Deutschlands CO₂-Emissionen auf Rekordtief — stärkster Rückgang seit 1990
Deutschlands Klimaziele für 2030 schienen schon verloren zu sein. Daten des Umweltbundesamts (UBA) zeigten jedoch, dass im Jahr 2023 der stärkste Rückgang der Treibhausgasemissionen seit 1990 zu verzeichnen war, und zwar um 76 Millionen Tonnen beziehungsweise eine Tonne C02 pro Person gegenüber 2022.
Die Reduktion um 10,1 % ist vor allem auf die Sektoren Energie und Industrie zurückzuführen, die verstärkt auf erneuerbare Energien setzen, sowie auf eine geringere Energienachfrage der Wirtschaft und Verbraucher, während die Bereiche Gebäude und Verkehr ihre Klimaziele deutlich verfehlt haben. So überschreitet der Verkehrssektor das zulässige sektorale Budget um 13 Millionen Tonnen, was durch die Zunahme des Autoverkehrs, Billigflüge und systematische Probleme bei der Bahn noch verstärkt wird.
Im Sektor Energiewirtschaft sind die Emissionen um 20,1 % gesungen, was etwa auf einen geringeren Gebrauch fossiler Brennstoffe zur Erzeugung von Strom und Wärme zurückzuführen ist. In der Industrie gab es einen Rückgang von rund 7,7 %, was insbesondere durch einen geringeren Einsatz von Erdgas und Steinkohle bedingt wurde. UBA-Präsident Dirk Messner äußerte sich zu den Zahlen wie folgt:
Mit Ausbruch des Kriegs gegen die Ukraine hatten viele die Sorge, dass wir eine Renaissance der Kohle und anderer fossiler Energieträger sehen werden. Wir wissen heute, dass das nicht passiert ist. Das liegt vor allem am sehr erfolgreichen Ausbau der erneuerbaren Energien. Das ist ein großer Schritt, der uns in den kommenden Jahren beim Klimaschutz helfen wird. Aber nicht in allen Sektoren stehen wir glänzend da. Vor allem der Verkehrssektor bleibt weiter ein großes Sorgenkind. Hier muss dringend mehr passieren – etwa durch den Ausbau der Elektromobilität und den Abbau des Dienstwagenprivilegs und anderer klimaschädlicher Subventionen.
Quelle(n)
Der Graslutscher / IG via Umweltbundesamt | Bild: Pixabay / Benita5