Video-On-Demand: So nutzen die Deutschen Video-Streaming und klassisches Fernsehen
Schon Anfang 2015 berichtete der Digitalverband Bitkom davon, dass die Nachfrage nach Filmen und Serien, die über das Internet abgerufen werden, in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Video-on-Demand (VoD) und Video-Streaming boomt. Analysten berichten, dass Verbraucher heute immer häufiger unabhängig von festen Einschaltzeiten oder TV-Kanälen ihre Lieblingssendungen und Filme mobil im Web abrufen wollen.
Streaming-Dienste liegen im Trend, Mehrheit noch klassischem Fernsehen treu
Video-on-Demand-Services wie Amazon, Hulu oder Netflix liegen im Trend. Das hat Auswirkungen auf die Fernsehgewohnheiten der Deutschen: 16 Prozent geben an, dass sie für einen Video-on-Demand-Service zahlen. Deutschland liegt damit 5 Prozent über dem europäischen Durchschnitt. 41 Prozent der Deutschen nutzen Kabelfernsehen und bleiben noch dem klassischen Fernsehen treu. 18 Prozent vertrauen auf Satellitenfernsehen. 12 Prozent wollen ihren Kabel- oder Satellitenanschluss allerdings kündigen. Viele leisten sich aber mittlerweile auch beides.
Video-On-Demand ist noch Ergänzung des klassischen Fernsehens
Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Nielsen. Darin wurde in 61 Ländern weltweit untersucht, was Verbraucher von Video-on-Demand halten. Aber auch wie und was konsumiert wird und was sie dazu motiviert. Zudem zeigt die Studie, wie Video-on-Demand die traditionelle TV-Landschaft beeinflusst.
"Unsere Studie zeigt, dass der Aufschwung des Streamings keineswegs das Ende des klassischen Fernsehens bedeutet. Vielmehr ist es eine Ergänzung", so Dirk Reinbothe, Director und Experte für den Streaming- und TV-Markt bei Nielsen Deutschland. "Mit anderen Worten: Online und lineares Fernsehen schließen sich nicht aus."
Computer und Smart-TV bei Deutschen hoch im Kurs
Im Vergleich zahlen zwar mehr Deutsche als Europäer für kostenpflichtige Video-on-Demand Dienste, bei der tatsächlichen Nutzung sieht es aber anders aus. 36 % gaben an, dass sie Video-on-Demand nutzen. Im europäischen Durchschnitt waren es sogar 50 Prozent. Bisher ist das Wachstum der Streaming-Anbieter in Deutschland noch recht verhalten, mit viel Luft nach oben, so Nielsen.
Die Studie zeigt: 68 Prozent der Deutschen streamen Video-on Demand-Dienste über den Computer, 46 Prozent nutzen einen Smart-TV, 41 Prozent streamen mit dem Tablet. Damit unterscheiden sie sich von den Europäern: Hier nutzen 77 Prozent einen Computer, 45 Prozent Mobil-Telefone und 41 Prozent ein Tablet fürs Online-Fernsehen. Smart-TV folgen erst auf Platz fünf mit 37 Prozent.
Das streamen die Deutschen: Filme und TV-Programme am beliebtesten
Am beliebtesten in Deutschland: Streamen von Filmen (76 %). Dahinter folgen TV-Programme (49 %) und Dokumentationen (36 %). Original Series, sprich vom Video-on-Demand-Dienst selbst produzierte Serien, folgen auf Platz 9 mit 17 Prozent. Filme stehen mit 77 Prozent auch in europäischen Durchschnitt ganz oben. Original Series folgen jedoch zusammen mit TV-Programm direkt auf dem 2. Platz (39 %).
21 Prozent der Deutschen nutzen Online-Fernsehen drei bis sechsmal in der Woche, 19 Prozent ein oder zwei Mal in der Woche. Während in Europa ein Fünftel mehr als einmal am Tag Video-on-Demand nutzt, sind dies in Deutschland jedoch nur 13 Prozent.
Das erwarten die Deutschen vom Video-Streaming: Hauptsache individuell
Laut Nielsen nutzen 73 Prozent der Deutschen Video-on-Demand, um zeitlich flexibler zu sein. 60 Prozent gaben an, dass sie streamen, um mehrere Folgen einer Serie auf einmal zu schauen. Mehr als die Hälfte der Deutschen wünscht sich demnach eine noch größere Auswahl an Video-on-Demand-Diensten (53 %) und 52 Prozent nutzen Streaming, damit andere Hausmitbewohner unterschiedlichen Programmen zur gleichen Zeit folgen können. Fast die Hälfte (47 %) gab an, dass sie während des Streamens im Internet surft.