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Geekbench und der Applebench 6 Shitstorm: "Zahlt Apple dafür, das Samsung Galaxy S23 schlecht aussehen zu lassen?" (Update)

Geekbench und der Applebench 6 Shitstorm: Zahlt Apple dafür, um das Samsung Galaxy S23 schlecht aussehen zu lassen?
Geekbench und der Applebench 6 Shitstorm: Zahlt Apple dafür, um das Samsung Galaxy S23 schlecht aussehen zu lassen?
(Update) Einige Android-Nutzer sind stinkesauer. "Apple zahlt doch dafür, dass das Galaxy S23 langsamer erscheint", so der Vorwurf. "Geekbench 6... Ah, nein, er sollte Applebench 6 genannt werden". Auf Twitter braut sich gerade ein Shitstorm zusammen, Tim Cook habe Geekbench "gekauft", um das Galaxy S23 Ultra langsamer aussehen zu lassen.

Update 1.3.2023, 9:30 Uhr: Informationen von Primate Labs zum Geekbench 6 unten angefügt.

Die Android-Community hat ein neues Reizwort: Applebench 6. Gemeint ist damit die neueste Version des beliebten und plattformübergreifenden Testprogramms von Computern, Laptops, Tablets und Handys, das neben anderen Benchmark-Programmen wie 3DMark, Antutu oder GFXBench von vielen Smartphone-Nutzern als Vergleich zwischen Mobilgeräten genutzt wird. Android-Fans sind empört, dass das Samsung Galaxy S23 im neuen Geekbench 6 deutlich langsamer ist, als das iPhone 14 Pro von Apple und sogar das iPhone 13. Androidianer wittern Betrug.

Der Vorwurf: Apple und Tim Cook "zahlen dafür, um das Galaxy S23 langsamer erscheinen zu lassen". Der bekannte Leaker und Samsung-Fan @UniverseIce schimpft auf Twitter lauthals, dass der Geekbench 6 ab sofort "Applebench 6" heißen sollte. Nach dem Update auf dem Samsung Galaxy S23 Plus und dem Apple iPhone 14 Pro sei Android im Vorher-Nachher-Vergleich ein Fiasko und Apple top, so Ice universe.

Der Twitter-Nutzer @Alpha78_ ist der Meinung, dass man Geekbench 6, nach dem letzten Update von Geekbench, durchaus als Applebench 6 bezeichnen könne, da in der iPhone-Version der Geekbench-App die Metal-API verwendet werde. Dies sorge dafür, dass die Ergebnisse auf dem iPhone 30 % höher als die des S23 ausfallen. Man könne die Scores von Geekbench 6 also nicht einfach nebeneinander stellen und sagen, dass das iPhone schneller sei, weil es einen höheren Score hat.

Entwickler Primate Labs sagt zu Geekbench 6 als neueste Version des beliebten plattformübergreifenden Benchmarks, dass Version 6 mit neuen und verbesserten Workloads arbeitet, um die Leistung von CPU und GPU zu messen. Geekbench 6 ist für Google Android, Apple iOS, Microsoft Windows, macOS und Linux verfügbar.

Offenbar ist es allerdings tatsächlich so, dass das iPhone 14 Pro im neuen Geekbench 6 sehr viel schneller ist als jedes andere Android-Handy auf dem Markt, einschließlich des Galaxy S23 Ultra und dessen neuen Turbo-Chip Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy SoC. Im Ergebnis ist der exklusive Snapdragon 8 Gen 2 für Galaxy im Galaxy S23 Ultra jetzt plötzlich "30 % langsamer" als der Apple A16 Bionic im iPhone 14 Pro. Klar, dass das die Samsung-Fans auf die Barrikaden bringt.

[Update 1.3.2023, 9:30 Uhr] Informationen von Primate Labs zum Geekbench 6

Wir haben wegen der unterschiedlichen Scores direkt bei Geekbench-Entwickler Primate Labs nachgefragt und auch Antwort erhalten. Die Entwickler haben uns folgende Informationen zu Geekbench 5 und Geekbench 6 mitgeteilt:

Geekbench 5 und Geekbench 6 verwenden unterschiedliche Tests zur Leistungsmessung. So modelliert Geekbench 6 für seine Workloads im Benchmark andere Anwendungen als der Geekbench 5. So enthält Geekbench 6 beispielsweise den "Background Blur Videokonferenz-Workload".

Geekbench 6 verwendet auch eine völlig andere Methode ("shared task" in Geekbench 6 vs. "separate task" in Geekbench 5) zur Messung der Multicore-Leistung. Der "Shared Task"-Ansatz bildet besser ab, wie die meisten Anwendungen Multi-Core-Prozessoren ausnutzen. Weitere Informationen zu dieser Änderung sind im Dokument "Geekbench 6 Benchmark Internals" zu finden.

Schon wegen der unterschiedlichen Workloads werden die Ergebnisse und damit Scores von Geekbench 5 und Geekbench 6 unterschiedlich ausfallen, da beide Benchmarks verschiedene Workloads modellieren und messen. Unten ist eine Grafik angehängt, die Daten einschließlich Scores, Skalierung und Deltas zwischen Geekbench 5 und Geekbench 6 von einer Untergruppe von Geräten aus dem Primate Labs Testlabor enthält. Hier sind ein paar Highlights:

  • Die Single-Core-Werte sind bei den meisten Geräten gestiegen: 35-40 % bei Android-Geräten und 25-35 % bei iOS-Geräten.
  • Die Multi-Core-Skalierung ist bei allen Geräten rückläufig. Der Rückgang ist (ungefähr) umgekehrt proportional zur Anzahl der Kerne, obwohl auch andere Faktoren wie die Cache-Topologie und die Speicherkonfiguration einen Einfluss haben. Die Leistung steigt zwar mit zunehmender Anzahl von Kernen, aber die Verbesserung ist nicht linear und zeigt schließlich abnehmende Zuwächse.
  • Die Multi-Core-Werte sind bei vielen Geräten gestiegen.
  • Primate Labs stellt eine ~15%-ige Steigerung der Multi-Core-Scores von Geekbench 5 zu Geekbench 6 bei mehreren Geräten, einschließlich dem Apple iPhone 14 Pro, Google Pixel 7, Google Pixel 6 und Intel i7-1165G7 fest.
  • Primate Labs verzeichnet einen ~10%-igen Anstieg der Multi-Core-Scores von Geekbench 5 zu Geekbench 6 bei mehreren Geräten, darunter das iPhone 13 Pro, das Samsung Galaxy S22 Ultra und das Samsung Galaxy Z Fold 4.

Primate Labs untersucht gerade, warum das Samsung Galaxy S23 nur einen Anstieg von 3 % bei den Multi-Core-Scores verzeichnet. Die derzeitige Arbeitstheorie von Primate Labs ist, dass das Galaxy S23 möglicherweise überhitzt, wenn es Geekbench 6 (aber nicht Geekbench 5) ausführt. Es werde allerdings noch etwas Zeit brauchen, diese Theorie zu bestätigen oder einen anderen Grund für den vergleichsweise geringen Anstieg zu ermitteln, so Primate Labs.

Comparison Geekbench 5 vs Geekbench 6 Relative_Scores
Comparison Geekbench 5 vs Geekbench 6 Relative_Scores

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Autor: Alena Matta, 27.02.2023 (Update:  9.09.2024)