MWC 2024 | Einer für alle: Erste Snapdragon X Elite Laptops zur Computex, alle mit der gleichen Chip-Version
Zur Computex am 3. Juni 2024 wird es ernst für Intel und AMD. Erstmals hat Qualcomm einen würdigen Gegner am Start, der es sogar mit dem Apple M2 beziehungsweise Apple M3 aufnehmen soll, vor allem im Hinblick auf deren Effizienz. Die Windows-On-ARM-Initiative, die bereits mit dem Snapdragon 835 in 2017 begann, seitdem aber eher enttäuschte, soll sieben Jahre später dank der ursprünglich von Nuvia entwickelten Oryon-Cores endlich flinke Beine bekommen. Offiziell sprach man auch am Mobile World Congress nur von einem Launch der ersten Snapdragon X Elite Designs zur Jahresmitte, doch wenn Qualcomm-CEO Christiano Amon am 3. Juni die Tech-Messe in Taipei eröffnet, kann das nur eines bedeuten: Der Startschuss für den Snapdragon X Elite fällt zur Computex in Taiwan.
Thrilled to announce that I’ll be delivering a keynote address about generative #AI and next-gen PCs at @computex_taipei on June 3.
— Cristiano R. Amon (@cristianoamon) February 23, 2024
Get the details: https://t.co/dGiVQsg0Nk pic.twitter.com/hfqGtAI0yx
Eine SKU reicht für alle Snapdragon X Elite Designs
Die spannendste Frage, die uns Qualcomm im Rahmen von Gesprächen in Barcelona beantwortete, war jene nach den geplanten SKUs (Stock Keeping Units). Von Intel und AMD sind wir ja bei jeder neuen Chipgeneration eine riesige Anzahl unterschiedlicher Varianten gewohnt, bei Intel etwa von der Low-Power U-Familie bis hin zu performanteren H-Varianten. Dazu noch innerhalb der Serie jeweils unterschiedliche Core-Versionen.
All das dürfte es beim Snapdragon X Elite nicht geben. Laut Aussagen des Qualcomm-Managements gibt es eine einzige Version des Chips mit 12 Oryon-Kernen, der vom OEM je nach Anforderung mit unterschiedlichen TDP-Zielen betrieben werden kann. De facto zahlt der Laptop-Hersteller auch den gleichen Preis an Qualcomm, egal ob ein günstigeres Notebook oder ein High-End-Laptop drum herum gebaut wird, was durchaus die Sorge nährt, dass im Sommer primär der High-End-Markt bedient wird.
Laut Qualcomm soll es aber von jedem der Industrie-Partner unterschiedliche Designs geben, wie viele pro Hersteller wollte man uns allerdings nicht sagen. Weitere neue Infohäppchen zum Snapdragon X Elite betreffen etwa Speicher- und OS-Kompatibilität. Vorerst werde es nur Systeme mit fix verlötetem LPDDR5 RAM geben, eine absichtliche Beschränkung aus Effizienz- und Kostengründen, die allerdings nicht auf ewig gelten müsse. Auch Linux-Systeme mit dem Elite-SoC könnte es mal geben und werden auch intern für die Entwicklung genutzt wenngleich sich Qualcomm aktuell auf die Zusammenarbeit mit Microsoft beschränkt.
Performance: Snapdragon X Elite taucht auf Geekbench auf
Solange x86-Software auf Windows noch Standard ist, steht der OS-Hersteller natürlich ebenfalls in der Pflicht, die Emulation so performant wie möglich zu machen. Parallel zum Snapdragon X Elite Launch wird demnach auch eine neue Windows 11 Version erwartet, die deutliche Verbesserungen bringen soll. Qualcomm zufolge gebe es aktuell keine größeren Probleme mehr mit herkömmlicher Software - explizit wurden auch Games genannt - dennoch sei das Ziel, Entwickler zum Umstieg auf eine ARM-Version zu motivieren, die dann natürlich deutlich effizienter läuft. Was insbesondere beim Thema Gen.AI möglich ist, hat Qualcomm bereits am Beginn des MWC gezeigt.
In der Benchmark-Datenbank von Geekbench sind in den Tagen vor dem Mobile World Congress einige Ergebnisse eines Qualcomm Testsystems mit der Modellnummer ZH-WXX aufgetaucht, die mit 32 GB RAM und Dual-Cluster-Design mit 4 Ghz durchschnittlicher Taktfrequenz laufen. Im Single-Core-Test sind die Ergebnisse mit etwa 2.500 Punkten ein wenig unter jenen der offiziell von Qualcomm freigegebenen früheren Benchmarks. Im Multi-Core-Test ist der Gap zu den Werten aus 2023 sogar noch etwas größer. Wie gesagt kommt es beim Snapdragon X Elite allerdings stark auf die jeweiligen Powerlimits an. Es kann durchaus sein, dass hier ein Low-Power-System getestet wurde, das auf Effizienz getrimmt wurde.
Quelle(n)
Christiano Amon, Geekbench, Eigene