Das ThinkPad T495s ist im Test: Akkulaufzeit und Leistung sind gut, aber der Lüfter nervt
Wir haben das brandneue ThinkPad T495s als Campus-Version in der Redaktion und wollen unsere ersten Eindrücke teilen. Es handelt sich um das Modell T495s-20KQS01E00, welches mit dem Ryzen 7 Pro 3700U, der Vega RX10, 1 TB SSD-Speicher, 16 GB RAM und dem 400-Nits-FHP-Panel sehr gut ausgestattet ist. Lediglich auf Windows muss man bei diesem Modell verzichten, dafür ist das Preis-Leistungs-Verhältnis mit 1299 Euro aber extrem gut. Ein vergleichbar ausgestattetes Modell aus dem Lenovo Store inklusive Windows 10 Home kostet knapp 1.800 Euro; über die vorkonfigurierten Topseller-Modelle haben wir bislang keine Informationen.
Leistung
Beim Test des Lenovo ThinkPad T490s haben wir bereits gesehen, dass es sich leistungstechnisch eher um eine günstigere Version des ThinkPad X1 Carbon handelt und nicht um einen richtigen Nachfolger für das ThinkPad T480s, welches auch mit einer dedizierten GPU verfügbar war. Im T490s konnte der Intel-Prozessor seinen hohen Takt bei längerer Belastung nicht lange halten und der Stromverbrauch des Prozessors hat sich irgendwann bei 20 Watt eingependelt.
Dementsprechend haben wir auch beim ThinkPad T495s keine Wunder erwartet. Kurzzeitig darf der Ryzen 7 Pro 3700U bis zu 30 Watt und dauerhaft bis zu 25 Watt verbrauchen. Hört sich zunächst gut an, doch bei AMD gibt es noch einen STAPM-Wert, der verhindern soll, dass die Oberflächen des Gehäuses zu warm werden. Dieses Limit liegt bei gerade einmal 18 Watt und greift im Fall des T495s bereits nach drei Cinebench R15 Multi-Durchläufen. Danach pendelt sich das Ergebnis bei knapp 570 Punkten ein und damit etwa auf dem Niveau des Core i5 im T490s. Daraus können wir zwei Schlussfolgerungen ziehen: Der Ryzen 7 Pro 3700U lohnt sich gegenüber dem Ryzen 5 Pro 3500U nicht und Lenovo gibt der Intel-Version etwas mehr Spielraum (rund 2 Watt) bei der Kühlung.
Hinweis: Wir möchten an dieser Stelle erwähnen, dass es anscheinend noch einige Treiber-Probleme gibt. Wir haben zwei identische Modelle des T495s, auf einem haben wir Lenovo Vantage installiert und auf dem anderen nicht. Das Gerät mit Lenovo Vantage verwendet auch die intelligente Kühlung von Lenovo und man kann zwischen einem ruhigen und einem Leistungs-Modus wählen. Aber selbst im Leistungs-Modus sind die Benchmark-Ergebnisse deutlich geringer, obwohl die Power-Limits des Prozessor laut dem AMD-Diagnose-Tool identisch zu dem anderen Testgerät ausfallen. Wir können uns diesen Umstand aktuell nicht erklären, empfehlen aber allen Usern des T495s die Lenovo Vantage Software aktuell nicht zu verwenden.
Akkulaufzeit
Hier gibt es wohl die größte Überraschung, denn die Akkulaufzeit war bisher oftmals eine große Schwachstelle von AMD basierten Laptops. Beim neuen ThinkPad T495s gibt es jedoch keine Kritik. Im WLAN-Test mit einer angepassten Helligkeit von 150 cd/m² hält das T495s sogar mehr als 11 Stunden und damit rund eine Stunde länger durch als das T490s mit dem Intel-Prozessor. Die Geräte verwenden das gleiche Panel, also können wir Verbrauchsunterschiede durch den Bildschirm ausschließen. Im Video-Test muss sich das T495s ebenfalls nicht verstecken (12:30h), auch wenn das T490s hier nochmal ein wenig länger durchhält.
Lüfter
Zunächst einmal die guten Nachrichten: Das Auftouren des Lüfters im Idle mit angeschlossenem Netzteil, welches wir bei vielen aktuellen ThinkPad-Modellen beobachten können, ist hier kein Problem. Der Lüfter ist prinzipiell auch nicht besonders laut und läuft oftmals nur mit einer geringen Geschwindigkeit, doch die Frequenz ist sehr hoch und damit subjektiv sehr unangenehm. Es handelt sich vermutlich auch nicht um einen Einzelfall, da beide Testgeräte darunter leiden. Dieses Problem gibt es beim ThinkPad T495 beispielsweise nicht.
Wie geht es weiter?
Wir führen jetzt unsere normalen Benchmarks und Messungen durch und werden versuchen, das Problem mit Lenovo Vantage weiter zu analysieren und in den Griff zu bekommen. Wir werden zudem einen Blick auf die Linux-Kompatibilität werfen.
Wir freuen uns aber auch auf Feedback aus der Community und Vorschläge, was man noch testen könnte. Hinterlassen Sie einfach einen Kommentar und wir werden versuchen, die Dinge für den Test aufzugreifen.