Selbstfahrende Bahnkabine MonoCab kann wie Taxi per App bestellt werden
Das MonoCab ist eine selbstfahrende Kabine auf Schienen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Zügen, die nach einem festen Fahrplan verkehren, kann das kompakte MonoCab rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr einfach per App auf dem Handy bestellt werden. Der Fahrgast wird dann am gewünschten Ort abgeholt.
Die Funktionsweise ist also ähnlich wie bei einem Taxi, allerdings wird in der kleinen Kabine auf einen Fahrer verzichtet. Da das MonoCab mit seinem nachhaltigen Design zudem auf nur einer einzigen Schiene fährt, können auch zwei parallel nebeneinander in unterschiedlichen Richtungen im Einsatz sein.
Denn das MonoCab ist eine kreiselstabilisierte Einschienenbahn: Sie balanciert dank Kreiseltechnik (ein schnell rotierendes Kreiselsystem zur aktiven Lageregelung durch Drehimpulserhaltung) auf nur einer Schiene eines normalen Eisenbahngleises. Damit könnte die Mobilität im ländlichen Raum verbessert und eine gleichwertige Alternative zum Auto angeboten werden, während gleichzeitig die Umwelt geschont wird.
Ziel des Forschungsprojekts ist auch ein „Individueller Personennahverkehr“ (IPNV), bei dem tausende Kilometer stillgelegter Bahnstrecken wieder genutzt werden. Das Projekt des Schienentaxis, an dem mehrere Universitäten und verschiedene Partner wie Landeseisenbahn Lippe e. V beteiligt sind, ist nach wie vor in Arbeit.
Erprobt wird das innovative Verkehrsmittel auf einer stillgelegten Bahnstrecke im dünn besiedelten Ostwestfalen-Lippe, wo es kaum einen ÖPNV gibt. Der geplante Testbetrieb auf der Extertalbahn soll 2028 starten.
MonoCab Owl wird gefördert im Rahmen der Umsetzung des operationellen Programms des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Nordrhein-Westfalen für die Periode 2014-2020 mit einer Kofinanzierung durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.
Quelle(n)
MonoCab | Bilder: MonoCab