Fotovergleich: Mit zwei der besten Kamera-Smartphones 2024 durch Paris
Eiffelturm, Notre Dame, Sacré-Cœur, Moulin Rouge, Arc de Triomphe – Die Sehenwürdigkeiten in Paris haben nicht nur tolle Namen, sie sind auch millionenfach abgebildete Fotomotive.
Da wir ein paar Tage in Paris verbrachten, wollten wir wissen, mit welcher aktuellen Smartphone-Kamera man sie besser für die Lieben zuhause oder für das eigene Fotoalbum festhalten kann.
Fakten und ein erster Vergleich
Unsere beiden Testkandidaten sind:
- Das Samsung Galaxy S24 Ultra, welches zum Zeitpunkt des Artikels ab 1.045 Euro bei amazon.de verfügbar ist. Aktuell führt es unsere Bestenliste der Kamera-Smartphones an und ist auch insgesamt das beste Smartphone. Es besitzt insgesamt vier Kameras an der Rückseite, als Hauptkamera kommt eine 200-Megapixel-Hauptkamera zum Einsatz. Diese stammt aus eigenem Hause, während der Rest der Kamerasensoren an der Rückseite von Sony stammt: Eine Ultraweitwinkelkamera, eine Tele-Kamera sowie eine Periskop-Zoom-Kamera für bis zu 5-fachen optischen Zoom sind hier zu finden. Sehr ausführlich wird das Kamerasystem im Test des Galaxy S24 Ultra beschrieben.
- Unser zweites Testgerät ist das Honor Magic6 Pro, welches aktuell auf dem dritten Platz der besten Smartphones steht, bei der Kamera-Wertung aber in unserem Test satte 5 Punkte auf das Samsung Galaxy S24 Ultra zurückliegt. Dafür ist das Phone aktuell schon etwas günstiger als Samsungs Flaggschiff: Bei saturn.de bekommt man es beispielsweise für unter 1.000 Euro. Das Honor-Smartphone setzt auf eine 50-Megapixel-Hauptkamera und spendiert dafür der Zoom-Kamera 180 Megapixel, allerdings nur einen 2,5-fachen optischen Zoom. Natürlich gibt es auch hier eine Ultraweitwinkelkamera mit 50 Megapixel.
Als wir uns einem der berühmtesten Wahrzeichen der französischen Hauptstadt nähern, machen wir unser erstes Foto mit beiden Smartphones: Der Eiffelturm ragt in den blauen Abendhimmel, welcher aber beim Honor Magic6 Pro gleich mal viel blauer wirkt, als bei Samsung. Auch wirken manche Bildteile, wie die Lampe am linken oberen Bildrand deutlich besser aufgehellt. Dafür macht die Galaxy-Kamera mehr aus der dramatischen Wolkenstimmung und erzeugt insgesamt ein leicht schärferes Bild.
Aufstieg auf den Eiffelturm
Nach ausführlichen Sicherheitskontrollen beginnen wir mit dem Aufstieg – zu Fuß geht es auf den legendären Turm. Wir schießen ein erstes Foto der Eisenkonstruktion und der Treppen und bemerken dabei, dass Samsungs Kamera ohne jeglichen Zoom ein deutlich größeres Blickfeld besitzt.
Wieder wirkt die Honor-Aufnahme im direkten Vergleich etwas heller, beide Kameras liefern hier aber ein sehr detailliertes Foto: Zahlreiche Einzelheiten der verschachtelten Konstruktion sind auf beiden Bildern gut zu erkennen.
Auf der ersten Plattform angekommen, schweift unser Blick mit den Kameras in die Ferne und wir nehmen das provisorische Stadion ins Visier, das unterhalb des Eiffelturms auf dem Champ-de-Mars für die Olympischen Spiele errichtet wird.
Hier wirkt das Foto aus dem Honor-Smartphone klarer, während Samsungs Kamera die abendliche Lichtstimmung ein wenig besser einfängt. Vergrößert man das Bild, sodass man die Gerüststreben am Stadion sehen kann, so merkt man, dass hier bei beiden Kameras feine Details verlorengehen. Es handelt sich eben immer noch um relativ kleine Smartphone-Sensoren und nicht um Mittelformat-Kameras.
Zoomreihe auf den Montmartre
Nun wollen wir uns die Zoom-Fertigkeiten der beiden Kameras genauer ansehen, dafür eignet sich der im Norden aufragende Montmartre mit der berühmten Kirche Sacré-Cœur auf der Kuppe.
