Fernsehen: Videostreaming ersetzt klassisches TV
Die Nutzung von Mobilgeräten ist auch in Deutschland gang und gäbe. Laut Nielsen wollen in Deutschland rund 46 Prozent der Verbraucher immer mit dem Internet verbunden sein. Zu den Lieblingsbeschäftigungen zählt auch das Fernsehen. Egal ob am Frühstückstisch mit dem Tablet, nachmittags im Bus auf dem Smartphone oder abends gemütlich auf dem Sofa mit Blick auf den Smart-TV - Fernsehen heißt heute: Entertainment unabhängig von Zeit und Ort.
Schon heute können sich laut einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom rund 25 Prozent der Nutzer von Videostreaming vorstellen, in Zukunft komplett auf das lineare TV-Programm zu verzichten. Das sind 7 Prozent mehr als 2014. 35 Prozent haben das klassische Fernsehen bereits ganz gegen Videostreaming auf Smart-TV, Smartphone oder Tablet ausgetauscht (2014: 33 Prozent).
Dazu Timm Lutter, Bitkom Experte für Consumer Electronics und Digital Media:
"Das klassische Fernsehen verliert seine große Bedeutung. Die Zukunft gehört Streaming-Diensten und Mediatheken. Die Fernsehzuschauer emanzipieren sich von passiven Verbrauchern zu aktiven Nutzern, die ihr TV-Programm selber bestimmen."
Hier die weiteren Ergebnisse der Bitkom-Studie in der Zusammenfassung:
- Bereits heute planen immer weniger Zuschauer ihren Tagesablauf rund um den Sendetermin ihrer Lieblingssendung. Drei von vier Video-Streamer (72 Prozent, 2014: 59 Prozent) sagen, dass sie sich nicht mehr unter Zeitdruck setzten, um zu bestimmten TV-Sendungen rechtzeitig den Fernseher einzuschalten.
- Jeder zweite Video-Streaming-Nutzer (51 Prozent) gibt an, weniger klassisch fernzusehen, seit er Videos auch im Internet streamt (2014: 44 Prozent). Besonders unter jüngeren Streamern zwischen 14 und 29 Jahren hat sich der TV-Konsum zugunsten der Video Angebote im Internet entwickelt: Hier stimmten der Aussage 63 Prozent zu. Unter den 30- bis 49-Jährigen sind es 53 Prozent, in der Altersgruppe ab 50 Jahren 38 Prozent.
Beim Video-Streaming werden die Inhalte per Internet übertragen und gleichzeitig wiedergegeben. Im Gegensatz zum Download wird die Videodatei hierfür nicht dauerhaft gespeichert, sondern nur zwischengespeichert. Bei deutschen Internetnutzern sind dabei besonders die Webseiten und Mediatheken der TV-Sender beliebt, bei denen bereits im Fernsehen gezeigte Sendungen abrufbar sind.