, etwa auf einem Acer Swift Edge hat HDR mal funktioniert, mal war das Feature in den Display-Eigenschaften ausgegraut - weil der Laptop nicht am Netz angeschlossen war. Darauf ist also zu achten, wenn sich in den Bildern unten trotz gegebener Voraussetzungen kein Aha-Effekt einstellen will.
Auch ein Apple M2 MacBook Pro sollte beispielsweise kompatibel mit der Anzeige der Ultra HDR Bilder sein, auf einem Handy klappt die HDR-Darstellung aktuell etwa mit einem Pixel 7 Pro (hier bei Amazon als Prime-Angebot erhältlich) unter Android 14 und Google Chrome. Andere Smartphones müssen prinzipiell ein Feature namens SDR Dimming sowie Ultra HDR selbst unterstützen und bereits mit Android 14 laufen.
Lightroom bringt bereits Unterstützung mit
Ganz frisch ist die Information, dass Lightroom ab Version 9.0.0 der mobilen Android-App ebenfalls bereits Unterstützung für das Ultra HDR Format mitbringt, damit kann man seine HDR-Aufnahmen also bearbeiten und exportieren, ohne dass die HDR-Informationen verloren gehen. Andere Hersteller von Android-Phones werden vermutlich mit der Zeit ebenfalls dazu stoßen, ob Apples iPhones irgendwann mal kompatibel sein werden, ist dagegen weniger sicher, zumal die mit EDR (Extended Dynamic Range) eine ähnliche Strategie verfolgen, allerdings mit dem HEIC/HEIF-Format. Wer die Bilder oben nicht in HDR sehen konnte, für den haben Mishaal Rahmen und Dylan Raga ein paar Simulationen des HDR-Effekts in den Bildern unten, die allerdings nur eine Annäherung an den echten Effekt sein können.
Quelle(n)
Android Police, Mishaal Rahman (1, 2, 3)