Das neue MacBook Air 2020 Core i5 ist angekommen: Schnellerer Prozessor, aber immer noch viel zu laut
Nachdem Apple bereits die problembehaftete Butterfly-Tastatur aus dem großen MacBook Pro gegen eine herkömmliche Eingabe ausgetauscht hat, folgt nun auch der Wechsel bei Apples kleinstem Laptop, dem MacBook Air. In unserem letzten Test waren wir uns noch nicht sicher, ob Apple die neue Tastatur beim Air verbaut, da sie mehr vertikalen Bauraum benötigt. Tatsächlich ist das neue MacBook Air minimal dicker geworden, auch wenn Apple diese Tatsache bei den Pressemeldungen ausgelassen hat. Mit 15,9 vs. 16,1 mm (jeweils an der dicksten Stelle) ist der Zuwachs aber gering und wir begrüßen die Veränderung auf jeden Fall. In der Praxis merkt man diese Differenz sowieso nicht.
Eine weitere große Schwachstelle des alten Modells, vor allem angesichts des hohen Preises, war der schwache Prozessor. Der Core i5-8210Y war ein Ultra-Low-Voltage-Prozessor mit zwei Kernen und sehr geringen Leistunsgreserven. Hier will Apple nun gegensteuern und bietet dafür spezielle Prozessoren von Intel. Diese gehören zwar weiterhin zur stromsparenden Y-Serie, basieren aber auf aktuellen Ice-Lake-Architektur und bieten daher vor allem im Grafikbereich mehr Leistung. Standardmäßig ist weiterhin ein Core i3 mit zwei Kernen verbaut, optional gibt es aber auch einen Core i5 oder einen Core i7, die dann jeweils mit vier Kernen daherkommen. Die speziellen Apple-CPUs haben eine etwas höhere Leistungsaufnahme und damit auch höhere Taktraten. Zudem benötigen die CPUs weniger Bauraum, was der Kunde aber natürlich nicht mitbekommt.
Bleibt noch die Frage, wie die Kühlung mit den neuen Prozessoren umgeht, denn nach wie vor ist der SoC des MacBook Air prinzipiell passiv gekühlt. Es gibt zwar einen kleinen Lüfter, doch dieser ist nicht über eine Heatpipe mit dem Kühlkörper des Prozessors verbunden. Er soll lediglich die Luftzirkulation im Gehäuse verbessern. Wie wir im Test des Vorgängers gehört haben, kann dieser ganz schon laut werden (beispielsweise bei der Installation von Programmen oder anspruchsvollen Aufgaben). Der Kühlkörper des neuen 2020 MacBook Air ist zwar etwas größer geworden, es gibt aber immer noch keine direkte Verbindung zum Lüfter.
Unser Testgerät ist das Core-i5-Modell des MacBook Air für 1.499 Euro, welches wir ganz regulär im Online-Shop von Apple bestellt haben. Neben dem Quad-Core-Prozessor beinhaltet die Konfiguration 8 GB LPDDR4X-RAM und 512 GB SSD-Speicher, was für die meisten Nutzer vollkommen ausreichen sollte.
Leistung: Ice-Lake-Y Core i5 mit Iris Plus Graphics G7
In den ersten Benchmarks zeigt sich, dass die Kühlung praktisch unverändert gegenüber dem Vorgänger ist. Dank der neueren Prozessorarchitektur und den zusätzlichen Kernen ist die Leistung gestiegen, liegt aber weiterhin ganz klar unter der Konkurrenz mit regulären 15-Watt-CPUs. Das beste Ergebnis im ersten Durchlauf des Cinebench R15 Multi-Tests liegt bei 448 Punkten, der durchschnittliche Wert nach 25 Durchläufen bei rund 400 Punkten. Im Akkubetrieb zeigt der Core i5-1030NG7 übrigens die exakt selbe Leistungskurve.
