Den Aufpreis für den Core i9 und die RTX 3080 kann man sich beim ThinkPad X1 Extreme G4 sparen
In den ersten drei Generationen war das Lenovo ThinkPad X1 Extreme maximal mit Mittelklasse-GPUs erhältlich, beispielsweise der GeForce GTX 1650 Ti, womit es auch in einer Leistungsklasse mit dem Dauerkonkurrenten Dell XPS 15 lag. Für das aktuelle ThinkPad X1 Extreme Gen.4 hat sich Lenovo jedoch für einen anderen Ansatz entschieden. Prinzipiell gibt es das Modell weiterhin mit konventioneller Kühlung und der GeForce RTX 3050 Ti, also erneut einer Mittelklasse-GPU von Nvidia, optional werden nun aber auch Modelle mit schnelleren GPUs angeboten, die dann auf eine stärkere Vapor-Chamber-Kühlung setzen. Hier bietet Lenovo das gesamte Spektrum bis zur GeForce RTX 3080 an, allerdings sollte man sich davon nicht täuschen lassen, denn im Prinzip handelt es sich um vergleichsweise langsame Max-Q-Versionen, auch wenn es diese Bezeichnung offiziell nicht mehr gibt.
Wir konnten nun die Leistung der GeForce RTX 3080 im ThinkPad X1 Extreme G4 mit der RTX 3070 im ThinkPad P1 G4 (dem baugleichen Workstation-Ableger) testen. Warum Lenovo das ThinkPad P1 G4 nun auch mit GeForce-GPUs (und damit quasi zwei identische Geräte mit anderem Namen) anbietet ist etwas merkwürdig, aber das ist ein anderes Thema. In beiden Fällen werden die GPUs aber mit einer TGP von maximal 90 Watt betrieben und im Test hat sich auch gezeigt, dass die RTX 3080 nur einen sehr geringen Leistungsvorteil bietet und auch insgesamt deutlich hinter andere RTX-3080-Modelle zurückfällt. Das gilt auch für die RTX 3070, hier ist der Abstand aber nicht ganz so groß.
Das gleiche Problem gibt es beim optionalen Core-i9-Prozessor. Dieser darf zwar ganz kurz bis zu 100 Watt verbrauchen, fällt dann aber schnell und pendelt sich auf dem Niveau der normalen Core i7-Chips ein. Hier gibt es also nur einen Vorteil bei sehr kurzen Lastspitzen oder aber, wenn nur ein Kern genutzt wird. Bei kombinierter Belastung wird sowieso die GPU vom System bevorzugt (wird dann mit 80 Watt betrieben), der Prozessor fällt aber schnell auf nur noch 30 Watt und damit deutlich unter die nominellen 45-Watt.
Alles in allem bleibt zu sagen, dass die High-End-Komponenten im Fall des ThinkPad X1 Extreme der vierten Generation vor allem auf den Datenblättern und im Marketing-Material eine gute Figur machen, in der Praxis aber kaum einen Mehrwert bieten und die hohen Aufpreise daher auch nicht rechtfertigen können. Für die genauen Informationen inklusive aller Benchmarkergebnisse, den Temperaturen und dem Lüfterverhalten verweisen wir auf unsere ausführlichen Testberichte der einzelnen Konfigurationen:
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