Beginnen wir mit der Ultraweitwinkelkamera von Samsungs Spitzenphone, welches uns zunächst einen breiten Blick über die Stadt ermöglicht. Der circa 3 Kilometer entfernte Montmartre ist erstmal nur als kleine Erhebung in der Bildmitte erkennbar. Mit der Hauptkamera wird die Erhebung sichtbarer und bei 3-fachem Zoom treten plötzlich einzelne Details wie die orthodoxe Kirche mit den goldenen Kuppeln oder der Kran am linken Bildschirmrand deutlich mehr hervor. Auch ist nun Sacré-Cœur deutlich besser zu erkennen. Einzelne Details lassen sich hier immer noch gut ausmachen.
Bei 5-fachem Zoom erkennt man den Hügel noch besser. Will man noch näher heran, so ist das nur noch mit Digitalzoom möglich. Bei der 10-fachen Vergrößerung zeigen sich entsprechend schon erste Verluste bei den Details, Häuserfenster wirken eher wie Löcher. Der 100-fache Zoom schließlich kann für die Nutzung als Fernglas sehr praktisch sein, macht aber nur noch sehr grobe Bilder.
Dennoch ist es beeindruckend, welche großen Umfang an Darstellungsmöglichkeiten moderne Kamerasysteme in Smartphones liefern.
Mit dem Honor Magic6 Pro machen wir dieselbe Reihe an Zoom-Aufnahmen. Hierbei fällt gleich auf, dass sich der Weißabgleich, also die Farbdarstellung, zwischen den unterschiedlichen Objektiven stärker unterscheidet als beim Galaxy S24 Ultra, welches hier konsistenter ist.
Das Honor-Phone bietet weniger Zoomstufen und auch einen kürzeren optischen Zoom, sodass es schneller in den Digital-Zoom übergehen muss. Dabei fällt auch auf, dass der Algorithmus nicht so viel aus den Bildern rausholen kann und gerade bei starkem Zoom das Galaxy S24 Ultra die Bilder besser stabilisiert. Aus der Hand wirken die Bilder des Honor Magic6 Pro bei starken Zoom ein wenig verwackelt, das wird besonders beim 100-fachen Zoom sichtbar, wo Objektkonturen sich verschieben.
Paris bei Nacht
Ein abendlicher Spaziergang führt uns vom Gare de Lyon an die Seine zur Île de la Cité. Die zahlreichen Neonreklamen, die kultigen Straßencafés und der rund um die Uhr fließende - oder eher stockende - Verkehr bieten dankbare Fotomotive.
Auch hier zeigt das Honor Magic6 Pro sehr konstraststarke Bilder, während Samsungs Algorithmus dezentere Fotos kreiert.
Auch bei dem Foto der nächtlichen Straßensituation wirkt das Honor-Foto klarer und schärfer. Zudem benötigt das Galaxy S24 Ultra bei dunklen Situationen deutlich länger, um ein Foto zu machen. Das etwas verschwommene Aussehen kommt wohl auch von der deutlich längeren Belichtungszeit.
Fazit – Auf die Situation kommt es an
Dass man sowohl mit dem Samsung Galaxy S24 Ultra als auch mit dem Honor Magic6 Pro ein starkes Kamerahandy in der Hand hält, ist bei unserem Paris-Trip einmal mehr klar geworden.
Wie schon in unserem umfassenden Vergleich der besten Foto-Smartphones fällt auf, dass die Unterschiede sehr gering sind und es oft auch von persönlichen Vorlieben abhängt, welche Bilder besser gefallen. So besitzt das Samsung-Handy mit einem Objektiv mehr das noch flexiblere Kamerasystem, bietet mehr optischen Zoom-Bereich und eine insgesamt etwas bessere Bildstabilisierung.
Allerdings fällt uns auch auf, dass das Honor Magic6 Pro oft die kontraststärkeren Bilder macht. Manchen mögen die Farben vielleicht etwas zu kräftig und zu hell sein, hier wirkt die Farbdarstellung des Galaxy S24 Ultra realistischer, aber dafür eben auch weniger leuchtend.
Bei Nacht erweist sich das Honor Magic6 Pro als deutlich flotter, wenn es um Aufnahmen geht, zudem bekommt man hier auf dem Bildschirm ein Bild gezeigt, das wesentlich näher am Endergebnis liegt. Bei Samsung hingegen sieht das Sucherbild oft deutlich dunkler aus.
Beide Smartphones zeigen im Foto-Vergleich in der Stadt des Lichts ihre Expertise: Beim Zoomen schneidet Samsungs Phone besser ab, während sich in der Nacht durch kürzere Aufnahmezeiten das Honor Magic6 Pro flexibler zeigt.
Uns hat das Fotografieren mit beiden Handys viel Spaß gemacht. Wer eine Reise plant, der wird mit beiden Flaggschiff-Smartphones tolle Erinnerungsfotos kreieren. Freunden realistischer Darstellung empfehlen wir das Samsung-Handy. Wer viel bei Nacht fotografiert, der bekommt mit dem Honor-Phone eine deutlich kürzere Belichtungszeit und damit oft schärfere Aufnahmen aus der Hand.