Cinebench R15 | |
CPU Single 64Bit | |
Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M (macOS 10.15.1) | |
Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M | |
Apple MacBook Pro 15 2018 (2.6 GHz, 560X) | |
Acer Swift 3 SF313-52-71Y7 | |
Dell XPS 13 9300 i5 FHD | |
Apple MacBook Pro 13 2019 2TB3 | |
Apple MacBook Air 2020 i5 (macOS 10.15) | |
Apple Macbook Air 2019 | |
CPU Multi 64Bit | |
Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M (macOS 10.15.1) | |
Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M (Win 10) | |
Apple MacBook Pro 15 2018 (2.6 GHz, 560X) (macOS Software Update) | |
Apple MacBook Pro 15 2018 (2.6 GHz, 560X) (macOS Software Update 2) | |
Apple MacBook Pro 15 2018 (2.6 GHz, 560X) (macOS Catalina 10.15.5) | |
Apple MacBook Pro 15 2018 (2.6 GHz, 560X) (macOS) | |
Dell XPS 13 9300 i5 FHD (Ultra-Performance) | |
Dell XPS 13 9300 i5 FHD (Optimized) | |
Apple MacBook Pro 13 2019 2TB3 | |
Acer Swift 3 SF313-52-71Y7 | |
Apple MacBook Air 2020 i5 (macOS 10.15) | |
Apple Macbook Air 2019 |
Geekbench 5.0 | |
5.0 Multi-Core | |
Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M (Win 10) | |
Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M (mac OS 15.1.0) | |
Apple MacBook Pro 15 2018 (2.6 GHz, 560X) (Mac OS 10.15.1) | |
Acer Swift 3 SF313-52-71Y7 | |
Apple MacBook Pro 13 2019 2TB3 | |
Apple iPhone 11 Pro | |
Dell XPS 13 9300 i5 FHD | |
Apple MacBook Air 2020 i5 | |
Apple Macbook Air 2019 | |
5.0 Single-Core | |
Apple iPhone 11 Pro | |
Acer Swift 3 SF313-52-71Y7 | |
Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M (mac OS 15.1.0) | |
Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M (Win 10) | |
Apple MacBook Air 2020 i5 | |
Apple MacBook Pro 15 2018 (2.6 GHz, 560X) (Mac OS 10.15.1) | |
Apple MacBook Pro 13 2019 2TB3 | |
Dell XPS 13 9300 i5 FHD | |
Apple Macbook Air 2019 |
Geekbench 5.5 | |
Multi-Core | |
Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M (Win 10) | |
Apple MacBook Pro 15 2018 (2.6 GHz, 560X) (Big Sur) | |
Acer Swift 3 SF313-52-71Y7 | |
Dell XPS 13 9300 i5 FHD | |
Apple iPhone 11 Pro | |
Apple MacBook Air 2020 i5 (macOS) | |
Apple MacBook Air 2020 i5 (Win 10) | |
Single-Core | |
Apple iPhone 11 Pro | |
Acer Swift 3 SF313-52-71Y7 | |
Dell XPS 13 9300 i5 FHD | |
Apple MacBook Air 2020 i5 (macOS) | |
Apple MacBook Air 2020 i5 (Win 10) | |
Apple MacBook Pro 15 2018 (2.6 GHz, 560X) (Big Sur) | |
Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M (Win 10) |
Blackmagic RAW Speed Test - 12:1 8K CPU | |
Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M | |
Apple MacBook Pro 15 2018 (2.6 GHz, 560X) | |
Apple MacBook Air 2020 i5 |
Den größten Leistungszuwachs gibt es bei der Grafikeinheit, denn hier kommt die Iris Plus Graphics G7 mit 64 EUs zum Einsatz. Im Vergleich zum alten MacBook Air ist die Grafikleistung etwa doppelt so hoch, zumindest anhand der ersten synthetischen Benchmarks. Damit liegt man auf dem Niveau des "kleinen" MacBook Pro 13 2019 mit 2x Thunderbolt 3. Zudem wird auch die kleinere UHD Graphics G1 überholt, wie man die beispielsweise im XPS 13 9300 Core i5 findet. An die Iris Plus Graphics G7 des XPS 13 9300 (+42%) kommt das neue Air aber nicht heran und auch ein deutliches Throttling ist im Stress Test vom 3DMark messbar (-20%).
Blackmagic RAW Speed Test - 12:1 8K Metal | |
Apple MacBook Pro 16 2019 i9 5500M | |
Apple MacBook Air 2020 i5 |
Tastatur ist gut, Lüfter nervt weiterhin
Der Wechsel auf die neue Tastatur ist sicherlich eine willkommene Veränderung, denn obwohl manche Nutzer die bisherige Butterfly-Tastatur aufgrund des sehr präzisen (wenn auch seichten) Tastenanschlags gemocht haben, gab es in den letzten Jahren immer wieder Zuverlässigkeitsprobleme. Die neue Tastatur ist vom subjektiven Tippgefühl her identisch zum größeren MacBook Pro 16.
Auch das Lüfterverhalten ist bisher sehr ähnlich zum Vorgänger und wird bei langanhaltender Belastung (nicht nur synthetische Last, beispielsweise auch längere Installationen) richtig laut. Bei etwa 30% CPU-Last (Installation von OS-Updates) wird der Lüfter beispielsweise schon deutlich hörbar. Wir befinden uns hier auch schon im Bereich von über 40 dB(A), was angesichts der geringen Leistung nur schwer nachzuvollziehen ist. Unter stärkerer 3D-Last messen wir bisher bis zu 45 dB. Bis zum fertigen Test werden wir das aber noch weiter beobachten.
Der vollständige Testbericht mit allen Benchmarks und Messungen wird in den nächsten Tagen erscheinen. Wenn Sie spezielle Fragen oder Anregungen haben, können Sie uns einfach einen Kommentar hinterlassen.